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Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht

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Ist das noch der Zauber von Tolkiens Mittelerde?

"Die Ringe der Macht" Staffel 2: Unser Zwischenfazit zur "Herr der Ringe"-Serie!

"Die Ringe der Macht" Staffel 2: Unser Zwischenfazit zur "Herr der Ringe"-Serie!
19 Kommentare - Fr, 06.09.2024 von F. Bastuck
Es geht mit Staffel 2 von Amazons "Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht" endlich wieder zurück nach Mittelerde. Unsere Review zur ersten Staffelhälfte.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Das teuerste Serienprojekt aller Zeiten ist zurück. Viele Milliarden an US-Dollar wurden von Amazon in die Rechte und die Produktion der ersten Staffel von Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht gesteckt. Optisch hat sich das auch alles gelohnt, doch inhaltlich gab es, vor allem von Seiten der Tolkien-Fans, doch einiges zu meckern. Nun ist Staffel 2 an den Start gegangen und viele Fragen sich, ob die Macher der Serie aus ihren Fehlern gelernt haben und es ihnen dieses Mal besser gelingt, den Zauber Mittelerdes einzufangen.

Da man bereits zum Start ganze drei Episoden veröffentlicht hat, und die komplette zweite Staffel nur aus insgesamt acht Episoden besteht, haben wir uns dazu entschieden, keine einzelnen Reviews zu verfassen, sondern noch die vierte Episode abzuwarten um eine Art Zwischenfazit zu Staffel 2 zu ziehen. Ein abschließendes Fazit folgt dann nach dem Staffelfinale.

"Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht" Season 2 Trailer 1 (dt.)

Bevor wir auf einige Punkte eingehen, möchten wir unseren Ansatz dieser Review zuvor erläutern. Denn es gäbe hier sicherlich zwei Ansätze, um Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht zu beurteilen. Einmal als Kenner der Vorlagen, und einmal als jemand, der ohne diese Kenntnisse weniger vorbelastet an die Serie herangehen kann. Wir haben das Problem, dass wir die Vorlagen kennen und es uns einfach schwerfällt, über so manche Entscheidung hinweg zu sehen. Zu schwer wiegt das Gewicht des Werkes, welches der großartige J.R.R. Tolkien verfasst hat, um dies bei dieser Verfilmung zu ignorieren. Wir werden nicht auf jedes Detail eingehen, möchten aber anhand einiger Beispiele veranschaulichen, warum vielleicht so viele vor allem Tolkien-Fans ein Problem mit Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht haben. Und warum sich das auch in Staffel 2 nicht geändert hat.

Ein Schatten über der Welt

Tolkiens Gesamtwerk wird nicht ohne Grund als Bibel der Fantasy bezeichnet. Da fällt es schwer, Änderungen zu akzeptieren, vor allem, wenn sie so groß ausfallen, wie im Falle von Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht. Stichwort: Galadriel. Wir fangen am Besten mir ihr an, da sich an ihr doch mit die meisten stören. Und auch wir sind kein Freund ihrer Darstellung in der Serie. Die bisherigen Episoden von Staffel 2 haben dies für uns nur noch schlimmer gemacht.

In der Serie wirkt Galadriel oft zu aggressiv, zu unüberlegt, fast wie eine Teenagerin, die ihren Kopf durchsetzten will. Diese Galadriel ist charakterlich weit von der Galadriel entfernt, wie man sie aus Tolkiens Werken her kennt. Manch einer möchte sagen: Aber hier ist sie ja noch jünger und noch nicht die Galadriel, wie man sie aus den späteren Filmen her kennt. Doch dies ist eine falsche Annahme.

Galadriel gehört zu den ältesten der Elben. Ihr Haar nahm noch das Licht der großen Bäume Valinors in sich auf, weswegen sie auch von vielen Elben allein wegen ihres Haares verehrt wird und sie allein durch ihr leuchtendes Haar im Laufe der Zeit viele Anträge erhalten hat, sowie viele hohe Angebote für nur eine Strähne ihres Haares. Sie lehnte immer ab. Auch dies ist etwas, was nur Kenner der Vorlage wissen, da dies in der Serie keinerlei Erwähnung findet. Galadriel wird verehrt von den Elben. Das Geschenk in Der Herr der Ringe - Die Gefährten, welches sie Gimli gab, nämlich gar drei Strähnen ihres Haares, war daher wohl auch das wertvollste Geschenk aller Gefährten und ein ganz besonderer Moment.

Schon im zweiten Zeitalter, der Zeit also, in der Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht hauptsächlich spielt, gehört Galadriel, laut der Vorlage, zu den ältesten, mächtigsten und weisesten der Elben. Immer mal wieder werden auch in der Serie mystische Figuren oder Ereignisse aus dem ersten Zeitalter erwähnt. Galadriel hat da bereits gelebt, hat diese mystischen Figuren gekannt, diese Ereignisse miterlebt. Sie ist bereits hier der Galadriel, wie man sie später in den Filmen antrifft, sehr ähnlich. Dieser teils bockige Teenager, wie man sie in der Serie antrifft, hat damit nichts zu tun. Und es tut als Fan tatsächlich sehr weh, diese Darstellung ertragen zu müssen.

