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Dunkirk

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Memento Ryan

Dunkirk Kritik

Dunkirk Kritik
118 Kommentare - 19.07.2017 von Moviejones
Wir haben uns "Dunkirk" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Dunkirk

Bewertung: 3.5 / 5

Christopher Nolan scheitert bei dem Versuch, einen wahren Kriegsfilm zu inszenieren, denn Dunkirk holt den Zuschauer weder ab noch bewegt er richtig. Als Actionfilm auf künstlerischer Ebene wird dem Besucher aber ein 100 Minuten dauernder Ritt geboten, der von einem Höhepunkt zum nächsten hetzt. Charaktertiefe, eine nennenswerte Story oder Hintergrundwissen werden aber nicht vermittelt, zu sehr steht der künstlerische Anspruch im Vordergrund, etwas anders machen zu wollen, und damit scheitert auch das Vermögen, den Zuschauer emotional zu binden. Dies macht Dunkirk wohl zum teuersten, aber auch einem der sehenswertesten Experimentalfilme aller Zeiten auf der großen Kinoleinwand.

Dunkirk Kritik

Dünkirchen 1940. Die deutsche Wehrmacht ist auf dem Vormarsch und knapp 340.000 britische und französische Soldaten sind am französischen Strand eingekesselt. Während das Militär die Evakuierung plant, tobt ein Kampf zu Land, zu Wasser und in der Luft. In diesem Chaos versuchen Soldaten wie Tommy (Fionn Whitehead), am Strand zu überleben und Piloten wie Farrier (Tom Hardy), Bodentruppen und Rettungsboote zu beschützen. Doch es sind Zivilisten wie Mr. Dawson (Mark Rylance), die in diesem Kampf die entscheidende Wendung bringen und zu einer der größten Rettungsaktionen in der Geschichte aufbrechen.

Trailer zu Dunkirk

Christopher Nolan kann auf eine faszinierende Filmographie zurückblicken und eines muss man sagen, wenn er sich einem Projekt widmet, dann will er keinen gewöhnlichen Film drehen, sondern etwas anders machen. So auch bei Dunkirk, wo er die Ereignisse der Operation "Dynamo" als Basis nimmt und auf seine Weise versucht nachzuerzählen.

Dunkirk glänzt dabei in vielen Momenten und vor allem akustisch und visuell wird viel geboten. Das aus den Trailern bekannte Ticken der Uhr ist bezeichnend für den Film, der von Anfang bis Ende versucht, das Tempo zu halten. Erzählerisch versucht sich Nolan an einem Kniff, den es so in der Form im Kino noch nicht gegeben hat: Er verbindet drei Erzählstränge, die eine unterschiedliche Dauer haben und zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden. Hier werden Erinnerungen an seine Anfänge mit Memento wach. Dadurch kann Nolan das Tempo hoch halten und immer eine actiongeladene Szene an die nächste reihen. Der Nachteil dabei, Zuschauer, die die sehr dezenten Hinweise zu Beginn nicht mitbekommen oder falsch interpretieren, werden erst einmal verwirrt die zeitlichen Abläufe und die innere Logik des Films hinterfragen. Währenddessen werden pausenlos weitere Eindrücke und wechselnde Schauplätze zu brachial hämmernden Beats und dem Ticken der Uhr abgeschossen.

Zusammengehalten wird diese Erzählstruktur von einer Darstellerriege, die sich sehen lassen kann. Mark Rylance, Cillian Murphy, Tom Hardy und Kenneth Branagh - die für Dunkirk ungewohnt wenig Text auswendig lernen mussten. Hier kommt es vor allem auf die Leinwandpräsenz an, denn auf Dialoge wird weitgehend verzichtet, Nolan will die Bilder für sich sprechen lassen und optisch tun sie das auch. Dennoch fehlt einiges zu einem Meisterwerk.

