Moviejones war schon immer die Seite, die den Hut aufhat. Ganz klar, dass wir da an "Super Mario Odyssey" nicht vorbeikommen!
Er lässt einfach nicht locker. Eigentlich könnte das Pilzkönigreich friedlich vor sich hin leben, würde Bowser nicht ständig Prinzessin Peach entführen! (Nach 30 Jahren fragen wir uns aber auch, vielleicht will sie´s?) Wieder einmal hat er es geschafft und plant die fulminante royale Hochzeit. Doch Mario kann dieses Mal auf einen neuen Begleiter setzen - Cappy! Cappy, eine Mischung aus Boo und Zylinder, ist der sprechende Hut, mit dessen Hilfe Mario ganz neue Tricks auf Lager hat, die er bei diesem Weltreisetrip auch dringend benötigt.
"Super Mario Odyssey" Trailer
Super Mario Odyssey
Auch wenn wir vorrangig eine Filmseite sind, wissen viele Leser eigentlich nicht, dass wir uns durchaus sehr gut mit Spielen auskennen und seit jeher auch Gamer sind. Vor allem Jump&Runs haben es uns seit Kindertagen angetan. An Helden wie Alex Kidd, Sonic, Ristar, Chuck, Plok, Donald, Mickey, Cool Spot, Sparkster, Buster, Rayman und vielen weiteren kommt man da nicht vorbei. Doch geht es um die ersten Gehversuche, haben nicht nur wir, sondern wohl die meisten Gamer die ersten Schritte mit einem Klempner namens Mario unternommen. Höhepunkt der 2D-Marios seit jeher für uns 1990 Super Mario World ... ach, es war einfach perfekt. Doch die große Revolution erfolgte 1996, als der Sprung in die dritte Dimension mit Super Mario 64 gelang. Die Begriffe Revolution und Meilenstein sind hier noch untertrieben. Nintendo gelang es, das 2D-Spielekonzept in eine 3D-Welt zu transportieren, woran viele andere Firmen zuvor scheiterten. Für viele ist SM64 daher noch immer eins der besten Spiele aller Zeiten.
So weit würden wir zwar nicht mehr gehen, denn die Perfektion der 3D-Jump&Runs erfolgte erst Jahre darauf und viele Firmen hatten daran ihren Anteil. Doch egal mit welchem Held oder welcher Heldin man durch 3D-Welten sprang, sei es nun Jak, Ratchet, Sly, Spyro, Kya, Conker, Donkey Kong oder dieser komische Bär mit seinem Vogel namens Banjo und Kazooie, sie alle bauten auf dem in SM64 gelegten Fundament auf. Die Perfektion des springenden und erforschenden Sammelwahns stellt für uns dabei entweder Banjo Kazooie oder Donkey Kong 64 dar, während später auf der Playstation 2 der Storyaspekt immer wichtiger wurde. Doch auch Nintendo selbst feilte an dem Konzept weiter und über die Konsolengenerationen hinweg folgten immer neue Mario-Iterationen, wobei sich genaugenommen nur noch Super Mario Sunshine (ein paradiesischer Traum) am SM64-Konzept orientierte, bevor Nintendo selbst der offenen Erkundung eine Abfuhr erteilte und mit Super Mario Galaxy, Super Mario 3D World und klassischen 2D-Jump&Runs zu eher linearen Konzepten zurückkehrte.
Mit Super Mario Odyssey macht man nun wieder die Kehrtwende und präsentiert ein Mario-Spiel mit offenen und frei erkundbaren Welten, wie es sie in dieser Form bisher in keinem Mario-Spiel gab, durchaus aber in anderen Spielen des Genres. Doch gerade da 3D-Jump&Runs in den vergangenen Jahren ein Nischendasein fristeten, ist die Rückkehr Marios umso bedeutender. Die Story bekannt, das Gameplay vertraut und dennoch lebt sich Nintendo voll aus. Die Welten sind abwechslungsreich und farbenfroh und vollgepackt mit lustigen Ideen. Gerade Cappy, Marios mütziger Begleiter, gewinnt an Bedeutung, denn mit Cappy kann Mario mit seiner Umwelt interagieren und Gegner übernehmen und daraufhin mit deren Fähigkeiten Dinge tun, die ihm zuvor verwehrt geblieben sind. Du wolltest mal ein T-Rex, ein Fisch, ein Frosch, ein Gumba oder ein Koopa sein? Nie war der Satz "Du kannst sein, was immer du willst!" ehrlicher! Wirf Cappy und werde, was du willst! Gerade das bedachte Einsetzen von Gegnerfertigkeiten macht einen großen Reiz des Spiels aus, um eben wirklich jeden Winkel der Level zu erforschen.
Denn Super Mario Odyssey legt seinen Fokus voll und ganz auf den Reiseaspekt, der Spieler soll zur Entdeckung ermutigt werden und nicht durch zu viele Tode frustriert sein, weswegen das Spiel ideal für Anfänger ist. Der 1-Up-Pilz wird endgültig wegrationalisiert, der markante Jingle mag fehlen, aber das Lebenskonzept war bereits zu SNES-Zeiten eigentlich überholt. Wie schon bei Zelda werden alte Zöpfe abgeschnitten. Doch obwohl das Spielprinzip recht einfach ist, langweilt es nicht, denn anstelle von Herausforderungen durch Gegner wird immer wieder die Neugier geweckt. Nur diese Oase noch erkunden, diesen Berg erklimmen, dieses Rohr durchwandern. Es gibt immer und überall was zu tun und die Aufgaben, die es zu erledigen gilt, sind gespickt mit tollen Ideen. Nur wenn man jeden Winkel und jede Ecke absucht, findet man alle Monde und das auch nur, wenn man wortwörtlich manchmal um die Ecke denkt. Doch nicht falsch verstehen, auch wenn das Spiel sich einfach anfühlt und auch Beginner schnell das Ende sehen können, es gibt durchaus immer herausfordernde Passagen und wer das Ende gesehen hat, ist noch lange nicht am Ende. Wer im Endgame wirklich alle Monde finden will, der kann sich dann auf neue Herausforderungen einstellen.
Super Mario Odyssey ist der perfekte Beweis, warum eine Welt ohne Nintendo wirklich arm wäre. Ein buntes und fantasievolles Abenteuer führt quer um die Welt, welches den Entdeckergeist fördert und die Neugier weckt. Wer sich dieses tolle Spiel entgehen lässt, ist selber schuld. Daher ganz klar eine Kaufempfehlung und unser Spieletipp der Woche!
Geeignet für: Jump&Run-Schwärmer, Hutträger, Mario-Fanclubmitglieder
Nicht geeignet für: Muffige Seelen, die nichts mit bunten fantasievollen Welten anfangen können
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