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Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers

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Kein Plan: J.J. Abrams über die "Star Wars"-Sequels + Boyega-Clip (Update)

Kein Plan: J.J. Abrams über die "Star Wars"-Sequels + Boyega-Clip (Update)
83 Kommentare - Mo, 31.05.2021 von Moviejones
Dass die "Star Wars"-Sequels keinem Plan folgten, ist nichts Neues. Man muss sich den Scherbenhaufen nur mal anschauen. Nun äußerte sich J.J. Abrams dazu.

++ Update vom 31.02.2021: John Boyega hatte sich in der Vergangenheit nicht unbedingt mit Kritik an den Star Wars-Sequels zurückgehalten. Dennoch, so teilte er in einem Clip, der kürzlich wieder auftauchte, wäre er bei weiteren Abenteuern an Bord. Der Clip wird derzeit massiv geteilt und diskutiert, stammt aber eigentlich schon aus dem Jahr 2020, ist also eigentlich nicht besonders neu, dennoch wollen wir uns des Themas kurz annehmen, da die Sequels derzeit ja immer wieder auf den Tisch kommen.

Es gebe bestimmte Voraussetzungen, so Boyega, und dazu gehöre, dass Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy, J.J. Abrams und der Rest des alten Teams wieder an Bord wären. Dann, so Boyega, wäre er für Verhandlungen offen. In dem selben Interview, das von Jake´s Take geführt wurde, erklärte Boyega, dass er sich auch vorstellen könne, dass Daisy Ridley und Oscar Isaac wieder mit dabei sein könnten, sollte man sich auch tatsächlich den Blick auf die Story lenken.

++ News vom 29.05.2021: Wenn man eine Filmreihe epischen Ausmaßes mit einer jahrzehntelangen, treuen Fanbase hat, die die gesamte Welt umspannt, dann würde man meinen, dass die Verantwortlichen einen Plan haben, wenn sie diese Filmreihe fortsetzen.

Aller, aller spätestens nach Star Wars - Der Aufstieg Skywalkers war den meisten klar: Nein, für die Sequel-Trilogie gab es schlichtweg keinen Plan. Star Wars - Das Erwachen der Macht mag zwar als Episode 4-Abklatsch bezeichnet worden sein, bot aber immerhin noch eine spannende Ausgangsbasis. Viele Fragen blieben offen, etwa nach Reys Herkunft, darüber, wie der Konflikt zwischen Finn und Phasma weitergeht und natürlich, ob Ben Solo aka Kylo Ren wieder zur hellen Seite zurückfinden würde.

Dann kam Star Wars - Die letzten Jedi und wirbelte alles durcheinander. Von den einen gefeiert, von den anderen gehasst, stellte der umstrittene Teil jedenfalls alles auf den Kopf und warf sogar einige in Star Wars - Das Erwachen der Macht gestellte Frage über den Haufen. Der Aufstieg Skywalkers überging dafür Teile von Die letzten Jedi und machte wiederum ein eigenes Ding - das irgendwie zu Das Erwachen der Macht passte, irgendwie mit Die letzten Jedi aufräumte und versuchte, noch irgendetwas zu reißen. Alles ziemlich planlos und das räumt Regisseur J.J. Abrams, der Das Erwachen der Macht und Der Aufstieg Skywalkers inszenierte jüngst in gewisser Weise ein.

Im Gespräch mit dem Collider erklärte Abrams, wie wichtig es sei, einen Plan zu haben. Er hätte einige Lektionen nun mehrfach gelernt und vor allem in dem Jahr mit der Pandemie sei ihm einiges klar geworden, wenn es darum ginge, Dinge so gut wie möglich zu planen. Man müsse immer darauf vorbereitet sein, auf das Unerwartete zu reagieren. Und das Unerwartete könne auf unterschiedlichste Arten auftreten. Es gebe nichts Wichtigeres, als sich darüber im Klaren zu sein, wohin die Reise gehen solle.