So brillant an vielen Stellen die Optik und Akustik ausfallen, so interessant die Ideen bei der Umsetzung scheinen, so gut die Darsteller ihre Rollen auch füllen, es sollte dem Zuschauer mehr als ein Experimentalfilm hinter der Fassade geboten werden. Die Faszination wird aus der Aneinanderreihung der Szenen gezogen, deren Anordnung manchmal willkürlich erscheint und die sich mitunter immer wieder gegenseitig der Spannung berauben. So viele Stellen es aber auch gibt, bei denen es sich lohnt, genauer hinzuschauen, so wenig lohnt es sich, über die Szenen nachzudenken, denn inhaltlich wird wenig geboten. Weder wird der Zuschauer geschichtlich aufgefangen noch wird eine wie auch immer geartete Story geboten, die über eine willkürliche Momentaufnahme hinausgeht. Die Hinführung zur Operation "Dynamo" und deren Bedeutung gehen im Film völlig unter, wer Hintergründe verstehen will, muss sich anderweitig informieren. Doch auch wenn keine Dokumentation erwartet werden sollte, schadet es nicht, mit gut gewählten Infos den Zuschauer punktuell zu ködern.

Dunkirk ist ein Film, der perfekt zu Christopher Nolans filmischem Schaffen passt. Wie kein anderes Werk in seiner Laufbahn zeigt es, dass er im Grunde ein Scharlatan ist. Die Handlungen seiner Filme sind oft trivial, von komplizierten Themen und Stoffen hält er sich fern, obwohl es so aussieht als ob. Kaum ein anderer Regisseur versteht es so gut, simple Geschichten als etwas zu verkaufen, was sie nicht sind. Einem Jahrmarktzauberer gleich, der mit Rauch und Effekten arbeitet und Magie vortäuscht, kaschiert Nolan Trivialität mit Regiekniffen, hervorragenden Darstellern und einer starken, oft mehrdeutigen Bildsprache. Er versteht es zu inszenieren und verkauft so dem Zuschauer den Eindruck, Komplexität auf hoher Ebene zu erleben. Dies macht Nolan nicht zu einem schlechten Menschen oder einem schlechten Regisseur, nur sollte man seine Filme im rechten Licht betrachten. Viele regen sich auf, wenn die Etikettierung falsch ist und Pferd im Lasagnehack zu finden ist, aber einen Popkornfilm als Kunstfilm zu verkaufen, das ist für viele legitim. Was übrigens passiert wenn ein Nolan-Film erscheint, bei dem nicht Nolan drin steckt, hat man bei Transcendence gesehen.

Genau genommen ist aber nicht vorrangig das der Punkt, woran Dunkirk scheitert, sondern der Versuch, ein Kriegsfilm zu sein. Wir haben es in erster Linie neben dem künstlerischen Fokus mit einem sehr gut gemachten Actionfilm zu tun, daraus zieht der Streifen seine Faszination und seinen Unterhaltungswert. Man sollte sich aber schämen, den Film mit echten Kriegsfilmen wie Der Soldat James Ryan, Apocalypse Now, Platoon, Full Metal Jacket oder Der schmale Grat in einem Satz zu erwähnen. Bedrohlichkeit und Spannung kommen nicht durch die Handlung oder gezeigten Szenen auf, sondern vor allem aufgrund des enervierenden Soundtracks und hohen Tempos, was für stimmungsvolle Unbehaglichkeit sorgt, die Szenen selbst lassen hingegen völlig kalt. Was daran liegt, dass die Figuren weder Tiefe besitzen, noch deren Schicksal dem Zuschauer wirklich nahegeht.

Ein guter Vergleich ist die Omaha Beach-Sequenz von Der Soldat James Ryan. So wie in Dunkirk sind die Soldaten zu Beginn nur namenslose Gesichter. Doch Steven Spielberg schaffte es, dass der Zuschauer geschockt das Schicksal dieser ihm unbekannten Soldaten miterlebte. Nolan hingegen scheitert bereits, überhaupt eine Gefühlsregung beim Zuschauer zu erzeugen. So technisch verspielt der Film auch ist, so nüchtern, kalt, sachlich ist er auf der anderen Seite. Dort wird einer erschossen, dort in die Luft gesprengt, dort ertrinkt jemand. Alles geht unter im Lärm und Tempo. Reflektion ist weder das Ziel, noch erwünscht und so ist es wieder bezeichnend, dass auf Blut nahezu komplett verzichtet wird. Für einen Kriegsfilm indiskutabel. Selbst Michael Bay erzeugte mit Pearl Harbor deutlich mehr Emotionen - und das will was heißen!

Der harten finalen Worte zum Trotz bekommt Dunkirk dennoch von uns eine Empfehlung, denn selbst mit seinen Defiziten gehört er dank seiner Umsetzung zu einem der interessantesten Filme der letzten Zeit und der Mut, so einen Film zu finanzieren, gehört honoriert. Man sollte aber wissen, worauf man sich einlässt und vor allem sollte man mit dem Begriff Meisterwerk vorsichtig sein, denn davon ist Dunkirk weiter entfernt als Dünkirchen von Großbritannien.

Nachtrag: Wir haben mit unserer Kritik extra etwas gewartet, da wir Dunkirk sacken lassen wollten, nachdem ihn mehrere Leute aus der Redaktion gesehen haben. Die überschwänglichen Meinungen vieler Kritiker können wir jedenfalls nicht teilen. Nach der Pressevorführung haben wir mit einigen weiteren Redakteuren gesprochen und nicht selten kam auf unseren Einwand, dass vermutlich bei der zweiten Sichtung manche Stellen klarer werden, die Antwort "Aber Dunkirk ist kein Film, den man ein zweites Mal sehen muss.". Für einen Kriegsfilm, der bewegen sollte, zudem erstaunlich, wenn 3/4 der Kinobesucher pünktlich mit Beginn des Abspanns aufspringen und fluchtartig und mit skeptischem Blick den Saal verlassen.

Dunkirk Bewertung
Bewertung des Films
710

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118 Kommentare
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Schrader : : Moviejones-Fan
20.07.2017 11:37 Uhr
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Dabei seit: 27.02.14 | Posts: 35 | Reviews: 0 | Hüte: 1

@Moby dick

Ok deine Kritik an interstellar muss ich jetz aufgreifen. Ernsthaft?

Vielleicht war es ungewollt oder nicht.. aber ist das nicht das Leben?.. es gibt viele Familien in denen es ein Kind gibt, das vielmehr Zuspruch und Liebe braucht als das andere. Und es gibt auch viele Familie in denen ein Kind leider vernachlässigt wird.. aber das wird doch in diesem Film nicht glorifiziert oder? Oder VL muss ich ihn noch ein 4. Mal sehen. .

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Kal-El : : Moviejones-Fan
20.07.2017 11:34 Uhr | Editiert am 20.07.2017 - 11:34 Uhr
0
Dabei seit: 13.03.17 | Posts: 884 | Reviews: 2 | Hüte: 25

MobyDick:

2. Interstellar: Einer der größten Knackpunkte für mich in diesem Film ist die klare Präferenz der Tochter. Der Sohn wird einfach vergessen, vernachlässigt usw. Der mann läßt zwei, noch einmal ZWEI !!, eigentlich gleichwertige Kinder zurück, aber ihn juckt nur das Schicksal der Tochter.

He? Sowas lese ich zum ersten Mal. Die Tochter ist es, die die Menschheit rettet. Der Sohn ist ein gewöhnlicher Bauer. Natürlich hat sie eine klare Präsenz. Den zweiten Satz kann ich so nicht nachvollziehen, woran machst du das fest, dass er das Schicksal seines Sohnes wumme ist? Er macht die Reise ja wegen DER MEINSCHHEIT, dazu gehört auch sein Sohn! ...

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Schrader : : Moviejones-Fan
20.07.2017 11:28 Uhr
0
Dabei seit: 27.02.14 | Posts: 35 | Reviews: 0 | Hüte: 1

@WiNgZzz

Na du machst es dir aber auch leicht..

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MobyDick : : Moviejones-Fan
20.07.2017 11:27 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Sully:

Nee, alles klar, passt. Was mein Bild von dir ist, dass du immer um Fairness bemüht bist und dich nicht umsonst hier als kleine Institution etabliert hast.

Dein einziger Fehler ist, dass du immer krampfhaft Stallone verteidigen musst, aber ich verzeihe dir, bist ja auch nur ein Mensch wink

Dünyayi Kurtaran Adam
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MobyDick : : Moviejones-Fan
20.07.2017 11:23 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Arieve:

Man kann auch den Blockbusteranteil betrachten und sagen Nolan sei ein Pseudophilosoph und Blender, weil er in der "einfachen" Story solche Themen anreißt, die anderen das Gefühl vermitteln könnten sie wären intelligent weil sie zwar nur einen Blockbusterfilm sehen, aber glauben es wäre ein (übertreiben gesagt) Arthouse-Film.

