Anzeige
Anzeige
Anzeige

Super 8

Kritik Details Trailer News
Verliert zum Ende etwas den Faden - Super 8

Super 8 Kritik

Super 8 Kritik
6 Kommentare - 18.05.2012 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Super 8" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Wow, schon meine 50. Kritik. Naja, feiern wir das Jubiläum mit [b]Super 8[/b], einem Hypefilm erster Güteklasse, [i]J. J. Abrams[/i] Jugendfilm mit Sci-Fi-Einschlägen. Der Film ist ja bereits seit einiger Zeit auf BluRay und DVD erhältlich und nun hatte auch ich die Zeit und Ehre, ihn mir anschauen zu können. Was dabei an Eindrücken rumkam, lest ihr in der folgenden Kritik. [b][u]Inhalt:[/u][/b] Die Teenager Joe, Charles, Martin, Cary, Preston und Alice drehen gemeinsam einen Super 8 Zombiefilm für ein lokales Filmfestival. Während nächtlicher Dreharbeiten werden sie Zeuge eines Zugunglücks nahe ihrer Heimatstadt, bei dem ein Zug der Air Force entgleist, weil ein High School Lehrer mit seinem Fahrzeug auf die Gleise fährt. Die Gruppe entgeht dem Unglück nur knapp mit dem Leben und flüchtet im Anschluss vor rasch anrückenden Soldaten, die das Gebiet schnell absichern. Die Teenager treibt die Frage nach dem Inhalt des Zuges und den Gründen für das Unglück an und parallel zum Hilfssheriff des Ortes, Joes Vater Jackson stellen sie eigene Ermittlungen an, während sich zunehmend seltsame Ereignisse häufen. [u][b]Kritik:[/b][/u] Abrams hat sich bei Super 8 stark an den Jugendfilmen der 80er orientiert, das ist unübersehbar. Nicht zuletzt weil die Handlung auch im Jahr 1979 angesiedelt ist. Dabei zitiert er mehr als einmal verschiedene Spielberg-Klassiker wie [b]E.T.[/b] oder auch [b]Die Goonies[/b], was dem Film nicht zuletzt einen deutlich nostalgischen Charme verleiht. Dazu tragen auch und vor allem die tollen Jugenddarsteller bei, allen voran Joel Courtney und Elle Fanning in den Hauptrollen. [b]Darsteller:[/b] [i]Joel Courtney[/i] in der Rolle des [i]Joe Lamb[/i] steht im Zentrum des Filmes und um ihn dreht sich die Handlung. Der Zuschauer verfolgt neben den Szenen aus der Sicht seins Vaters und Alice vor allem durch seine Augen was sich tut. Die darstellerische Leistung bewegt sich hier durchaus auf hohem Niveau und der Junge erinnert während des Films mit seiner naiven Begeisterung für das Geschehene immer wieder an [i]Elliot aus E.T.[/i] Zu Beginn des Filmes sieht man die Beerdigung seiner Mutter, die Handlung des Filmes spielt schließlich 4 Monate später, weshalb es unter der Oberfläche des Jungen auch immer wieder brodelt. Im Gedächtnis bleibt vor allem eine wirklich großartige Szene mit seinem Vater, in der es schließlich zum Gespräch über die Situation zwischen dem überforderten Vater und dem alleingelassenen Sohn kommt. [i]Elle Fanning[/i] steht ihrer älteren Schwester Dakota bei ihrer Darstellung der [i]Alice Dainard[/i] in nichts nach. Immer wieder sorgt die junge Darstellerin für geniale Momente und spielt absolut überzeugend. Sie stielt ihren männlichen Kollegen in den meisten Szenen absolut die Show und zeigt sich sehr vielfältig begabt in ihrer Kunst. Die Figur, deren Konflikt als Tochter des Unglücksfahrers, der den Tod von Joes Mutter verschuldet hat, im Fokus der emotionalen eigentlichen Handlung des Films steht, ist toll gezeichnet und lässt den Zuschauer mitfühlen. [i]Kyle Chandler[/i] spielt den etwas überforderten Vater Joes, [i]Jackson Lamb[/i]. Seine Rolle bietet quasi einen parallelen Handlungsstrang, bei dem er als Hilfssheriff des Örtchens versucht, hinter die Geheimnisse des Militärs zu kommen. Dabei probiert er nicht nur seinen Sohn und die Bürger zu schützen, sondern auch die langsam eskalierende Lage irgendwie ruhig zu halten. Neben den Jungdarstellern bleibt diese dritte Quasi-Hauptrolle etwas blass, das liegt aber nicht zuletzt am Fokus auf die Jugendgruppe um Joe, der von Abrams wohl bewusst so gewählt wurde und dem Film viel von seinem Charme verleiht. Der Rest der Darstellerriege ist durch die Bank überzeugend besetzt, die Jungdarsteller machen Spaß in ihrer Darstellung. Insbesondere [i]Riley Griffiths[/i] als Jungregisseur mit seinem Feuereifer für seinen Super 8-Film sticht hier noch heraus. Bei den erwachsenen überzeugen vor allem noch [i]Noah Emmerich[/i] als fieser [i]Colonel Nelec[/i] und [i]Ron Eldard[/i] in der Rolle des [i]Louis Dainard[/i]. Insgesamt sehr gut ist Abrams Einsatz vieler eher unbekannter Darsteller, die allesamt sehr gute Darstellungen abliefern und dem Film eine angenehme Frischer verleihen. [b]Handlung und Effekte:[/b] Die erste Hälfte der Handlung überzeugt vor allem als Abenteuerfilm im Stile von Spielbergs Die Goonies und bietet viel Raum für die Entfaltung der Teenager und der Konflikte, die der Film thematisiert. Wirklich schön dabei ist, dass es sich vorwiegend um Themen wie Freundschaft, Leidenschaft und auch erste Liebe geht, wodurch der Film in der ersten Hälfte fast die Formen eines Coming-Off-Age-Filmes annimmt. Die zweite Hälfte macht dabei einiges richtig aber auch vieles eher falsch. Problematisch finde ich insbesondere die Verlegung auf ein großes Effektspektakel im letzten Drittel des Films, wenn der kleine Ort regelrecht zum Kriegsgebiet mutiert. Dass Abrams in letzter Konsequenz bei der Auflösung des Geheimnisses wirklich alles offenlegt, störte mich persönlich auch eher. Ein wenig mehr Mut zum Mystischen hätte sicher nicht geschadet, nachdem im Vorlauf penibel mit allerlei netten Einfällen die Ursache für die Ereignisse verschleiert wurde. Da bekam man nur Andeutungen in Spiegelungen, herumfliegende Fahrzeuge oder verschwindende Menschen, aber nie wirklich Gründe. Zum Ende hin wird dann jedoch bis ins Letzte