Hinzu kommt jetzt wohl noch eine weitere Änderung durch die Serie, denn dort trägt sie mittlerweile einen der drei Elben-Ringe und dieser scheint es zu sein, der sie, laut der Serie, verändert und sie zu der mächtigen und weisen Elbin werden lässt, wie man sie kennt. Das ist etwas, was unserer Meinung nach den Charakter gar noch mehr demontiert. Denn man erweckt so den Eindruck, das Galadriel all das, was sie in den Büchern ist, nur dank des Ringes ist. Es nimmt so viel von ihr weg, das man als Fan nur noch die Hände über den Kopf zusammenschlagen kann.

Ihr zweifelhaftes Verhalten in der Serie führt leider zu weiteren Ungereimtheiten innerhalb der Handlung. Warum erhält ausgerechnet sie, die ständig gegen Befehle handelt und für Unruhe sorgt, einen der mächtigen Elbenringe? In der Serie macht es keinen Sinn, ihr so etwas anzuvertrauen. In der Vorlage ist dies absolut nachvollziehbar, da gehört sie zu den höchsten der Elben. Aber hier? Und damit kommen wir zum nächsten Problem der Serie, Hoch-König Gil-Galad.

Auch dieser kommt leider in der Serie sehr schlecht weg. Schon in der ersten Staffel war seine Darstellung etwas befremdlich und nicht sehr sympathisch, jetzt in der zweiten wirkt er schlicht inkompetent. Nicht nur Galadriel macht ihm Probleme, auch Elrond. Dieser nimmt die Ringe und springt einfach den Wasserfall hinunter (okay...) und versucht, entgegen Gil-Galads Anweisungen, die Ringe zu zerstören. Die Konsequenz? Er wird von Gil-Galad zum Heerführer befördert und soll eine Truppe nach Eregion zu Celebrimbor führen. Natürlich schickt er auch Galadriel mit, denn bei diesem Gil-Galad bekommt man wichtige Aufträge anvertraut, wenn man ständig das vertrauen verspielt. Es macht einfach keinen Sinn und es ist verdammt ärgerlich zu sehen, wie dumm die Elben hier dargestellt werden.

Kommen wir zu einer anderen Figur: Der Fremde und seine mysteriöse Identität. Hier befürchten wir, ist das Kind längst in den Brunnen gefallen. Denn eigentlich gibt es nur noch zwei Optionen.

Seit Beginn der Serie spielen die Autoren der Serie mit den Zuschauern, legen verschiedene Fährten. So ließ man die Zuschauer in Staffel 1 im Ungewissen, ob der Fremde nicht gar Sauron ist. Dann streute man, auch mit bekannten Zitaten, genügend Hinweise, um die Zuschauer auf die Fährte zu führen, dass der Fremde Gandalf ist. Auch seine Freundschaft zu den Halblingen scheint dies anzudeuten. Leider gehen die Autoren hier unfassbar plump vor. Denn entweder machen sie es viel zu offensichtlich und er ist tatsächlich Gandalf, oder sie bereiten einen Twist vor, der aufgrund der deutlichen Andeutungen in Richtung Gandalf kaum noch zu erklären ist und es fast schon frech erscheinen lässt, wie sehr man versucht, die Zuschauer glauben zu machen, dass er Gandalf ist.

Natürlich wissen wir noch nicht, für was die Serie sich am Ende entscheiden wird, doch geht es nach der Vorlage, kann der Fremde nie und nimmer Gandalf sein. Zum einen sagte dieser in der Vorlage selbst, dass er nie in den Osten gereist ist, zum anderen erreichte er Mittelerde erst im dritten Zeitalter und wurde dort von Círdan empfangen, von dem er dann auch dessen Elbenring erhielt.

Bei dem Fremden kann es sich eigentlich nur um einen der beiden blauen Zauberer handeln, die in den Osten gereist sind und das auch bereits im zweiten Zeitalter. Von ihnen berichtet Tolkien nur sehr wenig bis gar nichts. Er hat im Laufe der Zeit zwei verschiedene Versionen verfasst. In der ersten sollten auch sie Sauron bekämpfen, wurden im Osten jedoch von ihm korrumpiert und sind ähnlich wie Saruman mit ihrem Auftrag gescheitert. Später korrigierte Tolkien dies und verfasste eine andere Version. In dieser reisten die beiden blauen Zauberer in den Osten und konnten den Einfluss Saurons dort bekämpfen und damit verhindern, dass dieser zu mächtig wird. Durch diese Version kommen sie weit besser weg und haben am Ende auch Einfluss auf den endgültigen Sieg über Sauron.

Dadurch, dass inzwischen ein zweiter, dunkler Zauberer im Osten offenbart wurde, könnte dies andeuten, dass die Serie beide Versionen nutzen möchte. Geht man so vor, müssten wir die Serie in diesem Punkt dann sogar loben, einen Weg gefunden zu haben, Tolkiens beider Fassungen einen Weg in die Serie geebnet zu haben. Leider bleibt auch dann der bittere Nachgeschmack, dass man viel zu sehr und offensichtlich versucht hat, die Zuschauer auf eine andere Fährte zu führen.

Anhand dieser Beispiele sieht man, wo für uns weiterhin das größte Problem in der Serie liegt: Bei den Charakteren. Wie sie dargestellt werden und wie sie handeln. Zum einen offenbart dies zu oft qualitative Schwächen am Drehbuch, zum anderen aber auch zu wenig Respekt vor der Vorlage. Und beides zusammen ist eine ungesunde Mischung. Wäre Galadriel ein gut geschriebener Charakter in einer gut geschriebenen Geschichte, könnte man über so manche Abweichung hinsichtlich der Vorlage hinwegsehen. Doch dies ist eben nicht der Fall. In Staffel 1 hat sie noch nichts anderes im Kopf, als Sauron zu finden und aufzuhalten. Und jetzt hat sie kein Problem damit, Ringe zu benutzen, was laut Elrond der Wille Saurons sein könnte. Sie hinterfragt nicht einmal wirklich, ob sie Sauron damit vielleicht sogar unterstützen. Dass sie den Ring so bereitwillig annimmt, passt komplett nicht zu ihren bisherigen Handlungen.

