Final Fantasy kennt man, auch Dragon Quest ist bekannt und Zelda sowieso. Auch auf die Persona-Reihe schwören RPG-Fans. Doch dabei wird gern ein alter fernöstlicher Vertreter vergessen, der mindestens genauso viel Spaß bereitet.
Die Rede ist natürlich von der Ys-Reihe, die im Westen leider nie den großen Moment im Rampenlicht hatte. Doch mit Ys VIII - Lacrimosa of Dana macht diese nicht nur einen gewaltigen Sprung nach vorn, sondern erscheint auch endlich hierzulande mal ohne große Verzögerung.
"Ys VIII - Lacrimosa of Dana" Trailer
Ys VIII - Lacrimosa of Dana
Kennst du Adol Christin? Nein, dann sollte sich dies aber ganz schnell ändern, denn auch in auch in Ys VIII - Lacrimosa of Dana steht Adol im Mittelpunkt. Wieder einmal gerät er in Seenot und strandet auf einer mysteriösen Insel, auf der es mehr als nur ein Geheimnis zu lüften gibt. Adol zieht dabei wieder das Abenteuer auf magische Weise an, frei dem Motto: Entweder suchst du das Abenteuer oder es sucht dich. Doch dieses Mal ist Adol nicht allein unterwegs, sondern kann sich auf eine kampferprobte Party verlassen, mit der er die geheimnisvolle Insel erkundet, wo er auf die mysteriöse Dana trifft!
Die Ys-Reihe steht seit den 80er Jahren vor allem für unkomplizierten Action-RPG-Spielspaß und an diesem Patentrezept hat sich auch bei Ys VIII - Lacrimosa of Dana nicht viel geändert. Dennoch fallen sofort viele Modernisierungen auf. Vor allem der neue Kamerawinkel macht sich sehr schnell bemerkbar und ist eine willkommene Abwechslung. Überhaupt wirkt das Spiel für normale RPG-Spieler deutlich zugänglicher und orientiert sich inzwischen an vielen Genrekonventionen. Dennoch bleibt sich das Spiel treu, vor allem was das actionbetonte Kampfsystem betrifft. So gehört auch der klassische Grind dazu, sofern man nicht zu der Sorte Unikum gehört, welches auch im Low-Level-Bereich dem finalen Oberboss eins mit dem Schwert überzieht.
Im Laufe des Spiels gilt es, auf der Insel eine Heimatbasis zu bauen und zu erweitern, dabei helfen Adol eine Reihe verschiedener NPCs. Mit jedem neu gefundenen Bewohner erweitern sich die Möglichkeiten, die dem Spieler zur Verfügung stehen. Schaltet man zum Beispiel den Schmied frei, bietet dieser einem im Austausch von Materialien an, neue Waffen zu basteln. Es lohnt sich daher immer, bei der Monsterhatz auch Materialien zu sammeln. Gerade das Prinzip, immer stärker zu werden, wird in kaum einer anderen Reihe so gut eingefangen wie bei Ys. Die Kämpfe im Spiel laufen wieder in Echtzeit ab, wobei dem Spieler durchaus viel Geschick abverlangt wird. Während der Spieler immer nur eine Figur aktiv steuert, werden die restlichen zwei Partymitglieder von der KI gesteuert und dies gar nicht mal schlecht. Micro-Management der Party entfällt somit im Kampf und auch wenn es nur eine Angriffstaste gibt, wird dies dank einer Vielzahl von Skills und Möglichkeiten nie langweilig. Überhaupt ist das Kampfsystem das Herzstück des Spiels und extrem befriedigend.
Die Story ist wie bei früheren Teilen nett, aber nur schmückendes Beiwerk, welches alles zusammenhält. Somit gilt es vor allem, hinter das Geheimnis der Insel zu kommen und später immer wieder bekannte Areale mit neuen Ausrüstungsgegenständen zu besuchen, um neue Wege und Fähigkeiten freizuschalten. Dieses Metroidvania-Gameplay zeichnet die Reihe seit jeher aus und darf somit auch bei Ys VIII - Lacrimosa of Dana nicht fehlen. Damit es in den rund 30 Stunden Spielzeit nicht langweilig wird, wird das Spiel immer wieder von kurzweiligen Minispielen unterbrochen. Je nach Fähigkeit kann der Spieler auch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade wählen, wobei man ruhig einen höheren Schwierigkeitsgrad wählen sollte, da die normale Einstellung uns etwas zu leicht vorkam.
Auch wenn Ys VIII - Lacrimosa of Dana visuell keine Bäume ausreißt, zeigt es einmal mehr, wie wichtig die inneren Werte für den Spielspaß sind. Wir hatten viel Spaß mit diesem neuesten Ableger und können ihn bedenkenlos empfehlen. Unser Spieletipp der Woche!
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