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Pain & Gain

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Pain & Gain Kritik

Pain & Gain Kritik

Pain & Gain Kritik
4 Kommentare - 18.08.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Pain & Gain" ist.
Pain & Gain

Bewertung: 2.5 / 5

Der Bodybuilder Daniel Lugo (Mark Wahlberg) arbeitet in einem Fitnessstudio. Neben seinem Körper, den er sehr pflegt wirft der Job allerdings nicht viel ab. Also entschließt sich Lugo zusammen mit seinem Freund Doorbal (Anthony Mackie) den reichen Geschäftsmann Victor Kershaw (Tony Shalhoub) zu entführen, und ihn dazu zu zwingen ihnen all sein Geld zu überweisen. Zusammen mit dem Ex-Häftling Paul Doyle (Dwayne Johnson) setzen sie das Vorhaben in die Tat um. Allerdings schlägt der Plan fehl, und so wird der Privatdetektiv Ed Du Bois (Ed Harris) auf die Gruppe aufmerksam.

Als Vorzeigeamerikaner ist Michael Bay eine der großen Instanzen des Hurra-Patriotismus und eher dem poltisch konservativem Spektrum zuzuordnen. Da verwundert es fast, daß der Edelprol mit Hang zu stark übersättigten Bildern sich eine Geschichte raussucht, die eigentlich das Amerika seiner Träume etwas im Regen stehen lässt. Im Kern geht es also um "den amerikanischen Traum". Eine Gruppe von Leuten, die gesellschaftlich keine Rolle spielen, möchten zu den priviligierten und Mächtigen Personen im Land aufsteigen. Dazu sind sie bereit zu arbeiten und leben nach der Ideologie: Wer hart arbeitet bekommt auch das was er möchte.

Trailer zu Pain & Gain

Doch so ganz einfach ist diese Action-Orgie auch nicht zu durchschauen. Denn während der Film durchaus diese Auffassung vertritt, bliebt unklar in wie weit die Macher hinter dem Werk dem eigentlich zustimmen. Tatsache ist nämlich, daß die sogenannten Helden dieser Geschichte, auch als ziemliche Idioten dargestellt werden. Das zeigt sich auch eindrucksvoll im Planen der Entführung, oder dem ultra religösen Eifer von Paul Doyle. Für jede seiner Gräueltaten legt er Buße ab. Doch irgendwie traut man dem ganzen gar nicht, wenn man die Inszenierung vor sich hat. Daher lässt einen der Film eher noch mit Fragezeichen zurück, als das er wirklich Aufschluß über irgendwas gibt.

Darüberhinaus ist der Film an vielen Stellen auch einfach ultra brutal. So etwa, wenn die Gruppe Frank Griga entführen möchte. In solchen Momenten schafft der Film es nicht seine Tonalität unter Kontrolle zu bringen. Wa in einem Moment noch als absurde Hangover-Suffidee fungiert, wird schlagartig zu einer abstrusen Gewaltorgie, die einfach nicht genau weiß, was sie eigentlich will. Dabei orientiert sich der Film sicherlich an Werken von Quentin Tarantino, oder auch Robert Rodriguez, allerdings fehlt es dem Film dabei in jedem Punkt an Klasse.

Und das wir es hier mit ultrainfantilen Charakteren zutun haben, zeigt sich auch eindrucksvoll an Szenen in denen Wahlbergs Daniel Lugo Kinder beim Basketball verprügelt. Ob das jetzt unterhaltsam ist, sei mal dahingestellt. Es zeigt aber überdeutlich, auf welchem intellektuellem Level sich die Protagonisten bewegen. Und das Bay solche Proleten mit kitischiger Vorstellung des amerikanischen Traumes bevorzugt, wissen alle, die je einen Bay-Film gesehen haben. Da hilft es auch nichts, wenn man immer und immer wieder behauptet, dies sei ironisch zu verstehen. Der Film lässt diese Deutung nämlich auch nur marginal zu.

Was übrig bleibt ist ein Film, der unterhalten kann und viele pubertäre Schauwerte, wie Sonne, Strand, hübsche Frauen, Autos, Knarren, lustige Sprüche und Testosteron bietet. Kurzweilig ist das sicherlich nicht, ist der Film doch auch immer noch zu lange. Dennoch kann man sich das schon irgendwie antun. Es ist halt nichts, was irgendjemand jemals gebraucht hätte.

Michael Bay provoziert mit diesem Film sicherlich die Gemüter einiger Leute, während er die Pubertät in der ewigen Midlifecrisis schmerzlich vermisst. Ein Mix aus verschiedensten Tönen macht den Film hier noch lange nicht zu Kunst, wenngleich das darstellelrisch und von der grundsätzlichen Idee sicherlich Eindrucksvoll sein kann. Verhältnismäßig ist dies wohl das ruhigste Werk von Bay, was es aber auch nur in diesen Sphären zu seinem sehenwerten Film macht.