Mal ganz abgesehen davon, dass die drei Elben-Ringe in der Vorlage von Celebrimbor als letztes geschmiedet wurden, nämlich als Waffe gegen Sauron, nachdem dieser erkannt hat, von diesem getäuscht worden zu sein. Aber auch das hat die Serie ja bereits gegen die Wand gefahren.

Es ist eben schwierig, wenn man meint, die Geschichte eines der größten Autoren aller Zeiten eigenmächtig verändern zu können. Selten kommt bei so einem vorhaben etwas gleichwertiges oder gar besseres raus. Dadurch geht auch das Gefühl für Tolkiens Welt in Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht deutlich verloren. Vergleicht man die Serie mit Peter Jacksons Filmtrilogie, so herrscht hier deutlich weniger Mittelerde-Magie vor. Auch Jackson hat so manches geändert, doch im Kern blieb er dem Werk Tolkiens stets treu und das merkt man.

Wir könnten über noch weiteres schreiben, was uns stört. So fragen wir uns seit nun mehr vier Folgen, warum wir immer noch Zeit mit dem äußerst anstrengenden und nervigen Theon verbringen müssen und auch, ob Arondir eigentlich noch irgendwas wichtiges zu tun bekommt. Es gibt in der Vorlage so viele tolle Ereignisse und Figuren, doch wir müssen unsere Zeit mit solchen verschwenden? Sie sind ja nicht einmal in irgendeiner Form interessant geschrieben. Vor allem hier haben wir beinahe das Gefühl, dass die Autoren sich nicht einmal mehr Mühe geben.

Dies führt uns zum letzten Beispiel aus der zweiten Staffel, auf das wir eingehen möchten. Nämlich zu der langen Einleitung, die ein Rückblick ist. Wir sehen Sauron direkt zu Beginn des zweiten Zeitalters, unmittelbar nach Morgoths Niederlage. Und wir sehen, wie er, viel zu leicht, von den Orks getötet wird. Hier stellt man sich dann schon die Frage: Wie mächtig ist Sauron denn jetzt? Und hat er einen größeren Plan? Zumindest in Staffel 1 war dies noch anzunehmen und auch, dass es kein Zufall war, dass er z.B. auf dem Meer auf Galadriel gestoßen ist. Doch ausgehend von diesem Rückblick war überhaupt nichts geplant und Sauron improvisiert einfach auf seinem Weg. Was die Darstellung seiner Macht und seines Plans betrifft, so ist die Serie ziemlich inkohärent. Da haben die Autoren einfach keinen guten Job gemacht.

Auch zeigt sich im Rückblick das Problem, dass die Macher die meisten Ereignisse des zweiten Zeitalters, die sich eigentlich über tauschende Jahre erstrecken, innerhalb weniger Monate spielen lassen. So dauert das zweite Zeitalter 3441 Jahre. Sauron wird zu Beginn dieses Zeitalters laut der Serie besiegt. Wir sehen seinen Weg hin zu Halbrand und wie er letztlich auf Galadriel trifft. Da Galadriel zusammen mit Halbrand anschließend auf Elendil trifft und dieser am Ende des zweiten Zeitalters eine große Rolle spielt, sehen wir in diesem Rückblick zu Beginn der Staffel also mal eben über 3000 Jahre vorbeiziehen. Es passt so vieles einfach nicht zusammen und durch solches Vorgehen geht auch die Wahre epische Große verloren. Ziemlich hart ausgedrückt ist die Serie eine traurige und äußerst chaotische Zusammenfassung eines eigentlich spannenden zweiten Zeitalters.

Es gibt auch gutes in der Welt

Es ist natürlich nicht alles schlecht bei Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht, bei weitem nicht. Und dies ist sogar das ärgerliche, denn immer wieder zeigen die Macher, dass sie können, wenn sie wollen. Auch vom Produktionsaufwand her ist die Serie eine reine Wucht. Uns fällt vielleicht noch Apples Foundation ein, die auf einem ähnlichen Level spielt. Aber selbst da würden wir behaupten, spielt Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht in einer eigenen Liga. Die Effekte, die Ausstattung, die Sets, die Landschaftsaufnahmen. In all diesen Punkten kann man schlicht nicht mehr erwarten. Nicht einmal als Kinofilm gäbe es hier etwas zu meckern, im Gegenteil. Selbst da gäbe es in jüngster Vergangenheit nur wenige Filme wie zum Beispiel Dune, die dieser Serie in diesen Punkten das Wasser reichen könnten.

Auch die direkte Konkurrenzserie House of the Dragon sieht bei weitem nicht so gut aus, dafür sind dort die Drehbücher einfach um einiges besser und das ist eben am Ende genau das, was die Qualität als Ganzes ausmacht und wo Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht deutlich hinterher hinkt.

