Seitdem die beiden Konzerne Warner Bros. und Discovery fusionierten, sorgt man in Hinblick auf kommende DC-Superheldenverfilmungen fast im täglichen Rhythmus für Gesprächsstoff. Zuletzt cancelte man den Wonder Twins-Film wegen mangelnder Erfolgsaussichten, während man sich laut Insidern zunehmend ungehalten über den langsamen Fortschritt bei der Zusammenarbeit mit J.J. Abrams zeigt. Die neueste Botschaft reiht sich dabei bestens ein: Laut aktuellen Gerüchten soll niemand Geringeres als Joker-Regisseur Todd Phillips bei der Umstrukturierung des DC-Universums helfen.
Der Regisseur betonte in der Vergangenheit wiederholt, dass Joker eine einmalige Angelegenheit für ihn sei und er nicht mit weiteren Filmen plane. Warner Bros. Discovery-Chef David Zaslav soll nun dennoch an Phillips herangetreten sein, um ihn bei zukünftigen DC-Filmprojekten in Form persönlicher Einschätzungen zur Seite zu stehen. Phillips soll dabei jedoch nicht in einer leitenden Position fungieren, die ihm freie Entscheidungsgewalt gewährt, es ginge vielmehr darum, das Business der Superheldenverfilmungen zu verstehen und bestehende Projekte zu überdenken.
Bereits in den vergangenen Wochen mehrten sich die Gerüchte, dass Warner Bros. Discovery bei seiner Suche nach einer geeigneten DCEU-Formel auf einen Typus schiele, der dem Marvel-Chef Kevin Feige Paroli bieten könne. Während Phillips und Zaslav ein gutes Verhältnis zueinander entwickelt haben, wird dem Joker-Regisseur aber kein besonders großes Wissen über das DC-Universum attestiert. Das könnte wiederum als Indiz dafür stehen, dass sich die Chefetage des Konzerns auf die Expertise verschiedener Quellen stützen möchte, schließlich steht Kevin Feige wie kaum eine andere Person für die Leidenschaft zu den Comicvorlagen und ihrer filmischen bzw. seriellen Umsetzung.
Es bleibt fraglich, ob man im Hause Warner Bros. Discovery der Ratlosigkeit in Bezug auf die reichhaltigen Superhelden-Franchises Herr wird. Nach dem Empfinden nicht weniger Fans muss man die Wahl von Todd Phillips in beratender Funktion kritisch sehen, schließlich macht ein guter Film noch längst kein Universum - geschweige denn ein Multiversum. Bei alledem steht natürlich nach wie vor im Raum, ob der Hangover-Regisseur in der Zukunft doch noch mit Joker 2 aufwartet.
Es darf hinterfragt werden, ob der mit Joker und The Batman eingeschlagene Weg tatsächlich so nachhaltig ist, wie man sich gern erhofft. Der Remix bekannter Filme aus vorangegangenen Epochen ist in den Augen vieler Cineasten als blanker Ausverkauf an kreativen Einfällen zu werten.
Die Formel könnte bei weiterer Beanspruchung zu Ermüdungserscheinungen führen, die für eine zukünftige Aufwertung der DC-Filme ebenso wenig zuträglich wäre, wie die vorher oft gerügte Planlosigkeit. Trotz dieser kritischen Stimmen haben wir die beiden bisherigen DC-Ausflüge von Phillips und seinem Kollegen Matt Reeves genossen und sind der Idee nicht abgeneigt, dass sich Zaslav kreative Unterstützung holt.