Wenn 3D nachträglich an einen Film getackert wird, sind wir normalerweise skeptisch und nur wenige Filme locken uns hinter dem Ofen hervor. Die Ankündigung von Star Wars in 3D war so ein Fall. Oder wenn James Cameron, in gewisser Weise der Auslöser für die derzeitige 3D-Welle, seine alten Schinken mit 3D aufpolieren will. Für 2012 ist nun schon länger Titanic in 3D geplant und wir dürfen dann noch hautnaher miterleben, wenn Leonardo DiCaprio mit dem Schiff untergeht.
Wie bekannt ist, ist Cameron kein wirklicher Freund einer nachträglichen Konvertierung und zieht es vor, dass Filme direkt in 3D gedreht werden. Für ihn ist die nachträgliche Konvertierung nur dafür gedacht, alte Klassiker ins 21. Jahrhundert zu transportieren.
Als ersten Film hat er sich nun Titanic rausgepickt und irgendwann nimmt er sich vielleicht auch Terminator 2 - Tag der Abrechnung vor. Doch das steht noch in den Sternen. Für Titanic 3D ist keine Eile geplant, das Projekt ist in einem sehr frühen Stadium und man schreitet nur so schnell vorwärts, wie man sich sicher ist, das Richtige zu tun. Bisher wurde so ziemlich jeder Anbieter digitaler 3D-Nachkonvertierung angeschrieben, von sieben hat man sich inzwischen Testszenen liefern lassen und diese analysiert. Teile davon wurden beanstandet und mussten neu gemacht werden. Inzwischen sei man soweit, das Material zu vergleichen und die besten zwei bis drei Anbieter zu ermitteln und dann wird Titanic 3D auf diese Anbieter verteilt und jeder macht einen Part. Dadurch erhofft sich Cameron, die Qualität zu steigern, vor allem weil die Firmen sehr stark mit 3D-Nachbearbeitungen ausgelastet sind.
Bleibt zu hoffen, dass die Qualität vor allem die Zuschauer überzeugen wird, die in diesem Jahr mit Kampf der Titanen und Die Legende von Aang wirklich schlimme 3D-Filme erleben mussten. Doch da Cameron stets eine hohe technische Qualität liefert, dürfte sich Titanic 3D auch hier von der Masse abheben - was der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten auch verdient.