Bevor wir aber wieder zu kritisch werden, wollen wir auch ein paar Beispiele nennen, wo wir die Serie loben können, denn sie macht doch einiges auch richtig, wenn es darum geht, Tolkiens Werk zu adaptieren. Ein kleines, aber für Kenner bedeutendes Beispiel ist die Szene mit Círdan im Boot, als er im Begriff ist, die Ringe ins Meer zu werfen und eine Welle das Boot trifft und ihn davon abhält. Es wird in der Serie nicht ausgesprochen, aber für Kenner der Vorlage ist dies ein deutlicher Hinweise auf den Valar Ulmo, dem Herrn des Wassers. Und Círdan der Schiffsbauer, als einer der ältesten unter allen Elben, so alt, dass er nicht geboren, sondern noch zu denen gehörte, die erschaffen wurden, würde Ulmos Botschaft erkennen. Das sind so kleine Momente, wo man die Serie als Fan von Tolkiens Werk wirklich schätzen kann. Kleine Details, die doch eine große Wirkung haben.

Doch nicht nur einige Kleinigkeiten bekommen sie gut hin, auch manch großes, so zum Beispiel Sauron. Dieser war im zweiten Zeitalter nicht als großer Feldherr oder Eroberer bekannt, sondern viel mehr als Verführer. Als jemand, der es versteht, die Leute zu manipulieren. Und genau dies tut er hier. Wie er Adar als Beispiel dazu bringt, genau das zu tun, was er selbst möchte, nämlich im späteren Verlauf der Staffel Eregion anzugreifen, ist toll dargestellt. Und auch hier gibt es wieder eine Kleinigkeit, die besonders Kenner der Vorlage zu schätzen wissen werden. Denn es gelingt ihm auch, einen Warg seinen Willen aufzuzwingen. Wargs gehören zur Spezies der Wölfe und Sauron war unter Morgoth im ersten Zeitalter als Herr der Werwölfe bekannt, was seinen Einfluss auf den Warg erklärt. Erneut etwas, was nicht direkt ausgesprochen oder erklärt wird, aber etwas, bei dem Kenner der Vorlage Bescheid wissen.

Auch die Beziehung zwischen ihm und Celebrimbor gehört definitiv zu den stärken der Serie und es ist schön, dass wir davon in der zweiten Staffel noch mehr zu sehen bekommen. Und wir wollen auch nicht unterschlagen, dass nach wie vor das Design der Welt als ganzes wunderbar gelungen ist und man hier nahtlos an die wunderschönen Designs der Film-Trilogie anknüpft.

Und wo wir die Filme jetzt schon erwähnt haben: Viele Fans wird es freuen, dass vor allem in der aktuellen vierten Folge wir endlich einiges von dem zu sehen bekommen haben, was Peter Jackson in Der Herr der Ringe - Die Gefährten weggelassen hatte. Nicht nur besuchen wir zusammen mit Elrond und Galadriel die Hügelgräberhöhen und treffen dort, wie später im Buch Frodo und die Hobbits, auf die Grabunholde, auch treffen wir mit dem Fremden auf eine von Tolkiens berühmteste Figur, nämlich Tom Bombadil. Das beides zusammen in einer Folge passiert, interpretieren wir mal nicht als Zufall, da auch im Buch beides zusammengehört.

Die Grabunholde sahen wirklich toll aus und auch Tom Bombaldil wurde im Grunde so dargestellt, wie man ihn aus dem Buch her kennt. Tatsächlich führt er hier mit dem Fremden mehr oder weniger die Dialoge, die er im Buch mit Frodo und den Hobbits führt. Viele Zitate werden Buchkennern daher bekannt vorkommen. Es wird spannend sein, wie man in den kommenden Folgen mit ihm weiter verfährt.

Fazit

Es sind diese und weitere tolle Momente, die es so ärgerlich machen, dass in vielen anderen Momenten das Werk und die Figuren Tolkiens eben nicht so gut adaptiert wurden und das Drehbuch deutliche schwächen aufzeigt. Amazon hat unfassbar viel Geld in diese Serie gesteckt und sie sieht auch geradezu unglaublich großartig aus. Umso unverständlicher ist es, warum nicht genauso sorgfältig Acht auf die inhaltliche Qualität gegeben wurde, wie auf die äußerliche, denn hier liegen die großen Probleme von Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht. Ein Umstand, der sich auch in Staffel 2 nicht geändert hat. Eine Tatsache, die weiterhin verhindert, dass die Serie zu wahrer Größe aufsteigen kann. Gespannt auf die restlichen vier Folgen sind wir natürlich trotzdem.

Quelle: Prime Video
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19 Kommentare
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hals1010 : : Moviejones-Fan
28.09.2024 13:50 Uhr
0
Dabei seit: 07.09.24 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 0

@Duck-Anch-Amun: Bedauerlich, dass ich Dich ermüde. Ich habe mich durch beide Staffeln mit insgesamt 14,5 Folgen "gequält" und erlaube mir daher tatsächlich ein Urteil: Optisch nett, Drehbuch dämlich - kann man gut so finden, muss man aber nicht.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
27.09.2024 11:05 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 12.246 | Reviews: 48 | Hüte: 828

@hals1010
Ich bin für Humor durchaus zu haben, aber die Nummer: "ich hab die Folge/Serie/Staffel nach der Hälfte abgebrochen und will aber trotzdem mitreden" ist mittlerweile eher ermüdend und nervig als lustig.

