Joker im neuen Trailer zum "Justice League"-SnyderCut! + Bilder, Details (Update)

Jo, ganz nett.
Mehr muss man nicht dazu sagen, besonders wenn man wieder "Minus-Hüte" angedroht bekommt, weil man nicht der gleichen Meinung ist ;)

@PaulLeger

Kann ich alles gut nachvollziehen.

Bei einem Projekt wie Wandavision glaube ich aber fast, dass man sich dadurch die Schichten über eine ästhetisch interessante Hintertür erschließen möchte, die Superheldenfilmen kritisch gegenüberstehen. Das sieht man an der positiven Reputation, die die Serie auch bei Marvel-kritischen Menschen genießt.

Diese Randbemerkung ändert aber wenig daran, dass deine Aussage einen wahren Kern besitzt.

@ Nothing-is-Written

Deshalb bin ich da nach wie vor skeptisch bezüglich des finalen Bildformats. Ich denke nicht, dass Warner und AT&T mit dieser Entscheidung leben könnten. So etwas wird doch auch vertraglich geregelt, damit das Studio keine bösen Überraschungen erleben muss.

Ich gehe schon davon aus, dass der Film im von Snyder gewünschten Bildformat veröffentlicht wird, da Warner das Format in diesem Fall nicht so wichtig sein dürfte wie bei einer Kinoveröffentlichung. Man sieht ja z.B. auch an "WandaVision", der als Kinofilm wohl nicht grünes Licht erhalten hätte, dass Studios bei Streamingveröffentlichungen deutlich eher gewillt sind, Formate durchzuwinken, die aus den üblichen Sehgewohnheiten ausbrechen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand, der plant, sich für diesen Film ein HBO Max-Abo zu holen, sich jetzt nur wegen des Bildformats dagegen entscheidet. Und wie bereits an anderer Stelle erörtert hat dieses Projekt auf Casuals außerhalb der Nerdblase wenig bis gar keine Anziehungskraft, man dürfte also kaum potentielle Gelegenheitsgucker vergraulen.

Wer einen Superheldenfilm macht, sollte sich gefälligst auch mit den entsprechenden KinogängerInnen und den Publikumswünschen auseinandersetzen. Besonders, wenn eine Petition ihm diese Drehs und den finalen Schnitt erst ermöglichte. Der Auftrag lautete ja, dem Publikum die Snyder-Version zu liefern. Nur durch diesen Rückenwind, hat er überhaupt Carte Blanche bei der Fertigstellung seiner Version. Entsprechend wäre sein Vorgehen schon als sehr arrogant/ignorant zu bezeichnen.

Ich fände es zur Abwechslung mal konsequent und daher lobenswert. Snyder hat inhaltlich so viele an den Publikumsgeschmack angepasste Entscheidungen getroffen, dass ich es erfrischend fände, wenn er zumindest in diesem Punkt tatsächlich seine Vision durchdrückt statt sich dem Massen-Appeal zu beugen. Auch wenn sich diese Entscheidung sehr wahrscheinlich als sinnfrei oder gar fehlgeleitet entpuppen dürfte, ist sie doch genuin seine eigene und das ist mir hundert mal lieber als nachträgliche Korrekturen bei den Fans unbeliebter Dinge aus den Vorgängerfilmen zum Zwecke der Anbiederung.

Ganz ehrlich, mir ist egal, was der Hintergrund ist: Es gibt keine 4:3 Fernseher mehr, das Ding ist für den Stream gemacht. Da macht es überhaupt keinen Sinn für 4:3. Da muss man nicht lange über Kunst-Kommerz oder was auch immer diskutieren. Wer den Trailer jetzt gesehen hat, dem dürften die verschwommenen Ränder aussserhalb des Bildmaterials auch schon aufgefallen sein. Ich denke nicht, dass das irgendjemandem zusagt.

