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Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung

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Aller Anfang ist schwer

Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kritik

Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kritik
28 Kommentare - 22.01.2019 von Marozeph
In dieser Userkritik verrät euch Marozeph, wie gut "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung" ist.
Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung

Bewertung: 1.5 / 5

Ist über irgendwelche Filme in den letzten Jahren mehr geschrieben worden als über die Star Wars Prequels? Wer sucht, findet problemlos endlose Essays und stundenlange Videoanalysen in denen die Trilogie entweder verrissen oder verteidigt wird. Lohnt es sich da überhaupt noch, eine Kritik zu schreiben? Ich denke schon, denn was auch immer man von den Filmen halten mag, sie liefern unzweifelhaft endloses Material für Analysen – jeder kann seinen eigenen Weg finden, sie auseinanderzunehmen oder positive Aspekte zu finden. Und gerade Episode 1...naja, wie Obi-Wan es so schön sagt: „I have a bad feeling about this".

Fangen wir mal positiv an: anders als bei Episode 7 kann man nicht den Vorwurf erheben, dass der Film einfach nur die Klassiker kopiert. Er steht definitiv auf eigenen Füßen, sowohl im Stil als auch im Inhalt unterscheidet er sich deutlich von seinen Vorgängern. Während die Original-Trilogie von Anfang an einen verzweifelten Überlebenskampf gegen einen übermächtigen Gegner zeigte und sich visuell mit Sand, Rost und dreckigen Bars eher bodenständig präsentierte, beginnt Episode 1 mit einem scheinbar simplen Handelskonflikt in einer sonst friedlichen Galaxie. Der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist praktisch das Gegenteil der Wüste aus Episode 4, ein Planet voller Wiesen, Wälder und Wasser. Der Film wagt offensichtlich etwas neues, und am Anfang funktioniert das auch: die Eröffnung mit einem jungen Obi-Wan und seinem weisen Meister Qui-Gon auf einer Raumstation ist wahrscheinlich sein Höhepunkt, da sie Interesse an der Welt weckt. Was ist die Handelsföderation? Wer ist der Mann im Schatten dahinter? Was ist der große Plan hinter der Invasion? Dann landen unsere Helden auf dem erwähnten grünen Planeten und man stellt sich schnell nur noch eine Frage: was in aller Welt ist hier schief gelaufen?

Trailer zu Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung

Jar Jar Binks hat kurz nach der Ladung seinen ersten Auftritt und er ist quasi die Manifestation des größten Problems das Films: er ist geradezu absurd inkohärent. Nachdem wir mit politischer Intrige angefangen haben springen wir plötzlich zu einem Charakter der aus einer drittklassigen Kinderserie zu stammen scheint und nur für Zuschauer geeignet ist, die mit Politik noch nichts anfangen können. Nach dem Treffen mit der Königin wird der Film plötzlich wieder Bierernst, nur um danach Anakin Skywalker einzuführen, der ebenfalls nur für Kinder erträglich ist. Das wird dann gefolgt von mehr Politik und einem Finale, in dem alles komplett kollidiert: Jar Jar macht schlechten Slapstick, die Königin wagt die direkte Konfrontation mit der Föderation, Anakin darf den Kinderfilmhelden spielen und die Jedis kämpfen gegen den bösen Sith-Lord. Es ist auffällig, wie wenig diese Szenen zueinander passen und abgesehen vom Jedi-Duell, das zumindest sehr schick aussieht und mit exzellenter Musik unterlegt ist, wirkt kein Teil hier aufregend, da der Film herzlich wenig getan hat um die Charaktere irgendwie interessant zu machen.

Gehen wir zu diesen noch ein bisschen ins Detail: Über Jar Jar ist schon alles gesagt worden, Obi-Wan ist einfach nur langweilig und Qui-Gon, der die Macht zum Betrügen beim Glücksspiel einsetzt, belegt dass der Jedi-Orden im Zerfall begriffen ist, aber irgendwie glaube ich nicht dass dies die Intention der Filmemacher war. Die Handelsföderation und ihre Anführer sind frustrierend unterentwickelt. Episode 4 brauchte nur eine Szene um Darth Vader und das Imperium als ikonische Bösewichte zu etablieren, Episode 1 schafft es in seiner gesamten Laufzeit nicht, Nute Gunray und seine Kohorten auch nur annähernd bedrohlich aussehen zu lassen. Wäre kein Problem, wenn die eigentlichen Strippenzieher Interesse wecken würden, aber Darth Maul ist praktisch nur durch sein Make-Up definiert und Darth Sidious lediglich für ein paar Minuten zu sehen, in denen er sich nicht wirklich etablieren kann. Die Darsteller mühen sich redlich, aber wie Harrison Ford beim Dreh des ersten Films so schön sagte: „George! You can type this shit, but you sure cant say it!” - und das gilt bei den gestelzten, platt gefilmten Dialogen hier erst recht.

Man bekommt den Eindruck, dass hier in erster Linie versucht wurde, Star Wars von Grund auf zu erneuern und das Universum zu erweitern: die vormals so simple Welt sollte größer und komplexer werden, mit mehr Politik, mehr Pathos und mehr Twists. Der Film nimmt den „Opera“-Teil von Space Opera sehr ernst und versucht alle Aspekte weitschweifender als zuvor zu machen. Darth Vader / Anakin ist nicht mehr nur der von der dunklen Seite verführte Handlanger des Imperiums, er ist quasi Jesus (inklusive unbefleckter Empfängnis) und außerdem Kernstück einer Prophezeiung. Statt gut gegen böse bekommen wir eine ganze Reihe von Faktionen präsentiert, die alle ihr eigenes Ziel verfolgen. Jeder Establishing Shot ist größer und weiter als der vorhergehende, schon rein visuell wird klar gemacht, dass man tiefer als zuvor in den Mythos eintauchen will.

Was es umso seltsamer macht, dass der Film sich ständig selbst im Weg steht. Man kann entweder ein detailliertes Epos über intergalaktische Politik machen, oder einen Kinderfilm der sich explizit an Sechsjährige richtet, aber nicht beides auf einmal. Doch genau das ist Episode 1: ein Film über politische Grabenkämpfe der regelmäßig anhält damit ein quäkender Froschmann rumalbern kann. War dies ursprünglich ein erwachsener, komplexer Film der verwässert wurde, weil man Angst hatte er würde dem jüngeren Publikum zu kompliziert sein? War dies ein reiner Kinderfilm, dem krampfhaft erwachsene Elemente angedichtet wurden, damit ältere Zuschauer nicht das Interesse verlieren? Wenn hier zwei deutlich unterschiedliche Drehbücher zu einem zusammengeschrieben wurden, würde mich das nicht überraschen.

Ich könnte hier noch über die schlecht gealterten Effekte und diverse Ungereimtheiten im Plot schreiben, aber das sind ultimativ Kleinigkeiten gegenüber den echten Problemen des Films. Wäre er ein Padawan und ich sein Meister, würde ich beim beurteilen seiner Prüfung traurig lächeln und „Naja, immerhin hast du‘s versucht“ sagen. Durchgefallen wäre er trotzdem.

Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung Bewertung
Bewertung des Films
310

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28 Kommentare
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MrBond : : Imperialer Agent
29.01.2019 09:29 Uhr | Editiert am 29.01.2019 - 09:30 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.606 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@sublim77

Nun, ich würde Ep1 schon mehr, als 1,5 Hüte geben. Ist so ein 50%-Ding - mit zunehmender Episode werden die PT-Filme ja sogar für mich besser. Ep3 gefällt mir noch am besten. Es ist einfach so, wie ich geschrieben habe: Die PT fühlt sich für mich einfach nicht an, wie Star Wars. Ich begnüge mich gerne mit dem Gedanken, dass das Imperium "irgendwie" entstand. Mir reichen die Erzählungen in der OT, wie aus dem braven Anakin der böse Darth Vader wurde. Der große Wow-Moment in Ep5, in dem man erfährt, dass Vader Lukes Vater ist, wird durch die PT komplett demontiert (gespoilert). Die Klonkriege, über die man erzählt ("Haben sie in den Klonkriegen gekämpft?", oder "Dein Vater war der beste Pilot, den ich kannte"... etc.) verliert an Mystik. Und alles wird haarklein erklärt... das Märchenhafte geht verloren.

Nichts desto trotz schaue ich mir die PT auch dann und wann wieder an. Aber nicht mit der Begeisterung, wie ich die OT sehe. Und wenn ich die OT einlege, dann schalte ich meine Synapsen immer direkt auf Ignoriermodus: Ab da existiert die PT genausowenig, wie die Spin-Offs.