Fühle mich irgendwie angesprochen. Ich habe gesagt, wenn überhaupt, dann eher Blender als Scharlatan, und habe es ähnlich wie du oben schreibst begründet.

Nur kurz dazu, eine weitere Subkategorie hast du vergessen: Man kann die Metaebene verstehen, den Blockbuster genießen und trotzdem der Meinung sein, dasss die rüber gebrachte Message eine moralisch zumindest fragwürdige ist. Wollen wir mal zwei seiner katuelleren Filme kurz betrachten?

1. Inception: Wird als Heist Movie angegangen und es geht im Prinzip darum, einen unbescholtenen Bürger durch Inception komplett in seinem Wesen zu verändern. Der Film manipuliert das Publkum aber derart, dass man mit diesen geistigen Vergewaltigern mitfiebert. Sicher, es werden die schlechten Konsequenzen auch thematisiert, dennoch ist es im Grunde die Heist Geschichte. Halte ich für fragwürdig, und daher ist es in diesem Fall sicherlich mehr als Schein und Blender trifft es für mich hier sehr gut. Das hat übrigens nichts damit zu tun, ob der Film gut ist oder nicht...

2. Interstellar: Einer der größten Knackpunkte für mich in diesem Film ist die klare Präferenz der Tochter. Der Sohn wird einfach vergessen, vernachlässigt usw. Der mann läßt zwei, noch einmal ZWEI !!, eigentlich gleichwertige Kinder zurück, aber ihn juckt nur das Schicksal der Tochter. Ganz ehrlich, wenn ein Film auf dieser persönlichen Ebene so versagt, dann ist mir die sozioökonomische Metaebene recht egal, da Nolan das zwischenmenschliche links liegen lässt.

Ist jetzt möglicherweise so sehr überspitz formuliert, dass es zu schroff klingt, denn auch Interstellar ist ein Film, der handwerklich so gut gedreht ist, dass man ihn nicht als schlechten Film hinstellen kann (so sehr man es auch möchte wink), aber ich will damit aufzeigen, dass es IMMER mehrere Lesarten gibt, die einander nicht ausschließen müssen, und nur das Gesamtergebnis und Gesamterlebnis sagt was darüber aus, ob einem ein Film zusagt oder nicht - Metaebene hin oder her!

Dünyayi Kurtaran Adam
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WiNgZzz : : Moviejones-Fan
20.07.2017 11:17 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

@Arieve: Jetzt nimm ihm doch nicht die Arbeit ab! laughing

Hier gibt es nichts zu sehen!

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Sully : : Elvis Balboa
20.07.2017 11:14 Uhr | Editiert am 20.07.2017 - 11:19 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@MobyDick

Dein Bild von mir (wusste gar nicht, dass Du eins hast -)) muss trotzdem nicht getrübt sein. Ich nenne zwar den Namen, aber trete mitnichten nach. In der Cinema wurde ja jeweils der Kritiker mit Namen genannt und er brüstete sich ja schon fast mit seiner Antihaltung. Er war also namentlicher Teil der ganzen Diskussion. Ich trete also nicht nach, sondern erwähne ihn nur.

Unangebrachtes Nachtreten um seiner selbst Willen, ist tatsächlich nicht mein Stil.

Verstehst Du was ich meine?

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
20.07.2017 11:14 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.126 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Man kann Nolan aber auch für ein Genie halten, weil er es schafft einen unterhaltsamen Blockbuster zu schaffen @Arieve: Bitte bitte nichts zu danken. Das mache ich doch gerne :ani-laugh:laughing

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Arieve : : Moviejones-Fan
20.07.2017 11:00 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.15 | Posts: 71 | Reviews: 0 | Hüte: 14

@WiNgZzz

Nolan dreht für mich, zumindest seit Batman Begins, zwei Filme gleichzeitig. Einmal den Blockbuster mit Action, teilweise auch recht einfacherer Story und allem was dazu gehört. Das lockt das Massenpublikum an und sie bekommen was sie möchten: Einen Blockbusterfilm, den sie verstehen usw.

