Wenn Disney+ nicht nur die Die Hard-Marvel-Fans, Star Wars-Fans und Disney-Fans für die schon bald am 12. November nahende neue Stream-Plattform gewinnen will, müssen sie ein schlagendes Argument für sich haben, und genau das haben sie im Gepäck: Der Preis. Mit monatlich $ 6,99 sind sie schon sehr niederschwellig dabei, doch es geht sogar noch günstiger:
Diverse Disney+-Promotion-Aktionen laufen bereits, mit denen man sich zumindest in den USA den neuen Streamingservice zum Dumpingpreis angeln kann. Zumindest, wenn man sich gleich für drei Jahre bindet. Dann kostet das zwar erst einmal reichlich US-Dollar auf einen Schlag, nämlich $ 169,99, doch man spart dabei immerhin $ 40 im Vergleich zum Normalpreis und landet monatlich damit bei unter $ 5 US-Dollar. Wer in den USA lebt, kann bis zum 11. Oktober, also heute, noch zugreifen.
Doch um gegen die Konkurrenz von Netflix, Amazon Prime und bald auch noch Apple TV+ und HBO Max zu bestehen, muss man noch mehr tun. Und so verbannt Disney schon einmal jegliche Adds und Werbung für Netflix von allen Disney Networks-Seiten - also auch von TV-Sendern wie ABC und Freeform. Dass natürlich auch der Disney-Content bei Netflix verschwindet oder schon verschwunden ist, je nach früherem Deal, ist nichts Neues.
Ähnliches gilt für Apple TV+, mit Amazon liegt man wohl noch im Verhandlungsstreit, warum auch noch unklar ist, ob Disney+ zum Beispiel hierzulande via Amazons Fire TV-Stick als App verfügbar sein wird oder nicht. Netflix bietet keinerlei solche Möglichkeiten oder Werbe-Adds für andere Streamer, warum man dort klar eine Grenze ziehen kann.
Zudem steht bei Disney mehr als Familienfreundlichkeit im Vordergrund, nach kontroversen Reaktionen auf zum Beispiel die Arielle-Besetzung für den Arielle Realfilm zeigt Disney offenbar auch politisch nun deutlich Flagge:
Disney führt Anti-Diskriminierungstool ein
Geena Davis ist seit 2004 eine große Aktivistin gegen die Unterbesetzung von Frauen in Hollywood, und gründete das Geena Davis Institute on Gender in Media. Genau dieses Institut hat nun ein digitales Tool entwickelt, mit dem man Drehbücher auf eine realistische repräsentative Geschlechterverteilung, wie auch bezüglich auftauchender schwarzer Charaktere, LGBTQI-Figuren oder Charaktere mit Einschränkungen vergleichend mit einer real größeren Bevölkerung untersuchen kann.
Die Walt Disney Company hat nun zugestimmt, Drehbücher für ihr Studio und ihrer Networks damit zu untersuchen. Davis will dabei ganz sicher nicht mit dem Finger auf Filmemacher und Drehbuchautoren zeigen, sondern nur auf unbeabsichtigte Unterrepräsentationen hinweisen.
Dennoch sollte man kritisch bedenken, dass Charaktere vor allem von der Story abhängen, eine Art Quotensystem wird je nach Storytyp nicht immer der richtige Weg sein. Realismus passt eben nicht zu jedem Drehbuch. Das allein kann also nicht die Lösung sein, ist aber je nach Drehbuch sicher ein hilfreiches ergänzendes Tool - wenn das Ziel denn Realismus sein soll.
Oder wie seht ihr das?