@MB80

Klar, jeder hat etwas zu erzählen. Die Frage ist nur, wie wichtig ist die Geschichte? Die PT erzählt ja nichts, was man aus Erzählungen in der OT nicht schon wusste. Die OT wurde ja bereits so konzipiert, dass es eine Vorgeschichte nicht brauchte (der Grund, warum Ep4 1977 erst mal ohne Episodennennung und Überschrift erschien).

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
29.01.2019 01:17 Uhr | Editiert am 29.01.2019 - 01:18 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.377 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MB80

Natürlich kann jeder ablehnen, aber ich denke, als kleiner Regisseur ohne nennenswerten Namen wirst du dir das schon überlegen (Karriereschub, usw.) und dann eher zustimmen als Größen wie Spielberg, Zemeckis und Howard, die schon über Bekanntheit und Beliebheit verfügen.

Warum Lucas nicht einen jüngeren oder talentierteren Regisseur engagierte? Erklären kann ich mir das nur dadurch, dass ihm seine drei oben genannten Regisseur-Freunde Mut zusprachen, es selbst zu tun, oder dass er sich Ende der 90er Jahre seiner Schwächen nicht (mehr) bewusst war.

Zum Merchandiese: Meines Wissens nach sicherte sich Lucas bereits vor dem Dreh von Episode IV (Recherche: 1973!) die Merchandise-Rechte, weil ihm bewusst war, wie viel Geld er damit verdienen kann.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MB80 : : Black Lodge Su
28.01.2019 22:05 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.913 | Reviews: 44 | Hüte: 261

luhp92:

"Spielberg, Howard und Zemeckis hatten es da auf jeden Fall leichter, Lucas Angebot abzulehnen."

Also so ein Angebot kann wirklich jeder ablehnen... Und wieder, da Lucas sich seiner Mängel als Drehbuchautor und Regisseur bewusst war, warum nicht jemanden jüngeren, talentierteren engagieren? Der Vergleich hinkt irgendwie. Unabhängig davon, allein auf technischem Level ist das was JJ und Rian Johnson abgeliefert haben mit Leichtigkeit besser als das, was uns George Lucas hier serviert hat.

"Der Vorteil bei der OT war dahingehend eben, dass Lucas noch ein kleines Licht war, bei der PT sind ihm dann alle blind gefolgt. "

Ja, dass kann man als Kritik derjenigen stehen lassen, die seine Entscheidungen nicht weiter hinterfragt haben. Nichtsdesdotrotz ist er der Verantwortliche, und wie gesagt die Kritik an seinem Talent als Regisseur ist alt und von ihm auch aufgenommen worden. Letztendlich muss man die Verantwortung immer noch ihm vor die Füße legen.

"Dass Lucas das Merchandising ebenfalls wichtig war, ist ja schon seit der OT bekannt."

Ja, aber auch erst seit Star Wars ein Erfolg wurde... Aber so aggressiv, wie das Merchandise schon bei den Special Editions war, muss man sich schon fragen, was ihm jetzt wichtiger war. Aber das ist so eine Mini-Verschwörungstheorie, die ich mir so aus Spass zum Hobby gemacht habe, da müssen wir uns echt nicht drüber tot diskutieren wink

MrBond:

"Daher bin ich der Meinung, nein, die PT hatte nichts zu erzählen. Gar nichts."

Mein Problem mit den Prequels, abgesehen von der Umsetzung, ist dass sie schon etwas zu erzählen hatten: die angesprochene Freundschaft zwischen Anakin und Obi-Wan, und die zentrale Verführung von Anakin durch die dunkle Seite. Und genau diese beiden eigentlich essentiellen Punkte verwerfen die Prequels schludrig... Die Freundschaft der beiden wird quasi in einer Fahrstuhlszene in Episode 2 abgehakt, und bleibt ansonsten komplett unglaubwürdig. und Anakin wird nicht verführt, er wird ausgetrickst sich der dunklen Seite anzuschließen... Und das sind zwei dicke Probleme, zumindest für mich.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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sublim77 : : Moviejones-Fan
28.01.2019 19:25 Uhr | Editiert am 28.01.2019 - 19:26 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@MrBond:

Ohasurprised

Das sind ja überraschend harte Töne. Das bin ich im Bezug auf Star Wars von dir garnicht gewohnt. Dass du die PT nicht ganz so dolle findest, war mir bekannt, aber dass du sie dann doch so schlecht bewertest, hätte ich nicht vermutet.

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

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MrBond : : Imperialer Agent
28.01.2019 16:56 Uhr | Editiert am 28.01.2019 - 17:08 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.606 | Reviews: 23 | Hüte: 586

Gute Kritik. Kann ich soweit alles unterschreiben.

