Bei weitem nicht alle waren damit zufrieden, was ihnen J.J. Abrams mit Star Wars - Das Erwachen der Macht im Kino präsentiert hat. Und wie heftig Star Wars - Die letzten Jedi diskutiert wurde und noch immer wird, wissen wir nur zu gut. Gerade bei diesen Diskussionen kam immer wieder die Frage auf, wie die Sequel-Trilogie wohl ausgesehen hätte, hätte George Lucas selbst sie umgesetzt. Drehbücher sollen ja zumindest als Entwürfe schon vorgelegen haben.
Die wurden verworfen, und man bekommt dank dieser neuesten Informationen auch eine Ahnung, warum. Für das Begleitbuch zur AMC-Serie James Cameron’s Story of Science-Fiction hat sich der Star Wars-Schöpfer ein wenig Zeit genommen und beschrieben, was er für die Trilogie im Sinn hatte. Dabei räumt er ein, dass es viele Fans gehasst hätten, wie es schon bei Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung der Fall gewesen sei. Aber wenigstens wäre dann die gesamte Geschichte von Anfang bis Ende erzählt worden. Na, neugierig?
Die nächsten drei Star Wars-Filme hätten sich nach Lucas’ Plänen um eine mikrobiotische Welt gedreht. Es gab dort diese Welt aus Wesen, die anders funktionieren, als wir es tun. Er nennt sie die Whills. Und die Whills seien es, die das Universum wirklich kontrollieren. Sie leben von der Macht. Damals habe er uns lediglich als Gefährte oder Vehikel gesehen, die von den Whills benutzt werden, um sich fortzubewegen, erklärt Lucas. Der Mensch (und vermutlich auch alle anderen Geschöpfe, die das Star Wars-Universum hergibt) sei nichts anderes als ein Transportmittel für sie. Und die Midi-Chlorianer seien es, die mit den Whills kommunizieren. Somit seien die Whills in gewisser Weise die Macht.
Die einen schlagen natürlich schon bei den Midi-Chlorianern die Hände über dem Kopf zusammen, die anderen runzeln bei den Whills die Stirn. Sie sind nämlich keine ganz neue Erfindung und prägen Star Wars bereits von Anbeginn an, sollte die Reihe doch einst sogar in Form einer Geschichtensammlung mit dem Titel "The Journal of the Whills" vermarktet werden. Daraus wurde bekanntermaßen nichts, aber das Konzept schwirrt nach wie vor umher. So wurden die Whills zuletzt auch in Rogue One - A Star Wars Story erwähnt.
Ob man sie sich allerdings so vorzustellen hat, wie Lucas es James Cameron gegenüber darlegt, ist die andere Frage. Er scheint jedenfalls ein kleines bisschen zu bereuen, dass er seine Ideen nie verwirklichen konnte. Wie er fortfährt, sei schon damals alles geplant gewesen, mit der Macht, den Jedi und allem anderen. Von Anfang bis Ende habe das Konzept gestanden. Doch er habe es nie fertigstellen und nie jemandem erzählen können. Wäre er bei Lucasfilm geblieben, hätte er es machen können, und dann wäre es auch so gemacht worden.
Auf jeden Fall wäre es in eine gänzlich andere Richtung gegangen als das, was wir derzeit auf der Kinoleinwand erleben, taucht die aktuelle Geschichte doch nicht tiefer in die Macht und ihre Funktionsweise ein, sondern betrachtet sie weiterhin als das, als das sie einst etabliert wurde, und setzt vielmehr auf neue Helden und Abenteuer, die sich in diesem festgelegten Rahmen bewegen. Gefällt euch die jetzige Entwicklung, oder wärt ihr dann doch lieber in den mikrobiotischen Kosmos abgebogen, um mehr über die mysteriösen Whills und die Macht zu erfahren?