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Optimus13 : : Sith-Lord
26.09.2024 21:18 Uhr
0
Dabei seit: 09.08.16 | Posts: 1.938 | Reviews: 2 | Hüte: 114

Folge 7 war ein ziemlicher Banger, meilenweit besser als die Schlachtepisode in Staffel 1. Für das Finale nächste Woche gibt es noch einiges abzuarbeiten, auch wenn manches sicher dann in die 3. Staffel geschoben wird. Für mich umso besser, dass diese Folge ausschließlich aus Eregion und Khazad-Dum bestand, die für mich die einzigen wirklichen sehenswerten Handlungsstränge darstellen. Im Finale wird das sicherlich wieder mehr aufgeteilt, was mir persönlich zwar nicht gefällt, aber sein muss, um einen runden Staffelabschluss zu schaffen.

Ach ja, und erneut muss ich sagen, dass Charlie Vickers ein Genuss als Sauron ist. Vor allem in dieser Staffel die mit Abstand interessanteste Figur.

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hals1010 : : Moviejones-Fan
26.09.2024 19:34 Uhr
0
Dabei seit: 07.09.24 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 0

@Duck-Anch-Amun: Danke für den Hinweis, aber den brauch ich nicht wirklich. Dazu muss man nicht amazon schauen, sondern einfach das Silmarillion lesen (oder meinetwegen die Anhänge von Herr der Ringe).

Auch zum Lachen nicht in den Keller gehen könnte nicht schaden, btw.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
26.09.2024 19:06 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 12.246 | Reviews: 48 | Hüte: 828

Wow, wahrscheinlich die beste Folge bisher, wenn auch natürlich wieder mit kleinen Nuancen. Und so gibt es ein paar Szenen wo man sich denkt - das geht einfach alles viel zu schnell. Das Problem hat die Serie immer wieder und das wurde damals in den Filmen, z.B. durch Montagen, besser gelöst. Hier hat man für vieles mehr Zeit, aber an anderen Stellen wird gehetzt. Klar, in Wahrheit vergehen da wohl Stunden, aber oftmals ist es unglücklich geschnitten (z.B. wie schnell der Staudamm wirkt) .

Ansonsten haben wir wie angeteast eine Schlacht und diese ist nochmals hochwertiger als in Staffel 1 - welche man ja durchaus aufgrund ihrer geringen Dimensionen kritisieren konnte. Zeitglich dürfen wir womöglicherweise das "Endspiel" zwischen Celebrimbor und Sauron erleben, welches mit Abstand zu den Highlights der Serie gehören. Charlie Vickers als Sauron/Annatar/Halbrand ist überragend und er wird mit jeder Szene furchteregender.
Draußen vor den Toren Eregions spielt sich dann die Schlacht ab. Und hier offenbart man bekannte HDR-Szenarien, gleichzeitig auch viele neue, kreative Ideen. Tatsächlich werden gewisse Klischees sogar gebrochen (die last Minute-Rettung) .

Wie immer ist die Serie bildgewaltig und musikalisch gibt es momentan wohl wenig besseres. In einer Szene reiten die Elben auf die Orks zu und die Szenerie lässt Helligkeit auf Dunkelheitt treffen - das ist klassiches HDR wie ich es liebe!

So, nun ist noch eine Folge vorhanden und die Frage lässt sich stellen, wie es nun weitergeht. Tatsächlich könnte es diesmal noch größere Auswirkungen auf die nächste Staffel geben als letztes Mal.
Retten die Zwerge doch noch die Elben? Oder kommt es zum familiären Kampf zwischen den Durins? Im Teaser zur letzten Folge wird wieder der Balrog angeteast - ich glaube aber, es ist die gleiche Szene wie schon aus Staffel 1.
Von den Hobbits und dem Fremden haben wir nun schon länger nix mehr gesehen. Im Teaser trifft der Fremde auf den Dunklen Zauberer - wahrscheinlich liege ich mit meiner Aussicht auf die Zukunft der Handlungen doch deutlich daneben.
Dann scheinen die Südlande doch nochmal vorzukommen. Theo bleibt ein Fragezeichen - irgendwie gleichzeitig interessant und nervig. Und Isildur? Er muss ja bald mal was zu tun bekommen, bedenkt man seine Bedeutung für das Ende der Serie.
Schlussendlich der problematische Numénor-Strang. und auch hier zeigt der Teaser, dass es wohl nun auch "körperlich" zum Putsch auf der Insel kommt. Vielleicht werden wir doch noch für einiges entschädigt.

Und schlussendlich: die Serie deutet da interessante Wendungen an, was die Ringe betrifft. Die Konstellation Galadriel - Sauron - Arda bleibt spannend und mittlerweile glaube ich nicht, dass dies so schnell aufgelöst wird.

@hals1010
Würdest du die Serie nicht im Schnelldurchlauf durchschauen, dann wüsstes du, dass Elrond und Galadriel hier noch nicht in dieser Konstellation sind. Zudem hättest du verstanden, warum es die Szene gab.

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hals1010 : : Moviejones-Fan
26.09.2024 11:01 Uhr | Editiert am 26.09.2024 - 12:43 Uhr
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Dabei seit: 07.09.24 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Nachdem ich Folge 7 im Schnelldurchlauf bei der Hälfte abgebrochen habe: Kann es sein, dass die Einzigen, die in Mittelerde Spaß haben, die Orks sind? Man könnte es ihnen zumindest nicht verdenken...

PS: Knutscht da Elrond gerade mit seiner Schwiegermutter?! Sind ja doch ein lockeres Völkchen, diese Elben.

