Spiele im und unter Wasser gibt es viele, doch keins hat uns je so sehr mit der Tiefe des Meeres und seinen Bewohnern fasziniert wie "Subnautica".
Bis zum Kinostart von Avatar 2 ist es noch ein paar Jahre hin, dennoch haben wir schon jetzt Lust, uns in die Tiefen der Meere hinabzuwagen und auf faszinierende Lebewesen zu treffen. Subnautica erfüllt dieses Bedürfnis perfekt!
"Subnautica" Trailer
Subnautica
Eigentlich bist du nur irgendjemand an Bord des Raumschiffs Aurora, als eine Katastrophe für den Absturz auf Planet 4546B sorgt. Mit letzter Kraft schaffst du es in eine Rettungskapsel und findest dich kurz darauf auf 4546B wieder, einem Planeten, der fast vollständig mit Wasser bedeckt ist. Jetzt ist guter Rat teuer, also werden der Taucheranzug angelegt und die seichten Gewässer erkundet. Wasser und Nahrung werden zu einem dringlichen Problem - während man die Schönheit von 4546B bewundert, selbst wenn in der Nacht das Wrack der Aurora am Horizont brennt. Malerisch... Doch wie soll es weitergehen? Rettung ist unterwegs, bis dahin muss man in diesen Gewässern überleben, in denen es nicht bloß nette Lebewesen gibt. Nach und nach wagt man sich tiefer hinab und stößt dabei auf das wahre Geheimnis von Planet 4546B...
Auch wenn wir die Faszination von Minecraft verstehen, hat es uns nie wirklich gepackt. Die meisten Spiele, die in einer offenen Welt auf Crafting setzen, sind von der Idee her cool, aber gerade wenn man allein spielen will, oft etwas fad. Was fehlt, ist eine Geschichte, ein Grund, in jener Welt etwas schaffen und vorankommen zu wollen. Bauen um des Bauens willen, ist uns einfach nicht genug. Und dann gibt es die Survival-Spiele, die das Konzept teils munter aufgreifen, bei denen der Überlebensaspekt indessen sehr stark im Vordergrund steht. Es gibt coole Ausnahmen, egal ob 2D oder 3D. Terraria, The Forest, Kerbal Space Program und wer etwas 3D-Factorio möchte auch FortressCraft: Evolved. Doch kein Spiel hat es bisher so gut verstanden, offene Welt, Kreativität, Entdeckerdrang und Survivalaspekt mit einer netten Story so zu verbinden, dass eine Atmosphäre herauskommt, die man regelrecht mit dem Messer schneiden kann: Willkommen bei Subnautica!
Immer nur hinabtauchen ins Meer und Ressourcen sammeln, klingt erst einmal nicht so spannend. Doch das ist es, denn die Entwickler Unknown Worlds Entertainment haben hier etwas Faszinierendes geschaffen, was die Herzen der Avatar 2-Fans höherschlagen lassen dürfte. Sie haben eine glaubwürdige Unterwasserwelt kreiert, in der Schönheit und Gefahr unfassbar dicht beieinander liegen, so dass jeder Tauchgang zu einem Abenteuer wird. Zu Beginn nur wenige Meter tief, dann mit dem entsprechenden Zubehör über 100, 200, 500, 1000 und immer weiter. Jede Tiefe birgt neue Schauplätze, die mit anderen Lebewesen und Gegebenheiten aufwarten. Je tiefer man taucht, desto größer wird die Anspannung in Subnautica, denn die Gefahren und Risiken nehmen zu. Dabei ist der Wasserdruck nur ein Problem, vor allem der Sauerstoff muss im Auge behalten werden. Dieser ist einer der vielen zeitkritischen Faktoren, die man als Spieler beachten muss und Hilfsmittel helfen zwar, den Sauerstoffverbrauch zu senken, dennoch sind selbst mehr als 4-5 Minuten auch im späteren Spielverlauf nicht drin.
Also wie in die Tiefe vordringen? U-Boote sind eine Lösung, aber auch diese haben nur eine begrenzte Tauchtiefe. Wie wäre es mit Habitatstationen, kleinen oder größeren Wohneinheiten unter Wasser? Dort kann man ohne Weiteres auf Sauerstoff zurückgreifen, Nahrung anbauen und Wasser filtern. Vorausgesetzt man hat genug Strom und gerade in der Tiefe könnten da die Solarpanele streiken. Doch auch hier ist die Rumpfintegrität zu beachten, sonst steht das Habitat schneller unter Wasser als einem lieb ist. Zu tun ist immer was und wann man das macht, ist dem Spieler überlassen. Allein gelassen wird man nie, denn Subnautica nimmt einen sanft an die Hand und stupst einen wie ein Delfin in die Richtung, wo die Handlung weitergeht. Diese ist mit verlassenen Unterseebasen, Außerirdischen und gefährlichen Tiefseebewohnern einfach, aber trotzdem packend, denn zusammen mit dem Setting entwickelt das Spiel eine unglaubliche Sogwirkung. Doch es sind auch die kleinen, persönlichen Momente die das Spiel bereichern. Wenn man mit Erschrecken feststellt, dass die eigene Station Lecks hat, wenn einen unheimliche Tiefseewesen verfolgen oder man in einem Wrack bzw. Höhlensystem die Orientierung verliert.
Obwohl man als Spieler immer neue Möglichkeiten erhält, hält Subnautica die Spannung kontinuierlich hoch. Was vor allem daran liegt, dass man als Spieler immer nur ein kleiner Fisch im Meer ist, der ständig aufpassen muss, nicht gefressen zu werden. Zwar steigen die Überlebenschancen mit jedem Item, aber es war ein kluger Schachzug der Entwickler, auf Waffen und dergleichen zu verzichten. So muss auch im späteren Verlauf fast jeder längere Tauchgang geplant werden und die immer wieder vorbeiflanierenden Predatoren bleiben eine Gefahr.
Subnautica ist eine Perle und hat uns eiskalt erwischt. So atmosphärisch wie dieses Tiefseeabenteuer war schon lange kein Spiel mehr. Der Fokus auf Einzelspieler tut dem Spiel gut, denn so steht die einfache, aber fesselnde Geschichte im Mittelpunkt, während man sich dennoch sehr kreativ austoben kann. Belohnt wird man mit einzigartigen persönlichen Momenten und immer wieder einer Schönheit, die nur das Meer bieten kann. Besser kann es James Cameron mit Avatar 2 auch nicht hinbekommen.
Subnautica kann für PC und XBOX One gekauft werden
