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Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers

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Und plötzlich war da Begeisterung - Episode IX

Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers Kritik

Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers Kritik
18 Kommentare - 04.01.2020 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers" ist.
Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers

Bewertung: 5 / 5

Manchmal muss man einen Film einfach nochmal sehen, ihm diese zweite Chance geben einen zu begeistern und abzuholen. Bei Episode IX war das der Fall. Das habe ich heute/gestern mehr als deutlich gemerkt, als ich ihn mit etwas Abstand und dem geklärten Kopf ein zweites Mal im Kino sah. Ich war voller Vorfreude, ich wusste was mich erwartet und konnte es einfach wirken lassen. Diese Kritik ist im Gegensatz zu meiner „unbepunkteten“ Kritik eine Fansicht der Dinge. Von Herzen und ziemlich kopffrei verfasst. Entsprechend könnten Spoiler reinwandern, ich gehe davon aus, dass man den Film gesehen hat. Ich weiß, so eine zweite Kritik ist seltsam - aber hier MUSSTE sie sein.

Trailer zu Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers

Episode I – Das Vermächtnis des Franchise:
Star Wars hatte es nicht leicht in den letzten 20 Jahren. Zuerst kamen die Special Editions 1997 in die Kinos. Fans der OT zelebrierten beinahe genauso sehr wie sie verteufelten was George Lucas mit ihren geliebten Filmen angestellt hatte. Musste Jabba wirklich schon in Episode IV als CGI-Wesen auftreten? Brauchte es eine „Han shot first“-Debatte? Mussten da wirklich Ringe um die Explosionen der Todessterne? Je nachdem wen man fragte, waren bereits diese Editionen der Anfang vom Ende. Doch nur wenige Jahre später sollte der Niedergang mit Episode I endgültig eingeläutet werden. Die Prequels kamen, die Fans waren erst begeistert, dann skeptisch und am Ende teilweise von offenem Hass erfüllt. Episode II gelang es dann mit seiner Liebesgeschichte und den gestelzten Dialogen sogar noch weniger Fans zu begeistern, bevor Episode III dann viele wieder halbwegs versöhnlich stimmte. Trotzdem: der Schaden war angerichtet und die Fans der OT fühlten sich mit Anlauf in den Unterleib getreten. Und in nur wenigen Jahren war klar: Die Prequels waren das Schlimmste, was Star Wars passieren konnte.

Dann, nach einigen Jahren Clone Wars und Franchise-Ausschlachtung seitens Lucas kam der Disney-Deal. Und keiner war sich mehr sicher, ob damit Star Wars nun dem Untergang geweiht war, oder eine neue, glorreiche Ära begann. Episode VII kam, J.J. Abrams wurde gefeiert, weil er das Franchise auf den rechten Pfad zurückgeführt hatte. Und überhaupt: die Prequels waren ja so mies, dagegen war das hier die reinste Wohltat. Rogue One machte sogar noch glücklicher, Fans applaudierten, alles schien im Lot. Doch dann: Rian Johnson betrat das Feld, Episode VIII passierte, probierte viel Neues und scheiterte in den Augen sehr vieler Fans glorreich. Die Zweifler wurden lauter, die Prequels waren doch garnicht so übel, dieses Solo-Spin-Off boykottiert man am besten und überhaupt waren Disney und vor allem Kathleen Kennedy Staatsfeind Nummer Eins und Zerstörer von Star Wars. Die Ära schien vorbei bevor sie neu beginnen konnte, Fans bekämpften sich regelrecht darüber was nun richtig oder falsch fürs Franchise wäre. Dabei konnte kein Konsens entstehen. Denn jeder wusste ohnehin, dass nur SEIN WEG der richtige war. Fans der OT sahen in Luke, Han und Leia das Heil, die PT-Generation wusste eh, dass Darth Maul und Co. die Spitze der Schöpfung waren und wer die ST mochte, war entweder rettungslos romantisch oder schlicht dumm.


Star Wars mit dem Herzen schauen, tolle, phantastische Märchen aus fremden Galaxien Milliarden Lichtjahre von uns entfernt und seit Äonen vergangen einfach genießen? Niemals – nicht wenn es nicht exakt so ist, wie ich mir das wünsche. Oder doch? Vielleicht gehe ich einfach ins Kino, verbringe Zeit mit Poe, Rey, Finn und ihren Freunden. Schließe mich dem Widerstand an und genieße diese zweieinhalb Stunden. Wenn ich das noch kann…

Episode II – Angriff der Fanboys:
Und dann passierte es, ich sah den Film. Ich war nicht so richtig gepackt, nicht so richtig begeistert. Aber vielen ging es so. Gut, man saß dort, die Erwartungshaltung unermesslich, die Fanbase so hasserfüllt und gespalten wie nie – grade nach Episode VIII. Doch ich mochte, nein ich LIEBE Episode VIII - für den Mut Neues zu probieren und mich zu überraschen mit Dingen, die ich nie erwartet hatte.