entmystifiziert und dabei führt sich die Geheimnistuerei in der ersten Hälfte regelrecht ad absurdum. Mag dem einen oder anderen gefallen, mich hat es gestört. Die Effekte rocken wirklich. Viel Pyrotechnik und ganz viel tolle mechanische Effekte verleihen dem Film einen herrlichen Retro-Charme. Digitale Effekte sind selten erkennbar, was Super 8 wirklich gut tut. Wenn jedoch zum Ende hin ein regelrechtes Effektfeuerwerk abgefackelt wird, wird es einem nach dem angenehm erdigen Jugend-Abenteuer, das man in der ersten Hälfte hatte, doch etwas plump. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen, auch wenn die Effekte alle zweifellos klasse aussehen. Trotzdem wird der Film gegen Ende immer mehr zum Krieg der Welten-Verschnitt und das passt einfach nicht so richtig. Handwerklich bewegt sich Abrams routiniert durch die Handlung und macht seinen Job wirklich erstklassig. Erstaunlich ist, wie sehr der Film über weite Strecken an verschiedene Werke Spielbergs erinnert. Immer wieder sieht man Referenzen auf [b]E.T.[/b], [b]Die Goonies[/b], [b]Jurassic Park[/b] oder auch [b]Krieg der Welten[/b]. Für Spielberg-Fans macht das viel Spaß und der Film bekommt dadurch natürlich eine ganz eigene Qualität und Atmosphäre. Der Einfluss Spielbergs auf den Film ist jedenfalls unheimlich stark spürbar und die Art der Würdigung des Altmeisters durch Abrams ist einfach schön anzusehen. Was noch zu erwähnen bleibt, sind die lobenswerte Fokussierung auf die Charaktere gerade zu Beginn des Films und die schöne Charakterzeichnung, in die sich Abrams ergeht. Auch wenn diese Sorgfalt im letzten drittel dann doch ein wenig bröckelt, ist es doch schön zu sehen, dass es noch Effektfilme mit vernünftigen Charakteren gibt. [b][u]Fazit:[/u][/b] Als Fazit lässt sich vor allem festhalten, dass Super 8 ein durchweg unterhaltsamer Film geworden ist. Die Charakterzeichnung ist über weite Strecken sehr liebevoll, der Fokus auf die Jungdarsteller ist lobenswert und verleiht dem Film ein angenehmes Retro-Feeling. Der Kniefall vor Regie-Altmeister Spielberg ist spürbar und der Film atmet den Geist der alten Jugend-Abenteuer. Auch wenn sich Abrams am Ende in zu viel Effekten und Auflösung ergeht, ist Super 8 doch ein schöner Film geworden, den ich mir sicher noch einige Male ansehen werde. Für mich bekommt Super 8 damit unter Berücksichtigung der Schwächen [u][b]7/10 Punkten[/b][/u] bzw. [b][u]3,5/5 Hüten[/u][/b], für einen in der ersten Hälfte wirklich tollen Jugendfilm, der in der zweiten Hälfte leider zu sehr Casual wird und sich zu stark dem Sci-Fi hingibt. Hätte Abrams seine Linie der ersten Hälfte hier beibehalten und nicht alles verraten, wären sicher noch 1-2 Punkte mehr drin gewesen. So bleibt leider der leichte Nachgeschmack verschenkten Potenzials, weil man sich zu sehr dem Markt beugen und alles aufklären wollte.

