Nun also der 30. Juli, ein kleiner Triumph für Christopher Nolan, der Tenet - ganz im Gegensatz zu Warner Bros. - schnellstmöglich ins Kino bringen will. Denn dort gehört der Film seiner Meinung hin!
Man sei außerordentlich begeistert von dem, was man mit diesem Material habe anstellen können, erklärt er in einer CineEuropa-Botschaft. Von all seinen Filmen sei Tenet vielleicht derjenige, der am allermeisten fürs Publikumserlebnis, für die große Leinwand geschaffen sei. Ein Film, dessen Bild und Ton wirklich auf der Kinoleinwand erlebt werden müsse. Man habe zwar schon in der Vergangenheit große Filme gemacht, doch dies sei einer, dessen globale Reichweite und dessen Grad an Action alles übertreffe, was man zuvor je versucht habe. Er denke, man sei nur dank der früheren Erfahrungen mit Actionfilmen dazu in der Lage gewesen, diesen Film zustande zu bringen. Tenet habe einen unglaublichen Ensemble-Cast, angeführt von John David Washington, der eine außergewöhnliche und ikonische Performance als Protagonist im Herzen des Films abliefere. Er freue sich sehr darauf, den Film mit uns zu teilen und unsere Reaktionen zu sehen.
In der Coverstory von Entertainment Weekly versucht Kenneth Branagh, Tenet in Worte zu fassen: Es sei ein Spionagefilm, der sich mit einer globalen Bedrohung für die Welt auseinandersetze. Denn ein nuklearer Holocaust sei nicht die größte Katastrophe, die über die Menschheit hereinbrechen könnte. Tenet behandele eine noch schlimmere Möglichkeit, und sie sei in diesen verblüffenden Umgang mit Zeit eingepackt. So setze sich das fort, womit sich Nolan bereits in Filmen wie Memento, Inception und Interstellar beschäftigt habe. Nolan selbst versucht, das Konzept der "Zeitinversion" etwas verständlicher zu machen: Dieser Film sei kein Zeitreisefilm. Er befasse sich mit Zeit und den unterschiedlichen Weisen, wie Zeit funktionieren könne. Er wolle keinen Physikunterricht geben, so Nolan, aber unter "Inversion" verstehe man, dass die Entropie eines Materials umgekehrt werde, sodass es sich rückwärts durch die Zeit bewege, relativ zu uns.
Tenet handele von einer Welt der Spionage, einer Welt der verborgenen Identitäten. Washington spiele einen Agenten, der nur als "Protagonist" bekannt sei, und "Tenet" sei der Name der Organisation, in die der Protagonist eingeführt werde, erläutert Nolan weiter. Mit seiner Präsenz stehe er im Zentrum des Films, anders als James Bond verfüge er aber über eine sehr herzliche, emotionale Zugänglichkeit. Und wen spielt Robert Pattinson? Er könnte Neil heißen, meint Nolan lachend. Mit diesen Identitäten könne man nie wissen. Nolan beschreibt Neil - oder wie auch immer er heißt - als leicht schurkischen Charakter, der innerhalb einer Zwielichtswelt von Agenten verschiedener Geheimdienste operiert.
Branaghs russischer Oligarch soll nun doch eindeutig ein Bösewicht sein, was zuletzt noch ganz anders klang. Daran bestehe kein Zweifel, sagt Branagh jedoch. Als Nolan ihn für Tenet gecastet habe, habe er sich große Mühe gegeben, ihm klarzumachen, wie düster dieser Charakter sei und dass er ein erbarmungsloses, habgieriges, mieses, verzweifeltes und erschreckend gefährliches Individuum sei. Elizabeth Debicki mimt seine entfremdete Ehefrau, die sich laut Nolan mit ihrem Mann in eine sehr schwierige Situation gebracht hat. Ihre Beziehung zum Protagonisten sei unklar und kompliziert. Und wo steckt eigentlich Aaron Taylor-Johnson? Er sei tatsächlich dabei und ein wichtiger Teil des Films, bestätigt Nolan. Es stimme, dass es keine Fotos von ihm gebe. Im zweiten Trailer könne man einen flüchtigen Blick auf ihn erhaschen, allerdings sei er völlig unkenntlich. Näher geht Nolan nicht darauf ein. In der Story passieren alle möglichen Dinge, die man nicht spoilern wolle, teast er nur. Wer hätte das gedacht...