Pain & Gain Bewertung
Bewertung des Films
510

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4 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
27.08.2021 20:25 Uhr | Editiert am 27.08.2021 - 20:26 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@ProfessorX

Hat Michael Bay jemals glaubwürdig inszeniert? Er legt doch alles immer auf den größtmöglichen Effekt aus. "Pain & Gain" dreht er so wie immer, von einigen metaironischen Einschüben mal abgesehen, gleichzeitig gehen Drehbuch und Charaktere mehr in Richtung einer Parodie auf Bay-Filme, was für mich durch den Kontrast mit der Inszenierung noch verstärkt wurde. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich als Zuschauer mit den Charakteren identifizieren sollte, sondern vielmehr sie als die abstoßenden Volldödel erkennen, die sie sind, und ansonsten über sie lachen.

Bei "Deadpool" sehe ich derweil ein Kontrast-Problem, welches "Deadpool 2" dann allerdings sehr gut aus dem Weg räumte. Und gut, Tarantino ist natürlich ein Großmeister dessen, vom "Django Unchained" und einigen Szenen in der zweiten "The Hateful 8"-Hälfte einmal abgesehen, darüber brauchen wir nicht diskutieren^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
23.08.2021 19:50 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.040 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Für mich gehört Pain & Gain tatsächlich zu Michael Bays besten Filmen. Er nutzt zwar die übliche Inszenierungsformel von Bay, aber baut das Ganze auf dieser wahren Geschichte auf. Zwar komödiantisch und derbe, aber zeitgleich zum Fremdschämen weil die drei "Helden" wie du schon sagst total bescheuert sind und nichts auf die Reihe kriegen. Was mehrfach vor Augen geführt wird.

Der heimliche Star des Film ist für mich Ed Harris.


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ProfessorX : : Moviejones-Fan
22.08.2021 20:06 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 939 | Reviews: 1.048 | Hüte: 43

@luhp92

Ja, daß ist tatsächlich für mich nicht egal. Denn ich habe den Film eigetnlich auf einer reinen Meta-Ebene wahrgenommen. Bedeutet für mich, daß ich nicht der Auffassung bin, daß unter anderem Bay diesen Film in irgendeiner Weise glaubwürdig inszenieren wollte.

Das mündet dann auch in den Charakteren, die sich eben wirklich von typischen Bay-Helden unterscheiden, dabei aber auch für mich in keiner Weise irgendwie nachvollziehbar handeln und es mir unglaublich schwer machen zu connecten.

Bei Brutalität bin ich sicher nicht zimperlich, allerdings ist das hier meines Erachtens ein Kontrast-Problem. Denn Filme wie Deadpool, oder Inglourious Basterds zeigen auch exzessive Gewalt. Der Unterschied ist nur, daß sie in meinen Augen den Spagat aus Comichafter, bewusst überzogener Gewaltdarstellung wesentlich besser handhaben, als es ein Pain & Gain tut. So empfinde ich die Folterung von Tony Shalhoubs Charakter zum Beispiel als unglaublich abstoßend und keinesfalls witzig. Was sie ja wohl auch nicht sein soll, so wie ich es verstehe. Aber auch da funktioniert der Übergang von Komödie zu Actionfilm nicht gut genug.

Die Problematik ist für mich auch nicht, daß hier Charaktere gezeigt werden, deren Leben sich schlagartig zu besseren wendet. Mein Problem ist, daß der Film damit eben in jedem Vergleich zu den genannten Beispielen lachhaft schlecht mit der Thematik umgeht, bzw. nicht das eine solche Thematik als Thema für einen Film herhält, sondern daß sie einfach dilettantisch inszeniert wurde.

Consider that a divorce!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
22.08.2021 18:41 Uhr | Editiert am 22.08.2021 - 18:45 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

"Denn während der Film durchaus diese Auffassung vertritt, bliebt unklar in wie weit die Macher hinter dem Werk dem eigentlich zustimmen."

Das ist ja dann auch egal, wenn der Filme diese Auffassung vertritt.

"Tatsache ist nämlich, daß die sogenannten Helden dieser Geschichte, auch als ziemliche Idioten dargestellt werden."

Darin liegt hier in meinen Augen der Unterschied, denn normalerweise sind das bei Bay immer die Vorzeigehelden, wie du selbst später ja auch schreibst. In "Pain & Gain" nicht, hier werden diese Idioten dann als das dargestellt, was sie eigentlich sind, und dass sich hinter dem Muskel-Machismo und US-Patriotismus gepaart mit chrstlichem Glauben nicht allzu viel verbirgt. Anthony Mackie sitzt mit seiner durch Steroide verursachten Impotenz heulend beim Arzt, The Rock geht wegen seines Drogenmissbrauchs körperlich und geistig vor die Hunde, das sind dann nur noch erbärmliche Existenzen.

"Darüberhinaus ist der Film an vielen Stellen auch einfach ultra brutal. [...] Was in einem Moment noch als absurde Hangover-Suffidee fungiert, wird schlagartig zu einer abstrusen Gewaltorgie"

Zum ersten, das gehört aber auch zum Genre dazu. Mafia-/Gangsterfilme wie "Der Pate" oder "Scarface", in denen kleine Männer durch Kriminalität vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen, geizen schließlich auch nicht mit brutaler Härte. Tarantino auch nicht. Zum zweiten, das offenbart für mich die Idiotie der Typen, dass sie letztendlich nie wirklich Herr der Lage sind.


Dass der Film etwas zu lang geraten ist, dem würde ich zustimmen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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