Und da die Frage aufkam, wollen wir kurz noch etwas zu Stream-Angeboten sagen. Sollte man es nicht schaffen eine PV zu besuchen, versenden manche Studios auch Streaminglinks für ihre Produktionen. Diese kann man sich einmal online ansehen, bevor der Link abläuft.
Dafür gab es in all den Jahren auch immer mal wieder negative Überraschungen. Gerade Warner Bros. ist hier ganz vorn dabei. Nicht nur, dass sie in Trailern gerne den ganzen Film verraten, ohne Vorwarnung wurden wir mal von Verteilern gelöscht, weil wir einmal (!) eine Kritik wenige Stunden zu früh veröffentlicht haben (wohlgemerkt, eine wohlwollende). Auch wurden wir mal nicht eingeladen, weil nur "Auserwählte" angeschrieben wurden, schließlich sei der Berliner Zoopalast ja viel zu klein... (unter uns, selbst mit vier Sitzen Abstand in Corona-Zeiten passen da alle lokalen Redaktionen aus Berlin/Brandenburg rein).
Alles in allem machen PVs Spaß und wir vermissen sie sehr!
Steffi
Auch ich habe schon diverse PVs erlebt, im Bereich Film wie Serie. Im Filmbereich geht es für mich als Wuppertalerin meist ins nahe gelegene Düsseldorf, entweder ins UFA oder ins Atelier, wo eher Artkino-Filme oder die nicht ganz so großen Blockbuster gezeigt werden. Als Standard bei PVs gilt ein Freigetränk, gern auch mal zwei - ein Kaffee und etwas anderes. In Düsseldorf geht es dabei eher gemütlich zu, verglichen mit dem Schlange stehen in Köln, das einen dort oft erwartet.
Früh aufstehen heißt es meist, denn PVs starten in der Regel ab 10 Uhr, und natürlich sollte man etwas früher da sein. Schließlich gibt es auch Security, wo man z.B. sein Handy abgeben muss, und gern hält man vorab auch schon einen Plausch mit der Person, welche als jeweilige Studio-Agentur-Vertretung (allesamt sympathische Leute) die PV ausrichtet, sowie Pressekolleg*innen. Ich habe in Düsseldorf entsprechend meist meinen Lieblingsplatz im UFA, den ich auch fast immer ergattern kann - die meisten Filme werden immer im gleichen Kinosaal gezeigt. Nach dem Film wird man dann fast immer um ein kurzes Feedback gebeten.
Doch es gibt auch Ausnahmen bei großen Blockbustern, wie z.B. denen von Marvel, die dann im besten Saal mit Kronleuchter und der fettesten Leinwand präsentiert werden. Neben Getränken gibt es zu manchen Filmen auch mal ein Filmposter als Beigabe, neben dem früher obligatorischen Presseheft, das im Zuge der Digitalisierung irgendwann wegfiel. Beim letzten Film vor Weihnachten gibt es gern auch mal Snacks noch zum Getränk dazu. Insgesamt hatte ich das Glück, fast nur Filme zu schauen, die keine Gurken waren oder die ich sowieso auch gern sehen wollte.
Mein schlimmstes Erlebnis war die PV von Movie 43, der definitiv der furchtbarste Film war, den ich je in einer PV gesehen habe. Nun wisst ihr also, von wem die damalige Veriss-Kritik stammt ;-)
Mein schönstes Erlebnis: Das sind die Premieren oder Roundtables/Interviews, für die es auch mal weiter in die Ferne geht, und zwar für Serien-Premieren.
Bei einem Roundtable sitzt du mit einem oder mehreren Stars und anderen Redakteuren an einem - runden - Tisch und hast ca. 15-30min Zeit für Fragen. Meistens muss man schnell sein, dass man drankommt. Auf jeden Fall aber aufmerksam, denn natürlich können auch andere auf die Idee kommen, deine Frage zu stellen. Aber das ist bei Pressekonferenzen nicht anders.
Meine schönsten Erlebnisse in chronologischer Reihenfolge: Die Premiere von Legion, die ich in München gesehen habe, mit Buffet und allen möglichen Getränken, kultiger Gestaltung der Location und massig Promomaterial. Sogar ein spezieller Legion-Fotoautomat war da und lauter nette Presseleute aus ganz Deutschland.
Dann wäre da noch die PV einer Folge samt Roundtable von Star Trek Discovery in London kurz vor dem Midseason-Finale von Staffel 1, auch hier wurde man mit leckeren Snacks und Getränken versorgt, es gab einen Discovery-Fotoautomaten und man traf natürlich einige Stars und die Macher der Serie.
Das dritte Highlight war die Premiere von Krieg der Welten in Paris! Diese habe ich zusammen mit Claudia erlebt, inklusive Schlange stehen, Roundtable und Afterparty mit Buffet und Getränken.
Eventuell könnte ich auch noch kurz meinen Setbesuch in Albuquerque für Maze Runner 2 erwähnen, der natürlich in den USA stattfand - definitiv der geilste MJ-Jobtermin!
Bei solchen Highlights fühlt man sich natürlich etwas königlich, während PVs in Düsseldorf im Lichte der Routine irgendwann nicht mehr ganz so aufregend sind. Dennoch: Das Gefühl von etwas Besonderem geht mir auch dort nie ganz verloren, denn schließlich ist es jedes Mal einfach etwas anderes als der private Kinobesuch. Angesichts von aktuell nur Online-Screenern aufgrund der Corona-Lage vermisse ich das PV-Erlebnis auch wirklich!