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Star Wars - Die letzten Jedi

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It’s time for the fan theories to end…

Star Wars - Die letzten Jedi Kritik

Star Wars - Die letzten Jedi Kritik
41 Kommentare - 27.10.2018 von MB80
In dieser Userkritik verrät euch MB80, wie gut "Star Wars - Die letzten Jedi" ist.
Star Wars - Die letzten Jedi

Bewertung: 4.5 / 5

Episode I: Was mir gefällt

Star Wars – The Last Jedi bringt die Serie mit einer reichen, charaktergetrieben Handlung zurück in die glorreichen Tage der originalen Space Opera und betritt gleichzeitig neues Territorium. Rian Johnson hat es geschafft einen Film machen, der sowohl als eigenständiger, dramatischer Mittelpunkt einer neuen Trilogie funktioniert, als auch eine Art Hommage an Empire Strikes Back. Völlig passend dazu webt er vor dem Hintergrund der Flucht des Wiederstandes vor der „First Order“ die Nebenhandlungen und Charakterentwicklungen der aus The Force Awakens übernommenen Charaktere ein. Das Ganze wirkt sehr familiär, manövriert aber trotzdem in neue Richtungen und hat einige echte, und in meinen Augen intelligente, Wendungen parat.

Soweit zu meinem „Karten auf den Tisch“ Intro… Also, hier ist einer der wichtigsten Aspekte des Filmes: um ihn wirklich zu mögen, muss man die in im Vorgänger etablierten Charaktere mögen und an ihren Entwicklungen interessiert sein. Glücklicherweise tue ich das, man kann Episode VII kritisieren dafür, dass er fast ein Remake von A New Hope war, aber er brachte etwas zu Star Wars zurück, was für die originale Trilogie so wichtig war und bei den Prequels so schmerzhaft vermisst wurde: sympathische, glaubwürdige Charaktere.

Kylo Ren bleibt ein interessanter Antagonist (...or, is he?), der zunächst weiter von Unsicherheit getrieben scheint. Nach einer tüchtigen Zurechtweisung durch Supreme Leader Snoke beginnt er allerdings, seinen Charakter, die Handlung und die Mythologie der Macht in neue, unerwartete Bahnen zu lenken. Die Weise, wie seine ursprüngliche Motivation durch Rückblenden offenbart wird, was gleichzeitig die Entwicklung von Rey vorantreibt, war mit Expertise und Feingefühl gehandhabt.

Das ist vielleicht auch ein guter Punkt anzusprechen, wie die Filme die Macht der Star Wars Filme behandelt. Im Gegensatz zu den Prequels, in denen die Macht eher ungelenk als ein Gimmick behandelt wurde, mit der man… Dinge bewegen kann (und die messbar ist…), stellt Last Jedi die Macht als Balance dar. Das passt viel besser zu der Beschreibung von Master Joda in Empire, und wird geschickt genutzt um Ren und Rey als zwei Seiten einer Medaille darzustellen. Es gibt einen großartigen Moment nach dem ersten Klimax des Filmes, in dem die beiden sich kurz verbünden… um dann in einer weiteren Wendung kaltes Wasser über Rey zu schütten und ihr klar zu machen, dass die beiden doch nicht dasselbe wollen. Oder noch nicht, man darf gespannt sein.

Rey als Protagonistin durchläuft so etwas wie die Entwicklung von Luke in Empire. Der kleine, aber signifikante Unterschied (mehr dazu später) ist allerdings, dass sie sich ihrer Rolle in der Geschichte sehr unklar ist und nach Sicherheit, dargestellt durch die Identität ihrer Eltern, sucht. Es gibt eine sehr gut inszenierte Hommage an die Szene in Empire, in der Luke mit Vader, oder besser sich selbst, konfrontiert wird. Rey findet sich auch in einer Höhle wieder, aber sie wird nicht mit ihrem Gegner sondern mit ihrem Wunsch nach Identität konfrontiert. Die Szene funktioniert sowohl als Anspielung an Vererbbarkeit und Schicksal, zwei große Themen aller Star Wars Filme und definitiv in diesem. Sie funktioniert auch als die böse Offenbarung, die in anderer Form auch Luke in der Höhle widerfuhr, indem Rey damit konfrontiert wird, dass ihre Abstammung irrelevant ist und sie auf sich alleine gestellt ist.

Luke Skywalker betritt den Film gleich mit einer unvorhergesehenen Wendung: Statt als weiser Jedi Master Rey unter seine Fittiche zu nehmen, lehnt er sie brüsk ab. Er hat sich, wie später herauskommt, komplett von der Macht abgekapselt, weil er das ständige Versagen der Jedi, und von sich selber, nicht mehr ertrug. Und ich applaudiere dem Drehbuch dazu, dieses Thema zum Hauptthema des Filmes gemacht zu haben, denn:
A) Dies ist der zweite Akt im Drama, in dem die Protagonisten auf dem niedrigsten Punkt landen, und
B) mehr dazu beim Thema „Lukes Charakter wurde falsch gehandhabt.“

Die Dialoge zwischen Rey und Luke gehören für mich übrigens zu den Highlights des Filmes, und mir gefällt, dass der Film die Macht von den Jedi wegnimmt und sie sozusagen allen zugänglich macht. Luke kreidet dies völlig zu Recht als Hybris und Arroganz an, und in einer intelligenten Wendung wird diese Hybris und Arroganz dann auch Snoke zum Verhängnis.