Wie Abrams einräumt, weichen die eigenen Vorstellungen manchmal auch von den Vorstellungen der Fans ab. Man könne dahingehend nicht immer alles absehen, aber - wie er teils auf die harte Tour lernen musste - sei es wichtig, einen Plan zu haben, denn andernfalls wisse man nicht, wozu das alles führen werde. Man wisse nicht, was man betonen wolle. Wenn man nicht wissen, was am Ende unausweichlich stehen solle, dann sei man immer nur so gut wie die letzte Sequenz oder der letzte Effekt oder der letzte Witz oderr was auch immer.  Aber man wolle auf etwas Unausweichliches hinführen.

Für viele Star Wars-Fans kommt diese Erkenntnis deutlich zu spät, denn den Flickenteppich, den man mit den Sequels ins Kino gebracht hat, kann man nur schwer korrigiert werden.

Quelle: Collider
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83 Kommentare
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normster : : Moviejones-Fan
30.05.2021 21:58 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@chrisgenienolan

Natürlich..der ganze hass-shit im Internet ist absolut armselig.solche Leute sehe ich auch nicht als wirkliche fans...eher als fanatische lost-boys...

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
30.05.2021 19:47 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.141 | Reviews: 19 | Hüte: 398

@ Nothing-is-Written:

Johnson und Kennedy haben es sich aber im Umkehrschluss zu leicht gemacht, indem sie die differenzierten Kritiken und enttäuschte Fan-Ansichten nicht von den Hasstiraden getrennt haben.

Dann hätten sich die beide da richtig positionieren und solche Verhalten nicht tolerieren. Ja, es steht die Fans zu sich zu äußern und etwas kritisieren, was deren Meinung nicht zu den Inhalt passend oder der Darstellung der Characteren einfach nicht gut ausgearbeitet wurden oder seinen motiv nichts aussagekräftig ist. Aber das Johnson v Kennedy das nicht erkannt haben oder nicht einsehen könnten ? Tragen die selbst mit schuld bei. Mann hätte die Fans hier klaren sagen sollen. Die sollen sachlich bleiben und nichts persönlich werden. Das gehört nun mal zum Film Business. Das die Fans immer laut werden.

Zurzeit entwickeln ja Netflix, The Sandmann Serie und mittlerweile sind die Casting auch bekannt gegeben, wer wer spielt. Vor allem die Rolle von Death wird von britischen Schauspielerin Howell-Baptiste, verkörpert. Und sie schwarz. Und die Fans kritisiere die Vorgehensweisen, das die Figuren death von eine weiße Schauspielerin spielen sollen. Neils Gaiman hat sich dazu geäußert,.: "I give all the fucks about the work. I spent 30 years successfully battling bad movies of Sandman. I give zero fucks about people who dont understand/ havent read Sandman whining about a non-binary Desire or that Death isnt white enough. Watch the show, make up your minds."

Ein bisschen dick übertragen von ihm. Aber er hat recht. Jeder oder jeden der Sandmann gelesen hat, wurde verstehen wieso warum und weshalb...

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
30.05.2021 18:54 Uhr | Editiert am 30.05.2021 - 18:59 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@ChrisGenieNolan

Natürlich muss man solch zutiefst asoziales Verhalten so manchen Internetmobs rügen und klarstellen, dass man Formen wie persönlichen Beleidigungen und Morddrohungen mit nichts als Ablehnung gegenübersteht und dass das nichts mit kritischer Haltung und Fandom zu tun hat.

