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Die glorreichen Sieben

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Action-Remake ohne Westernatmosphäre

Die glorreichen Sieben Kritik

Die glorreichen Sieben Kritik
18 Kommentare - 19.08.2018 von luhp92
In dieser Userkritik verrät euch luhp92, wie gut "Die glorreichen Sieben" ist.
Die glorreichen Sieben

Bewertung: 2 / 5

An sich bietet das Storykonzept durchaus eine gute Grundlage für einen unterhaltsamen Film: Ein afroamerikanischer Unionsarmist (Washington), ein Konföderationsarmist mit PTSD (Hawke), ein strenggläubiger Christ (DOnofrio), ein irischer Immigrant (Pratt), ein ostasiatischer Immigrant, ein Mexikaner und ein Komantsche tun sich zusammen, um den kleinen Mann zu schützen und dem US-Kapitalismus sowie -Establishment den Krieg zu erklären.

Leider weiß Antoine Fuqua dieses Potential nur selten zu nutzen und beschränkt sich größtenteils auf albernen Pathos (z.B. übertriebene Heldentode), altmodisches Gepose und ermüdend-repetitives Geballer (in den letzten 35 Minuten am Stück). Eine vernünftige Figurenzeichnung bleibt dabei auf der Strecke, Washingtons Charakter erhält durch einen persönlichen Verlust immerhin etwas Tiefe, Ambivalenz findet man nur beim großartig aufspielenden Ethan Hawke, dessen Charakter mit seiner PTSD ringt. Für mich das Highlight des Films.

Trailer zu Die glorreichen Sieben

Bei einem Remake muss man einerseits damit rechnen, andererseits war ich dennoch überrascht, wie wenig Neues "The Magnificent Seven" auch über sein Remake-Dasein hinaus zu bieten hat. Fuquas moderne, leicht humoristische Actionauslegung eines solchen Heldenteams bzw. Himmelfahrtskommandos erweckt den Eindruck, als handele es sich hier um den nächsten Superheldenfilm. Eine Mischung aus "The Avengers" und "Suicide Squad" oder "Rogue One" - nur eben mit härterer Action. Zudem wurden Szenen, in denen mit Blankwaffen oder Pfeil und Bogen gekämpft wird, quasi aus "Der Herr der Ringe" entlehnt und Denzel Washingtons Charaktereinführung entspricht 1:1 jener von Christoph Waltz in "Django Unchained".

Fuquas moderne Actionauslegung birgt in Kombination mit James Horners und Simon Franglens unpassendem Soundtrack darüberhinaus den Nachteil in sich, keinerlei Westernatmosphäre zu versprühen. Das Setting der US-amerikanischen Frontier in den 1880er Jahren gibt dies zwar vor, es fühlt sich aber nicht so an, als bewege man sich hier im Wilden Westen. Ironischerweise geschieht dies erst im Abspann, wenn zu gezeichneten Bildern der Protagonisten Elmer Bernsteins genreprägendes Hauptthema aus dem Originalfilm erklingt.

Fazit: Auch wenn John Sturges "The Magnificent Seven" sicherlich nicht zu den besten und gehaltsvollsten Western der Filmgeschichte zählt, ist es doch ein zeitloser Western, den es sich wesentlich mehr anzuschauen lohnt, als dieses Remake von Fuqua. Empfehlen kann ich es nur wegen der oben beschriebenen Story und wegen des Ensebmles um Washington, Hawke, Pratt und DOnofrio.

Die glorreichen Sieben Bewertung
Bewertung des Films
410

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18 Kommentare
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MB80 : : Black Lodge Su
20.08.2018 08:28 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.910 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Ich fürchte auch... was die Leute kennen und schätzen schauen sie sich lieber nochmal an.

Ehrlich gesagt mag ich von allen Transformers nur den ersten, und PR halte ich generell für den besseren Film. Im Kern auch ein CGI-Fest, aber mit mehr Herz und ohne diesen Michael Bay Flair.

Ich mag einfach Michael Bay nicht, die Dialoge, die Actionszenen, die sinnlose Handlung, der Macho-Ton, der Hurrapatriotismus. Alles Dinge ohne die ich sehr gut auskomme undecided

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
19.08.2018 21:59 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MD80

Wahrscheinlich wegen der Hoffnungen, Geld zu verdienen. Aber ja, Remakes von schlechten bis mittelmäßigen Filmen wäre eigentlich der sinnvollere Weg.

Zu "Pacific Rim": Naja, abgesehen von manch kreativen Actionszenen hatte der Film auch nicht viel mehr zu bieten als Bays "Transformers"-Filme. Die an sich gute und dramatische Handlung wird immer wieder vom Action-CGI-Bombast untergraben und in Sachen Charaktersympathien, CGI und Musikuntermalung empfinde ich "Transformers 1-3" klar als die besseren Filme.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MB80 : : Black Lodge Su
19.08.2018 20:18 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.910 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Hehe, seit ich zum ersten mal von diesem Film gehört habe war er ganz oben auf meiner "Mir egal..." Liste laughing

Ich habe keinerlei Probleme mit Remakes, aber die Liste der guten Remakes ist echt klein... Warum werden Remakes immer von Klassikern oder guten Filmen gemacht? Sollte man Remakes nicht lieber von Filmen machen, die eine gute Idee hatten, diese aber aus irgendeinem Grund nicht umsetzen konnten?

Hier mein Vorschlag: Ein Remake von "Transformers" durch einen Regisseur, den man tatsächlich Kreativität unterstellen kann.

.. oh, den Film gibt es schon, er nennt sich "Pacific Rim" tongue-outcool

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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