Fin und Poe bleiben eher Nebencharaktere, die aber ebenfalls eine Entwicklung durchlaufen, auf die ich auch in „Episode zwei“ eingehen werde. Leia macht einen deutlichen Schritt in den Hintergrund, und macht den neuen Protagonisten Platz, was ebenfalls eine gute Entscheidung war. Ebenso bleibt Captain Phasma eher als Plot Device, genauso wie der neue Charakter DJ.

Die Handlung ist bewusst gewählt familiär, aber reich an unvorhersehbaren Wendungen, die ich allesamt sehr gut fand (mehr dazu später…). Die Schauspieler sind alle stark, aber besonders Adam Driver und Daisy Ridley in den Hauptrollen glänzen, was die gesteigerte Wichtigkeit ihrer Rollen wiederspiegelt. Die dramatischen Szenen und Action sind mit Gusto und einem hervorragenden Schnitt in Form gebracht, und auch der strukturelle Schnitt lässt einen bei den vielen Handlungssträngen nicht den Überblick verlieren. Viele der Szenen funktionieren auch durch die perfekte Ton- und Musikwahl so gut, wobei ich den Klimax in Thronraum und die darauffolgende Szene im Weltraum, in der Snokes Schiff gerammt wird, hervorheben muss. Sogar in Zeiten in denen man mit CGI fast alles machen kann (aber nicht sollte *hüstel*) waren diese absolut grandios. Und generell sprüht der Film an liebevoll umgesetzten kleinen Details. Der Humor war wohl dosiert, und stellte mit den genannten Stärken den alten fun space adventure Vibe wieder her.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen beleuchten, was ich für die Stärken des Filmes halte.

Ergo…

Episode II: Was andere nicht mochten

„Lukes Charakter wurde falsch behandelt.“
Es gibt offenbar viele Zuschauer die der Meinung sind, durch die Darstellung Lukes als zunächst schroffer Eremit, und nicht als der Held der originalen Teile, würde dieser falsch eingesetzt. Und offensichtlich bin ich anderer Meinung. Lukes Motivation ist reichlich begründet, und ich fand es toll dass sich der Film des Themas des Versagens der Jedi so offen angenommen hat.
Denn Star Wars hatte schon lange ein Jedi Problem… Die vorherigen Filme behandelten die Jedi fast schon, ich sage mal nicht konsistent (Obi Wan und Joda verschweigen Luke das Vader sein Vater ist mit der klaren Möglichkeit, das Luke diesen ermordet, und in Episode I interessieren sich die edlen Ritter einen Dreck für die Sklaven, mit Ausnahme des einen mit den vielen Mediclorianern). Das Luke am Boden ist passt dramaturgisch in den zweiten, dunklen Akt des Dramas, und es eröffnet eines der Themen des Filmes: The greatest teacher, failure is. Also ein Bravo von mir an das Drehbuch, sich damit zu konfrontieren.
Oder alternativ: Wäre der Film besser gewesen, wenn ein weiser Luke Rey trainiert hätte, und dann den Widerstand angeführt hätte? Wenn er dann im nächsten Film Ren besiegt und zerhackt hätte? Ich denke nicht, dass wäre ziemlich flach gewesen. Ich meine viele beschweren sich auch über den Reboot Charakter der neuen Filme, was soll es denn nun sein? Luke musste gehen, um Platz für die neue Dynamik von Rey und Ren zu machen.

“Rey ist zu stark.”
Ein Überbleibsel von Kritiken zu The Force Awakens. Zum einen einfach falsch, da z.B. im Dialog von Rey mit Han in diesem klar dargestellt wird, dass Rey sich mit dem Millennium Falcon sehr gut auskennt. Und zum anderen reden wir hier von einem Star Wars Protagonisten… Dies ist beispielhaft für diverse Kritiken die ich einfach auf die originale Trilogie ableiten könnte. Luke erwähnte in einem Satz, dass er kein schlechter Pilot ist… und nimmt es mit dem Todesstern inklusive Tie-Fightern auf. Anakin kann ein Pod Rennen gewinnen. Leia, eine schmächtige Frau, nimmt es mit diversen Stormtroopern auf und erwürgt eine 2-Tonnen schwere Schnecke. Das ist falsch angebrachter Realismus, zumal diese Charaktere auch noch alle über die Macht verfügen. Sie können es, weil sie die Helden in einem Star Wars Film sind.

Trailer zu Star Wars - Die letzten Jedi

„Die Herkunft von Snoke bleibt unerklärt.“
Dies ist eine der schwächsten Kritiken an Last Jedi. Zum einen wäre es die Rolle von The Force Awakens gewesen, dies zu erklären. Zum anderen ist eine solche Erklärung einfach nicht nötig. Der Imperator in der originalen Trilogie war auch nur irgendein Bösewicht, der im Hintergrund die Fäden zog, und die Filme funktionierten. Ich bin vollkommen anderer Meinung hier: Die Exekution von Snoke war ein sehr intelligenter Twist, der sowohl als Abrechnung mit der Arroganz derjenigen, die glauben über die Macht und andere zu Gebieten, funktioniert, als auch die Handlung für Teil drei völlig neu zu eröffnen. Des Weiteren macht er Kylo Ren umso interessanter, der nun eine gewisse Unberechenbarkeit bekommt, und offenbar über eine Kontrolle der Macht verfügt die sogar Snoke nicht sehen konnte.
Ihr wisst schon, wonach ihr fragt, wenn ihr die Hintergrundgeschichte von Snoke wissen wollt? Ihr fragt nach „Star Wars Prequels – Reloaded“. Vielleicht kann Jar Jar Binks ja wieder kommen, und sich mit Luke auf dem Sofa zu unterhalten und ihm zu erklären, dass Snoke einen sehr hohen Mediclorianer Level hat.