Gerade diese ganze politische Geschichte nervte mich besonders, da sie den Märchen-Charakter von Star Wars extrem demontierte. Wie war es denn in der OT? Da war dieses sagenumwobene, böse Imperium... es gab in der Vergangenheit einen großen Krieg, die sogenannten Klonkriege. Und von der mystischen Macht will ich gar nicht erst anfangen - wurde schon zur Genüge durchgekaut.

Von den ganzen Kontinuitätsproblemen abgesehen, die Lucas mittels PT in seine Sternenkrieg-Saga einbaute, waren es eben jene Dinge, die die OT so interessant, spannend und mystisch machten... "Es war einmal vor langer Zeit..." Wenn ich diese Worte lese erwarte ich ein Märchen in seiner vollen erzählerischen Bandbreite. Kein Polit-Thriller. Ich will sehen, dass Pinocchio über Nacht auf magische Weise zum Leben erwacht, und nicht, dass der Baum, aus dem er geschnitzt wurde mit einer Stihl MS 880 Kettensäge gefällt wurde.

Daher bin ich der Meinung, nein, die PT hatte nichts zu erzählen. Gar nichts.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
28.01.2019 12:57 Uhr | Editiert am 28.01.2019 - 12:58 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.377 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MB80

"Disney hat offensichtlich keine Probleme Regisseure zu bekommen"

Wenn ich mich recht erinnere, hatte Disney zu Beginn auch Schwierigkeiten, einen Regisseur für Episode VII zu finden, J.J. Abrmas lehnte erst ab und sagte dann doch zu. Ansonsten hat Disney kleinere Regisseure (Rian Johnson, Colin Tereverrow, Gareth Edwards, Lord & Miller) engagiert, die "Star Wars" sicherlich auch als Karrierestufe nutzen wollten. Spielberg, Howard und Zemeckis hatten es da auf jeden Fall leichter, Lucas Angebot abzulehnen.

"warum er dann nicht mehr Leute engagiert hat die seine kreativen Entscheidungen mal hinterfragen"

Unabhängig davon, dass ich die PT mag, hätte Lucas das nach den negativen Kritiken zu Episode I (und danach II) natürlich machen können. Der Vorteil bei der OT war dahingehend eben, dass Lucas noch ein kleines Licht war, bei der PT sind ihm dann alle blind gefolgt. Parallelen kann man da zu Freddie Mercury (siehe "Bohemian Rhapsody") ziehen, der von seinen kritischen Queen-Bandmitgliedern profitierte, während die Musiker bei seinen Solo-Projekten immer genaus das taten, was er ihnen sagte.

"War es Lucas wichtiger, seine Geschichte zu erzählen... oder wollte er möglichst viele JarJar Binks Plastikpuppen verkaufen?"

Dass Lucas das Merchandising ebenfalls wichtig war, ist ja schon seit der OT bekannt. Ich glaube aber sehr wohl, dass er auch seine "Star Wars"-Geschichte weitererzählen wollte.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MB80 : : Black Lodge Su
26.01.2019 16:42 Uhr | Editiert am 26.01.2019 - 16:45 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.913 | Reviews: 44 | Hüte: 261

luhp92, TiiN:

"...aber die haben wegen der Größe von "Star Wars" alle abgelehnt und meinten, Lucas solle es selbst machen."
"Jeder von ihnen hat gesagt, dass ist ein Baby, er soll das selbst machen."

Puh, dass könnten aber auch höfliche Ausreden sein, mit denen man auch öffentlich noch gut aussieht. Ich meine, Disney hat offensichtlich keine Probleme Regisseure zu bekommen, aber wenn ich jetzt fies wäre würde ich auch sagen, dass der "Brandname" Star Wars seit den Prequels etwas Lack gelassen hat...
Dass Lucas kein guter Regisseur ist, hat er selber ja ein paar mal gesagt, und da stellt sich dann schon die Frage, warum er dann nicht mehr Leute engagiert hat die seine kreativen Entscheidungen mal hinterfragen. Jonathan Hales ist jetzt auch kein großer Name dem ich zumute Lucas zu widersprechen.

Und dann muss man sich schon fragen, warum das Projekt so durchgezogen wurde, besonders nach den vernichtenden Kritiken zu Episode I. War es Lucas wichtiger, seine Geschichte zu erzählen... oder wollte er möglichst viele JarJar Binks Plastikpuppen verkaufen?