Johnson und Kennedy haben es sich aber im Umkehrschluss zu leicht gemacht, indem sie die differenzierten Kritiken und enttäuschte Fan-Ansichten nicht von den Hasstiraden getrennt haben. Dadurch wurden sämtliche Menschen geschmäht, die dem Film ablehnend oder zumindest nicht ausschließlich positiv gegenüberstanden, obwohl die Urteilsfindungen teils stark variieren. Das ist schlicht unfair und dumm, da eine kritische Distanz zum Diskurs über Filmwerke dazugehört. Ich denke trotzdem, dass sich viele Fans zu wichtig nehmen und stark emotionalisiert agieren. Das ist für eine aufrichtige Diskussion nicht unbedingt förderlich. Manche völlig abwegige Blüten des Internettreibens sollten aber auch als solche Ausnahmeerscheinungen von den Filmschaffenden identifiziert werden. Das ist natürlich nicht gleichbedeutend damit, dass solche Reaktionen und Handlungen nicht ernstgenommen werden sollten oder dass das keine Spuren hinterlässt. Auch ist es legitim, dass man das anprangert. Aber Fairness gegenüber jenen Menschen, die sich die Mühe einer ausführlichen Kritik machen und ihre Perspektive auf den Film nachvollziehbar gestalten, sollte man dennoch walten lassen.

Das erinnert sonst unangenehm an so manchen deutschen Filmemacher...

Leider findet man solche widerlichen Hasskommentare auch sehr oft im Videospielbereich. Die Perfomance Actress Laura Bailey und Neil Druckman aus The Last of Us Part 2 können da leider auch so manche traurige Annekdote von sich geben. Ich empfinde das als erbärmlich. Es muss einem nicht jede Herangehensweise gefallen. Man darf etwas blöd oder idiotisch finden und sich darüber auch gern lustig machen, aber dann sollte man den Anstand besitzen, dass als Meinung von vielen zu betrachten und gleichfalls seinen Respekt vor betreffenden Personen nicht komplett verlieren bzw. diese nicht unnötig mit Hass überschütten. Kritik sollte fair bleiben. Es gibt Millionen andere Werke, mit denen man sich stattdessen die Zeit vertreiben.

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
30.05.2021 15:08 Uhr
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Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.141 | Reviews: 19 | Hüte: 398

@ normster:

Also, ich muss Rj hier beistehen. Alleine schon was die sogenannten Fans, wie sie mit KELLY MARIE TRAN, umgegangen sind, war inakzeptabel und zum fremdschämen. Sie wurde fertig gemacht. Dabei kann sie nicht dafür... wenn dann hätte man RJ Kritisieren sollen. Den er hat Marie tran Part als Ross geschrieben. Und nicht umgekehrt. Wenn die Fans persönlich werden und Rassistische Parole von sich her geben ? Dann sind das keine Fans mehr. Sondern Arsch***löcher

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normster : : Moviejones-Fan
30.05.2021 14:01 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@chrisgenienolan

RJ hat alle fan-Kritiken in die Ecke der Rassisten,frauenhassern,mann-babies usw. geschoben...allein das disqualifiziert ihn..denn das was er da gemacht hat spricht ihm jegliche weitere Beteiligung an SW ab!

Verstehe erst recht nicht warum man ihn jetzt in Verbindung mit mandalorian bringt?..geschweige von einer eigenen trilogie...

Er hat doch eindrucksvoll bewiesen das er mit der klassischen SW-erzählung nichts anfangen kann...und das auch gar nicht möchte!

Wie man sieht.. Es gibt da einfach fähigere leute die was für das fandom erschaffen wollen...

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normster : : Moviejones-Fan
30.05.2021 13:42 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@clampner

Ich akzeptiere jeden "Last Jedi-fan..wer überzeugt ist davon soll das auch sagen können...

Ich bin für mich zu der Überzeugung gekommen,das Wenn man nicht tiefer in die Materie einsteigt(und das ist absolut nicht negativ gemeint!) ist das ein unterhaltsamer,überraschender,handwerklich gut gemachter sci-fi-film.

Ist man aber tief in der Materie verwurzelt kommt man zu einem anderen Urteil..