„Der Subplot mit Fin und Rose ist sinnlos.“
Dies ist eine weitere Parallele zu Empire, ebenso wie die Reise von Han und Leia führt sie ins nichts. Die Protagonisten versagen, dass ist der Punkt. Luke, Leia, Han… Sie versagen alle in Empire, dies ist das zweite Kapitel des Dramas. Aber die Reise zum Kasino hat tatsächlich einen Einfluss auf die Handlung, denn dadurch dass sie DJ in die Story einbinden bringen sie den Fluchtplan der Rebellen in ernste Gefahr (...und die Charakterentwicklung von Fin und Poe ins Laufen).

Wo wir vom Plan sprechen…

„Die Rebellen hatten einen schlechten Plan a.k.a. warum hat Vice Admiral Holdo diesen nicht kommuniziert?“
Holdo hatte tatsächlich einen Plan, der auch funktioniert hätte, wenn Poe seine Lektion früher gelernt hätte. Holdo lag absolut richtig darin, Poe nicht einzubinden, nachdem sich dieser in den ersten Szenen als ziemlicher Depp offenbart hatte, der seine Aggressivität nicht den Primärzielen der Rebellen unterordnen konnte. Der gescheiterte Versuch von Fin und Rose, mit DJ den Tracker zu sabotieren, führte durch Poe’s Arroganz fast zum Untergang der Rebellen. Das war der Ansatzpunkt für die Charakterentwicklung von Poe, und indirekt auch von Fin (allerdings auch der Punkt wo ich am ehesten sagen würde, dass es schwach geschrieben ist). Poe war inkompetent und musste in diese Situation gesetzt werden.
Im Übrigen gibt es keine Verpflichtung in einer militärischen Rangfolge, Details nach unten zu kommunizieren… Und was schlecht durchgeführte Pläne der Rebellen angeht, ich schlage vor mal vor einen Blick auf die Befreiung von Han in Return of the Jedi oder das Stehlen der Todessternpläne in Rogue One zu werfen.
Auch die originale Trilogie hat reichlich Handlungslöcher, wenn man Lust drauf hat.

„Der Twist mit Rey’s Eltern war enttäuschend.“
Falsch, er war intelligent… Als Luke in Empire erfuhr, dass Vader sein Vater ist, stellte dies seinen Charakter auf die Probe. Von einer sehr sicheren und moralisch erhabenen Position, den Mörder seines Vaters zu konfrontieren, wurde er auf eine sehr unsichere Position herunter gebracht. Hätte Rey erfahren, dass ihr Vater… Keine Ahnung, Palpatine, Luke (was sie sich wünscht) oder irgend so ein Müll… gewesen wären, hätte das ihr eine sichere Position gegeben. Das ist nicht der Punkt des zweiten Aktes des Dramas, und Rey Johnson hat dies erkannt.

„Der Humor ist albern.“
Nun Humor ist Geschmacksache, keine Frage, aber es gab immer eine Menge Humor und leichterer Momente in Star Wars. Wer ihn nicht mag, mag ihn nicht, für mich hat es funktioniert.
An diesem Punkt möchte ich aber einen Charakter kurz beleuchten: General Hux. Hux ist ein Weltraum-Nazi, passend zu ursprünglichen Einflüssen für A New Hope (hatte eine grandiose Szene in The Force Awakens, wo wir beim Thema sind), und ich habe es genossen, wie der Film ihn wie absoluten Müll behandelt.

„Es gibt zu viel Diversität bei den Ethnizitäten, und der Film hat eine anti-maskuline Botschaft.“
Ächz… Muss ich darauf eingehen? Muss ich?
Ich vermute einige Leute drehen schon durch, wenn sie sehen dass eine Frau das Kommando hat. Bei Prinzessin Leia war das früher kein Problem, aber in Zeiten wo Trump Präsident wird bäumt sich das Patriachat wohl nochmal aus. Ich verstehe es nicht, ich für meinen Fall mag Diversität, im Film und im echten Leben. Und das Imperium/First Order sind wie gesagt im Grunde Nazis, daher ist es stilistisch richtig dass diese alle kaukasisch sind.

„Der Film ist nutzlos politisch.“
Ein Film in einer Serie, die mit einem Film über den Kampf gegen Weltraumfaschisten begann, und deren Prequels sich mit dem Niedergang einer Republik beschäftigen, wird als politisch kritisiert...? Fuck my life…


Episode III: Was ich nicht mochte

Nicht allzu viel… Mir gefiel die Szene mit Rose nicht, in der sie Fin rammt und damit fast die gesamte Rebellion ihrem Schicksal ausliefert. Und nachdem sie von Fin’s Begeisterung im Kasino abgestoßen war fand ich des etwas unglaubwürdig, dass sie auf einmal mit ihm romantisch werden wollte. Es gab außerdem einen etwas schwerfälligen Drehbuch Fix vor der letzten Schlacht, als ein Soldat das Salz auf dem Boden kostete, und seine Schlussfolgerung deutlich in die Kamera sagte, um eine Verwechslung mit Hooth zu vermeiden.