Ich neige zu der JarJar Binks Plastikpuppen Seite.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
26.01.2019 14:08 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.024 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Der Kritiktext ist im Kern ziemlich treffend und spricht die richtigen Punkte an. Die Grundidee von George Lucas Prequels war stark, aber die Umsetzung sowohl in Drehbuch wie auch in der Regie ging leider voll daneben. Es kommt auch nicht von ungefähr, dass die Figuren allesamt klasse gewählt und konzipiert sind, vor der Kamera mit den Anweisungen und dem Skript dann aber blass bleiben oder in sich zusammen fallen. Allein die Ausstrahlung eines Darth Maul ist unfassbar gelungen, anders vor die Kamera gbracht hätte er als Gegenentwurf von Vader (jung, agil, kein Konflikt) locker die ganze Trilogie als Schurke tragen können, bis Anakin in Episode 3 dann seinen Platz eingenommen hätte. Liam Neeson ist ein großartiger Schauspieler und so konnte er aus dieser schwierigen Situation in der Rolle von Qui-Gon noch das meiste rausholen. Die anderen Figuren verblassen aber leider durch das Skript und den Regieanweisungen.
Trotz allem (ohne inhaltlichen Bezug zu nehmen) ist die neu erschaffene Welt unfassbar gut gelungen. Die Kampfdroiden waren schnell etabliert, der Stil von Naboo war überragend und auch Coruscant und Tatooine haben neue Facetten bekommen. Planeten welche im Kopf bleiben und die nicht anschließend wieder vergessen sind (Episode 7, 8, 3, RO, Solo).
Zudem hat John Williams einen wunderbaren Score komponiert, welcher die komplette Trilogie geprägt hat und den er in den Folgeepisoden sehr gut ergänzen konnte.
Weiterhin und da widerspreche ich Marozeph ganz klar: Die Effekte sind wunderbar gealtert und der Film vin 1999 macht auch 20 Jahre später optisch noch viel Spaß und sieht gut aus. Ganz im Gegensatz zu seinen beiden Nachfolgern ist Episode 1 viseuell für mich durchaus nachhaltig.

Allein aus diesen oben genannten Punkten halte ich eine Wertung von 3 von 10 Punkten für unverhältnismäßig wobei das natürlich das persönliche Empfinden bleiben soll.

Ich selbst habe Episode 1 als junger Teenager erstmals gesehen und aus der kindlichen Sicht funktionierte der Streifen damals sehr gut. Über die Ungereimtheiten in der Story (Slapstick & Politik im Wechsel) konnte man mit jungen naiven Augen hinweg sehen und daher hat der Film aufgrund der Nostalgie heute noch einen höheren Stellenwert als alles, was seit 2015 kam.

Trotz allem wurde hier unglaublich viel liegen gelassen und ein stimmiges Drehbuch für alle drei Teile sowie ein ambitionierte Regie hätten eine zweite Trilogie für die Ewigkeit rausholen können.

Aber um nochmal auf Disney zurück zu kommen: Die Prequels haben gegenüber der neuen Filme einen entscheidenen Vorteil, sie haben eine Geschichte zu erzählen.

@MB80

Wie luhp92 schon schrieb fragte George Lucas all seine Freunde (Spielberg, Howard, Zemeckis & mehr) ob sie die Regie übernehmen wollen und auch ob sie beim Drehbuch mitschreiben wollen. Jeder von ihnen hat gesagt, dass ist ein Baby, er soll das selbst machen. George Lucas war hier definitiv auf dem richtig Weg, leider waren seine Freunde zu gutgläubig.
Jonathan Hales war in Episode 2 nicht mehr als ein Sidekick.


MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
25.01.2019 22:29 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.377 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MB80
"weshalb ich bis heute nicht verstehe warum er nicht abgegeben hat"

Es wollte ja niemand. Lucas fragte vorher bei Steven Spielberg, Robert Zemeckis und Ron Howard nach, aber die haben wegen der Größe von "Star Wars" alle abgelehnt und meinten, Lucas solle es selbst machen.

