++ Update vom 23.10.2019: Jon Favreau, der Regisseur von Iron Man und Iron Man 2, bleibt ganz besonnen, was die von Martin Scorsese ausgelöste und von Francis Ford Coppola nur noch weiter verschärfte Superhelden-Kontroverse angeht. Diese zwei seien seine Helden und haben sich das Recht verdient, ihre Meinungen zu sagen, erklärte Favreau bei CNBC. Er würde nicht tun, was er tue, wenn sie nicht den Weg geebnet hätten. Sie haben ihm als Quelle der Inspiration gedient, das gehe bis zu Swingers zurück. Und sie können jegliche Meinung zum Ausdruck bringen, die sie wollen.
++ Update vom 21.10.2019: Während James Gunn auf Instagram eine Lanze für die Superheldenfilme bricht (unten nachzulesen), verdeutlicht Martin Scorsese seinen Standpunkt weiter. Was geschützt werden müsse, sei die einzigartige Erfahrung, einen Film zu erleben, idealerweise mit einem Publikum. Aber es gebe nun Platz für so viele andere Filme und so viele andere Wege, um sie zu erleben. Die Marvel-mäßigen Filme zum Beispiel, bei denen die Kinos zu Vergnügungsparks werden, seien ein anderes Erlebnis. Wie er zuvor gesagt habe, sei es kein Kino, sondern etwas anderes - ob man das gut finde oder nicht.
Unterstützung erhält Scorsese von einem anderen Schwergewicht Hollywoods, Francis Ford Coppola. Wenn Scorsese sage, dass die Marvel-Filme kein Kino seien, habe er recht, da wir erwarten, etwas vom Kino zu lernen, etwas mitzunehmen wie Erleuchtung, Wissen und Inspiration, stellt Coppola fest. Er wisse nicht, was es jemandem bringe, denselben Film wieder und wieder zu sehen. Scorsese sei noch nett gewesen, als er gesagt habe, es sei kein Kino. Er habe nicht gesagt, dass es verachtenswert sei, was er selbst jedoch sage. Coppola darf sich von Gunn also auch angesprochen fühlen: Wie Western und Gangsterfilme (und davor einfach nur Filme) werde nicht jeder dazu in der Lage sein, Superheldenfilme zu schätzen, selbst einige Genies nicht, schreibt Gunn. Und das sei okay.
++ Update vom 14.10.2019: Martin Scorsese macht keinen Rückzieher, im Gegenteil, er setzt noch einen drauf. Superheldenfilme seien kein Kino, sondern etwas anderes, bekräftigte er auf der The Irishman-Pressekonferenz beim BFI London Film Festival. Es sollte keine Invasion durch diese Filme geben, die Kinos müssten vortreten und Filme zeigen, die narrative Filme seien, so Scorsese.
Kinos seien zu Vergnügungsparks geworden, fuhr er fort. Das sei schön und gut für diejenigen, die mit dieser Art von Film Spaß haben, aber diese Vergnügungspark-Filme sollten nicht auch in alles andere "einfallen". Übrigens bewundere er deren Macher, da er wisse, welcher Aufwand dafür betrieben werde. Es sei einfach nur nicht sein Ding. Und es erschaffe eine andere Art von Publikum, die denke, dass dies Kino sei.
++ Update vom 09.10.2019: In der "Howard Stern Show" äußerte sich Robert Downey Jr. recht diplomatisch zu Martin Scorseses kontroversen Ansichten. Superheldenfilme kein Kino? Na ja, meinte Downey Jr., aber sie laufen doch im Kino. Es sei Scorseses Meinung, und die wisse er zu schätzen, da es wie bei allem sei. Man brauche all die unterschiedlichen Perspektiven, damit man zum Zentrum der Sache kommen und weitermachen könne.
++ News vom 07.10.2019: Das Marvel Cinematic Universe hat schon so einige renommierte Regisseure angelockt, von den Schauspielern ganz zu schweigen. Eine lebende Regie-Legende wird man dort aber niemals antreffen, und zwar Martin Scorsese. Seine Meinung von MCU-Filmen und Superheldenfilmen im Allgemeinen ist nicht die allerbeste, wie er gegenüber Empire durchblicken ließ.
Er schaue sich solche Filme nicht an, sagte Scorsese. Zwar habe er es versucht, doch das sei kein Kino. Am ehesten könne er sie sich - so gut gemacht sie auch seien, mit Darstellern, die unter diesen Umständen ihr Bestes geben - noch als Vergnügungsparks vorstellen. Es sei nicht das Kino von Menschen, die versuchen, anderen Menschen emotionale und psychologische Erfahrungen zu vermitteln.
Kurz nachdem diese Aussage ins Netz gelangt war, sah sich Guardians of the Galaxy- und The Suicide Squad-Macher James Gunn zu einer Reaktion via Twitter veranlasst: Scorsese sei einer seiner fünf liebsten lebenden Filmemacher, und er sei empört gewesen, als Leute gegen Die letzte Versuchung Christi demonstriert haben, ohne den Film gesehen zu haben, schrieb Gunn. Es stimme ihn traurig, dass Scorsese jetzt seine Filme auf die gleiche Art und Weise beurteile. Und er sage damit nicht, dass religiöser Fanatismus dasselbe oder in der gleichen Kategorie sei, wie seine Filme nicht zu mögen. Was er sage, sei, dass es ihm nicht gefalle, wenn Leute Dinge beurteilen, ohne sie wirklich gesehen zu haben, ob es nun ein Film über Jesus oder ein Genre sei.
Samuel L. Jackson, unser Nick Fury im MCU, gab ebenfalls einen Kommentar in Richtung Scorsese ab: Es sei so, als sage man, Bugs Bunny sei nicht lustig, findet er. Filme seien Filme. Es möge ja auch nicht jeder Scorseses Filme. Jeder habe eine Meinung, von daher sei es okay. Und es werde niemanden davon abhalten, Filme zu machen.