..diese Erkenntnis habe ich in meinem gesamten Freundeskreis ohne Ausnahme feststellen müssen..die "normalos" fanden den Film gut..die "nerdys" verdammen den Film wie der Teufel das weihwasser

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Clampner : : Moviejones-Fan
30.05.2021 13:02 Uhr
0
Dabei seit: 20.05.20 | Posts: 155 | Reviews: 0 | Hüte: 3

@Nothing-is-Written
Sehr gut aufgeschlüsselt. Sehe ich auch so. Auch wenn ich Hans Tod zur stärksten Szene von Episode 7 zähle. Hätte zwar ruhig auch einen Film später passieren dürfen, aber im Bezug auf Kylo war das eine höchst spannende Entwicklung. Im Bezug auf Rey wirkt die Szene natürlich blass und wie ein billiges Abziehbild, dem stimme ich zu.

@normster
Storys folgen durchaus einer gewissen untergeordneten Logik, die nichts mit Geschmack oder kreativer Freiheit zu tun haben. Die meisten TLJ-Verfechter füllen die vielen Logiklöcher mit Fan-Fiction, die von Person zu Person variiert. Das ist ihnen nicht zu verübeln, aber Fan-Fiction macht aus einer unsinnigen Geschichte nur inoffiziell eine sinnige. Letztendlich kannst du an deine persönliche Version der Story glauben und sie zurecht abfeiern. Das macht aber die tatsächliche Story im objektiven Sinne nicht besser, weshalb sich schwer mit solchen Leuten über den Film diskutieren lässt.

Anstelle einer Geschmacksfrage ergibt sich hier also eher die Frage, inwiefern man bereit ist, seinen selbstgemachten Erklärungen zu glauben. Genau hier ergibt sich der Zwiespalt zwischen den Fans. Die einen kritisieren das Drehbuch für das, was es ist, und die anderen schreiben es sich im Kopf selbst zurecht. Beides sollte man tolerieren.
Manche Fan-Erklärungen, wie "Holdo vermutet einen Spion auf ihrem Schiff", löst trotzdem keines der gröberen Plotholes, aber ok tongue-out

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
30.05.2021 12:53 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.141 | Reviews: 19 | Hüte: 398

@ normster:

Das er auf die Fans losgegangen ist, hab ich wirklich nicht mitbekommen... vllt hast du auch recht, das er seinen Ego in der Vordergrund gestellt haben. Aber es ist auch nicht zu leugnen, das der Mann bessere Charakteren entwickelung abgeliefert haben, als die Star Wars Veteranen in SW7 ... von SW9 wollen wir erst gar nicht anfangen ... aber es ist Geschmacksache. Vllt war er der falsche man in Star Wars Universum. Aber er hat wenigsten gewagt Star Wars Universum zu expandieren und zu erweitern. Als nur alles auf Skywalker Umgebung klein zu halten .

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normster : : Moviejones-Fan
30.05.2021 11:57 Uhr
1
Dabei seit: 28.05.21 | Posts: 25 | Reviews: 0 | Hüte: 2

@chrisgenienolan

Ich Denke über den Sinn oder Unsinn der "Last jedi"- Story lässt sich diskutieren...is halt Geschmackssache...

Aber wie gesagt...wenn eine Fangemeinde so kaputt geht weil ein Regisseur einen egotrip veranstaltet und dann auch noch die Fans beleidigt und angreift...dann hat er es falsch gemacht!

Da kann man nicht drüber diskutieren...

Das schlimme daran ist..er wollte es so.er wollte keinen Film für dieses fandom machen..er wollte provozieren.

Denn Wenn dieser Regisseur nichtmal geringste Fehler anerkennt, dann stimmt was mit dem typ nicht...das ist Arroganz in Reinkultur!

Und das passt auch zu seinem Film...RJ war völlig überambitioniert einen Film zu machen der Hauptsache anders ist...er war schlichtweg der falsche für den Job!

Eines muss ich RJ aber lassen...er hat mich überrascht...aber nicht im positiven Sinne.. denn für mich war es eine Fehlinterpretation von Star wars und das habe ich mir nicht vorstellen können!

Der Film war ne Mogelpackung...ich wollte die Geschichte vom ersten Teil fortgesetzt haben..und keine unstimmige zerstörungsorgie an der Storyentwicklung...