So ein richtiges Cinemascope Eventfilmchen wäre mir da echt lieber als sein Ego wieder raushängen zu lasen: aber ich könnte durchaus mit 16:9 zufrieden gestellt werden. 4:3 ist einfach nur eine Frechheit.

Und da der Film vraussichtlich auch noch mit einem Cliffhanger enden wird, und ich dafür schon meinen Goodwill verbraucht habe, habe ich für dieses 4:3 einfach ma gar keinen Goodwill mehr übrig.

Wenn er sich nochmal überreden lässt und das im heutzutage gängigen Bildformat rausbringt, bin ich der erste der schweigt!

Bin gespannt, ob der auch nach Deutschland kommt. Da er ja als Max Original beworben wird, dürfte es schwierig werden.

@PaulLeger

Mir ging es eher um die allgeine Kritik am 4:3-Format und darum, Snyders Versuch darin zu verorten. Ich wollte Zack Snyder damit keinesfalls verteidigen.

Ich glaube darüber hinaus nicht, dass eine große visionäre Idee dahintersteckt. Eher ist es wohl so, wie von dir beschrieben, dass er sich in solchen Mitteln einfach verloren hat und auf edgy machen möchte. Zumindest halte ich das für denkbar.

Wer einen Superheldenfilm macht, sollte sich gefälligst auch mit den entsprechenden KinogängerInnen und den Publikumswünschen auseinandersetzen. Besonders, wenn eine Petition ihm diese Drehs und den finalen Schnitt erst ermöglichte. Der Auftrag lautete ja, dem Publikum die Snyder-Version zu liefern. Nur durch diesen Rückenwind, hat er überhaupt Carte Blanche bei der Fertigstellung seiner Version. Entsprechend wäre sein Vorgehen schon als sehr arrogant/ignorant zu bezeichnen. Superheldenfilme erhalten ja erstlinig deshalb diese immensen Geldsummen, weil sie das Potential besitzen, sich massenweise zu verkaufen. Das heißt auch, dass es da stillschweigende Spielregeln bezüglich des Erscheinungsbildes gibt, damit der Massen-Appeal überhaupt greifen kann.

Deshalb bin ich da nach wie vor skeptisch bezüglich des finalen Bildformats. Ich denke nicht, dass Warner und AT&T mit dieser Entscheidung leben könnten. So etwas wird doch auch vertraglich geregelt, damit das Studio keine bösen Überraschungen erleben muss. Und plötzlich ist die Version ja auch in Farbe. Ich glaube daher, dass Snyder sehr genau weiß, welche Diskussionen er damit lostritt. Das passt zu seiner aufmerksamkeitsheischenden Art der letzten Monate. Solche mehr oder minder cleveren Marketingmaßnahmen zählen durchaus zum Geschäft.

Bezüglich des künstlerischen Erfolgs dieses Films: Ich finde ihn wie gesagt eher auf der Meta-Ebene interessant, als dass ich an ein umwerfendes Filmerlebnis glaube. Längere Spielzeit bedeutet im Zusammenhang mit den zahlreichen weiteren eingebetteten Figuren wohl nur, dass wir mehr Namedropping und Nerd-Referenzen ohne deren Kontextualisierung erhalten. Das Ergebnis wird meiner Meinung nach fast so anmuten, als ob sich ein Kind mit Actionfiguren fantasievoll austobt.

