Anzeige
Anzeige
Anzeige

Interstellar

Kritik Details Trailer News
Mehr als Staub im All

Interstellar Kritik

Interstellar Kritik
99 Kommentare - 30.10.2014 von Moviejones
Wir haben uns "Interstellar" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Interstellar

Bewertung: 4 / 5

Die nicht mehr so ferne Zukunft. Dürren und andere schädliche Stoffe haben die Nahrungsquellen der Menschheit fast komplett zunichte gemacht, der einzige Lebenszweck ist nur noch, irgendwie zu überleben. Auch der ehemalige Ingenieur Cooper (Matthew McConaughey), der einst nach den Sternen strebte, lebt inzwischen nicht mehr von genialen Ideen sondern vom Maisanbau. Durch einen Zufall bekommt Cooper nun doch noch mal eine Chance und was für eine: Gemeinsam mit einem kleinen Team soll er in die Tiefen des Alls vorstoßen, ein Wurmloch durchfliegen und dort, fern unserer Heimat, ein neues Zuhause finden. Doch den Preis, den er zahlen muss, ist hoch, begibt er sich nicht nur auf eine risikoreiche Mission, sondern muss auch seine beiden Kinder auf einem staubigen Planeten zurücklassen...

VIDEOKRITIK

Trailer zu Interstellar

Der Weltraum, unendliche Weiten. Seit jeher Faszination pur und eines der großen Rätsel, welches die Menschheit noch nicht entschlüsselt hat und vermutlich auch nie entschlüsseln wird. Aber gerade diese Faszination treibt uns an, hat uns durch unzählige Episoden und Filme des Raumschiff Enterprise begleitet, hat uns Odysseen im All durchleben lassen und immer wieder in unzähligen Utopien und Dystopien an unsere Grenzen gebracht. Nun wagt sich Ausnahmeregisseur Christopher Nolan an genau jenen Stoff und ein bisschen darüber hinaus.

Die Erwartungshaltung und Geheimniskrämerei rund um Nolans Interstellar war und ist gigantisch. Was Inception im Kleinen war, soll Interstellar im Großen darstellen. Eine Idee über Mut, Pioniergeist, Wissensdurst und Menschlichkeit, verpackt in einer Science Fiction-Geschichte, wie wir sie schon sehr viele Jahre nicht mehr im Kino erlebt haben. Das Fundament für den Film ist dabei über jeden Zweifel erhaben, ein talentierter Regisseur, eine große Idee und eine fantastische Besetzung. Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Matt Damon, Michael Caine, Jessica Chastain und viele andere. Genauso faszinierend wie das All ist es, jenen Darstellern bei der Reise zuzusehen und immer wieder verwundert festzustellen, wie die Qualität eines Films allein durch die Präsenz einzelner Darsteller steigen kann. Nolan greift sogar eine alte Tradition des Genres auf und baut Roboter-Sidekicks in den Film ein, Lautlos im Weltraum, Das schwarze Loch & Co. lassen grüßen. Diese sind für viele gelungene Gags zuständig und das in einem Film, der sich über seine komplette Laufzeit ernst gibt. Eine beachtliche Leistung, denn nicht ein Gag im Film wirkt deplatziert oder störend.

Doch so groß und breit Nolan sein Interstellar auch aufzieht, stolpert auch er immer wieder über Kleinigkeiten. Vollgepackt mit vielen Ideen, übernimmt er sich dabei hin und wieder, kann viele Gedanken nur andeuten, kurz einwerfen und muss sich dann schon wieder anderen Dingen widmen. Einzelne Gedanken im Film sind hochspannend und teils erschreckend, werden aber dann schnell wieder im Keim erstickt, da sich Nolan der Masse verschreibt und demnach auch das Ende konzipieren muss. So radikal wie es viele SciFi-Regisseure in den 70ern vorgemacht haben, ist Nolan dann doch nicht. Hier fehlt auch der Mut, mit einem Film wie Sunshine zu konkurrieren. Viele Fragen bleiben unbeantwortet, manche Logiklöcher sind offensichtlich, manche Regieentscheidung ist fraglich.

