Ein Spieletipp ist fast schon zu wenig pro Woche, so viele Spiele erscheinen momentan, und da sind die neuen Konsolen XBOX Series X und Playstation 5 noch gar nicht betrachtet.
Hammerting (PC)
Die letzten Jahre waren ein regelrechtes Paradies für Fans von Aufbauspielen und diese Leidenschaft möchte auch Hammerting bedienen, als Anführer eines aufstrebenden Zwergenvölkchens, welches sich in die unerforschten Mara-Berge hineinmeißelt. Dort versucht man nicht nur, eine Zuflucht für seine Zwergenfreunde zu finden, sondern soll natürlich wertvolle Ressourcen abbauen, aus denen nützliche Items und vor allem Waffen und Rüstungen geschmiedet werden. Diese sind nötig, denn in der Oberwelt tobt gerade ein furchtbarer Krieg und nur ein gut gerüsteter Zwerg hat dort eine realistische Überlebenschange.
Die Perspektive und Art der Erforschung erinnern an Klassiker wie Craft the World oder The Diggles, wobei es Hammerting hier und da noch an Feinschliff und Features mangelt. Dies liegt daran, dass das Spiel erst vor wenigen Wochen in den Early Access gestartet ist. Für die Zukunft versprechen die Entwickler Automation, mehr Geheimnisse, unterschiedliche Clans und Biome, mehr Aktivitäten und Gestaltungsmöglichkeiten und noch viel mehr. Bis zum vollen Release ist es zwar noch ein Jahr hin, doch schon jetzt macht uns Hammerting viel Spaß.
The Falconeer (XSX, PC)
Weniger unter als über der Erde, eher über dem Wasser, präsentiert sich The Falconeer. Passend zum Start der neuen XBOX Series X ist das Spiel auf PC und Konsole erschienen. Als Falkenkrieger darf man auf einem Riesenvogel Platz nehmen und sich wagemutig in stürmische Dogfights stürzen, während unter einem die brausende See tobt. Das Fluggefühl ist eingängig und besonders die actiongeladenen Duelle sorgen für einen gesteigerten Blutdruck. Die Grafik im Spiel überzeugt mit einem dezenten Comicstil und wenn man nicht mit Duellen beschäftigt ist, erkundet man die Weite des Ursees. Dort warten so manche Geheimnisse auf den Spieler, die er nach und nach erkunden kann.
Abwechslung kommt auf durch die verschiedenen Klassen und die Verwendung von Mutagenen, mit denen die Fähigkeiten im Kampf erweitert werden können. Auf lange Strecken wird das Gameplay zwar etwas monoton, aber gerade in kurzen Sitzungen sind die Ausflüge als Falconeer eine schöne Abwechslung zum üblichen Einheitsbrei.
Destiny 2 - Jenseits des Lichts
Mit einem neuen DLC meldet sich Destiny 2 bei den Spielern zurück. Jenseits des Lichts ist diese Woche erschienen und setzt die Story des Hauptspiels fort. Eine neue Macht ist aus dem uralten Pyramidenschiff über Europas gefrorenem Grenzland geboren und darunter hat sich ein dunkles Imperium erhoben. Gemeinsam mit anderen Hütern liegt es nun am Spieler, sich dem Imperium zu stellen und notfalls dafür auch die Dunkelheit zu nutzen.
Preislich ist der DLC mit knapp 40 Euro am oberen Ende angesiedelt und könnte ein wenig mehr Fleisch auf den Rippen vertragen. Dafür wird die Geschichte für unser Empfinden deutlich cineastischer erzählt. Am Spielprinzip wird hingegen kaum gerüttelt, auch Destiny 2 - Jenseits des Lichts bleibt ein klassischer Looter-Shooter und möchte Spieler möglichst lang im Spielloop mit immer neuen und krasseren Waffen halten, und dafür gibt es auf dem Jupitermond Europa so einige zu finden. Fans der Reihe werden hier also voll auf ihre Kosten kommen, während Neueinsteiger vielleicht erst einmal das kostenlose Basisspiel probieren sollten.
