Gerade erst machte Jaume Collet-Serra deutlich, dass sein Interesse an der Anime-Verfilmung Akira ganz und gar nicht erloschen ist. Wenn es nach ihm geht, soll sie sogar sein nächstes Projekt nach Non-Stop werden. Mit Comingsoon sprach er nun über seine Herangehensweise an Katsuhiro Otomos Stoff, den er respektieren, aber nicht übermäßig genau befolgen will.
Natürlich müssen man respektvoll mit dem Ursprungsmaterial umgehen. Otomo habe sein eigenes Werk von einem Manga in einen Anime verwandelt, was zwei völlig verschiedene und geniale Dinge seien. Collet-Serra glaubt, dass eine Realfilm-Version von Akira nur auf eine Weise möglich ist: indem man den Geist der Vorlage nimmt und ihn adaptiert. Also werde sein Film so anders sein wie der Anime gegenüber dem Manga.
Besonders bei den Charakteren will Collet-Serra Hand anlegen, da ihn im Original keiner einziger von ihnen interessiert, höchstens Tetsuo, dem aber komische Sachen zustoßen. Kaneda findet er einfach nur zweidimensional, wobei er den Grund dafür in der japanischen Kultur sieht, in der es generell keine starken Figuren gebe und die Handlungsträger nur Mittel zum Zweck seien. Überhaupt denkt Collet-Serra nicht, dass die Hauptcharaktere im Original auch die Protagonisten sind. Deshalb hofft er, sein Akira mit starken Charakteren ausstatten zu können.
Wie genau er dabei vorgehen will, lässt Collet-Serra dahingestellt, aber er würde gern tiefer in diese Welt eintauchen, bei genug Interesse vielleicht auch mit Akira 2 und Akira 3. Alles, was er mit dem Film erreichen möchte, ist es, den Zuschauern zu ermöglichen, zwei Stunden in einer Welt zu verbringen, die man richtig spüren kann und die sich real anfühlt. Daran wird gearbeitet.
An die Kenner des Originals: Könnt ihr Collet-Serra hier verstehen oder wärt ihr gegen solche Änderungen?