Und dennoch ist der Film fesselnd, fesselnd trotz streckenweiser Langatmigkeit, fesselnd allein schon durch seine Einzigartigkeit in der heutigen Kinolandschaft. Dabei nimmt sich Nolan vor allem zu Beginn Zeit, die Geschichte aufzubauen und schafft dabei etwas, was wir von ihm in der Art gar nicht gewohnt sind, nämlich eine extrem emotionale Bindung aufzubauen. Über den dritten Akt wird noch viel diskutiert werden und auch wir sind uns nicht sicher, ob dieser uns nun gefällt oder nicht, denn der Film hätte auch eine andere Richtung einschlagen können, dann aber auch mit anderer Wirkung. Das Ende verfehlt diese nicht, doch andere Szenen wirken stärker nach, haben eine tiefere emotionale Reaktion zufolge.

Der Interpretationsspielraum bei Interstellar mag im Vergleich zu Inception geringer sein, dafür sind die Ideen im Film größer und gewaltiger. Er will mehr sein, komplexer, vielschichtiger und ambitionierter als die meisten Filme die wir üblicherweise zu Gesicht bekommen. Nolan will den Blick schärfen für Größe und nichts macht dies deutlicher als der Moment, wenn das kleine Raumschiff in atemberaubender Schönheit durchs All gleitet, so winzig klein ist es verglichen mit den Gestirnen um es herum. Unterstrichen wird das Ganze durch einen geradezu opernhaften Soundtrack von Hans Zimmer. Kritisieren müssen wir an der Stelle jedoch die Tonabmischung, die streckenweise unausgewogen ist, in einigen Szenen schwenkt der Soundtrack zu einer bombastischen Epik um, so dass die gesprochene Sprache im Film kaum mehr zu verstehen ist. Ob dies ein generelles Problem mit dem Film oder einzelner Kinos ist, können wir nicht sagen.

Ohne Frage, Interstellar wird das Publikum im Kino spalten. So sehr es am Ende auch ein typischer Nolan geworden ist, werden viele Zuschauer bei diesem Film deutlich zwiegespaltener sein. Dennoch reiht er sich nahtlos in die lange Liste herausragender Filme von Nolan ein, er ist ein wagemutiger Schritt nach vorn in der heutigen Kinolandschaft, so abenteuerlich wie die beschriebene Reise selbst. Ein wenig lässt sich Interstellar wie ein modernes 2001 - Odyssee im Weltraum beschreiben, nur in spannend. Interstellar steckt voller Ecken und Kanten, könnte noch viel mehr sein, wenn sich Nolan nur getraut hätte - und doch inspiriert er uns und er lässt uns hoffen, dass es eines Tages wieder mehr solcher Geschichten gibt. Ambitionierte Filme voller Ideen, die den Zuschauer gebannt an den Sitz fesseln und ihn inspirieren, den Blick nach oben zu richten, nach oben hinauf zu den Sternen...

Interstellar Bewertung
Bewertung des Films
810

Weitere spannende Kritiken

The Fall Guy Kritik (Redaktion)

Wenn Sitzenbleiben zählt

Poster Bild
Kritik vom 15.04.2024 von Moviejones - 13 Kommentare
I see Dallas, Dynasty, Terrahawks, He-Man, Tom and Jerry, Dukes of Hazzard, Airwolf, Blue Thunder, Rambo, Road Runner, Daffy Duck, The A-Team, The A-Team, I see the A-Team."Hey Matthew", Karel FialkaDieser vergessene, exzellente Popsong aus dem Jahr 1987 hat nur einen kleinen Fehl...
Kritik lesen »

Godzilla x Kong - The New Empire Kritik (Redaktion)

Monsterwrestling!

Poster Bild
Kritik vom 03.04.2024 von Moviejones - 39 Kommentare
Mit Godzilla x Kong - The New Empire wird der Weg weiter beschritten und eskaliert, der 2021 mit Godzilla vs. Kong eingeschlagen wurde. Regisseur Adam Wingard weiß auf jeden Fall, wie er seine Schützlinge bildgewaltig in Szene setzen kann. Da aber bis auf die Kloppereien und Schauwerte ni...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
99 Kommentare
1 2 3 4 5 6 7
Avatar
MarieTrin : : Mrs. Justice
10.11.2014 22:47 Uhr | Editiert am 10.11.2014 - 22:47 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@Outerlimits
Ja, genauso wie du es beschreibst (ACHTUNG SPOILER), empfand ich das auch. Ich hatte sogar kurz gedacht, dass es so aufgelöst wird, als Cooper aufwacht im Krankenhaus, dass alles nur ein Traum war oder so ähnlich.
Eben, dass man eine leichte "Offenheit" hat: entweder Amelia (oder wie sie heißt) hat Erfolg oder Erde hat doch noch eine Zukunft. Aber nicht dieses schnelle hingeklatschte Ende mit dieser Station und alle sind glücklich. Das passt einfach nicht zum Tenor des Films.

Ich habe gar nicht auf solche Hinweise geachtet, wie du sie beschreibst, ich dachte viel mehr: "Was? Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Ein langer Aufbau und das ist alles Friede-Freude-Eierkuchen?"

Edit: Und vielen Dank für mein 13. Hütchen :-)))

Que la loi soit avec toi!

Avatar
Critjas27 : : Mr. Justice
10.11.2014 21:35 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.10 | Posts: 643 | Reviews: 0 | Hüte: 8
@ArneDias
ehe Nolan übernahm und einige Dinge im Drehbuch änderte, nicht unbedingt zum besseren wie ich nach dem Artikel finde.

kann ich so nicht zustimmen ,also mal ehrlich ,der Film mit Spielberg wäre noch klischeehafter ausgefallen als der von Nolan und ich wette, das mit den Aliens hätten alle die den Film gesehen haben, links und rechts Spielberg um die Ohren gehauen, nachdem Motto hast du den garnichts aus Indy 4 gelernt und nicht nur das ,ich sag nur Chinesen, Zeitreisen paradoxon , Cooper und Amelie verlieben sich und haben sex im Weltraum, nein Danke, mir gefällts wie es ist auch mit manchen schwächen.

Ich habe nie behauptet der Beste zu sein. Ich habe nur gesagt ,es gibt kein Besseren als mich.

Avatar
ArneDias : : Mr. Wick
10.11.2014 20:05 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255
Es gibt einen Interessanten Artikel der auf die Unterschiede zwischen dem Spielberg und Nolan Drehbuch eingeht. Zur Erklärung: Ürsprünglich war der Film für Spielberg gedacht, ehe Nolan übernahm und einige Dinge im Drehbuch änderte, nicht unbedingt zum besseren wie ich nach dem Artikel finde.
Aufgeführt sind hier 15 Punkte die sich in den beiden Versionen unterscheiden.

http://www.slashfilm.com/interstellar-script-differences/
Avatar
Critjas27 : : Mr. Justice
10.11.2014 19:45 Uhr | Editiert am 10.11.2014 - 20:01 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.10 | Posts: 643 | Reviews: 0 | Hüte: 8
@OuterLimits

Es gibt eine Szene wo Cooper auf dem Eisplanet mit jemandem redet und der ihn fragt, [spoil]was man vor seinem geistigen Auge sieht bevor man stirbt,das könnte ein hinweis sein, das er am ende träumt, obwohl dagegen würde der Anfang sprechen ,wo sie im Zimmer die Zeichen finden.[/spoil]
[spoil]Ich glaube ein Fehler ist, alles Linear einzuordnen zu wollen, sprich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, das Problem, wo Cooper im Schwarzen Loch ist ,existieren alle diese Zeiten an einem punkt und dort gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft und die Zeit ist endlos.[/spoil]

Ich habe nie behauptet der Beste zu sein. Ich habe nur gesagt ,es gibt kein Besseren als mich.

Avatar
OuterLimits : : Moviejones-Fan
10.11.2014 19:20 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@Nietsewitch

ja, da ähnelt es sich.

Bei Interstellar ist nur das Problem, dass

[spoil]aufgrund der anderen Dimension es sowieso logisch ist, dass das auch visuell sich anders darstellt. Und die unwirklich wirkenden Bilder bezogen sich nur auf Cooper, aber nicht auf die dann geschilderten Folgeerlebnisse mit seiner Tochter. Hätte man ihre Wahrnehmung ähnlich unwirklich gestaltet, hätte man noch spekulieren können, dass sich Cooper auch das so erträumt. Aber so ist es einfach zu wenig.