Gleichzeitig versteckt Nolan in der Metaebene der Filme quasi noch einen zweiten Film. In diesem spricht er Themen an, die man normalerweise in einer anderen Art Filmen erwarten würde (nenn es von mir aus Arthouse). Dort geht es fast ausschließlich um Soziale- und Ethisch-Moralische Themen.

Viele bekommen diese Subebene so gar nicht mit. Viele bekommen sie mit, stören sich aber am, ihrer Ansicht nach platten, Blockbusteranteil und nennen das dann "pseudophilosophisch". Andere, so wie ich genießen zum einen den leicheteren Blockbuster-Anteil und geneißen noch vuiel mehr den anspruchsvolleren Rest, der zu tiefgründigen Diskussionen und auch zum Nachdenken anregt.

Man kann jetzt natürlich sagen, die Metaebene betrachtend, Nolan sein deshalb ein Budenzauberer, weil er im Kern "nur" einen Blockbuster dreht.

Man kann auch den Blockbusteranteil betrachten und sagen Nolan sei ein Pseudophilosoph und Blender, weil er in der "einfachen" Story solche Themen anreißt, die anderen das Gefühl vermitteln könnten sie wären intelligent weil sie zwar nur einen Blockbusterfilm sehen, aber glauben es wäre ein (übertreiben gesagt) Arthouse-Film.

Man kann Nolan aber auch für ein Genie halten, weil er es schafft einen unterhaltsamen Blockbuster zu schaffen, in dem er trotzdem Themen unterbringt, die wenn man möchte eine anspruchsvollere Subebene mit entsprechend interessanten, aber nicht so leicht verdaulichen, Themen eröffenen.

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
20.07.2017 10:53 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.126 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Dein Kommentar zu Chris passt in diesem Fall meines Erachtens überhaupt nicht, da er zwar ein Nolan-Fanboy ist, aber außer am Anfang zwei nicht ganz ernst gemeinten Posts nichts mehr hier beigetragen hat. Und in der Vergangenheit hat er des Öfteren auch immer bekräftigt, dass ihn der Film nicht so sehr interessiert wie andere Filme von Nolan.

@MobyDick: Stimmen der vernünftigen... das ist eben deswegen, was man an meine nicht verstanden wurde... wäre ich die Sachen nicht allzu ernst genommen wird, wird schon in anderen Art und weisen Kritisiert smile Hut up

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WiNgZzz : : Moviejones-Fan
20.07.2017 10:40 Uhr | Editiert am 20.07.2017 - 10:48 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

@Schrader: Warum sollte ich? Es geht hier nicht darum was ich von Nolans Filmen halte, die ursprüngliche Aussage kommt nicht von mir (auch wenn ich sie mitunter teile). Das du nicht richtig liest/lesen willst ist nicht mein Problem!

Ich hänge mich am Wort "oft" auf, genauso wie du es ignorierst. Dann erklär du mir bzw. allen hier doch, inwiefern Nolans Filme so kompliziert/nicht trivial sind!

@Moby: wink

Hier gibt es nichts zu sehen!

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MobyDick : : Moviejones-Fan
20.07.2017 10:25 Uhr
1
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

1. Erst mal WOW Leute, da schreibt MJ eine Kritik zu einem Film, dessen Trailer den Großteil der Leute nicht abholt, und bewertet den Film als prinzipiell grundsolide, nicht mehr und nicht weniger, und die Leute flippen hier aus. Echt jetzt? Wow!

Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht, alle Kommentare zu lesen und ohne besondere Reihenfolge hier mal ein paar Anmerkungen zu diesen:

2. Duck:

Dein Kommentar zu Chris passt in diesem Fall meines Erachtens überhaupt nicht, da er zwar ein Nolan-Fanboy ist, aber außer am Anfang zwei nicht ganz ernst gemeinten Posts nichts mehr hier beigetragen hat. Und in der Vergangenheit hat er des Öfteren auch immer bekräftigt, dass ihn der Film nicht so sehr interessiert wie andere Filme von Nolan.

3. Sully:

Schöner Vergleich mit deinem Cinema-Abo, auch gut, dass du den Mann nicht nbementlich nennen wolltest. Nun bin ich mir nicht sicher, ob du ihn doch nicht am Ende namentlich genannt hast oder ob das ein Platzhalter war? Platzhalter wäre meines Erachtens angebrachter, nach Jahren nachtreten würde so gar nicht zu dem Bild passen, das ich von dir habe.