Edit: Der Vergleich mit Riefenstahls Filmen sollte keinesfalls meinen, dass er im Ansatz an deren Ästhetik des Bildaufbaus und der geografischen Verortung heranragt. Riefenstahls Werk ist stark mit den ästhetischen Maßstäben der damaligen Zeit, insbesondere dem Dritten Reich verbunden. Darüber hinaus gehen viele Entscheidungen nicht einmal auf ihr Schaffen zurück, sondern sie verleibte es sich von ihren Kameramännern ein. Auch wenn sie die Vorgehensweise und ihre Verbindung zu Nazi-Funktionären mitsamt der damit einhergehenden ideologischen Überzeugung bis zu ihrem Tode leugnete, lässt sich darin etwas erkennen, das Snyder nicht besitzt: einen höheren moralischen Grund für die entworfene Ästhetik. (Moralisch meint hier keinesfalls gut!) Die Schönheit deutschen Körperkults in Anlehnung antiker Reminiszenzen zu präsentieren, ist eine durchaus intelligente Verknüpfung, um wirksame Propaganda zu erschaffen. Wenn Snyder tatsächlich daran appelliert, verflacht diese Idee bei ihm jedoch zu einem gefälligen Zitat. Superhelden als antike Helden und sich als eine Art Messiahs darzustellen, erscheint mir anhand dieses Blickwinkels jedenfalls sehr fadenscheinig.

Kann mir mal jemand von den eingefleischten DC Fans erklären, weswegen hier der Leot Joker anders aussieht, als in Suicide Squad?
Ist es ein anderer Joker? Zu einer anderen Zeit? Was sprach gegen das Damaged-Tattoo?

Weswegen erinnert mich die Version aus dem Trailer optisch sehr an Ledgers Joker?

Ich glaube das sind so viele Fragen... es mag mir einfach nicht gelingen im DCEU Fuß zu fassen... :-(

@ Nothing-is-Written

Deine allgemeinen Ausführungen zum Bildformat kann man auf jeden Fall unterschreiben, allerdings kann man auch berechtigt anzweifeln, ob bei jemandem wie Zack Snyder hier wirklich künstlerische Aspekte den Ausschlag gegeben haben oder der Grund für das Format nicht deutlicher simpler ist.

Das hier war 2017 nämlich Snyders Antwort auf die Frage, wieso er "Justice League" in 1,85:1 gedreht habe (das dürfte ein Kompromiss mit dem Studio gewesen sein, weil Snyder so "große" Bilder wie möglich haben wollte, aber Warner damals keinen 300 Mio teuren Comic-Blockbuster im 4:3-Format rausbringen wollte): “I had so much fun shooting the IMAX sections of my movie (BvS). Sort of fell in love with that giant, less rectangular aspect ratio and so that’s why I shot JL 1:85.” Link

Und das klingt schon deutlich mehr nach Snyder. Er macht es, weil er findet, dass es geil ausschaut, wer ihm da tiefere künstlerische Motive unterstellt, meint es meiner Meinung nach etwas zu gut mit ihm. Lustigerweise hat er "Justice League" nicht mal mit IMAX-Kameras gedreht, so dass seine Entscheidung nicht mal rein ästhetisch großen Sinn ergibt, aber thats Zack Snyder for you.

Was ich bislang an Promo-Material gesehen habe, wirkt da alles sehr gewollt auf episch getrimmt. Epische Bilder schreien aber eigentlich nach 2,39:1, daher kann ich Kritik an seiner Entscheidung verstehen. Ich persönlich glaube ja nicht, dass das Bildformat am Ende das größte Problem des Films sein wird...

@Mindsplitting

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man dem 4:3-Format aus persönlichen Gründen abgeneigt ist, aber die getätigte Äußerung lässt mich stark am Verständnis der Filmkunst und seiner Historie zweifeln.

Einige der besten und gehaltvollsten Filme sind in diesem "unsäglichen Format" gedreht. Ich werfe einfach mal Kurpsawas Die Sieben Samurai von 1954 in den Ring. Der allein sollte ausreichen, um die Kurzsichtigkeit des Arguments vor Augen zu führen. Solltest du zahlreiche alte Filme aus den 50ern besitzen, empfehle ich dir dringend, die Einstellungen deines Fernsehers noch einmal zu sondieren. Es soll ja sogar Leute geben, die sich die wundervollen Tramp-Filme Chaplins oder Murnaus Epen mit sämtlichem Bildverbesserungsschnickschnack inklusive flüssigerer Bewegungsdarstellung durch Zwischenbildberechnung anschauen, ohne überhaupt zu merken, dass man diesen Filmen ein stückweit ihrer Patina und damit auch ihrer Seele beraubt. Meine Aussage kann man gern als elitäres Gehabe empfinden, allerdings ändert das nichts an der akkuraten Einordnung der visuellen Haptik dieser Beiträge.