Welten entstehen in einem Augenblinzeln, wenn es irgendwie so etwas noch am Schluss gegeben hätte, was dann auch dieses flotte Ende erklären würde - also dass man zumindest überlegt, ist das nun die fünfte Dimension oder ein Happy End, wie es sich Cooper in seinen letzten Atemzügen visualisiert etc.. Aber genau, die Hinweise sind zu mager, um in diese Richtung gehen zu können.[/spoil]
We repeat: there is nothing wrong with your television set. You are about to participate in a great adventure. You are about to experience the awe and mystery which reaches from the inner mind to – The Outer Limits.
Avatar
Critjas27 : : Mr. Justice
10.11.2014 18:52 Uhr | Editiert am 10.11.2014 - 19:25 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.10 | Posts: 643 | Reviews: 0 | Hüte: 8
Ein erklärungsversuch was in Interstellar am Ende passiert sein könnte http://screenrant.com/interstellar-ending-spoilers-time-travel/


Hier ein Bild zum besserem verständnis für Interstellar

Ich habe nie behauptet der Beste zu sein. Ich habe nur gesagt ,es gibt kein Besseren als mich.

Avatar
Nietsewitch : : Moviejones-Fan
10.11.2014 18:48 Uhr
0
Dabei seit: 27.10.14 | Posts: 508 | Reviews: 2 | Hüte: 12
@ outer limits

Ist dir am Ende von Inception aufgefallen das auf eimal die Kamaraführung oder Bildführung sich irgendwie ändert. Die Bilder wirken unecht irgendwie.

Das selbe Phänomen, oder empfinden hatte ich am Ende von Interstellar auch, allerdings sind, wie du schon selber sagtest, die Hinweise das sich das Ende doch anders darstellt, eigentlich zu rar und nicht vorhanden.

Zeit Erwachsen zu werden, und dem Irrsinn den Platz einzuräumen, den er sowieso schon hat.

Avatar
OuterLimits : : Moviejones-Fan
10.11.2014 16:58 Uhr | Editiert am 10.11.2014 - 17:14 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@MarieTrin

Genau! Da gehe ich auch mit Nietsewitch konform.

Was ich gehofft habe:

[spoil]Dass ab dem Wendepunkt mit dem Bücherregal irgendwann in dieser ganzen Endsession ein Hinweis kommt, dass das entweder nicht real oder eine andere Realität ist, Nolan selbst gibt es im Film vor mit zwei Sätzen:[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]1. Wir wollen, dass unsere Kinder in Sicherheit sind.[/spoil]
[spoil]2. Das letzte, was man sieht, wenn man stirbt, sind die eigenen Kinder[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]Also - Endvision beim Sterben: Tochter + Erdenkinder werden gerettet, vereint beides - er sieht seine Tochter wieder, Happy End, sie ist in Sicherheit. Ich werde den Film mehrfach gucken in der Hoffnung, einen solchen Hinweis verpasst zu haben. Denn ganz ehrlich, das Ende ist doch wie "erträumt" viel zu gut, zu easy aufgelöst, um wahr zu sein.

Wie genial wäre ein Ende, bei dem man hätte überlegen müssen, ob der ganze Film oder der Endpart eine Todesvision ist - eben, dass er bei seinem Flugzeugabsturz gestorben ist oder dass er eben im schwarzen Loch gestorben ist. Dafür sind die Hinweise aber zu mager, um sich das so zusammen zu reimen. Ich würde es aber gern lieber so aufgelöst sehen. ;)[/spoil]
We repeat: there is nothing wrong with your television set. You are about to participate in a great adventure. You are about to experience the awe and mystery which reaches from the inner mind to – The Outer Limits.
Avatar
Tim : : King of Pandora
10.11.2014 15:47 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85
@Nietsewitch
Du findest oben rechts auf der Seite eine Box wo der Link "Kritik schreiben" steht. Da einfach deine Kritik einreichen, je nachdem welchen Film du kritisieren willst. Jede Filmseite bietet diesen Link an.
Avatar
Nietsewitch : : Moviejones-Fan
10.11.2014 15:25 Uhr
0
Dabei seit: 27.10.14 | Posts: 508 | Reviews: 2 | Hüte: 12
@Tim
Bin noch nicht so lange dabei, wo müsste ich das denn machen?