Jede einzelne Entscheidung in der Story war für mich falsch...da sie die Entwicklung der trilogie insgesamt nicht das geringste gebracht hat.

Können wir gerne diskutieren

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
30.05.2021 11:54 Uhr | Editiert am 30.05.2021 - 11:57 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@Clampner

Die Kritik verstehe ich und das gibt mir noch mehr zum Nachdenken. Worauf ich besonders hinauswollte, ist, dass ein respektloser Umgang nicht gleichbedeutend mit einem schlechten Filmerlebnis sein muss. Die Sequels versagen schließlich nicht nur bei der Herleitung der letzten 30 Jahre, sondern auch bei der grundlegenden Vermittlung einer spannenden, wendungsreichen und dramatischen Geschichte mit einigermaßen erinnerungswürdigen Szenen und Figuren, die für einen größeren Kontext stehen. Da man es nun auch noch versäumt hat, den alten Figuren wirklich eine brauchbare und glaubwürdige Motivation im Schulterschluss mit den alten Filmen zu geben, scheitert das Vorhaben an allen Fronten. Die neuen Zuschauer:innen können mit den Darbietungen wenig anfangen, weil eine gute Geschichte mit rotem Faden nicht vorhanden ist und die alten Hasen werden zusätzlich vor den Kopf gestoßen.

Es ist ja nicht einmal das Problem, dass die alten Figuren förmlich verheizt werden, sondern dass man auch noch die Dummheit begeht, die neuen Figuren einst denkwürdige Sätze aus den Originalfilmen hirnlos nachplappern zu lassen. Das mutet so an, als ob es reichen würde, eine Geschichte im Universum von Star Wars durch dessen popkulturelle Strahlkraft zu vermitteln. Maas Tanakas Yoda-Monolog über die Macht in Episode 7 hat mich bei der damaligen Mitternachts-Premiere zur absoluten Fremdscham gebracht. Leider wurde das im Verlauf nicht wirklich besser. Ebenso sehe ich das bei Hans Tod, der an das Ableben von Obi-Wan angelehnt ist, ohne dass man so richtig versteht, weshalb das in dieser Konstellation unternommen wurde. R2D2 erwacht wie von Geisterhand aus seinem Trauerschlaf und fügt dann auch noch die Karte zu Meister Luke zusammen. Das wirkt so, als ob man das im Schnelldruchlauf geschrieben hätte, weil man nach dem ganzen Action-Brimborium nicht wusste, wie man Teil 7 zufriedenstellend abschließen könne.

Es ist zum Haareraufen, dass man die Motivationen und Konflikte nur durch die Schablone der alten Filme herauszuarbeiten versucht, ohne dass man es versteht, diese Referenzen nuanciert und intelligent einzusetzen, geschweige denn eine erzählenswerte Prämisse zugrundelegt.

Dazu gesellt sich der hoffnungslos quatschige Fan-Service, der über keine tiefere Ebene verfügt, als pseudo-ikonische Szenen kreieren zu wollen.

Da wäre die Idee zu nennen, dass Rey Lukes blaues Lichtschwert zurückbringt. Warum nicht sein grünes Schwert?! Nur wegen dem Wiedererkennungswert. Zu Beginn von Episode 7 wollte man tatsächlich zeigen, wie Lukes Hand mit seinem Lichtschwert 33 Jahre später (nach Episode 5) im All herumtreibt und man dieses aufsammelt. Ich weiß nicht, ob man sich mit der Erklärung für die falsche Lichtschwertfarbe nur aus der Affäre ziehen wollte, oder ob diese Szene tatsächlich in Storyboards oder Schnittmaterial existiert, aber für mich gilt: wenn es nicht gezeigt wurde, existiert es nicht und es ist folglich als grober Logikfehler zu bewerten.

Kleiner Tipp fürs Filmhandwerk: ikonische Szenen kreiert man durch geschickte Arrangements, spannende Wendungen, gutes Schauspiel und gezielten Einsatz technischer Möglichkeiten. Das steht im Gegensatz zum Knöpfchendrücken von Nostalgie, die gar nicht wirken kann, wenn man die Ideen der Vorlagen nicht angemessen versteht und zu transportieren imstande ist.

