Update vom 09.07.2018: Weiter geht es im ewigen Kampf gegen die Star Wars-Trolle und -Hater. Diesem Kampf angeschlossen hat sich nun Regisseur James Mangold, der vor einigen Wochen in Verbindung mit dem Boba Fett-Film genannt wurde. Er vergleicht das Schreiben und Regieführen für die großen Franchisefilme mittlerweile mit dem Verfassen eines neuen Kapitels für die Bibel, einschließlich der Möglichkeit der Blasphemie bezichtigt und gesteinigt zu werden. Wer sich etwas traue, werde solche Filme künftig hinter sich lassen und sie stattdessen den Unternehmensvorständen überlassen, wenn es so weitergehe.
Eine Antwort auf diese provokative Aussage ließ nicht lange auf sich warten. Ein Twitter-Nutzer schrieb, dass dem schon so sei. Doch Mangold verneinte. Wenn man das Gefühl habe, dass dies bereits der Fall sei, dann stelle er sich die Frage, weshalb man überhaupt die Filmemacher angreife. Leute wie Rian Johnson und Christopher McQuarrie (der Mission: Impossible - Fallout-Regisseur wurde eher zufällig in die Star Wars-Schlammschlacht gezogen) würden sich etwas bei ihren Filmen denken und nicht nach der Pfeife der Vorstände tanzen. Sie kämpften den Kampf des Publikums.
So gut es Mangold vermutlich auch damit meinte, sich für Johnson (und McQuarrie) einzusetzen, so sehr hat er sich mit diesem Schritt auf dünnes Eis gewagt. Wo sich James Gunn mit seinen Antworten noch reichlich diplomatisch gab und niemandem die Schuld zuwies, hat Mangold deutlich Stellung bezogen. Im weiteren Twitter-Verlauf erklärte er, man könne auch George Lucas die Schuld geben, hätte der die alten Helden nicht eher auf die Leinwand zurückgeholt, oder auch J.J. Abrams, der das Aussehen und den Ton für Luke Skywalkers (Mark Hamill) Rückkehr bereits in Star Wars - Das Erwachen der Macht definierte. Wenn das das Fass nicht zum Überlaufen bringt...
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In den vergangenen Monaten brodelte die Gerüchteküche zu Star Wars - Episode IX zwar schon gewaltig, aber in den vergangenen Tagen wurde es dann doch eher ruhig, was wohl auch am amerikanischen Unabhängigkeitstag liegt, an dem sich in der Filmbranche nicht viel tut, das Anlass zu Spekulationen und Fantastereien bietet. Da tut auch die Sache mit Billy Dee Williams nicht viel dazu.
Bleibt also Zeit, sich noch ein wenig über Star Wars - Die letzten Jedi zu unterhalten, der so manch eine Debatte auslöste, die das Star Wars-Fandom so stark spaltete, wie es zuletzt die Prequels taten - aber dazu kommen wir später noch.
Auf Twitter hat der Account Star Wars Stuff ein kurzes Video zusammengestellt, das Rey (Daisy Ridley) und Kylo Ren (Adam Driver) bzw. deren Kampfstil unter die Lupe nimmt. Festgestellt wird dabei, dass Rey in ihrer Trainingseinheit auf Ahch-To deutlich den Kampf Kylos gegen Luke (Mark Hamill) vorausahnt. Das heizt natürlich die Diskussionen um die Identität Reys ein weiteres Mal an, haben doch noch nicht alle Regisseur Rian Johnson abgekauft, dass die beiden nicht verwandt sein sollen. Oder wer oder was verbirgt sich sonst hinter Rey? Eure Meinungen zu dem Video dürft ihr uns gerne in den Kommentaren kund tun.
Aber bitte gesittet, denn...
James Gunn empfiehlt Star Wars-Hatern eine Therapie
Dass Guardians of the Galaxy-Regisseur James Gunn ein Mann direkter Worte ist, hat er schon mehrere Male unter Beweis gestellt. Gerade auf Twitter holt er gerne zum Gegenschlag aus, wenn die Emotionen der Fans mal wieder zu sehr hochkochen.
Anlass dazu gab ihm dieses mal ein Tweet von Schauspieler Ahmed Best, der in der Prequel-Trilogie den von vielen verhassten Charakter Jar Jar Binks spielte. In seinem Tweet offenbarte Best, dass ihm nach der Veröffentlichung von Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung so viel Hass entgegengeschlagen sei, dass er Suizidgedanken hegte.
Star Wars oder jeder andere Film mag einem wichtig sein, beginnt Gunn, aber er gehöre einem nicht. Wenn das eigene Selbstwertgefühl davon abhänge, wie einem der neueste Star Wars-Filme gefalle oder die Kindheit dadurch ruiniert würde, weil einem etwas an einem Film nicht gefalle, solle man sich in Therapie begeben.
Auf die zahlreichen Kommentare der Twitter-Nutzer hin, musste Gunn nochmal nachlegen. Leute, die sagten, dass es nicht die Schuld des Schauspielers sondern die des Autors sei, hätten nicht verstanden, was er meine. Man solle eine Kritik zu einem Film schreiben, man soll ihn nicht mögen. Aber Hass und Galle in Richtung eines Individuums zu speien, das nur versuche, sein Bestes zu geben, um eine Geschichte zu erzählen - selbst wenn diese Geschichte furchtbar sei - sei lahm. Man solle schlichtweg nicht anschauen (was einem nicht gefalle).
Gunn nimmt damit zwar den Post von Best zum Anlass, greift aber ein besonders brisantes Thema auf. Zuletzt hatten Star Wars-"Fans" Darstellerin Kelly Marie Tran wegen ihrer Rolle in Star Wars - Die letzten Jedi aus den sozialen Netzwerken vertrieben. Und auch Johnson wurde massiv mit Beschimpfungen und Drohungen - bis hin zu Morddrohungen - überschüttet. Vorfälle wie dieser kommen gerade im Star Wars-Universum vermehrt vor und häuften sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr.
Rey foreshadowing Kylo vs Luke. pic.twitter.com/VSO9r2NP4e
— Star Wars Stuff (@starwarstuff) 2. Juli 2018
Star Wars (or any movie) may be important to you, but it doesn’t belong to you. If your self-esteem depends on how good you think the current Star Wars is, or your childhood is ruined because you don’t like something in a movie, GO TO THERAPY.
— James Gunn (@JamesGunn) 4. Juli 2018
At the point when work writing & directing big franchises has become the emotionally loaded equivalent of writing a new chapter of The Bible (w/ the probable danger of being stoned & called a blasphemer), then a lot of bolder minds r gonna leave these films 2 hacks & corp boards.
— Mangold (@mang0ld) 5. Juli 2018
If you feel that is the case, if u feel the film makers are just corporate tools and powerless, then why bitch at us? In the case of @rianjohnson and @chrismcquarrie, i assure you these cats are not “owned”. They actually fight your battles behind the scenes.
— Mangold (@mang0ld) 5. Juli 2018