Nicht, dass Star Wars nicht einfach auch klassische und bekannte Elemente aufgreifen könnte. Das geht völlig klar, hat in Episode VII ja auch gut funktioniert. Aber J.J. Abrams Rückkehr auf den Regiestuhl und die Vorzeichen deuteten darauf hin, dass das große Finale uns wieder mehr von dem geben würde, was die Fans sich vermeintlich wünschten. Wonach geschrien wurde und was das Finale bieten MUSSTE – komme was da wolle.


Und das lässt einen nicht kalt. Nicht wenn man zwei Jahre lang vertraut hat, wenn man die gesamte Zeit seit 2015 auf dem Standpunkt verharrt war, dass das Finale uns bieten würde, was viele angezweifelt hatten – den Beweis, dass eben doch ein Plan existierte. Und ich blieb dabei und bleibe es auch heute: Ich glaube er existierte und Palpatines Rückkehr war von J.J. so vorgesehen gewesen. Ich denke zwar auch, dass ein Episode VIII von Abrams dort gezielter hingeführt hätte, aber mir ist das egal. Ich konnte alle drei Filme genießen und am Ende fühlte es sich für mich wie die Reise und der Kampf einer neuen Generation von Helden an, die ein großes Vermächtnis antraten. Und egal wie sehr seit meinem ersten Kinobesuch die Fanboys die ST zerfranst und zerpflückt haben. Ich wollte einfach nicht daran teilhaben und den Film letztlich für mich noch einmal erfahren…

Episode III – Die Rückkehr der Begeisterung:
Und dann war es so weit. Ich wartete einige Wochen und bin nun wieder ins Kino. Und meine Augen strahlten bereits beim Lauftext. Palpatines Auftritt wurde mit neu erwachtem Interesse verfolgt, die weiteren Geschehnisse mit größter Neugier begleitet und eine wohlige Gänsehaut machte sich bei mir breit. Jede größere Szene, Kylos Aufeinandertreffen mit dem Imperator, Reys Training unter Meisterin Leia, das große Duell in den Ruinen des zweiten Todessterns – das gigantische, alles überstrahlende Finale welches vom March of the Resistance eingeleitet und durch das Star Wars Main Theme auf ein Level der Begeisterung gehievt wurde, das kaum mehr denkbar erschien - als Lando und Chewie all die alten Freunde wiederbringen und zur beinahe nicht mehr erwarteten Rettung herbeiführen. Und dann die Stimmen all der Meister, die Rey aufstehen und kämpfen lassen, Bens Rückkehr zur hellen Seite, sein Opfer - und die letzten Momente auf Tatooine, Kreise die sich schließen und Vermächtnisse die weiterbestehen.


Dann war es auf einmal wieder da, das Gefühl, welches mir Star Wars so sehr zum Erlebnis werden ließ. Die kindliche Begeisterung, die Gänsehaut, die Tränen, wenn geliebte Figuren von uns gehen und die in die Luft gestreckte Faust, wenn das Gute triumphiert. Das mag ich bereits in anderer Form so schon gesehen haben, das mag teilweise auch von früheren Filmen inspiriert sein. Aber egal was passiert, egal woher die Ideen stammten: Das Gefühl ist echt, authentisch und kommt einfach auf. Es überwältigt mich erneut, lässt mich mitfiebern, lässt mich das feiern was ich sehe. Und dieses Mal habe ich genossen, ich habe mich mitreißen lassen, gelacht, geweint, gejubelt und verzweifelt. Und wenn sich am Ende meine Helden in den Armen liegen oder in eine ungewisse Zukunft blicken – dann weiß ich, warum ich gerne und zufrieden dabei war. Weil ich Star Wars liebe, weil ich dieses Gefühl liebe – Und weil Episode IX es geschafft hat mich beim zweiten Mal völlig zufrieden und grinsend das Kino verlassen zu lassen. Und das verdient nichts weniger als die Höchstwertung. So einfach ist das.

Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers Bewertung
Bewertung des Films
1010

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18 Kommentare
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Sully : : Elvis Balboa
04.01.2020 10:58 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@ZSSnake

Es hat mich ohnehin gewundert, dass ausgerechnet Du im Fall von EP9 mehrere Anläufe brauchtest. Aber so ist das manchmal. Schönes zweites Review.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
04.01.2020 09:23 Uhr
4
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@Raven13:

Danke. Ich glaube ich hab selten einen Film in einer zweiten Sichtung so extrem viel positiver empfunden und vor allem "leben" können wie Episode 9. Jetzt hab ich Lust ihn noch ein drittes Mal im Kino zu sehen. Und jetzt bin ich auch vollends glücklich :-) Weg von all dem analytischen Zerdenken.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
04.01.2020 02:18 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 639

@ ZSSnake

Schöne Herzenskritik! smile

Hut, sobald du hier einen Kommentar hinterlässt. wink

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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