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Optimus13 : : Sith-Lord
21.09.2024 10:09 Uhr
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Dabei seit: 09.08.16 | Posts: 1.938 | Reviews: 2 | Hüte: 114

Da nun noch 2 Folgen ausstehen, ist nochmal ein guter Zeitpunkt für ein Zwischenfazit.

Bisher bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Serie ohne die Harfüße besser dran wäre. Ich finde die Storyline absolut langweilig und uninteressant. Mittlerweile muss ich mich beherrschen, nicht einfach vorzuspulen.

Auch Numenor schwächelt immer noch, wobei hier in der Zukunft vorlagenbedingt wenigstens interessante Entwicklungen anstehen. Bisher zieht sich aber auch diese Handlung wie Kaugummi.

Positiv ist, dass die ehemaligen Südländer nur noch wenig vorkommen. Gut, denn interessant fand ich diese nie.

Eine absolute Stärke der Serie sind nach wie vor die Zwerge. Hier haben wir mit Durin IV und Disa auch zwei sympathische Charaktere, die ich gerne sehe. Davon abgesehen läuft hier alles auf ein großes Drama hinaus, worauf ich sehr gespannt bin.

Das Highlight ist dennoch Annatar, Charlie Vickers macht hier einen hervorragenden Job. Immer wenn er auf der Bildfläche ist, schießt mein Interesse in die Höhe. Auch hier sind die weiteren Entwicklungen enorm spannend.

Nun steht also die Schlacht um Eregion bevor - ich kann mir vorstellen, dass Adar hier einen großen Fehler macht.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
20.09.2024 18:02 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 12.246 | Reviews: 48 | Hüte: 828

Folge 6 beweist dann gleichzeitig warum ich die Serie mag, warum ich aber zustimmen muss, dass es Probleme gibt und die Serie nicht so gut ist wie sie sein könnte.

Die Folgen davor zeigen Sauron als Strippenzieher, der bewusst die Orks gegen sich selbst in den Krieg ziehen lässt. Er erklärt Adar in seiner Form als Halbrand, dass Sauron in Eregion sei, weshalb die Orks Eregion angreifen werden. Nun offenbart Adar, dass er weiß, dass Halbrand Sauron ist. Ja warum hat er ihn dann nicht einfach sofort in Mordor getötet? Warum hat er ihn sogar freigelassen um zu den Elben zu reisen? Warum ignoriert er Galadriels Warnungen, dass dies eine Falle ist.
Vielleicht wird es noch aufgeklärt, so ergibt es aber keinen Sinn.

Und leider hat RoP immer wieder solche Schnitzer, auch wenn für mich weiterhin die positiven Aspekte überragen. Problematisch empfinde ich mittlerweile den Numénor-Strang. Trotz nun 14 Folgen kennen wir dieses Volk immer noch nicht wirklich. Und auch wenn wir wissen, dass es Leute gibt, die die alten Elben-Traditionen befolgen, während andere gegen die Elben und Valar sind, so wird nie klar wie diese Konstellation in Wirklichkeit aussieht.
Irgendwie gibt es da einen Putsch und das Land ist geteilter Meinung, es gibt verschiedene Fraktionen - und doch sehen wir diese Gespaltenheit des Volkes nicht. Das hat HoD viel besser hinbekommen. Man kann nachvollziehen was die Macher im Sinne haben, aber irgendwie wirkt es nun als würde wenigstens 1 Folge fehlen.

Episode 7 wird nun wohl definitiv eine Schlacht innehaben - und die sieht schon in den ersten Eindrücken überragend aus. Bin gespannt wie es auch für die 9 Ringe weitergeht, da Annatar mittlerweile in Stress leben dürfte. Und auch das Schicksal der Zwerge ist fragwürdig, da der Balrog wieder angeteastert wurde. Und die Hobbits? Naja, da bleibt das Schicksal des Fremden spannend - mittlerweile kann man fast sicher sein, dass sein Plot in dieser Staffel noch nicht aufgelöst werden wird.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
12.09.2024 18:50 Uhr
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Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 12.246 | Reviews: 48 | Hüte: 828

Bei Folge 5 sieht man dann mal wieder den Nachteil eines wöchentliches Release. Die ersten Folgen waren für mich wie aus einem Guss, nach einer Woche wollte ich dann eigentlich wissen wie es mit Bombadil, Galadriel oder dem Fremden weitergeht - aber nun müssen wir uns wieder um die Zwerge und Sauron kümmern. Das ist natürlich kein Problem und bei einem Rewatch ohne Pause dazwischen wird dies auch wieder vergehen, nun merkt man aber, dass momentan viele Handlungsstränge unabhängig voneinander verlaufen.

Ansonsten ist wieder viel passiert und dies wieder mal ohne wirkliche bombatische Action-Szenen. Ich kann schon verstehen, dass es vielen nicht genug Inhalt ist, da halt viel geredet wird. Aber die Serie hat definitiv genug zu erzählen. Der politische Putsch und die Spaltung der Bevölkerung auf Numénor, die Wirkung der Ringe auf die Zwerge sowie Annatar wie er versucht die 9 Ringe zu schmieden bieten spannende Ansätze.

