Auf die erste richtig gute Videospielverfilmung warten wir immer noch. Zwar gab es schon annehmbare Versuche, aber so ganz wollte der Funken auch da nicht überspringen. Und die Mehrheit der Umsetzungen kann man leider getrost vergessen. Entsprechend große Hoffnungen ruhen nun auf Warcraft, dem Fantasyepos, dessen visuelle Effekte - Sache von Industrial Light & Magic - so aufwendig sind, dass die Postproduktion noch bis 2016 hinein dauert, obwohl Duncan Jones (Source Code) schon letztes Jahr mit den Dreharbeiten fertig geworden ist. Das schürt die Erwartungen natürlich noch weiter.
Im Moment ist Jones fleißig am Schneiden, findet aber trotzdem die Zeit, etwas näher auf sein Warcraft einzugehen. Seit seinem ersten Gespräch mit Blizzard sei geplant gewesen, den Film damit zu beginnen, dass sich Orcs und Menschen zum ersten Mal begegnen. Eine weise Entscheidung, meint Jones, da diese Welt so viel Neues enthält und entsprechend großer Erklärungsbedarf herrscht, gerade in Anbetracht dessen, dass so viele Leute im Kinosaal wahrscheinlich nichts über Warcraft wissen. Es sei wichtig, dass einige der Charaktere die Welt ebenfalls erst kennenlernen müssen und die Zuschauer die Situation durch ihre Augen sehen können.
Jones betont auch noch mal, dass Orcs und Menschen gleichberechtigt dargestellt werden. Ein Warcraft-Film sollte nicht von guten Menschen handeln, die gegen böse Orcs kämpfen, sondern von Helden auf beiden Seiten, die einen Konflikt zu vermeiden versuchen, obwohl ihnen die Bösewichte keine Wahl lassen. Gut gesprochen, Herr Jones! Das Team, das für die Effekte zuständig ist, wird von Bill Westenhoffer (Oscar für Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger) und Jeff White (beaufsichtigte den Hulk bei Marvels The Avengers) geleitet. Komponist Ramin Djawadi (Game of Thrones) tüftelt schon an der Filmmusik.
Und Jones drückt selbst die Daumen, dass nach Warcraft nicht schon wieder Schluss ist. Peter Jackson habe fantastische Arbeit geleistet, als er J.R.R. Tolkiens Universum mit Der Herr der Ringe - Die Gefährten den Weg ebnete. Sein eigener Job sei es zunächst einmal, bestimmte Charaktere, Orte und Kulturen zu etablieren und gleichzeitig eine Geschichte zu erzählen, die ein breites Publikum begeistert. Wenn er das richtig angestellt habe, werden die Zuschauer hoffentlich mehr wissen und sehen wollen. Und zu erzählen gebe es ja noch reichlich. Jones kann sich gut vorstellen, dabei mitzuhelfen, die Lore, die Warcraft ausmacht, zu erweitern. Alles hänge aber davon ab, was die Kinogänger vom ersten Film halten.
Unsere Mission ist damit klar: Ab dem 10. März 2016 ins Kino gehen!