Was tun mit all den verschobenen Kinofilmen? Immer weiter verschieben und auf bessere Zeiten hoffen? Oder auf eine Streaming-Plattformen abschieben und auf diese Weise Schadenbegrenzung betreiben? Bei Keine Zeit zu sterben hält MGM an einer Kinoveröffentlichung fest - noch... Denn man soll sehr wohl Gespräche mit Apple und Netflix geführt haben, um die Möglichkeit zu sondieren, den neuesten James Bond-Film (und letzten mit Daniel Craig) direkt streamen zu lassen.
Ursprünglich sollte er am 2. April 2020 in den deutschen Kinos starten, bevor er infolge der Corona-Krise zuerst auf den 12. November 2020 und dann noch mal auf den 31. März 2021 verschoben wurde. Diese Verzögerungen haben MGM, das Studio hinter Keine Zeit zu sterben, Berichten zufolge zwischen 30 und 50 Mio. $ gekostet - ein nicht zu unterschätzender Verlust, wenn man bedenkt, dass die Produktion des Films ohnehin schon über 250 Mio. $ verschlungen haben soll.
Apple und Netflix wollten die Meldung bislang nicht kommentieren. Die Amazon Studios, ein anderer zahlungskräftiger Käufer von Big-Budget-Entertainment für den eigenen Streamingdienst, haben erklärt, man sei derzeit nicht in Gesprächen, um Keine Zeit zu sterben zu erwerben. Und MGM? Man kommentiere keine Gerüchte, sagt ein Sprecher des Studios. Der Film stehe nicht zum Verkauf. Sein Release sei auf 2021 verschoben worden, um das Kinoerlebnis für die Zuschauer zu bewahren.
Mehrere Insider bei rivalisierenden Studios und Firmen sagen laut Variety jedoch, dass ein möglicher Verkauf offenkundig ausgelotet wurde, und glauben, dass MGM zumindest offen dafür war, sein "Kronjuwel" gegen eine hohe Summe abzugeben. Man soll sich von einem solchen Deal rund 600 Mio. $ erhofft haben - zu viel, selbst für zwei so ausgabefreudige Streamingdienste. Aber vielleicht ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit ja noch nicht gesprochen.