Selbst heute noch entscheiden sich RegisseurInnen wie Bela Tarr, Robert Eggers oder Paweł Pawlikowski für diese besondere Ästhetik. Durch die Schaffenskraft eines kunstbegabten Menschen ist die Bildkadrierung ein ebensolches Stilmittel, wie der Sound oder die Farbigkeit.

Sollte Zack Snyder den Film tatsächlich so herausbringen, bezweifel ich, dass Warner Bros., geschweige denn AT&T, von dieser Idee begeistert waren. Für einen Superhelden-Hochglanz-Streifen ist das doch schon zugegebenermaßen sehr gewöhnungsbedürftig (aber auch interessant). Der Mainstream ist von so etwas schnell abgeneigt, da er sich nicht mit den Hintergründen eines Films und der Filmgeschichte befasst. Also ist das ein klares Wagnis. Dementsprechend trägt wohl allein Snyder die Schuld für diese Entscheidung.

Hier sagte mal jemand im Forum, dass Snyder ein Verehrer von Riefenstahls Ästhetik ist. Das wäre eine passende Erklärung für diese Formatwahl. Besonders wenn man sich die bisher geteilten Fotos vor antiken Ruinen anschaut, vor denen das heroische Epos Snyders in einer Filmdose ehrfürchtig präsentiert wird.

Ich glaube aber um ehrlich zu sein erst daran, dass er tatsächlich im 4:3-Format veröffentlicht wird, wenn er ausgestrahlt wird.

"There Is No Better Way To Frame a Face"

Siehe dazu auch: Noam Krolls Gedanken zu den ästhetischen Qualitäten des 4:3-Formats.

https://noamkroll.com/why-the-old-school-43-aspect-ratio-is-coming-back-with-a-vengeance-right-now/

Edit: @doctorwu1985

Da warst du mit ähnlichen Beispielen flinker

@Mindsplitting

Schade, das Du Filme wie "Lighthouse", "Ed Wood", "A Ghost Story", "The Artist" etc. als 80er Jahre TV Produktionen ansiehst.

Ja, klar diese Filme haben zum künstlerischen Zweck dieses Format, was bei "Justice League" bestimmt nicht der Fall ist. Aber 16:9 würde sich auch noch falsch anfühlen, denn das sieht aus wie 2010er Jahre TV Produktionen ;) ...Justice League sollte 21:9 verdienen!

Wahrscheinlich hat sich Warner dazu entschieden um weniger CGI rendern zu müssen?!

@striker78

Laut IMDB ist es leider 1.33:1 (4:3)

Echt traurig das man 2021 noch auf ein unsäglich grausames Format der 80er Jahre TV Produktionen setzt wp heutzutage gefühlt 99.999% aller Erdenbewohner die ein TV Gerät besitzen eines mit 16:9 haben.

Falls es so bleibt können sie sich die BluRay sparen, würde ich nicht kaufen. Habe bei Warners DCEU irgendwie zunehmend das Gefühl das es intern sabotiert werden soll.

Ich sammle seit ewigkeiten Blurays, und nichtmal die alten Schinken aus den 50ern (jaja remastered und so) haben das unsägliche soap TV Format.

@Cineast

Ich habe nur komplett rumgeblödelt mit der Annahme, dass es 2012 die Playstation 4 noch nicht gab. Danke für die fundierte Recherche.
Aber warum soll JL für die Playstation 4 erscheinen? Zwar gibt es Lieferschwierigkeiten, aber wenn dann bitte Playstation 5!