Aber natürlich gibt es auch Probleme - das Ende der Folge wirkt wie ein Teaser auf Folge 6 und passt deshalb nicht so richtig hinein. Außerdem ist es seltsam, dass der Postweg Lindon - Eregion nicht möglich war und Gil-Galad deshalb seine 5 Top-Elben auf eine Mission schickt, er selbst aber einen Brief aus Eregion erhält.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
11.09.2024 23:00 Uhr | Editiert am 11.09.2024 - 23:07 Uhr
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Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 12.246 | Reviews: 48 | Hüte: 828

Ich bin nach wie vor begeistert, die vierte Folge spielt mit vielen Tolkien-Momenten, die so in den Vorlagen existieren, die aber nie irgendwie auch nur Erwähnung fanden in den Filmen. Und genau hier kann ich die Kritik nicht nachvollziehen. Entweder man berücksichtigt in seinen Kritikpunkten die Filme oder die Vorlage.

Und genau hier liegt die Krux, denn die Serie widerspricht dem was Jackson in 6 Filmen auf die Leinwand zauberte, bisher nicht. Umgekehrt widerspricht Jackson sehr oft dem, was Tolkien schrieb. Allein im Hobbit, die Geschichte um Gold Dur, wird von Tolkien über 1000te Jahre beschrieben - im Film passiert es in wenigen Tagen. Auch die gesamte Vorgeschichte zu den Gefährten spielt in Jahren - in den Filmen in Tagen. Hier wird vieles was in den Anhängen vorhanden ist genutzt und auf Filmebene gestutzt - so dass es für jeden passt.
Und genau so ist es auch mit dem Zweiten Zeitalter, wo oftmals halt nur Zahlen genannt werden und eine grobe Handlung.

Die Macher haben sich bewusst entschieden, da mehr reinzusetzen als bloß Tolkiens Punkte abzuarbeiten. Allein schon die Elbenringe - dass die Ringe womöglich von Sauron korrumpiert wurden, macht schon so viel aus und ist einfach spannender als das was Tolkien beschrieb. Den Elben selbst kann man womöglich nicht mehr trauen - allein deshalb ja Galadriels "Rückkehr" zum Sturkopf in Folge 4. Natürlich widerspricht es Tolkiens Werk, aber es verleiht den Ringen (die in den Filmen, und dies ist was zählt, keine Rolle spielen) mehr Spannung und sorgt dann auch für Grautöne, die wir so von den Elben fast nie kennen (außer von Galadriel lustigerweise in Jacksons Filmen).
Galadriel bekommt ihre Macht durch die Ringe und dies ist auch etwas, was im Sinn der Filme deutlich mehr Sinn ergibt. Warum sollte sie allein eine so mächtige Elbin sein? Weil sie so alt ist und Valinor selbst miterlebte? Warum hat Tolkien dann sie quasi aus der Handlung geschrieben, wo sie ja scheinbar viele Probleme hätte lösen können? Nein, es ergibt nun sogar Sinn, ihre Macht, vor der sie sich selbst aber fürchtet. Ich persönlich fand es immer seltsam eine so mächtige Elbin zu haben, gleichzeitig aber waren auch Zauberer von Nöten...warum? Warum rettet Galadriel im Hobbit Gandalf, einen Istari, der nochmals mächtiger sein sollte als sie? Die Serie beginnt solche Dinge zu beantworten - auch wenn Buchpuristen rumheulen.
Denn dann muss man sich ja die Frage stellen - warum gibt es einen Hochkönig der Elben, wenn es doch Galadriel gab? Was hat sich Tolkien dabei gedacht?

Natürlich ergibt Galadriels Handeln keinen Sinn, wenn man bedenkt, dass sie halt 1000 von Jahre alt ist und wie ein trotziges Kind reagiert. Hier muss man dann aber halt sagen, dass die Initialzündung der Mord an ihrem Bruder ist, am Ende des ersten Zeitalters. Rache ist hier ihr Motiv und lässt sie so stur und unbeherrscht wirken - sie selbst wird ja den Moment erleben, wo sie zur Ruhe kommen darf. Rache als Motiv passt dann auch zum Charakter - der dann zu Beginn der zweiten Staffel ja auch versagt hat und es nochmals schlimmer gemacht hat.

Zu Sauron: die Serie erklärt nicht wie lange er geschwächt war und wann er seine Form annahm. Dazu wanderte er vom hohen Norden nach Süden Richtung Mordor - ja, die Serie legt sich nicht fest wann sie spielt, aber sie widerspricht sich auch selbst nicht.
Btw hat Sauron natürlich einen Plan von dem Moment an, als er das Siegel des Königs sieht. Er entscheidet sich daraufhin ja mit auf See zu fahren - sein Ziel ist eindeutig Numénor. Ob er damals schwankt sogar auf die gute Seite zu gelangen? Immerhin war Sauron, und wenn man die Bücher schon immer wieder als Bibel bezeichnet, dann weiß man dies, nicht von Anfang an ein Schurke und diente anfangs Aule, bevor er sich Morgoth anschloss. Aber dann begegnet er Galadriel - tatsächlich wird allein in dieser Folge viel von Schicksal gesprochen und dies ist es dann wohl auch.
Auch hier macht die Serie es clever, wenn auch konträr zu Tolkien. Es ist Schicksal, dass Galadriel und Sauron sich treffen. Denn verrückterweise ist es somit Sauron, der hilft die Elben zu retten. Umgekehrt wird durch dieses Treffen Saurons Wunsch nach der Macht über die Völker mit Hilfe von Ringen (es wird ja auch angedeutet, dass er so erst die Orks wieder in den Massenmord drängen kann) erst Wirklichkeit.

Verschiedene Kritikpunkte kann ich verstehen, aber ich würde mir wünschen, dass man die Serie auch mal als das betrachtet, was es ist. Vielleicht eine schlechte Buchadaptation - was auch schwer umsetzbar ist, da das Zwite Zeitalter im Silmarillon beispielsweise nur knapp 100 Seiten hat, aber eine tolle Umsetzung in der Welt von Peter Jackson.

Zur vierten Folge selbst dann noch:
Tom Bombadil ist dann wie schon erwartet der Mentor vom Fremden. Er nennt sich selbst Wanderer und ich finde es toll, dass die Macher sich nicht davor gefürchtet haben ihn zu nutzen. Auch die Geschichte der Halblinge finde immer besser. Ich finde es spannend wie aus diesem Volk, das Volk wird was wir kennen. Natürlich hätte es sowas nicht gebraucht und wenn mich jemand nach einer Origin von Hobbits gefragt hätte, hätte ich gelacht. Da man aber sowieso eine Serie umsetzt, wo man aufgrund wenig Materials vieles frei interpretieren kann, ist dies trotzdem nett.
Zum ersten Mal erleben wir dann auch eine Entin gezeigt - bin gespannt ob die Serie noch auf das Schicksal der Entfrauen eingehen wird.
Und dann natürlich das Geheimnis um den Fremden - nun würde ich ebenfalls wieder auf einen Blauen Zauberer tippen, vorallem da wir den dunklen Zauberer serviert bekommen, welcher nun ebenfalls als Istari bestätigt wurde. Ich hoffe aber nach all den Andeutungen mittlerweile einfach auf Gandalf - da hätte man auch viel mehr zu erzählen und könnte grob erkennen wie es weitergehen würde, während diese Plotline sonst bald endet.

Wie es weitergeht - tatsächlich weiß ich auch nicht, was man in fünf Staffeln alles zeigen möchte. Aber vorausgesetzt es ist wirklich Gandalf, tipp ich mal auf Folgendes:
- Staffel 2: Fall von Eregion, Sauron hat die 9 Ringe geschmiedet, Gandalf lernt seine Kräfte zu beherrschen
- Staffel 3: Zwerge erhalten Ringe und werden gierig, Sauron korrumpiert die Menschen, Gandalf stellt sich dem Bösen Zauberer
- Staffel 4: Untergang Numénors, Gandalf wandert mit den Halblingen nach Westen und trifft auf Elben, der Balrog wird als Ergebnis der Gierheit der Zwerge aufgrund der Ringe angeteast
- Staffel 5: Sauron schmiedet den einen Ring, Gandalf erkennt seine Bestimmung und wer er ist, das letzte Bündnis formiert sich, Hobbits lassen sich im Auenland nieder

Dazwischen müssen einige Figuren sich innerhalb der Serie aber noch treffen, ich denke da an Isildur und Elrond oder Galadriel und Gandalf beispielsweise.

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hals1010 : : Moviejones-Fan
07.09.2024 15:44 Uhr | Editiert am 07.09.2024 - 15:45 Uhr
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@Aragorn3000:

Kann Dein Argument nicht wirklich nachvollziehen. Selbst wenn es stimmen sollte, dass Galadriel in jungen Jahren dickköpfig war (was deutet denn darauf hin, ihr Streit mit Feanor?) - Ende des zweiten Zeitalters war sie einige tausend Jahre alt, also knapp aus der Pubertät raus, sollte man meinen.

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Aragorn3000 : : Moviejones-Fan
07.09.2024 08:58 Uhr
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Dabei seit: 16.07.22 | Posts: 27 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Sorry, aber als Fan sollte man alle Werke gelesen haben. Galadriel ist eben nicht die achso weise Elbin. Gerade in den jungen Jahren wird sie als dickköpfig und stur beschrieben. Dazu passt die Richtung in der Serie.

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MB80 : : Black Lodge Su
06.09.2024 22:09 Uhr
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Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 3.104 | Reviews: 44 | Hüte: 269

Tom Bombadil... Beste Entscheidung, das Kapitel aus den Filmen rauszuschneiden.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Passenger : : Moviejones-Fan
06.09.2024 20:22 Uhr
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Dabei seit: 23.05.23 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Gute Folge- die zweite Staffel gefällt mir bisher ausgesprochen gut. Tom Bombadil und die ENTS in Episode 4 als Highlights. Ddie Folge bietet einige starke emotionale Akzente mit der Geschichte der Harfoots und der Stoors und den wütenden Ents. Saurons Machenschaften sind spürbar ohne das er selber in Erscheinung tritt! Einzig die Romanze von Islildur fand ich etwas langweilig sonst ist die 2.season deutlich besser (auch visuell) als die erste Season.

Old Man Willow, die Ents, den Stoors und Smeagol, die Grabhügel Unoten , Hexenkönig von Angmar(?) bis zum Tom Bombadil das "nichts" passiert kann ich nicht nach vollziehen.

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Bibo : : Moviejones-Fan
06.09.2024 12:41 Uhr
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Dabei seit: 30.04.19 | Posts: 699 | Reviews: 0 | Hüte: 8

Eeendlich. Gepriesen sei Ilúvatar.

Dong - long! Dongelong! Läute laute lillo!
Wenn - wann, Weidenmann! Dolldallidillo!
Tom Bom! Toller Bom! Tom Bombadillo!

"Zitierst Du da jemanden oder ist das auf dein Steißbein tätowiert?"

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