Bewertung: 1.5 / 5
Die ersten fünf Folgen der Netflix Serie sind nun durch und die Realität könnte nicht erschreckender sein.
ACHTUNG SPOILER !!
Trailer zu Masters of the Universe - Revelation
Wenn man mal bei den guten Punkten anfängt, dann sind dies zuerst die Sprecher, sowohl im Original mit toller Besetzung, als auch in der deutschen Synchro. Hier muss man den Beteiligten einen hervorragenden Job zugestehen.
Der Animationsstil ist mit Sicherheit auch als gelungen zu vermerken. Leider punktet das bei mir nicht mehr so besonders hoch, weil Netflix diesen Stil inzwischen andauernd anwendet. Quasi ein Animationsstil FÜR ALLES. Damit verliert MotU hier sein Alleinstellungsmerkmal.
Dann kommen wir mal zur neutralen Zone. Der Grundansatz der Story, das fast die komplette Macht auf Eternia verschwunden ist und nur das wieder zusammenführen des geteilten Schwerts der Macht dies beheben kann... ist eigentlich eine gute Geschichte. Positiv aufgewertet wird dies noch, durch das Auftauchen verschiedener Figuren aus dem MotU Franchise. Fanservice halt und hängt natürlich ein wenig davon ab ob die eigenen Faves mit dabei sind oder nicht.
Was ansonsten hier abgeliefert wird, gleicht eigentlich einer Frechheit und einem Faustschlag ins Gesicht für jeden Fan.
Smith hätte von Anfang an mit offenen Karten spielen müssen und preisgeben das er auf den Diversitätszug aufspringt, indem er hier die "Teela-Show" präsentiert. Nachdem Teela nämlich zur "Woman-At-Arms" erklärt wird, übernimmt sie komplett die Rolle der Protagonistin und darf noch zusammen mit Evil-Lyn zusammen die "Supergirls" bilden. Nichts kann eine so eine geballte Frauenpower aufhalten, gerade wenn "Wonder Teela" auch noch aussieht, als wäre sie gerade noch beim russischen Kugelstoßerteam in Olympia angetreten. (danke @Shred für den Vergleich). Da kann auch gern mal die Logik des Verhaltens der Figuren zum Fenster entschwinden, wenn man nur den aktuellen Trends folgt und besonders weiblich hip und cool rüberkommt. Das man dabei als Fan der ersten Stunde eine Figur wie Evil-Lyn kaum wiedererkennt... nun Opfer müssen eben gebracht werden. Der arme Kevin Smith musste ja auch ganz alleine den dicken Netflix Scheck entgegennehmen.
He-Man bzw. Adam spielt in der Serie nur noch eine weitere Nebenrolle. Es ist halt schlichtweg in dieser Storyline kein Platz für einen muskulösen männlichen Helden. Somit taucht er in den meisten Folgen kaum oder gar nicht mehr auf. MotU ohne He-Man... das ich das in meinem Alter noch erleben darf.
In der letzten Folge darf Adam das Schwert der Macht dann doch nochmal erheben, nur um von Skeletor von hinten abgestochen zu werden. Skeletor wird zum neuen "Master of the Universe" und es wird einem vor allem klar, egal ob Adam überlebt, nur "Mega-Teela" kann jetzt noch gegen Skeletor anstehen und die Rolle von He-Man übernehmen. Vorhang fällt genau wie mein Interesse hier weiterzuschauen.
Es ist mir pfurzegal wie das hier weitergeht. Für mich ist das Thema gestorben. Eine Realverfilmung von Asylum hätte nicht schlimmer ausfallen können. Zur Schadensbegrenzung könnte Netflix diese Frechheit eigentlich nur noch einstampfen. Im Prinzip erwarte ich eigentlich auch eine handfeste Entschuldigung von Smith auf seinen Knien bettelnd, das ihm die Fan Community verzeihen möge. Nun, wird wohl alles ebenso nicht passieren, wie ich die Serie weiterschauen würde.
Das die von Smith so abgefeierte Titelmusik einfach schrecklich ist, könnte man hier wirklich noch als Kavaliersdelikt durchgehen lassen, wenn man erkennt welcher Schaden an dem Franchise hier angerichtet wurde.
Erschreckend ist, das am Ende meine Hoffnung nun auf einer Realverfilmung liegt, welche mit Sicherheit ebenfalls nichts wird. Im Prinzip muss das Franchise nun einfach für viele Jahre ruhen, bis sich vielleicht wirklich jemand findet, der dies so anpackt, wie es das Material verdient hat.