Bewertung: 2.5 / 5
Master Gregory (Jeff Bridges) hat es in seinem Leben weit gebracht: Zwar sieht er aus wie der letzte Trinker, doch dank seines Einsatzes wurde das Land sicherer, der als begabter Hexenjäger das Gezücht bekämpft, wo immer es geht. Mehrfach nahm Gregory dabei Zöglinge unter seine Fittiche, denn irgendwer muss seine Arbeit eines Tages fortsetzen. Diese Ehre trifft jedoch nur auserwählte junge Männer, nämlich den siebten Sohn eines siebten Sohnes. Und da die Hexenjagd mit vielen Gefahren verbunden ist, kommt es vor, dass Master Gregory hin und wieder einen neuen Novizen finden muss. Als Oberhexe Mother Malkin (Julianne Moore) eines Tages aus ihrem Gefängnis entweichen kann und droht, mit ihren Gehilfen eine wahre Schreckensherrschaft zu errichten, muss Gregory noch einmal alle seine Künste aufbieten. Wenigstens steht ihm mit Tom Ward (Ben Barnes) ein neuer Schützling zur Seite, aber der hat nur eine Woche um sich zu bewähren...
Mit Seventh Son präsentiert uns Universal einen neuen Fantasyfilm, der einfach ganz gut in die Weihnachtszeit passt. So wie viele Filme dieses Genres. Doch will sich keine richtige Begeisterung einstellen, denn vieles wirkt zusammengeschustert und hat man irgendwo schon mal gesehen. Sicherlich wird der Film für jüngere Zuschauer viel Neues bieten, aber unser Ratschlag ist es, dann doch besser mit einem Klassiker zu starten, auch um den Vergleich wagen zu können.
Trailer zu Seventh Son
Grundsätzlich wartet Seventh Son dabei mit netten Ideen und einem guten Cast auf. Wir haben den Obernuschler Jeff Bridges als gestandenen Hexenbekämpfer, Julianne Moore als geheimnisvoll-fiese Mother Malkin und den hübschen Ben Barnes als Lehrling und Schnuckel für die dafür erreichbare Zielgruppe. Jedoch wirkt die Geschichte wie am Reißbrett entworfen, so als ob man glaubt, wenn funktionierende Elemente in einen Bottich gekippt werden, kommt hinterher unbedingt was Passables bei raus. Die Story präsentiert nämlich ein Bisschen von allem, die Böse, der Drache, der Alte, das Pärchen. Doch selbst die Wendungen und "Überraschungen" im Film sind so naheliegend, dass sich keine richtige Spannung einstellen will.
Zwar wirken auch die Tricks und eben unvermeidlichen Drachen ganz ok, doch das reicht nicht. Vieles wurde für den 3D-Effekt geschaffen, aber anstatt auf eine wirklich schöne Fantasygeschichte Wert zu legen, wird vor allem auf die Verpackung geachtet, die nicht verbergen kann, dass hier Potential verheizt wird. Hinzu kommt, dass man dem Zuschauer keine Zeit gibt, sich mit dieser Welt, den Figuren und auch stillen Momenten auseinanderzusetzen - denn entweder wird man direkt in die Story hineingeworfen oder über alles lagernde Musik verhindert, das Geschehen auch auf sich wirken zu lassen. Natürlich sollten dramatische Momente auch dramatisch unterlegt werden, aber warum muss stets ein gewollt bombastischer Klangteppich herrschen, der geradezu verhindert, dass der Film einen erreicht?
Seventh Son geht so steril mit den Schicksalen der Menschen um, wie leider so viele Filme heutzutage. Nein, es muss kein Blut spritzen, aber wenn eine Stadt von Hexen- und Drachenvolk angegriffen wird, die die Bevölkerung dahinmetzeln, sollte man auch mitfühlen können, was für ein Drama sich da gerade abspielt. Zudem fehlt die Vorgeschichte völlig und dahingehend ist Seventh Son mit seinen gut 100 Minuten genau richtig für Zuschauer, die sich vor allem an bunten Bildern berauschen wollen.
Schlussendlich bleibt ein ok-er Fantasyfilm, der einiges wettmacht mit guten Darstellern, von dem aber anschließend nicht viel in Erinnerung bleiben wird. Gute Ansätze sind vorhanden, aber man nimmt sich nicht die nötige Zeit für die Figurenzeichnung und etwas emotionalere Grundtöne. Was wirklich begeistert, sind die Landschaftsaufnahmen, die geradezu zum Wandern und Alles-hinter-sich-lassen einladen. Aber das reicht nicht aus für einen guten Film - schade, es wäre wirklich mehr drin gewesen.