Guck normalerweise immer nur Kritiken und News und Kommentare smile.

Zeit Erwachsen zu werden, und dem Irrsinn den Platz einzuräumen, den er sowieso schon hat.

Avatar
Tim : : King of Pandora
10.11.2014 14:38 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85
@Nietsewitch
Schöne Kritik, aber warum formulierst du das als Kommentar, wo du doch selbst eine eigene Kritik einreichen kannst. Da hast du doch viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung.
Avatar
Nietsewitch : : Moviejones-Fan
10.11.2014 14:32 Uhr | Editiert am 10.11.2014 - 14:37 Uhr
0
Dabei seit: 27.10.14 | Posts: 508 | Reviews: 2 | Hüte: 12
Ich finde Interstellar ist ein schlechter Film:

In der nun folgenden Bewertung werde ich mich nicht um eine objektive Meinung bemühen. Der Kern meines Urteils "dass der Film schlecht ist", bezieht sich schlichtweg auf einen einzigen Punkt der subjektiv oder objektiv bewertet werden kann, aber bei mir persönlich in beiden Punkten ein kompletter Reinfall ist. Ich möchte trotzdem auf den Film insgesamt eingehen und auch zu Christopher Nolan einiges bemerken.

Zum Regisseur:
Christopher Nolans "Memento" hatte ich eigentlich nie gemocht weil ich ihn langweilig fand. Was seine anderen Filme betrifft, Batmantriologie, Prestige oder Inception, es sind für mich alles großartige Filme, wobei für mich TDK und Prestige wirkliche Meisterwerke sind. Ich persönlich glaube auch das er zu den besten Regisseuren, seines Alters zählt, auch nach Interstellar.

Zu den Schauspielern:
Ich fand alle lieferten eine großartige Leistung ab, würde jetzt niemanden bemängeln wollen.

Zu der Filmischen Darstellung:
Großartige Bilder mit wundervoller Musikuntermalung.

Zum Plot:
Und damit sind wir beim eigentlichen Knackpunkt.
Sicher es lassen sich, wenn man genau hinschaut, Ungereimtheiten, offensichtliche "Zufälle" oder Vorhersehbarkeit bemängeln. Man könnte sagen: Dass alles macht den Film schon zu einem Schlechten.
Doch selbst diese Punkte wären in meinen Augen ohne große Beschwerde tragbar gewesen.
Wirklich problematisch sehe ich jedoch die Szene[spoil] wo der Hauptdarsteller ins schwarze Loch fällt, und hinter dem Bücherregal von seiner Tochter auftaucht[/spoil] Ich mein: Geht´s noch ganz gut? Sind deine Neuronalen Verknüpfungen noch alle in Ordnung? Setzt es nicht langsam mal bei dir Oben im Stübchen aus? Ich könnte noch mehr Fluchen vor Wut.
Den ganzen Film hindurch wird erzählt [spoil]wie schwarze Löcher wirken, ihre Gefahren, Masse, bli bla blub, und auf einmal wird alles hinweggewischt. Die Pseudowissenschaftlichkeit schreit so sehr zum Himmel das sie stinkt. Der Hauptdarsteller fliegt immer näher zum schwarzen Loch, das Raumschiff um ihn herum wird zerschreddert und eine kurze Dunkelheit später... hinterm Regal der Tochter.[/spoil]
Ich kann nicht den ganzen Film lang Wissenschaft hochhalten und sagen wie wichtig das ist und dann: Ach ist mir alles scheißegal, ich mach in meinen Filmen was ich will.
Hab ich einen wirklich raffinierten Kniff im Ärmel, der eine Neubeurteilung meiner eigenen, im Film aufgestellten, Regeln ermöglicht? So wie bei Prestige zum Beispiel, wenn auf einmal ein neue Sichtweise aufgezeigt wird.
Nein es wird einfach der Hammer rausgeholt.
[spoil]Im schwarzen Loch, ist hinter dem Regal. Was soll das sein? Warum lässt man den Helden nicht sterben und im letzten Moment schickt er halt die benötigten Daten an die Erde? Irgend sowas in der Art? [/spoil]
Dieser Punkt ist, meines Erachtens nach, einfach zu kritisch. Es wird alles in eine Waagschale gelegt, und der Film versagt und scheitert dort. Mit ihm fällt auch der Rest zusammen. Ein ästhetischer Film zwar, aber ein verkrüppelter Film.