4. Anzahl Nolan-Kritiker:

Nun ja, ich würde es eher so sehen, dass seine Werke kritisiert werden als er, vor allem mit Interstellar und evtl. sogar schon DKR hat er schon polarisiert.

5. MJ-Aussage bzgl. Scharlatan:

Ich gehöre auch zu den Leuten, die finden, dass Nolan den Leuten intelligente Themen vorgaukelt, die gar nicht so intelligent sind. Dann kommen so Kommentare wie: "Der Film war ja so intelligent." und gleich der verschwiegene Halbsatz: "...aber ich hab es trotzdem verstanden..." ich will sagen, er gaukelt den Leuten vor, dass seine Stoffe durchaus intelligent sind, nimmt sie aber trotzdem fast unmerklich an die Hand, so dass sich die Leute aber mindestens genauso schlau fühlen. Das war vor allem bei Inception der Fall.Ich würde das nicht als Scharlatanie bezeichnen, denn ein Scharlatan ist einer, der den leuten im Prinzip schlechtes bringt. Nolan schadet mit seiner Art des Filmemachens aber Niemandem, und ganz ehrlich, nur weil seine Filme nicht so intelligent und kopflastig sind, wie angedeutet bedeutet es nicht, dass sie dumm sind. Im Gegenteil, wenn man etwas für die breite Masse verständlich runterbrechen kann, ist das erst recht ein Zeichen für Intelligenz. Ich finde den Begriff Scharlatan daher für zu reißerisch gegriffen: Blender und Gaukler von mir aus...

6. Clickbait-Vorwurf:

Halte ich für Quatsch. Es war klar, dass MJ den Film bewerten wird, und jede Kritik ist nunmal irgendwie auch subjektiv. Außerdem führt MJ an, dass sie sich extra Zeit gelassen haben mit der Kritik, wahrscheinlich wohl auch weil sie sich nicht sicher waren, ob ihr erster Eindruck auch "über Nacht aurecht erhalten bleibt". Finde diesen Ansatz grundsätzlich sehr lobenswert. Was uns zu ihrer Kritik an sich brint...

7. MJs Kritik:

Grundsätzlich ist 7 eine grundsolide Wertung. Aber wenn ich mir die Kritik so durchlese muss ich sagen, dass ich inhaltlich überhaupt nicht mit der Kritik übereinstimme. Da werden Vergleiche gezogen mit anderen Filmen oder Erwartungshaltungen erklärt, die nicht gehalten werden können, was ich auf der einen Seite nachvollziehen kann, aber auf der Seite definitiv nicht teile. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn erstens erklärt MJ so seine Herangehensweise und wir sind doch alle mündig genug, uns ein eigenes Bild zu machen, und zweitens ist es nur die Meinung von anderen Filmfanboys, die dann in dem Moment andere Präferenzen haben, als der Film es ihnen vermittelt. Das ist mir in der Vergangenheit des Öfteren aufgefallen, dass ich mit MJs Art der Filmkritik oft nicht übereinstimme (ganz und gar nicht sogar in manchen Fällen), aber das heisst jetzt sicherlich nicht, dass man da ein Fass aufmachen müsste. Meine Meinung und Erwartungshaltung zum Film ist wie folgt: Relativ wenig "Handlung" im eigentlichen Sinne, relativ wenig Dialoge, Action, Action, Action, sozusagen ein geerdeter Mad Maxc im zweiten Weltkrieg, der allerdings auf mehreren Zeitebenen gleichzeitig spielt. (Übrigens auch eine Sache, die in der MJ Kritik fälschlicherweise als etwas komplett Neuartiges angepriesen wird). Ich denke also, man fährt ganz gut damit, seine Erwartungen zurecht zu stutzen bevor man einen Film a la Platoon oder Private Ryan erwartet.

8. WiNgZzz:

Ein bißchen der Bruder im Geiste, der kleine Korinthenkacker wink

Dünyayi Kurtaran Adam
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Schrader : : Moviejones-Fan
20.07.2017 10:17 Uhr | Editiert am 20.07.2017 - 10:18 Uhr
0
Dabei seit: 27.02.14 | Posts: 35 | Reviews: 0 | Hüte: 1

@ZSSnake

Was du hier nennst geht komplett an meinem Argument vorbei. Mj sagt dass er sich von komplizierten Themen fernhält. Stimmt schlicht und einfach nicht. Eine falschaussage.