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Clampner : : Moviejones-Fan
30.05.2021 11:22 Uhr
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Dabei seit: 20.05.20 | Posts: 155 | Reviews: 0 | Hüte: 3

@Bonsai @Nothing-is-Written
Bezüglich Luke:
Genau so ist es. Mit Luke wurde übrigens genauso umgeganen, wie mit Han: Die vorangegangene Entwicklung der beiden wird komplett ignoriert. Beim eindimensionalen Han ist das sehr schade, aber gerade noch so zu verschmerzen. Lukes Charakter dagegen ist um einiges vielschichtiger (war ja auch mal der Protagonist). Die gesamte OT erzählt von seinem Aufstieg zum Jedi, der er dann in der Disney Trilogie plötzlich nicht mehr ist. Und damit meine ich nicht seine bloßen Ansichten über die Jedi-Religion als solche, sondern dass er wirklich alles verlernt zu haben scheint, was ihn ausmachte. Und als wenn das nicht genug wäre, verliert er sogar seine Kerneigenschaft: kompromisslose Hoffnung.

Ich sage nicht, dass Charaktere sich nicht verändern können, aber da liegen mindestens mehrere Geschichten hinter, die nie erzählt wurden. Die darf man sich als Fan dann selbst hinten rausziehen oder was? So geht schreiben nicht. Und das Argument am Ende ist immer:
"Es ist derselbe Luke, das hat er in der OT auch immer so gemacht."
Klingt eher wie ein Eingeständnis.

Yoda wurde genauso verhunzt. Man nimmt ausgerechnet die 2 Szenen aus 6 Filmen, in denen er einen lustigen Kauz gibt, und benutzt sie als Schablone für seinen Episode 8 Auftritt. Das alles hat mit einer ordentlichen Charakterzeichnung und "Respekt für die Figuren" nichts mehr zu tun.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
30.05.2021 10:54 Uhr | Editiert am 30.05.2021 - 11:23 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@Bonsai

Das kann man natürlich diskutieren. Dankeschön für deine Einordnung. Allerdings könnte man auch sagen, dass der Kampf um Frieden auch an Luke nicht spurlos vorbeigegangen ist und er diesen um jeden Preis bewahren möchte. Fakt ist aber, dass man diesem zentralen Konflikt dann viel mehr Aufmerksamkeit hätte widmen müssen, als das einfach in einer kurzen Rückblende zu erledigen. Das ist dann natürlich respektlos und fehlgeleitet im Umgang mit dieser wichtigen Identifikationsfigur.

Für mich sieht das Verhältnis von Prequels und Sequels so aus:

Handwerklich betrachtet haben die Sequels die deutlich besseren Voraussetzungen, um überzeugend zu sein. Der Einsatz zahlreicher Props etwa und die angenehm langsame Einführungssequenz sind eine gute Ausgangslage. Damit macht man aber deutlich zu wenig und mischt alle längst bekannten Versatzstücke zu einem unausgegorenen Wust durcheinander.

Die Prequels hatten das Problem in der glaubwürdigen Vermittlung des Universums (viel CGI und wenig Kontext zur Entfaltung für das Schauspiel). Die Figuren waren aber deutlich interessanter und ambivalenter gestaltet und es gab eine übergeordnete Rahmenhandlung mit Innovationen (nicht jede war gut, aber vieles brauchbar und manches sogar großartig).

Edit: Für Glaubwürdigkeit sorgte aber trotz der gewöhnungsbedürftigen Drehumstände insbesondere die Darstellung der unterschiedlichen Polit- und Ökosysteme. Das bezog sich stimmig aufeinander und es wurde plausibel, woran die unterschiedlichen Völker interessiert sind.

Die unglaubwürdigen Liebesszenen in Episode 2 (Schöne Menschen in hübschen Kulissen: die müssen sich Lieben!) sind allerdings ebenso verdrängenswert wie die zahlreichen Fehler in der Inszenierung von Konflikten. Wenn Master Windu etwa von Annakin in Episode 3 erfährt, dass Palpatine der Sith-Lord ist, dann spazieren sie im selben behäbigen Tempo weiter. Solche handwerklichen Probleme findet man in den Prequels zuhauf. Das nagt an der Glaubwürdigkeit des Szenarios, weil das Ausmaß der drohenden Katastrophen dadurch nicht an das Publikum übertragen wird.

Ich weiß zu Beginn von Episode 2 nicht einmal wer Count Doku ist und soll da bei der Auseinandersetzung mitfiebern, weil ich plötzlich weiß, dass er der Schüler von Yoda war. Den selben Kniff packt man in Episode 3 mit General Grievous aus. Annakin und Obi-Wan hatten eine actionreiche Zeit, aber wirkliche Tiefe erhält ihre Freundschaft durch die annekdotenreichen Gespräche kaum. Das ist einfach faules Storytelling, insbesondere wenn man bedenkt, dass man bereits massig Figuren hatte, um den Plot voranzutreiben. Vielleicht hätten hier losgelöste Zwischenfilme sogar den nötigen Kontext geliefert. Ich habe jedenfalls keine Lust mir die Serie The Clone Wars weiter anzusehen, da ich selbst die besseren Episoden recht ermüdend fand und mir dafür meine Zeit zu schade ist...

Star Wars 7-9 kreieren hingegen aus jeder noch so kleinen Situation maximum Drama, ohne, dass das Publikum überhaupt begreift, was da jetzt weshalb auf dem Spiel steht bzw. ist es ab einem gewissen Punkt egal, weil die Figuren nicht über genügend Tiefe verfügen und diese ihr Mindset teils in Sekundenbruchteilen ändern (siehe der kaum ausgearbeitete Konflikt Finns).

Ergo: Eine Synthese der Stärken der Prequels und Sequels wäre ein Segen!

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Bonsai : : Moviejones-Fan
30.05.2021 10:15 Uhr
0
Dabei seit: 08.12.12 | Posts: 502 | Reviews: 2 | Hüte: 31

@Nothing-is-written

Das Problem ist im Kern lediglich, dass Luke scheinbar an Vader nie Zweifel hat, aber dann eben an Bens Bett mit gezogenem Lichtschwert steht weil er ein schlechtes Gefühl hat (Und damit ja den ganzen Mist er auslöst). Natürlich sind da 30 Jahre zwischen aber dennoch wirkt das dann doch eher unpassend.

Die Sequels fügen mMn dem Franchise einfach nichts hinzu, wiederholen vieles aber eher uninspiriert und zu offensichtlich, während die Prequels das zumindest besser gemacht haben. Auch fand ich Neeson, Lee, McGregor, Jackson und Co. war die Lust auf das Produkt eher anzusehen als den neuen. Ich hasse die ST nicht, meinem noch jungen Sohn haben sie gefallen, aber qualitativ merkt man, dass es hier um die schnelle Kohle, den schnellen Erfolg ging. Ich kenne keinen Film und keine Filmreihe, wo diese Einstellung je förderlich gewesen wäre.

MJ-Pat
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zodiwil : : Moviejones-Fan
30.05.2021 09:53 Uhr
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Dabei seit: 11.12.10 | Posts: 190 | Reviews: 0 | Hüte: 14

@jerichocane
Die Prequels haben einen roten Faden und erweitern das SW-Universum um Geschichten und Welten.
Den Teil von Johnson sehe ich bei den Sequels nicht als einziges Problem.
Teil 7 Von Abrahms ist handwerklich sehr gut gemacht und unterhaltsam, aber die Story und orientiert sich einfach viel zu stark an Teil 4 (Imperium baut Todesstern, Widerstand muss dies verhindern), deutet ein Remake von Teil 5 als Teil 8 bereits an (junger Jedi reist zu Planeten mit altem Jedi-Meister), und beschränkt sich leider auf bereits etablierten Welten.

@TiiN
Die Einnahmen sind aber ein ehr kurzfristiger Erfolg, wenn Fans die Sequels für sich nicht als Teil des Kanons ansehen, dann lässt sich das Franchise künftig für diese Epoche nicht mehr so einfach erweitern.
Kathleen Kennedy & Co hatten da wohl ehr die schnellen Dollars als einen langfristigen Ausbau des Franchise im Auge. Im Gegensatz zu Einzelfilmen braucht es bei einem Franchise halt eine kreative Leitung und einen grob umrissenen Plan.

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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
30.05.2021 09:31 Uhr | Editiert am 30.05.2021 - 09:43 Uhr
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Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

Was ich bei den Diskussionen um Lukes Figur oft nicht verstehe, wie man der Meinung sein kann, dass er keine schlüssige Motivation und charakterliche Einordnung für den eingeschlagenen Weg besaß und er nicht der Luke sei, xen man aus den alten Filmen kennt. Da liegen 30 Jahre dazwischen! Ich bin ja der Ansicht, dass JJ Abrams Umgang mit Han Solo deutlich billiger und liebloser war, als das was Johnson mit Luke ablieferte. Davon ab denke ich, dass der Umgang mit den alten Figuren traurigerweise das geringste Problem der Filme darstellte. Viel schlimmer finde ich die Pseudo-Charaktere, wie Poe oder Phasma wo ich echt überlege, ob ich zwischenzeitlich einen Teil verpasst habe, weil es so wirkt als seien sie ganz besondere Figuren in dieser Welt und ich das aber nie zu Gesicht bekommen hab. Das sind Abziehbildchen mit zwei Grundstimmungen und das macht es für mich schwer, da irgendwie mitzufiebern. Ebenso General Huxley auf der Gegenseite. Huxley (Schöne Neue Welt) - Ich bin ja immer skeptisch wenn Figuren ihre Namen von Vorbildern aus der Geschichte erben, weil das darauf hindeutet, dass das Publikum die Denkarbeit für das übernehmen soll, was gar nicht oder nur lose thematisiert/gezeigt wird. Hier hat man so ein absolut unmotiviert billiges Comic-Relief, dass ich das einfach problematisch bis fremdschämig zum Schauen finde. Dazu kommt noch der unsägliche Fan-Service am laufenden Band mit natürlich den immergleichen musikalischen Themen (ja Williams Musik ist gut und er hat auch einige starke neue Stücke an Bord der Trilogie, aber auch hier verlässt man sich zu sehr auf die Untermalung um den Effekt zu erzielen, dass gerade etwas Episches passiert, ohne dass das immer der Fall ist.)

Dabei waren die ersten 30 Minuten von Episode 7 so gut und stimmig, nur um danach absolut einfallsloses Recycling mit Plotholes garniert zu betreiben. Auch die letzten 30 Minuten der Trilogie sowie immer wieder einige sehr gute Szenen kann man so lassen, doch insgesamt ist das ein einziger Clusterfuck, der mir als sehnsüchtigen Fan klar gemacht hat, dass die weitere Beschäftigung verschwendete Lebensmüh ist. Ich habe akzeptiert, dass man es trotz mancher Ambition auf ganzer Linie vermasselt hat, das Franchise in eine neue Ära zu hieven und komme wieder wenn man sich endlich von Geschichten aus dieser Periode verabschiedet und etwas frisches mitsamt einer durchdachten Story präsentiert. Sollte Matt Reeves dafür nach Batman die Zeit haben, dann könnte er mit Michael Giacchino zusammen etwas auf die Beine stellen, dass die Möglichkeiten dieses Universums tatsächlich ausschöpft, ohne sich auf den alten ausgetretenen Pfaden auszuruhen. Rian Johnson wäre im Übrigen der ideale Mann für exakt so ein Projekt gewesen, weil er eine Autorenhandschrift besitzt.

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