Update 2: Bei aller Kritik, die an Star Wars - Die letzten Jedi geübt wird, stellt sich vor allem eine Frage: Haben Rian Johnson und sein Team viel zu viel gedacht, aber zu wenig gezeigt? In den letzten Monaten war der Regisseur vornehmlich damit beschäftigt, Fragen zu beantworten, deren Antwort man größtenteils im Film erwartet hätte. Mehr Input zu Snoke (Andy Serkis) und dessen Ring, der im Vorfeld eine große Rolle gespielt hat, oder zum Kyber-Kristall von Luke Skywalker, der leicht zu übersehen ist, wenn man im falschen Moment blinzelt.
Die neueste Überraschung tut nun Laura Dern kund, die im Film als Vizeadmiral Amilyn Holdo versucht hat, in Leias (Carrie Fisher) Fußstapfen zu treten. Holdo sei in den Augen der Verantwortlichen eine wahre Rebellin im Widerstand gewesen. Kulturell hätte man sie vielleicht als Hippie eingeordnet, jedoch strebte sie nach Frieden und war dieser Hinsicht eine Revolutionärin. Sie wollte von Leia geführt und ausgebildet werden, die sie alles gelehrt hat, was sie wusste. In den Rängen wollte sie aufsteigen, um Leias Mission zu unterstützen, aber sie habe auch Dinge an sich gehabt, die mit der Macht zu tun hatten. Was Dern damit sagen will: Holdo war Machtnutzerin.
Dran glauben musste in Star Wars - Die letzten Jedi nicht nur die Bestätigung dessen, sondern auch eine Szene, die Mark Hamill gerne im Film gehabt hätte. Diese wäre auf die Offenbarung hin gefolgt, dass Han Solo (Harrison Ford) tot ist, und hätte laut Hamill deutlich gezeigt, dass Luke vor Rey (Daisy Ridley) und Chewbacca (Joonas Suotamo) nur eine Show abzieht und in Wahrheit ein verbitterter und gebrochener Mann ist. Das Publikum hätte ihn völlig anders wahrgenommen, hätte er seine Gefühle in dieser Szene zeigen können und um Han trauern können.
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Update: Wer neben all den angeregten Diskussionen zu Star Wars - Die letzten Jedi etwas zum Lachen braucht, der findet unter diesem Link nun ein Blooper Reel, das über Entertainment Weekly veröffentlicht wurde. Auffällig ist dabei, wie häufig sich Oscar Isaac eine Ohrfeige von Carrie Fisher eingefangen hat. Einem von beiden dürfte das wohl deutlich mehr Spaß gemacht haben als dem anderen.
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An dieser Stelle müssen wir wohl kein weiteres Mal betonen, dass Star Wars - Die letzten Jedi nicht bei allen auf Wohlgefallen stieß und der Aufschrei immens war. Das kam in den letzten Monaten nur allzu deutlich rüber.
Spannend bleibt für viele hingegen die Frage, was es mit Rian Johnson und seiner neuen Star Wars-Trilogie auf sich hat. Manch einer spekulierte bereits darauf, dass die Kritik an Star Wars - Die letzten Jedi Auswirkungen auf diese Trilogie haben könnte. Am Rande erwähnte Johnson aber bereits, dass er weiterhin an seinen Plänen festhalten will. Nun betonte er es noch einmal ausdrücklich.
Beim SXSW-Festival sprach er mit Erik Davis von Fandango und erklärte, er denke, dass alles, was in Sachen Star Wars unternommen wird, eine große, laute Reaktion nach sich ziehe, weil die Fans einfach so leidenschaftlich dabei seien. Und gerade das mache sie doch so großartig. Nur sei es nicht möglich, eine Geschichte zu erzählen, die einem wirklich am Herzen liegt, und dabei intellektuell zu verarbeiten, was alle anderen sehen wolle. Dies sei weder gesund, noch sei es eine gute Art, eine Geschichte zu erzählen, findet Johnson.
Einen Ausschnitt aus dem Interview findet ihr unter dieser News. Dort ist auch ein Link zum vollständigen Interview auf YouTube eingebettet. Man merkt ebenso, wie Mark Hamill ein gutes Wort für Johnson einlegt, allerdings hat er sich in der Vergangenheit selbst schon kritisch gegenüber dem geäußert, was sich in der Star Wars-Saga derzeit zuträgt. Nicht ganz so kritisch ist eine seiner neuesten Aussagen, in der er sich erneut darauf bezieht, dass George Lucas zwar nicht alle Details der Sequel-Trilogie ausgearbeitet, sie aber als großes Ganzes im Kopf hatte.
Wie J.J. Abrams die aktuelle Trilogie abzuschließen gedenkt, wissen wir noch nicht, aber zufälligerweise weiß Hamill, wie Lucas es gehandhabt hätte. Der hätte Luke Skywalker erst am Ende von Star Wars - Episode IX getötet, nachdem er Leia (Carrie Fisher) in den Machtkünsten ausgebildet hätte, erzählt er. Auch dieser Handlungsstrang sei in Star Wars - Die letzten Jedi nie zum Tragen gekommen. Wie es jetzt weitergeht, dürfte noch eine ganze Weile im Ungewissen bleiben - zumindest fürs Publikum. Star Wars - Episode IX kommt am 19. Dezember 2019 in die Kinos, und angeblich hat Hamill keine Ahnung, ob er dann noch einmal in Erscheinung treten darf.
From #SXSW ???? Here's director @rianjohnson on whether fan reaction to #TheLastJedi is influencing the way he's approaching those new #StarWars movies he's working on, via @Fandango
— ErikDavis (@ErikDavis) 22. März 2018
Full interview ???? https://t.co/Qyrl85LAMn pic.twitter.com/LaUqWLvPEg