@WiNgZzz

Ok .. Du hängst dich an dem Wort "oft" auf. Dann nenne mir einen Film von Nolan auf den das Zitat von mj zutrifft und begründe bitte ausführlich

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MrBond : : Imperialer Agent
20.07.2017 10:15 Uhr | Editiert am 20.07.2017 - 10:18 Uhr
1
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.600 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Kal-El

"neutrale Berichte. Keine Wertung (zumindest habe ich das nicht so wahr genommen)"

Also, es gibt auch Berichte, in der die Meinung des Autors mit einfließt, was ich jetzt nicht verwerflich finde, zumal es sich hier nicht um eine Tageszeitung handelt. Meistens enden solche Berichte dann auch mit den Worten "Was meint Ihr (die Community)? / seid ihr anderer Meinung?" - dafür wurde dann ja auch der Kommentarbereich erfunden. Und Menschen, die eine vernünftige Erziehung genossen haben und sich durch die Anonymität des Internets nicht zu unangebrachten Äußerungen hinreißen lassen, können eine solche Diskussion zu einem interessanten (und niveauvollen) Meinungsaustausch führen.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Arieve : : Moviejones-Fan
20.07.2017 10:05 Uhr | Editiert am 20.07.2017 - 10:09 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.15 | Posts: 71 | Reviews: 0 | Hüte: 14

@Moviejones
Ich begleite euch schon etwas länger, bin allerding noch nicht so sehr lange hier angemeldet. Nachdem meine frühere Stamm-Filmseite immer öfter Kritiken veröffentlicht hat, die sich absolut nicht mit meinen eigenen Eindrücken gedeckt haben, bin ich auch öfter hier. Bisher hatte ich, was euren Kritiken betrifft, oft ähnliche Eindrücke wenn ich den Film dann gesehen habe.

Ich weiß natürlich auch, dass eine Rezension nicht immer einfach ist und eigentlich auch nur eine Meinung unter vielen darstellt, die durchaus unterschiedlich zum allgemeinen Tenor ausfallen kann. Habe früher selbst Buch-Rezensionen als Mod eines damals beliebten Literatur-Forums geschrieben. Klar ist auch, dass Verrisse oft mehr Spaß machen, mehr gelesen werden und mehr Diskussionen anstoßen (von wegen Clickbait und so), ohne hier irgendetwas unterstellen zu wollen, schließlich hab ich den Film auch noch gar nicht gesehen.

Was ich aber nicht verstehe ist die Haltung, mit der ihr an Dunkirk rangeht. ihr werft den Film (wohl auch zu Recht) vor, er sei kein guter Kriegsfilm, auch weil er seinen Charakteren keine Tiefe spendiert und Filme wie "Soldat Ryan" etc. daher eine ganz andere Liga sind, in der Dunkirk nicht mitspielen kann. Christopher Nolan hat, allerdings in Interviews immer gesagt, dass Dunkirk trotz des Settings KEIN Kriegsfilm ist. Das war nie seine Intension! Von daher zur euerer Filmkritik Dunkirk sei kein guter Kriegsfilm: Thema verfehlt!

Dann reißt ihr euch mMn dazu hin, wohlgemekrt nicht als Meinungsäußerung sondern als Tatsachenbehauptung, Nolan und seinen Stil "entzaubern zu wollen". Man kann natürlich dieser Meinung sein, völlig legitim, aber man muss es nicht. Es gibt genügend Argumente für das Gegenteil. Ihn aber als Scharlatan und Budenzauberer zu titulieren und dann selbst zu schreiben:

Zitat: "Wenn wie TiiN sagt - und damit ein User, der uns seit langem begleitet - "bei der Kritik bleibt mal wieder der Beigeschmack und Verdacht vom Clickbaiting", dann verletzt uns das, weil uns hier unterstellt wird, dass wir häufiger zu solchen Maßnahmen greifen und wir seit längerem von Glaubhaftigkeit recht weit entfernt sind." (Hervorhebung von mir)

finde ich etwas, naja, daneben, ehrlich gesagt.

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