Aber das war es so ziemlich.

Tja, hat etwas gedauert, aber hier ist sie, meine Star Wars – The Last Jedi Kritik. Ich kann für mich zumindest Rey zitieren: „Whoa! I like this!“

Star Wars - Die letzten Jedi Bewertung
Bewertung des Films
910

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MB80 : : Black Lodge Su
28.10.2018 15:47 Uhr | Editiert am 28.10.2018 - 16:01 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Silencio:

"Wenn die Leute sich beschweren, dass sie nicht genug über Snoke wissen, wollen die nicht hören, wo der zur Schule gegangen ist, die wollen wissen, warum man in der Galaxie nicht "glücklich bis ans Ende ihrer Tage" gelebt hat."

Ich verstehes es ja, aber... wir... brauchen... das... nicht... In A New Hope war das Imperium ja auch nicht voll im Sattel (Der Kaiser hat den Senat aufgelöst... Uuuh, welcher Senat?) aber das ist halt das Setting das wir bekommen. Das ist dem Soft Reboot Charakter geschuldet, der auch eine Kritik an mir an The Force Awakens ist. Aber daraus ergibt sich kein strukturelles Problem für Last Jedi.

"Ich beschwere mich nicht über die Länge des Films, ich sage, dass er nicht genug für seine Laufzeit zu erzählen hat."

Weiß ich doch... Aber für mich zumindest nach der Thronsaal Szene auch völlig klar dass das nicht das Finale war. Hooth Referenz hin und her, ich habe ja geschrieben der Film steht und fällt mit dem Interesse an der Charakteren, und ich wollte wissen wie Luke etc. enden... Und ich wurde belohnt, die Konfrontation zwischen Luke und Ren war fantastisch.

"Ah, Stockholm Syndrom..."

Wie bitte..? Ja und außerdem dick Kohle von Disney aufm Konto. Gehts noch laughing?

"Finn hat doch eigentlich keinen Character Arc. Alle Lektionen, die er in TLJ lernt, hat er eigentlich bereits in TFA gelernt."

Fin hatte in TFA eigentlich keinen großen Arc... er war etwas unbeholfen, so ein Hauch C3PO, und vor allem später nur durch seine Loyalität zu Rey geprägt. Und genau dort startet er hier auch, und lernt dass es über seinen eigenen Interessen, und nur das zu beschützen was einem persönlich Wert ist (ein Motiv der dunklen Seite übrigens), noch mehr gibt.

Zu dem Spruch von Leia und Holdo zu Poe... die nehmen ihn halt nicht ganz voll. Zu Recht.

"...die häufige Lynch-Kollaborateurin in einen SW-Film zu setzen ."

"And he showed me this thing he called a Wookie... I had such a headache!" -)

"Da muss man doch über den gesamten Film den gleichen Maßstab anlegen, oder etwa nicht?"

Mmmmmh.. Ich denke das mache ich?! Wenn ich sage ein Twist bei dem Film ist "intelligent" dann meine ich eher vom Handlungsfluss und ... Ich meine ich vergleiche Star Wars nicht mit 2001. Für mich andere Kategorien. Große Philosophie in Star Wars zu interpretieren, das dürfen andere.

Aber ich glaube ich verstehe deinen Punkt, dass Disney Lunchboxes mit dem Logo der First Order etc. verkauft... die visuell von Stil des Faschismus geprägt sind... Hmmmmmmm undecided

"..."Vertrauen und Teamgeist" sind so diffuse Ideen..." Gut gegen Böse doch auch. Overthinking...

Mit Rogue One geht es mir witzigerweise genau so... Ich mochte ihn im Kino, habe zwei mal versucht ihn nochmal zu sehen. Geht nicht. Zu wenige AT-ATs vermute ich.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Silencio : : Moviejones-Fan
28.10.2018 15:24 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

TiiN:

"Darüber hinaus ist Die letzten Jedi ein Mash Up von Empire und Jedi. Auch wenn die Handlungsabläufe andners sind, findet man in gefühlt 60 % der Szenen deutliche Parallelen zu den beiden Filmen der alten Trilogie."

Jepp, trotz all seines "Burn the past"-Geposes ist der ziemlich bemüht, Assoziationen auf Empire und Jedi zu wecken. Finde ich im Grunde nicht verwerflich, ist auch bei TFA wenig störend gewesen...

"Rose ist für mich der absolute Griff ins Glück - das liegt nicht an der Schauspielerin, sie macht das wirklich gut. Aber das Drehbuch ist an dieser Stelle einfach furchtbar konstruiert. Diese Figur wirkt zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form authentisch."

