Manchmal ist es traurig, über die aktuelle Filmlandschaft zu schreiben, gerade wenn es um jahrelang verfolgte Herzensprojekte geht oder auch mal um Filme, die mutig versuchen, etwas anders zu machen. Will man aus der Masse hervorstechen, ist in der Regel der Ausgang der Geschichte klar. Während in den letzten Jahren bestimmte Arten von Filmen von Rekord zu Rekord eilen und kritisch gesehen eigentlich nur Hauptfiguren ausgetauscht werden, während sich die Filme wie ein Ei dem anderen gleichen, haben es viele andere in den Kinos zunehmend schwer, die nötige Aufmerksamkeit zu erlangen. Das Ergebnis erleben wir seit vielen Jahren, nämlich dass die Kinolandschaft in vielerlei Hinsicht ärmer geworden ist. Das aktuelle Kino ist ziemlich gleichgeschaltet und was den Comicnerd vielleicht nicht stört, wirft dennoch immer wieder Fragen auf: Quo vadis, Kino?
Diese Woche ist wieder so eine Woche und mit Alita - Battle Angel kam eine dieser teuer produzierten Produktionen in die Kinos, die gleich mehrere schwere Bürden zu tragen hat. Zum einen eine Sciene Fiction-Verfilmung, die bekanntermaßen große Erfolge bedeuten können, aber nicht selten zum Scheitern verurteilt sind. Dazu dann eine Manga- und Animeverfilmung, die historisch betrachtet auch nicht gerade Siegertypen sind und dazu dann noch eine Cyberpunkgeschichte, die sich erst recht schwer tut im Kino. Ghost in the Shell und Blade Runner 2049 lassen grüßen.
Dennoch hat sich 20th Century Fox auf das Risiko eingelassen, wohl der letzte große Film, der unter dem berühmten Logo erscheint, bevor alles Disney gehören wird. Seit 2003 verfolgte James Cameron dieses Projekt, bevor er sich in den Tiefen Pandoras verlor und die Regie an Robert Rodriguez übergab. Gemeinsam haben sie es geschafft, einen spannenden und unterhaltsamen Film zu kreieren. Aber Analysten waren sich einig, hier müssen die Sterne mehr als günstig stehen für einen Erfolg.
Letztlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen und so startete Alita - Battle Angel deutlich besser über das verlängerte Wochenende als von vielen erwartet, aber dennoch viel schlechter, als es ähnlich teure Projekte tun und vor allem der Film verdient hätte. Bedenkt man aber, dass bis vor wenigen Tagen noch Hochrechnungen existierten, dass Alita - Battle Angel bestenfalls 50 Mio. $ insgesamt in den USA einspielen wird, ist dieses Wochenende schon fast ein Erfolg. Und vielleicht sorgt die wirklich gute Publikumsresonanz für ein kleines Wunder. Es rechte auf jeden Fall zur Dominanz am Wochenende, vor allem auch da Happy Deathday 2U bei der Zuschauergunst durchfiel und auch The LEGO Movie 2 in der zweiten Woche Probleme hat.
Pos | Film | Einnahmen | Gesamt |
1 | Alita: Battle Angel | 27,8 Mio. $ | 36,52 Mio. $ |
2 | The LEGO Movie 2 | 21,22 Mio. $ | 62,69 Mio. $ |
3 | Isn't It Romantic | 14,21 Mio. $ | 20,46 Mio. $ |
4 | Was Männer wollen | 10,92 Mio. $ | 36,15 Mio. $ |
5 | Happy Death Day 2U | 9,82 Mio. $ | 13,53 Mio. $ |
6 | Hard Powder | 6 Mio. $ | 21,12 Mio. $ |
7 | Mein Bester & Ich | 5,59 Mio. $ | 94,2 Mio. $ |
8 | Glass | 3,86 Mio. $ | 104,49 Mio. $ |
9 | The Prodigy | 3,15 Mio. $ | 11,02 Mio. $ |
10 | Green Book | 2,75 Mio. $ | 65,76 Mio. $ |