Nach den negativen Kritiken zu Episode I engagierte Lucas dann Jonathan Hales, mit dem er schon bei "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones" zusammenarbeitete, um ihm bei der Vollendung des Drehbuchs für Episode II zu helfen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MB80 : : Black Lodge Su
25.01.2019 21:21 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.913 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Marozeph:

“...Kritiken für die anderen SW-Filme werde ich im laufe des Jahres schreiben wenn nichts dazwischen komm.“

Na dann mal Butter bei die Fische ;)

Bin mal auf deinen Take zu Rogue One und Last Jedi gespannt. Der erste hat ja bei mir inzwischen etwas gelitten. Und da ich ja zu denen gehöre, die Attack of the Clones sogar noch schlechter finden als diesen Film, darauf auch. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass man an diesem Punkt die Trilogie noch hätte retten können, wäre Lucas so weise gewesen und hätte Regie und Drehbuch abgegeben. Ich halte ihn weiterhin für einen guten Produzenten und Ideengeber, aber die kreativen Bereiche beim Filmemachen sind nicht sein Ding... und das muss ihm an dem Punkt jemand gesagt haben, weshalb ich bis heute nicht verstehe warum er nicht abgegeben hat.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Marozeph : : Moviejones-Fan
25.01.2019 19:43 Uhr
1
Dabei seit: 07.12.18 | Posts: 21 | Reviews: 13 | Hüte: 11

@Tim

Danke fürs Lob, Kritiken für die anderen SW-Filme werde ich im laufe des Jahres schreiben wenn nichts dazwischen kommt. Kann jetzt schon sagen, dass ich Episode 1 für den schwächsten Film halte (Solo habe ich zugegebenermaßen noch nicht gesehen, kann mir aber nicht vorstellen dass ich ihn schlechter finden werde).

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Tim : : King of Pandora
25.01.2019 13:24 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85

@Marozeph
Schöne Kritik, auch wenn der Film bei mir etwas höher in der Gunst steht. Er hat wirklich ein paar Stellen drin, die einfach zum Schreien sind. Gerade diese Ideen um Anakin herum und Medichlorianer und die Logiklücken zur alten Trilogie. Damit habe ich auch jedes Mal zu kämpfen. Man merkt auch, Lucas war nie ein guter Autor und vieles hätte man besser machen können.

Dennoch finde ich, sollte man die positiven Aspekte der PT nicht einfach unter den Teppich kehren. Den politischen Aspekt empfinde ich bis heute als große Stärke der Filme, auch war es (natürlich auch dem Merchandising geschuldet) ein mutiger Schritt sich optisch so weit von den alten Filmen zu entfernen. Dennoch wurde dadurch das Universum größer und Star Wars um viele Facetten bereichert. Genau diese Punkte kann man den Filmen nicht hoch genug anrechnen und das ist es gerade, was der aktuellen Trilogie fehlt. Sie wiederholt nur alte Motive die bereits funktioniert haben und baut hier und da Twists ein, damit es nicht zu auffällig ist. Die neuen Filme bringen aber Star Wars nicht vorwärts. Auch sollte man nicht zu sehr auf dem Erstling allein rumhacken, sondern ihn eher als holprigen ersten Akt einer ansonsten dennoch ganz sehenswerten Trilogie ansehen. Sie hat unzählige Schönheitsfehler und Ecken und Kanten, aber eben auch ganz viele sehr gute Elemente.

Ich wäre echt an den Kritiken zu den anderen aktuell 9 SW-Filmen von dir interessiert.

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MB80 : : Black Lodge Su
22.01.2019 17:05 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.913 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Marozeph:

Das kann man alles so stehen lassen, und ich würde es auch unterschreiben. Wundert dich wahrscheinlich nicht wink
Ich für meinen Teil hatte schon beim Titelcrawl die ersten Probleme, wo man das Gefühl bekam, Lucas hätte das alles geschrieben während er nebenher seine Steuererklärung ausfüllte. Umso amüsanter ist das ganze natürlich wenn man sich daran erinnert, dass schon bei New Hope Brian DePalma den Titelcrawl "gerichtet" hat, nachdem Lucas erster Schnitt bei ihm durchfiel...
Da bleibt dann natürlich so ein unangenehmes " was wäre gewesen wenn" zurück, wenn man sich vorstellt was hätte passieren können, hätte Lucas damals schon komplette Kontrolle gehabt.

"Fangen wir mal positiv an: anders als bei Episode 7 kann man nicht den Vorwurf erheben, dass der Film einfach nur die Klassiker kopiert."

Ja, der Reboot Charakter von Force Awakens ist natürlich ein Kritikpunkt. Dann wiederum ist dies wohl den Prequels geschuldet, da man sich richtigerweise möglichst weit von diesen distanzieren wollte...

Schöne Kritik, weiter so.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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