Ja, die ist Teil von diesem schrecklichen Fancharakter, sprich: Charaktere, die gleichzeitig Fans der Franchises sind (sie fangirlt ja rum als gäbe es kein Morgen, wenn sie Finn sieht...), indem sie vorkommen.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
28.10.2018 14:51 Uhr
0
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.050 | Reviews: 2 | Hüte: 345

Ich schaue mir den Film heute Abend nochmal an und schreibe anschließend einen Kommentar in diesem Thread. Ich würde sagen, ich bin so zwischen Silencio und MB80, aber mit Tendenz zu MB80. Aber dazu später mehr

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
28.10.2018 14:27 Uhr | Editiert am 28.10.2018 - 19:01 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.041 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Wie es der Zufall so will habe ich mir gestern Die letzten Jedi zum inzwischen dritten Mal angeschaut.
Der Film wird ja von einigen Leuten sehr stark angesehen und von vielen anderen teilweise gehasst. Ich mag mit Abstand von knapp einem Jahr auch meine Meinung an der Stelle erneut darlegen.

Ich mag mit den guten Szenen anfangen, es gab zwei Elemente, die waren unglaublich stark. Zum einen ist das für mich die Konfrontation mit Snoke und die überraschende Wendung. Das war nicht nur toll inszeniert sondern auch erzählerisch klasse. Zum anderen mochte ich den Luke Skywalker-Moment am Ende. Es hat gut seine Macht demonstriert und war ebenfalls stark inszeniert und hatte inhaltliche Bedeutung.
Insgesamt finde ich es gut, dass der Film vom klassischen Blockbuster-Ablauf abgerückt ist.

Abe das war es ehrlich gesagt auch. Diese starken Szenen fangen nach 90 Minuten an. Dieser 150 Minuten-Film ist in meinen Augen nämlich über weite Strecken so dermaßen nutzlos. Ich kann es immer wieder nicht fassen, wie mein ein Elefantenrennen im Weltraum über fast die ganze Filmlänge ziehen kann zudem ist das Vorgehen der Rebellen an Bord ist wenig plausibel. Was hat Rian Johnson sich bei dieser Idee bitte gedacht? Wenn man einen kurzen Film von 90 Minuten macht, dann kann man sowas bringen und kann der Sache evtl. auch einen Sinn vermitteln, aber das war hier einfach zu lang.
Hux wird leider von Beginn an zur Witzfigur und besonders schade ist, dass man zu Beginn an seiner Seite fähige und charismatische ältere imperiale Offiziere sieht. Aus diesen Menschen hätte man mehr machen müssen.
Rose ist für mich der absolute Griff ins Klo - das liegt nicht an der Schauspielerin, sie macht das wirklich gut. Aber das Drehbuch ist an dieser Stelle einfach furchtbar konstruiert. Diese Figur wirkt zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form authentisch. Es stört gar nicht so, dass die Mission von Finn und Rose nix bringt, aber die Tatsache, dass alles so gestellt wirkt, vor allem die moralischen Themen - das ist einfach bitter. Ganz schlechtes Drehbuch und die Regie war an diesen Stellen auch nicht besser.
Das in Folge des Elefantenrennen der Widerstand (inzwischen ja wieder Rebellion, warum auch immer) auf eine Gruppe von Leuten reduziert wird, welche alle im Falken platz finden, setzt dem grausamen Drehbuch die Krone auf.

Darüber hinaus ist Die letzten Jedi ein MashUp von Empire und Jedi. Auch wenn die Handlungsabläufe andners sind, findet man in gefühlt 60 % der Szenen deutliche Parallelen zu den beiden Filmen der alten Trilogie.

Es ist wirklich schade weil der Film, wie eingangs gesagt, teilweise richtig starke Szenen hat und auch im Ablauf etwas vom Mainstream abweicht. Aber mit seinen 2,5 Stunden ist dieses Ungetüm einfach überladen mit nutzlosem Storytelling und ich kann mir kaum vorstellen, dass Abrams den großen Sinn und Zweck des Films (die Kinder am Ende) groß aufgreifen wird.

Toll gedacht von Rian Johnson, teilweise auch toll inszeniert, aber in den meisten Teilen des Films hat er sich total in der Belanglosigkeit verrannt.


Avatar
Silencio : : Moviejones-Fan
28.10.2018 14:18 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

MB80:

"Ebenso. Snoke ist nur "Bad Guy", wie der Imperator... Er ist nicht der Fokus."

Der muss er auch gar nicht sein. Die Filme machen beide aber einen beschissenen Job, wenn es darum geht, das definitive (Märchen-)Ende in ROTJ und den neuen Status Quo in Einklang zu bringen. Was bei Abrams aber wenigstens noch ein Mystery war (von dem Ansatz mag man halten, was man will, darum geht es erstmal nicht), das aufgelöst werden würde, lässt TLJ aber einfach außen vor. Wenn die Leute sich beschweren, dass sie nicht genug über Snoke wissen, wollen die nicht hören, wo der zur Schule gegangen ist, die wollen wissen, warum man in der Galaxie nicht "glücklich bis ans Ende ihrer Tage" gelebt hat.

"Du beschwerst dich über die Länge des Filmes, ich glaube nicht dass es besser würde wenn man hierfür eine halbe Stunde mehr reintut und dafür die Auflösungen für Luke, Poe und Fin am Ende streicht."

Ich beschwere mich nicht über die Länge des Films, ich sage, dass er nicht genug für seine Laufzeit zu erzählen hat. Der Film ist spätestens mit Holdos Rettungsmanöver beendet. Trotzdem müssen wir uns Hoth 2.0 (Salzplanet... BECAUSE THE FANBOYS ARE SALTY!) geben, was auch noch endlos lange ist. Persönlich finde ich solche Szene, die dramaturgisch kaum was bringen und rein auf den Affekt beim Zuschauer abzielen, zusätzlich auch noch ziemlich langweilig.

