Bewertung: 3 / 5
Marcus Wright (Sam Worthington) wacht ohne Erinnerung mitten im Los Angeles von 2018 auf. Dort trifft er auf Kyle Reese (Anton Yelchin), welcher ihm erklärt das Skynet, ein Computerprogramm, sich gegen seine Schöpfer aufgelehnt und in einem nuklearen Krieg die Macht übernommen hat. Unterdessen führt John Connor (Christian Bale) eine Untergrundbewegung gegen die Maschinen an.
Terminator: Die Erlösung ist eigentlich ein Film der Filmhistorisch völlig belanglos und egal ist. Das ist die netteste Umschreibung die man zu ihm treffen kann. Ja, ich hatte es schon einmal an andere Stelle erwähnt, daß ich James Cameron für völlig überbewertet halte. Das ist an dieser Stelle tatsächlich wichtig, um meine Kritik mehr einzuordnen. Mir sind Terminator 1 und 2 im besten Falle egal. Trashig, langatmig und ungefähr jede postapokalyptische Dsytopie ever waren diese zwei Filme, die aus mir unerfindlichen Gründen heute als Klassiker angesehen werden. Natürlich haben sie auch gute Aspekte. Stichtwort: Feminismus. Aber über weite Strecken langweilte mich im besonderen Teil 2, der ja als einer der besten Filme aller Zeiten gesehen wird. Viel zu langatmig, trashig, aus nervigen Sidekickkiddies und quasi eins zu eins wiederholendem Plot von Teil eins bestehende Fortsetzung. So, jetzt habe ich es gesagt und ich spühre schon wie der ein oder Andere wutentbrannt in die Tastartur klopft.
Trailer zu Terminator - Die Erlösung
Doch bevor ich gelyncht werde, würde ich gerne noch einmal über Terminator: Die Erlösung reden. Denn die Wahrheit ist, daß dieser film tatsächlich mal etwas anderes versucht hat. Zum einen finde ich McGs visuellen Stil, der insbesondere von Kameramann Shane Hurlbut (mit dem sich witzigerweise Christian Blale verkrachte) gesprägt wurde, äußert interessant. Satte Farben und Bilder werden hier eingefangen, die stilistisch perfekt in die Weltuntergangsatmosphäre passen. Und endlich wird in einem Terminator-Film auch mal der lang angeteaste Krieg in Szene gesetzt. Das visuelle ist natürlich bei einem solchen Film vermutlich auch ein ausschlaggebender Grund ihn sich anzusehen. Und auch hier muss ich sagen, daß mir die Effekte und Actionsequenzen gerade zu Anfang sehr viel Spaß gemacht haben. Dazu gesellt sich der von Sam Worthington gespielte Marcus Wright, dessen Charakter mir hier mit am besten gefallen hat und der zudem, meines Erachtens auch eine interessante Ergänzung für das gesamte Franchise darstellt. Die Frage was Menschsein bedeutet, und wann man ein Mensch ist, oder nicht, wurde für mich in den vorherigen drei Filmen nie so glaubhaft dargestellt wie hier.
Christian Bale hingegen ist in diesem Film, weil... Ja, warum eigentlich? Sein John Connor hat nämlich Original nichts besseres zutun als rumzustehen und reden zu schwingen. Gleiches lässt sich über Bryce Dallas Howard, oder auch Common sagen. Wiederum gut fand ich Anton Yelchin als Kyle Reese. Wenn man ihn nur aus Star Trek kennt, so ist man in Filmen wie Green Room oder auch hier immer wieder erstaunt wieviel mehr dieser junge Mann konnte.
Doch gerade nach dem fulminaten Anfang schwächt der Film zur Mitte hin total ab und langweilt mich zu Tode. Irgendwie verschießt er sein Pulver recht schnell. Und dann wird der Film, wie so üblich für diese Art von Film, auch noch peinlich pathetisch, wenn man über die Zukunft der Menschheit redet. Testosteron-Bomben werden sich hier sicherlich zu Hause fühlen, während es für mich eher fremdschämend war. Was interessiert ist, so sind doch gerade die frühen Terminator-Filme für ihre feministischen Charaktere bekannt.
Jetzt werde ich vermutlich der Blasphemie bezichtigt, wenn ich behaupte, daß Die Erlösung mich zu weiten Teilen wesenltich besser unterhalten hat, als es die drei Vörgänger taten. Ist es ein guter Film? Nö, nicht wirklich. Aber es ist ein Film, der wirklich Neuland mit dem Franchise betritt. Daß das auf Dauer nicht gut geht, liegt eher an dem uninspiriertem Drehbuch, welches sich gegen Ende als doch nicht so mutig erweist und dem wirklich peinlichen Machotum.