Super 8 Bewertung
Bewertung des Films
710

Weitere spannende Kritiken

Civil War Kritik

Civil War Kritik

Poster Bild
Kritik vom 18.04.2024 von ProfessorX - 2 Kommentare
Die Vereinigten Staaten sind im Bürgerkrieg. Während ein Präsident (Nick Offerman) bereits in seine dritte Amtszeit geht, führt er einen Krieg gegen Texas und Kalifornien und schockiert das Volk mit bestialischen Luftangriffen. Doch es gelingt ihm nicht, die Staaten in die Knie z...
Kritik lesen »

THX 1138 Kritik

THX 1138 Kritik

Poster Bild
Kritik vom 18.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
In einer alternativen Welt haben Bürger jedwede Form von Individualismus und Rechten verloren. Sie sind nur noch nummerierte Drohnen, die von einem staatlichen Drogenprogramm unter Kontrolle gehalten werden. Unter ihnen ist auch der Fabrikarbeiter THX 1138 (Robert Duvall). Sein Leben änder...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
6 Kommentare
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
30.05.2012 21:53 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.946 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ BlackSwan:

Ja, man kann sich sicherlich da was basteln und damit irgendwie zufrieden sein. Ich war jetzt auch nicht total unglücklich damit, es war nur halt so, dass ich das Ende irgendwie im krassen Gegensatz zum Rest des Films sehe. Erst machen wir praktisch alles, was irgendwie an filmischen Tricks zur Verfügung steht, um eben NICHT alles zu zeigen und dann halten wir quasi alles gut sichtbar in die Kamera. Und das ging gar nicht. Vor allem..ich meine, z. B. sieht man es in ner Pfütze oder nem dunklen Autofenster, oder ner Tankstellen-Scheibe...einfach nur genial und immer so ungenau, dass genug Spielraum für Spekulationen blieb, nur um am Ende einfach alle Karten auf den Tisch zu legen. Da gefiel mir, obgleich ich den Film für überbewertet halte, Cloverfield was die "Auflösung" anging doch noch um Welten besser.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
BlackSwan : : Moviejones-Fan
30.05.2012 18:38 Uhr | Editiert am 30.05.2012 - 18:40 Uhr
0
Dabei seit: 05.02.11 | Posts: 0 | Reviews: 22 | Hüte: 57
kann allem nur zustimmen, auch was das letzte Drittel und Ende angeht - musste mir da schon ne Theorie basteln, um das noch als "gut" abzunicken - da diese aber ja auch stimmen könnte (siehe meine Kritik) - war ich am Ende doch glücklich genug, ihm 4/5 Hüten zu verpassen. ;) Und jetzt wissen auch alle, warum Spielberg mit auf dem Plakat steht. ;) Er und Abrams haben sich vorm Filmdreh einfach zusammen nochmal alle großen Filme von Spielberg angeguckt - und dann gings los. laughing

Wie immer prima geschrieben!
Avatar
Rinzler07 : : Prae-Alien
21.05.2012 07:48 Uhr | Editiert am 21.05.2012 - 07:50 Uhr
0
Dabei seit: 25.02.12 | Posts: 315 | Reviews: 44 | Hüte: 1
Eine sehr gute Kritik. smile

Ich stimme mit dir hier in allen Punkten überein. Mich hat es persönlich auch gestört, dass am Ende nahezu alles erzählt wird, und nicht einmal ein letzter Funken Geheimnis übrig gelassen wurde. De erste Hälfte fand ich auch fesselnd, nur schade, dass das in Hälfte zwei nicht eingehalten wurde. Ich mag ja gerade das an Abrams Serie Fringe, da dort, egal ob der Fall gelöst wurde oder nicht, immer ein kleiner Rest Mysterium blieb, der nicht erklärt wurde. Dies hätte Super 8 wahrscheinlich in der Tat sehr gut getan.

Zudem hat mich ein wenig enttäuscht, dass bei der Geheimniskrämung, die für Super 8 ja so stark betrieben wurde, es am Ende doch nur.. - nein, das spoile ich jetzt nicht. ;)
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
21.05.2012 07:23 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.946 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Hooray, danke euch wink

Ich fand bei einem Film mit so viel Spielberg-Referenzen wie Super 8 konnte man sie einfach nicht rauslassen. Ich mein, der ganze Film schaut sich ja wie eine Liebesbekundung an sein Werk und fühlt sich über weite Strecken ja auch ziemlich danach an. Vom Gefühl her hätte ich ihm vielleicht auch die 8/10 gegeben, aber das Ende war mir halt zu Casual und zu sehr Zugeständnis ans Happy End.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Avatar
A-Rod : : Traumspion
20.05.2012 22:19 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.10 | Posts: 333 | Reviews: 0 | Hüte: 1
zunächst ma glückwunsch zum 50.
und muss sagen, man merkt dir die 50 auch an wink (is natürlich positiv gemeint...)
was soll man bei deinen kritiken noch groß sagen - sie is wieder sehr sauber geschrieben, auch wie gewohnt sehr übersichtlich und speziell die querverbindungen zu herrn spielberg gut aufgearbeitet.
=> auch von mir gibts 10 Punkte
Avatar
cayman2300 : : Rocker
18.05.2012 15:47 Uhr
0
Dabei seit: 20.05.11 | Posts: 1.480 | Reviews: 49 | Hüte: 10
Jep, ich stimme dir voll und ganz zu. Super 8 war ein guter Film, der am Ende vielleicht etwas mehr reißen hätte sollen. Ich hatte jetzt nichts dagegen, dass er sich dem SIFI ergeben hatte, da dadruch ein paar coole Szenen erst möglich wurden (Bus). Aber am Ende hat einfach der letzte Schlief gefällt, mehr Dramatik oder es alles ernsthafter. Den Tod des Aliens hätte ich besser gefunden, denn so wäre die böse Seite des Menschen in Super 8 deutlicher geworden, so wirkte es etwas kitschig.

10 von 10 Punkten für deine Kritik ;)
Forum Neues Thema
AnzeigeY