Natsuki Chronicles (PS4, XBOX One, PC)
Wer auf klassische Shmups steht, der sollte einen Blick auf das neue Natsuki Chronicles werfen. Grafisch ist es vielleicht nicht besonders umwerfend, dennoch überzeugt der animelastige Actionspaß mit ein paar innovativen Ideen, die das angestaubte Genre durchaus bereichern. So können Anfänger sich Flugbahnen von gefährlichen Geschossen einblenden lassen und der Storymodus ist mit einem motivierenden Levelsystem versehen. Je mehr Level man auf den verschiedenen Schwierigkeitsgraden spielt, desto mehr Waffensysteme werden im Shop freigeschaltet, was das Absolvieren der Missionen erleichtert und höhere Schwierigkeitsgrade schaffbar macht. Zusätzlich sammelt man auch spezifische XP pro Mission und Schwierigkeitsgrad, die man optional dafür einsetzen kann, eine schwierige Mission schaffbarer zu machen. So kommt jeder mit etwas Talent durch das Spiel, ohne das zwingend der Anspruch leidet. Insgesamt ist Natsuki Chronicles ein rundes Paket für Genrefans.
Spellforce 3 - Fallen Gods (PC)
Darf es noch ein bisschen mehr sein? Spellforce 3 hatte es bei den Spielern nicht ganz leicht und stieß eher auf gemischte Reaktionen. Die Entwickler besannen sich auf alte Tugenden und lieferten einige Zeit später die erste Erweiterung Spellforce 3 - Soul Harvest ab. Der Clou daran, es war eine eigenständig spielbare Erweiterung, die extrem positiv ankam. In die gleiche Kerbe schlägt man nun mit Spellforce 3 - Fallen Gods. Hier übernimmt der Spieler das Kommando über die Trolle und führt sie auf eine epische Reise durch den wilden Kontinent Urgath. Du bist dabei der Häuptling der Monderben, einem durch Elfenbeinjäger und Krankheit aus seiner Heimat vertriebenen Clan, dessen Schicksal du nun lenken musst.
Die gewohnte Mischung aus Rollenspiel und Echtzeitstrategie ist auch der ganz große Pluspunkt von Spellforce 3 - Fallen Gods. Dazu kommen eine wunderschöne Grafik, abwechslungsreiche Missionen und eine überaus gelungene Story, welche durch gute Sprecher in den Dialogen noch besser rübergebracht wird. Alles in allem ein wundervolles Spiel für launige Herbst- und baldige Winterabende. Unbedingt anschauen!
Yakuza - Like a Dragon (PC, PS4, XSX, XBOX One)
Als letztes Spiel im dieswöchigen Spieletipp möchten wir euch Yakuza - Like a Dragon vorstellen. Die Zeiten des Kiryu Kazuma sind in der Yakuza-Reihe erst einmal vorbei, heißen wir den neuen Helden Ichiban Kasuga willkommen. Neuer Held, sonst alles beim Alten? Vollkommen daneben, denn Yakuza - Like a Dragon ist zwar ein Yakuza-Spiel durch und durch und lebt von seiner Story, der verrückten Darstellung Japans und den vielen durchgeknallten Minispielen, doch sonst ist hier vieles anders. Denn auch wenn die Kämpfe mal wieder ein zentrales Spielelement sind, wurden diese nun in ein dynamisches, rundenbasiertes Kampfsystem integriert. Freut euch auf völlig abgefahrene, und wir meinen durch und durch abgefahrene, Momente.
Ursprünglich sogar am 1. April letzten Jahres vorgestellt, klang dieses auf dem Papier wie ein schlechter Witz. Doch das Gegenteil ist der Fall, denn die Kämpfe fühlen sich in der Inszenierung zwar vertraut an, sind nun aber deutlich strategischer und trotz der Vielzahl extrem kurzweilig ausgefallen. Den Mut, einfach mal etwas völlig anderes zu machen, muss man hoch anrechnen und wir können Fans der alten Teile und Neulingen nur empfehlen, einen Abstecher in die Welt der Yakuza zu wagen, dann wird man mit Like a Dragon auf viele Stunden hinweg überaus gut unterhalten!
