Nachdem Disney in der vergangenen Woche die Arbeiten an The Lone Ranger vorerst stoppte, um das Budget überschaubarer zu machen, bleiben Spekulationen bestehen, wie es nun weitergeht. Auf der D23 Expo versicherte Rich Ross von Disney noch einmal, dass er sehr gerne diesen Film sehen und machen will. Seine Wortwahl war jedoch etwas unglückglich gewählt, was neuen Gerüchten Auftrieb gibt.
So sagte er, dass niemand lieber mit Jerry Bruckheimer und Johnny Depp zusammenarbeiten würde als er. War es ein Versehen, dass er Regisseur Gore Verbinski einfach vergaß? Gerüchte gehen nun dahin, dass Bruckheimer und Verbinski zwar bereit wären ihre Gagen zu senken, Disney aber dennoch ernsthaft einen anderen Regisseur in Erwägung zieht.
Mit Änderungen an Justin Haythes Drehbuch, Einsparungen bei den Gagen und weiteren Anpassungen will Disney so das Budget auf unter 215 Mio. $ bei The Lone Ranger drücken. Aktuellen Meldungen zufolge summierte sich dieses bis letzte Woche noch auf 250 Mio. $ und steigend. Ob dies aber überhaupt machbar ist, bleibt fraglich, da Depp und Verbinski in den letzten Jahren etliche (erfolgreiche) Filme zusammen gemacht haben und ihr Wert stieg. Angefangen bei der Fluch der Karibik-Trilogie bis zum jüngsten Rango - Tarnung ist alles.
Überhaupt bleibt The Lone Ranger die große Unbekannte. Ist Disney wirklich gewillt, 200 Mio. $ und mehr für einen Western auszugeben? An der Stelle müssen wir sowieso den Verstand aller Beteiligten in Frage stellen: Wie kam überhaupt das Budget von 250 Mio. $ zustande?! Wir sprechen hier noch immer über einen Western, der mit einigen Set-Bauten und ein paar talentierten Schauspielern deutlich günstiger zu machen ist. Und staubiges Ödland gibt es in den USA zur Genüge! Es muss doch in der heutigen Zeit möglich sein, einen Film wie The Lone Ranger auch für 100 Mio. $ zu drehen.
Das setzt natürlich einen kreativen Regisseur voraus, der Probleme nicht bloß mit Geld und Effekten angeht. Sicher, Pinkepinke hilft bei einer Filmproduktion ungemein, aber das Motto "Viel hilft viel" hat auch seine Grenzen. Vielleicht sollte man wirklich einmal explizit an die Gagen ran, denn Johnny Depp dürfte ohne Frage für einen Großteil der Kosten sorgen. Ohne seinen Namen ist The Lone Ranger aber schon jetzt zum Scheitern verurteilt, wenn der Film diese Kosten aufweist.
Fazit: Wir können verstehen wenn ein effektlastiger Science-Fiction-Film wie Transformers 3 200 Mio. $ und mehr kostet, für einen Western haben wir aber kein Verständnis. Schon gar nicht, wenn man sich hinterher im Kino fragen muss, wo das ganze Geld eigentlich geblieben ist. Ähnliches erlebten wir vor wenigen Monaten, bei, hoppla, Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten.