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James Bond - Der Hauch des Todes

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Guter Bond mit Drehbuchschwächen

James Bond - Der Hauch des Todes Kritik

James Bond - Der Hauch des Todes Kritik
1 Kommentar - 12.06.2013 von DeToren
In dieser Userkritik verrät euch DeToren, wie gut "James Bond - Der Hauch des Todes" ist.

Bewertung: 4 / 5

Nachdem Roger Moore im Alter von 58 Jahren seinen Rücktritt erklärt hatte, warteten die Fans ungeduldig auf den neuen Bond. Die Reaktionen des Publikums auf Timothy Dalton fielen gemischt aus. Natürlich war Dalton deutlich jünger und damit sportlicher als Roger Moore. Und ja, er sah sehr gut aus. Aber dennoch schien Dalton die großen Schuhe seines Vorgängers nicht ausfüllen zu können. Dalton war als Bond stets sehr ernst und wirkte humorloser als sein scherzender Vorgänger. Und obwohl diese Abwechslung eigentlich hätte gut tun und dem Publikum gefallen müssen, reagierte es zwar positiv aber keineswegs euphorisch auf Timothy Dalton. 19 Jahre später, als mit Daniel Craig wieder ein Bond in Kontrast zu seinem Vorgänger gesetzt werden musste, gelang dies offensichtlich besser. Und heute wissen wir, warum die Umstellung auf Timothy Dalton nicht so funktionierte wie die auf Daniel Craig im Jahr 2006. Der Grund sind die kleinen aber eben entscheidenden Drehbuchschwächen von „The Living Daylights“. Im MI6-Hauptquartier erwähnt Bond alias Dalton, er habe sich erlaubt, statt des gewünschten einen anderen Wein mitzubringen. Mit dieser Szene wird das Dilemma deutlich. Denn sie passt einfach nicht zu Dalton. Auch versanden manche Scherze, so zum Beispiel als Bond im Aston Martin erwähnt, er habe ein paar Extras installieren lassen. Wären beide genannten Szenen mit Roger Moore verwirklicht worden, so hätte das Publikum gelacht und gedacht: "Jawoll, das passt!". Bei Dalton aber wollen die Gags nicht recht zünden, weil sie nicht zu seiner ansonsten recht ernsten Interpretation der Rolle passen. Man merkt, dass das Drehbuch nicht konsequent genug auf Timothy Dalton zugeschnitten war. Ursprünglich war es wohl für Moore geschrieben, dann auf Pierce Brosnan adaptiert und dann noch einmal für Timothy Dalton verändert worden. Aus diesem Fehler haben die Produzenten bei der Auswahl Craigs sicherlich gelernt. Der Film aber bietet solide Action, einen tollen Aston Martin und sehr gute Darsteller. Er ist also rundherum sehr unterhaltsam. Timothy Dalton selbst überzeugt grundsätzlich, denn er ist schauspielerisch sicherlich der bis dahin begabteste Bonddarsteller. Und 25 Jahre später ist er viel besser als damals, denn heute gefällt uns der sentimentale, dabei fast humorlose Typ einfach besser als 1987. Dennoch gelang den Produzenten nicht das, was 19 Jahre später mit Daniel Craig eine neue Bond-Ära einleitete. Dalton wurde nicht eindeutig genug in Szene gesetzt. Aus diesem Grund kann aber dieser Bond, der rundum gute Unterhaltung bietet, in keinem Punkt besonders hervorstechen. Die Action ist nicht besser als in anderen Filmen, die Filmmusik auch nicht. Der Aston Martin hat zwar einiges zu bieten, den DB 5 aus dem Jahre ´64 und den Lostus Esprit aus dem Jahr ´77 kann er aber nicht toppen. Das Bondgirl ist hübsch, aber auch ein bisschen langweilig. Der Bösewicht ist gut, aber mit den Charismatischen der Reihe nicht vergleichbar (Goldfinger, Stromberg, Beißer, Zorin etc.). Ein Bondfilm mit einem neuen Hauptdarsteller sollte aber hervorstechen und sich von seinen Vorgängern positiv abheben. Aber das gelingt ihm nicht. Und das liegt zum großen Teil am Regisseur. John Glen inszenierte mit diesem Film bereits das vierte Bondabenteuer in Folge. Das ist wohl zu viel. Er scheitert zwar nicht gänzlich an dem Anspruch einen neuen Hauptdarsteller in das alte Bonduniversum einzuführen, neue Akzente und Eigenständigkeit kann er dem Dalton-Bond aber nicht vermitteln. Auch Guy Hamilton vermochte mit seinem vierten Film (Der Mann mit dem Goldenen Colt) keine Akzente mehr zu setzen. Und Lewis Gilbert tat seinerseits gut daran, nach seinem dritten und bis dahin erfolgreichsten Film Moonraker keine weitere Regiearbeit in Sachen Bond zu übernehmen. Der neue und vielversprechende Darsteller Timothy Dalton hätte einen neuen Regisseur an seiner Seite dringend benötigt. Bei "Goldeneye" hat man das beherzigt. Zum Glück. „Der Hauch des Todes“ landet deshalb nur auf Platz 23 im Bond-Ranking. Unterhaltsam ist der Film aber allemal.

James Bond - Der Hauch des Todes Bewertung
Bewertung des Films
810

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1 Kommentar
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Croatia : : Moviejones-Fan
16.06.2013 21:24 Uhr
0
Dabei seit: 26.07.12 | Posts: 66 | Reviews: 117 | Hüte: 1
Die Dalton-Craig-Sache sehe ich genauso, Dalton hätte von mir aus gerne noch ein paar weite Bond-Filme drehen können, zumindest wenn ein passendes Script vorhanden gewesen wäre.
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