"Ich fand die Kasino Szene beim ersten mal Sehen übrigens auch irritierend, aber beim zweiten Mal fand sie dann ihren Platz in der Handlung. Wenn du zynisch sein willst kannst du natürlich sagen, der Film musste Fin und Rose etwas zu tun geben..."

Ah, Stockholm Syndrom...

"Holdo misstraut Poe, mit gutem Grund. Der Punkt ist, hier setzt die Handlung und der Bogen für Fin und Poe an. Du denkst dass ist vom Drehbuch arg forciert? Ok. Auf meiner Skala ist das eine leichte Schwäche aber kein Fehler der den Film ruiniert."

Finn hat doch eigentlich keinen Character Arc. Alle Lektionen, die er in TLJ lernt, hat er eigentlich bereits in TFA gelernt. Und der Film verspielt jegliches Wohlwollen, das ich für Laura Dern aufbringe (übrigens ist das tatsächlich ein tolles "Metacasting", so nenne ich das mal, die häufige Lynch-Kollaborateurin in einen SW-Film zu setzen - der ja ROTJ machen sollte), indem er den Konflikt nicht nur forciert, sondern dieser Konflikt sich mit einer einfachen Unterhaltung aus dem Weg räumen ließe UND Holdo Poe auch noch mit einem einfachen "Ich verstehe, warum du ihn magst" in Richtung Leia vom Haken lässt. Echt, die mag den Typen, der gegen sie gemeutert hat und die ganze Resistance aufs Spiel gesetzt hat?

"Eieiei... Eine der Stärken von Star Wars ist doch seine Naivität und Unschuld. Dass Star Wars seinen Ursprung in simplen B-Movies hat muss ich dir ja nicht sagen wie ich dich einschätze "

Du, das macht den Film aber eben nicht weniger ideologisch fragwürdig. Mich verwundert auch immer wieder, wie die Fans des Streifens, sich jedes Mal darauf berufen, wie naiv und unschuldig SW sei, dann aber andere Dinge mit "Das ist komplex und intelligent" verteidigen wollen. Da muss man doch über den gesamten Film den gleichen Maßstab anlegen, oder etwa nicht?

Weiterhin: simpel und (vorgegeben) unschuldig schließt eine Aussage nicht aus. Vielmehr sind es doch gerade die simplen und "unschuldigen" Filme, die sich am besten eignen, Werte und Ansichten zu vermitteln. Wie viele unschuldige Western haben wir gesehen, die aus heutiger Sicht mit ihrer Geschichtskittung und ihrer Moral eigentlich kaum erträglich sind?

"Du kannst da natürlich sonst was sehen, aber "Flyboy" war einfach rücksichtslos und musste lernen, auch mal zu zuhören und anderen zu vertrauen. Ich würde Vertrauen und Teamgeist nicht als flach abstempeln."

Ich stemple das auch nicht als flach ab, ich sage, dass DIESER Film das äußerst flach macht. Ich meine, die Lektion, die Poe lernt, ist doch, wenn man sie aus ihrem militärischen Kontext herausnehmen wollte, dann so vage, dass sie bedeutungslos wird. "Vertrauen und Teamgeist" sind so diffuse Ideen, da muss man was reinstecken, damit sich wirklich eine Bedeutung ergibt. Und das ist auch nicht die Lektion, die er lernt: er lernt Obrigkeitshörigkeit. Wie viel eleganter das Lucas und seine Leute gelöst haben, kann man wohl an Han ablesen...

"So und jetzt will ich dein Rogue One Review..."

Als Netflix den reingekriegt hat, habe ich mit dem Gedanken gespielt, letztendlich aber nach 30 Minuten aufgegeben (ich hatte den vorher schon gesehen, bevor jemand jetzt auf falsche Gedanken kommt), weil ich da einfach keine Freude draus ziehen kann. Dementsprechend wird es dann in naher Zukunft auch keine Review geben...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MB80 : : Black Lodge Su
28.10.2018 13:42 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

ZSSnake:

Also erst mal Danke für die Zustimmung...smile

"Für mich wäre es zwar noch ein wenig spannender gewesen mehr von dir selbst zum Film zu lesen."

Einige Punkte habe ich ja bewusst in das zweite Segment gesteckt, damit ich mich nicht doppele... Aber im Kern waren es die Charaktere, die Wendungen und auch (Nachtrag) das komplett offene Ende.

Ich habe eine Kritik gelesen (eher gesehen) in der kritisiert wurde, dass man von hier aus die Story nirgendwohin weiterführen kann, wo ich komplett wiederspreche. Kylo Ren ist nun mit extremer Macht ausgestattet, aber es ist nicht mal klar ob er wirklich der dunklen Seite zuzurechen ist. Seine Nähe zu Rey und dass evtl. etwas von Rey zu ihm übergetreten ist wird ja nicht nur angedeutet. Episode IX hat wortwörtlich alle Möglichkeiten, und ich bin zum ersten mal seit ich weiß nicht wie vielen Jahren gespannt auf einen Star Wars Film.

