Mit Einnahmen von über 1,5 Mrd. US-Dollar zählt die Da Vinci Code-Trilogie zu einer der erfolgreichsten Reihen der Filmgeschichte. Verblüffend ist daran aber, dass die Filme weder bei der professionellen Kritik noch bei den Zuschauer:innen über ein hohes Ansehen verfügen. Auch Hauptdarsteller Tom Hanks kann der Reihe nicht sonderlich viel abgewinnen und rügt sogar den Autoren Dan Brown für dessen einfältige Geschichten.
Innerhalb der Reihe mimte Tom Hanks wiederholt Robert Langdon, einen Professor für religiöse Symbolik, der immer wieder in den Mittelpunkt einer weltweiten Verschwörung gerät. Der Schauspieler erklärte nun gegenüber der New York Times, dass die Geschichten Unsinn seien, der ausschließlich dafür da gewesen wäre, den Studios Geld einzubringen:
"Oh, Gott, das war ein kommerzielles Unterfangen. Ja, diese Robert Langdon-Fortsetzungen sind Quatsch. The Da Vinci Code war Schwachsinn. Ich meine, Dan Brown, Gott segne ihn, sagt: Hier ist eine Skulptur an einem Ort in Paris! Nein, sie ist ganz da drüben. Sehen Sie, wie ein Kreuz auf einer Karte geformt ist? Nun, es ist eine Art Kreuz. Das sind herrliche Schnitzeljagden, die der Geschichte ungefähr so genau entsprechen wie die James Bond-Filme der Spionage."
Die Geschichten wären letztlich so zynisch wie ein Kreuzworträtsel. Man habe zwar eine Abwechslung vom Alltag versprochen, doch spätestens mit dem dritten Teil, Inferno, bewies man, dass es kein gutes Geschäftsmodell gewesen sei. Selbstverständlich betont Hanks dabei auch, dass gegen eine kommerzielle Ausrichtung nichts einzuwenden sei, sofern Mindeststandards für das Wohlergehen des Publikums erfüllt würden. Leider konnte man aber nicht einmal dieses niedrig angesetzte Qualitätsmerkmal erfüllen, so die Meinung des Schauspielers.
Zwar zeigt sich der Schauspieler von der The Da Vinci Code-Trilogie geläutert, doch einem anderen Helden seiner Karriere hält er bis heute die Treue: Forrest Gump! Dabei kommt er auch auf den Beißreflex zu sprechen, der bei vielen Menschen einsetzt, wenn sie nur den Titel des Films zu Ohren bekommen:
"Das Problem mit Forrest Gump ist, dass er eine Milliarde Dollar eingespielt hat. Wenn wir nur einen erfolgreichen Film gemacht hätten, wären Bob (Anm. des Autors: Regisseur Robert Zemeckis) und ich Genies gewesen. Aber weil wir einen überaus erfolgreichen Film gemacht haben, waren wir teuflische Genies."
Das sei für Hanks kein Problem, doch es scheint ihn unglücklich zu stimmen, dass Bücher mit den besten Filmen aller Zeiten erscheinen und die Buchadaption dort keine Erwähnung findet, weil sie nach Meinung der jeweiligen Autoren wohl ein rührseliges Nostalgiefest wäre. Man täte Forrest Gump nach dem Dafürhalten von Hanks aber unrecht, wenn man ihn derart abkanzle, denn das Werk biete einen Moment unbestreibarer, herzzerreißender Menschlichkeit. Dabei spielt er auf die Szene an, in der Lieutenant Dan (Gary Sinise) mit seiner asiatischen Frau an dem Tag vorbeikommen, an dem Forrest endlich seine Jenny zur Frau nehmen darf.
Tom Hanks sei sich ebenfalls über die Debatte im Klaren, dass viele Leute die Meinung vertreten, Pulp Fiction hätte 1995 den Oscar in der Kategorie "Bester Film" bekommen sollen. Dazu hat er zu sagen, dass er Quentin Tarantinos Gangsterfilm ebenfalls für ein Meisterwerk hält. Damit impliziert er, dass er die beiden Filme nicht gegeneinander aufwiegen möchte und beide ihren Platz in der Filmgeschichte verdient haben. Wir sind bereits mächtig gespannt darauf zu erfahren, was ihr in den Kommentarspalten über die abgegebenen Einschätzungen von Hanks zu sagen habt.
Ab dem 8. September dürfen sich Fans über ein erneutes Zusammenspiel des Forrest Gump-Duos Tom Hanks und Robert Zemeckis freuen: Pinocchio wird dann wieder einmal aus der Mottenkiste hervorgeholt und von den beiden zum Leben erweckt. Das "zum Leben erwecken" trifft hier bestens zu, denn während Zemeckis für die Inszenierung zuständig ist, wird Hanks die berühmte Figur Meister Geppetto mimen. Wem das zu lange dauert, der kann Hanks als Manager von Elvis ab dem 23. Juni bewundern: