Wochenlang beherrschten Meldungen zur Gerichtsverhandlung zum Thema Johnny Depp und Amber Heard die Medien und normalerweise würden wir darüber nicht berichten, da wir Gossip sonst meiden. Doch da der Prozess und die Geschehnissen, darum herum massiv Einfluss auf Filmprojekte nahmen und nehmen, wollen wir uns die Sache zumindest kurz anschauen. Nun ist das Urteil jedenfalls da und für Heard endete der Prozess mit einer Schlappe, wenngleich ihr zumindest in einem Teil Recht gegeben wurde. Depp hätte sie in einem Punkt diffamiert und entsprechend muss er nun 2 Mio. US-Dollar abdrücken.
Als klarer Gewinner geht Depp aus dem Prozess hervor, denn im Großen und Ganzen stand die Jury hinter ihm. 50 Mio. US-Dollar Schadenersatz darf er dann aber doch nicht einstreichen. Dafür, dass ihn Heard in einem Artikel in der Washington Post diffamierte, bekommt er allerdings knapp 10,4 Mio. US-Dollar. Zunächst sollte Heard 10 Mio. US-Dollar Schadenersatz plus 5 Mio. US-Dollar Strafe zahlen, doch letztere ist im Staat Virginia, wo das Urteil gesprochen wurde, auf 350.000 US-Dollar begrenzt.
Online äußerten sich bereits beide Seiten zu dem Urteil und die Message, die Johnny Depp verbreitet, ist eindeutig: Dieses Urteil hätte ihm endlich sein Leben zurückgegeben, ließ der Schauspieler wissen. Es stellt sich natürlich die Frage, ob es ihm auch seine Karriere zurückbringt, denn die hat in den vergangenen Jahren massiv unter dem Streit mit Heard gelitten. Ikonische und große Franchise-Rollen wie die des Jack Sparrow in der Fluch der Karibik-Reihe und die des Grindelwald in Phantastische Tierwesen 3 - Dumbledores Geheimnisse verlor Depp unter anderen.
Amber Heard ihrerseits sieht die Sache natürlich völlig anders. Bei diesem Urteil handle es sich um einen Rückschritt in eine Zeit, in der Gewalt gegen Frauen kleingeredet und nicht ernst genommen worden sei. Depps Anwälte hätten nur deshalb gewonnen, weil sie die Jury dazu bewegt hätten, über das Recht auf Redefreiheit hinwegzusehen, sowie darüber, dass sie den Prozess im Vereinigten Königreich gewonnen hätte.
Sie sei traurig, dass sie den Fall verloren hätte, aber noch trauriger, dass man ihr das Recht verwehrt hätte, das sie dachte, als amerikanische Bürgerin zu besitzen, sich frei und offen zu äußern.
Ob das Urteil Konsequenzen für Heards Karriere haben wird, wird sich ebenfalls zeigen müssen. Zuletzt gab es widersprüchliche Aussagen zu ihrer Aquaman and the Lost Kingdom-Beteiligung und allzu viele Projekte darüber hinaus hat sie derzeit auch nicht in der Pipeline.
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— Amber Heard (@realamberheard) June 1, 2022