Und zu der "mein Star Wars, dein Star Wars" Problematik... Ich bin der Meinung, dass nicht nur die Erwartungen aus diversen Literaturderivaten etc. total auseinander gehen, ich habe das Gefühl das Internet ist auch ein Problem. Zum einen wird es Trollen durch die Anonymität extrem leicht gemacht, zum anderen denke ich, dass viele Leute inzwischen durch solche Clickbait Kanäle wie Cinnema Sins geprägt wurden (auch Trolle). Viele halten inzwischen Nitpicking für den Standart an Kritik...

Nur so ein paar Gedanken von mir.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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MB80 : : Black Lodge Su
28.10.2018 13:19 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Kayin und Raven13:

Danke für die Ohrenwärmer, die Temperaturen fallen und es regnet gerade...

Silencio:

"I sense something. A presence I have not felt since…"

"Nein."

DOCH. Und auch wenn es nicht erklärt wird, wir brauchen es nicht.

"Denn als Fortsetzung ist einfach zu erklären, warum sich der Status Quo im Universum derart geändert hat."

Ebenso. Snoke ist nur "Bad Guy", wie der Imperator... Er ist nicht der Fokus. Ich habe ihn nicht gebraucht. Du beschwerst dich über die Länge des Filmes, ich glaube nicht dass es besser würde wenn man hierfür eine halbe Stunde mehr reintut und dafür die Auflösungen für Luke, Poe und Fin am Ende streicht.

Ich fand die Kasino Szene beim ersten mal Sehen übrigens auch irritierend, aber beim zweiten Mal fand sie dann ihren Platz in der Handlung. Wenn du zynisch sein willst kannst du natürlich sagen, der Film musste Fin und Rose etwas zu tun geben...

"In einer richtigen militärischen Organisation wäre Poe allerdings auch mindestens vor ein Militärgericht gestellt worden... etc."

Holdo misstraut Poe, mit gutem Grund. Der Punkt ist, hier setzt die Handlung und der Bogen für Fin und Poe an. Du denkst dass ist vom Drehbuch arg forciert? Ok. Auf meiner Skala ist das eine leichte Schwäche aber kein Fehler der den Film ruiniert.

"...der ist dümmlich politisch. Ein Film, der die Lektion "gehorche der militärischen Autorität" auffährt..."

Eieiei... Eine der Stärken von Star Wars ist doch seine Naivität und Unschuld. Dass Star Wars seinen Ursprung in simplen B-Movies hat muss ich dir ja nicht sagen wie ich dich einschätze smile Du kannst da natürlich sonst was sehen, aber "Flyboy" war einfach rücksichtslos und musste lernen, auch mal zu zuhören und anderen zu vertrauen. Ich würde Vertrauen und Teamgeist nicht als flach abstempeln.

So und jetzt will ich dein Rogue One Review...

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
28.10.2018 12:11 Uhr | Editiert am 28.10.2018 - 12:14 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ MB80:

Interessanter Ansatz, auch wenn die "Kritik" sich eher wie eine Dekonstruktion der Kritik anderer am Film liest. Trotzdem gut aufgearbeitet und wie gesagt, ein interessanter Ansatz für ne Kritik. Für mich wäre es zwar noch ein wenig spannender gewesen mehr von dir selbst zum Film zu lesen, anstatt sich mit den Kritikpunkten auseinanderzusetzen, die andere danach werfen, aber da das ja offenbar nicht der Gedanke hinter dem Review war, nehme ich das mal als künstlerische Freiheit wink

Ich schätze ich habe auch sehr viele der Kritikpunkte am Film im Kopf logisch für mich persönlich widerlegt. Ich liebe den Film ja auch total (siehe Mein Loblied auf den Film), denke aber auch, dass viele zu verkopft rangegangen sind. Überhaupt kann Star Wars heute eigentlich nur noch verlieren. Was den alten Fans gefällt, mögen die Neuen nicht. Was den Neuen gefällt, finden die alten furchtbar. Was beide Seiten mögen, stört die Kritiker. Und so weiter... Das Problem in meinen Augen ist einfach, dass Star Wars inzwischen so viele Fans hat. Und jeder von ihnen erhebt irgendwie Anspruch darauf, dass genau DAS GEFÜHL konserviert wird, das er persönlich für sich mit Star Wars verbindet. So kommt es automatisch zu Konflikten, weil jeder eben ein eigenes Bild vom "idealen" Star Wars im Kopf hat, dem kein Regisseur oder Drehbuchschreiber der Welt jemals wieder gerecht werden kann. Die OT ist der sprichwörtliche "Lightning in a Bottle" gewesen, der bereits beim dritten Film zu entweichen begann, als die Diskussionen über die Ewoks losgingen und bis heute hat dieser Prozess nicht nachgelassen, da immer mehr und mehr mediale Zugänge (Filme, Hörspiele, Bücher, Comics, Serien, Conventions, Spielzeig, etc.) zum Phänomen es immer weniger auf "Die Quintessenz von Star Wars" herunterbrechbar machen.

Es gibt nicht mehr - wie in den frühen 80ern - "DAS STAR WARS", als es eben nur aus Star Wars und Empire bestand, sondern 1.000.000 verschiedene Wahrnehmungen von "MEIN STAR WARS", die allesamt bereit sind begeistert oder enttäuscht zu werden, wann immer etwas neues im SW-Universum erscheint.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Silencio : : Moviejones-Fan
28.10.2018 11:34 Uhr
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MB80:

"Zum einen wäre es die Rolle von The Force Awakens gewesen, dies zu erklären."