Man sollte eigentlich nicht alles an einem Punkt festmachen, weil man dann schnell eine Fehleinschätzung zu einer Sache abgeben kann. Wenn aber ein Film so dicht aufgebaut ist, auf diesen Punkt zustrebt und dann aber in die Knie geht und so dermaßen versagt, muss einfach auch ein fatales Urteil erlaubt sein. Das ist meine feste Meinung und Überzeugung.

Zeit Erwachsen zu werden, und dem Irrsinn den Platz einzuräumen, den er sowieso schon hat.

MJ-Pat
Avatar
luhp92 : : BOTman Begins
09.11.2014 23:54 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.377 | Reviews: 180 | Hüte: 634
Eine sehr interessante Diskussion läuft hier grade. Da ich aber heute absolut keine Zeit hatte, werde ich mich erst morgen oder Dienstag zu Wort melden.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

Avatar
TiiN : : Goldkerlchen 2019
09.11.2014 20:10 Uhr | Editiert am 09.11.2014 - 20:11 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.024 | Reviews: 173 | Hüte: 607
@ArneDias & Outerlimits

Ja, das Beispiel mit TDKR war echt schlecht smile
Aber da muss jeder Mensch halt selbst wissen was ihm wichtig ist und was nicht. Wenn man bei Nolan den Anspruch hat, dass alles 100 % Sinn macht, dann findet man viel zu meckern.
Aber das wird vielleicht auch dadurch hervorgerufen, dass viele Leute den Mann halt in den Himmel loben und andere dann besonders intensiv wegen dieser Hochlobung auf die Filme schauen.
Soll jeder es machen wie er denkt. smile Ich für meinen Teil hab mich an den von dir (ArneDias) angesprochenen Dingen nicht gestört sondern habe mir andere Fragen gestellt (siehe Kommentare von der Kritik von luhp92).

Aber bei Interstellar war eigentlich auch schon vorher klar, dass der Film nicht jeden umhauen wird. Von daher passt alles ins Bild. smile

Ich hab inzwischen Lust den Film ein 2. Mal zu sehen. Andererseits mag ich aber nun auch Filme wie Sunshine oder Moon anschauen. (2001, Gravity und Contact kenne ich schon).

Ingesamt ist Interstellar ein Film der polarisiert und das spricht irgendwie für ihn.


Avatar
MarieTrin : : Mrs. Justice
09.11.2014 20:08 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@OuterLimits
Für ein Meisterwerk fehlt mir hier mindestens ein anderes Ende. Ich glaube, ich bin hier das erste Mal nicht so ganz glücklich mit dem Ende eines Nolan-Films.^^

Mit dieser Aussage stimme ich vollkommen überein.
[spoil]Eigentlich mag ich Hollywood-Enden ja und ärgere mich immer, wenn es allzu offen ist (siehe Prometheus). Aber andererseits kann ein offenes Ende einem Film den nötigen Tacken geben, damit man endgültig begeistert ist. Inception ist beispielsweise ein echt interessanter Film, aber er wird durch das Ende und die Frage Traum oder Realität, einfach noch einmal aufgewertet. Nolan verbringt hier einfach sooo viel Zeit mit der Einleitung, dass es gegen Ende, einfach nur noch Informationen sind: Brandt hat natürlich überlebt und hey, der Plant ist besiedelbar, alle Menschen wurden gerettet, Couper sieht seine Tochter wieder... Wenn es etwas offener gewesen wäre, z.B. dass man nicht Bescheid weiß, wie sich alles entwickeln wird, oder man weiß nur, dass die Menschen doch noch gerettet werden können, dann hätte das für mich besser zum Rest des Films gepasst.[/spoil]

Que la loi soit avec toi!

1 2 3 4 5 6 7
Forum Neues Thema
AnzeigeY