Nein.

"Zum anderen ist eine solche Erklärung einfach nicht nötig."

Doch (auch wenn ich das für eine der schwächsten Kritiken an TLJ halte). Denn als Fortsetzung ist einfach zu erklären, warum sich der Status Quo im Universum derart geändert hat. Es ist vollkommen okay, in seinem ersten Akt ein paar Fragen aufzuwerfen, die nicht gleich beantwortet werden. Dafür ist dann halt der zweite Akt zuständig...

"Dies ist eine weitere Parallele zu Empire, ebenso wie die Reise von Han und Leia führt sie ins nichts."

"Parallele zu Empire" macht das halt nur nicht automatisch gut geschrieben.

"Im Übrigen gibt es keine Verpflichtung in einer militärischen Rangfolge, Details nach unten zu kommunizieren… "

Das schwächste Argument, dass die Verteidiger immer wieder vorbringen: NATÜRLICH wäre das in einer richtigen militärischen Organisation nicht anders. In einer richtigen militärischen Organisation wäre Poe allerdings auch mindestens vor ein Militärgericht gestellt worden, wenn sie ihn als Meuterer nicht bereits standesrechtlich hingerichtet hätten...

"Und was schlecht durchgeführte Pläne der Rebellen angeht, ich schlage vor mal vor einen Blick auf die Befreiung von Han in Return of the Jedi "

Zwei Sachen: der Verweis auf andere Filme (ich hab den R1-Teil extra nicht mitzitiert, was an dem falsch läuft, könnte ganze Bücher füllen...) macht TLJ nicht besser, das macht die anderen Filme allenfalls schlechter. Dazu ist ROTJ noch der wesentlich simplere Film, dem man sowas dann auch leichter verzeiht. Eines der Probleme von TLJ ist doch, dass man einerseits immer wieder darauf hinweisen muss, dass es "in der echten Welt auch nicht anders" wäre, andererseits immer wieder betonen muss, dass es halt "Star Wars" sei und man nicht zu sehr drüber nachdenken sollle.

"Ein Film in einer Serie, die mit einem Film über den Kampf gegen Weltraumfaschisten begann, und deren Prequels sich mit dem Niedergang einer Republik beschäftigen, wird als politisch kritisiert...? Fuck my life…"

Der ist nicht "nutzlos politisch", der ist dümmlich politisch. Ein Film, der die Lektion "gehorche der militärischen Autorität" auffährt, sich dabei an ein bisschen Kapitalismuskritik versucht (seriously, im Disney Konzern?), das aber äußerst platt und ohne wirkliches Ergebnis macht, und am Ende dann auch noch Kinder als die Zukunft seiner militärischen Organisation darstellt, dem kann man seine politische Seite schon vorwerfen. Der ist, trotz aller Castingentscheidungen, alles andere als progressiv.

Zu Reys Eltern:

Im Grunde empfand ich den Twist auch als wenig problematisch (meine Probleme mit TLJ ergeben sich wenig daraus, was in diesem Film passiert, sondern WIE es passiert), das ist hier aber krumm argumentiert: es wäre durchaus möglich, ihr auch einen wichtigen Vater (oder eine Mutter) zu geben, der ihr Steine in den Weg legt. Und abgesehen davon führt auch die Erklärung, ihre Eltern seienn niemand, dazu, dass sie eine sichere Position einnehmen kann: sie ist nun vollkommen von irgendeinem Schicksal befreit, dass sie an eine gewisse Handlungsweise binden könnte/würde. Oder andersrum: wo Luke versucht war, zur dunklen Seite zu wechseln und seinem Vater zu folgen, ist bei Rey nichts. Das ist ein Konflikt, der sich bei Rey einfach gar nicht ergibt.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
27.10.2018 23:52 Uhr | Editiert am 27.10.2018 - 23:58 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ MB80:

Eine wunderbare Kritik, die ganau auf die Punkte eingeht, auf die auch ich in Diskussionen immer wieder eingehe. Wirklich fantastisch auf den Punkt gebracht. Und ich finde es klasse, wie du die negativen Kritikpunkte, die immer und immer wieder von den enttäuschten Ex-Fans aufgetischt werden, aufgreifst und mit wahren Worten entkräftest. Chapeau. wink

Ich persönlich finde Rey und Kylo sogar sympathischer und interessanter als damals Luke und Vader. Ich mag die Schauspieler und ich mag die Rollen wirklich gerne.

Übrigens habe ich noch eine etwas andere Art der Erklärung zu Reys Kraft und Stärke: Rey ist im Gegensatz zu Luke extrem willensstark und musste immer schon um ihr Überleben kämpfen. Sie musste sich ihre nahrung hart erkämpfen. Luke ist behütet aufgewachsen und hat immer an sich und allem anderen gezweifelt. Er hat an der Macht gezweifelt und seiner eigenen Stärke. Rey ist da ganz anders und ist sich ihrer Kraft und Stärke bewusst. Und sie glaubte auch von Anfang an an die Macht und die Jedi. Wer willig ist und an sich glaubt, lernt immer schneller und ist immer erfolgreicher.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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MB80 : : Black Lodge Su
27.10.2018 23:27 Uhr
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Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

"This is Red Six, I have Last Jedi Haters on my six... I cant shake them...!"

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"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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