Update 2: Mark Millar, der mit seinem Comicverlag Millarworld jetzt bei Netflix untergebracht ist, sieht die gestrige Nachricht mit gemischten, tendenziell eher negativen Gefühlen. Auf Twitter hat er sich Luft gemacht, und es sind ein paar interessante Denkanstöße dabei. Gut für Disney, schlecht für Fox, da sich zusätzliche bürokratische Ebenen ins Kreative einschleichen werden, schreibt Millar.
Schöne Glücksspiele wie Deadpool kommen bei Disney nie vor. Andererseits sei das X-Men-Franchise ermüdet und müsse neue Kräfte tanken. Dies wäre ein Bereich, wo Disney mit einem Neustart helfen könnte, glaubt Millar. Allerdings stehe wohl allein damit da, dass er nicht wirklich scharf darauf ist, all diese Franchise-Crossover zu sehen. Zu viele Charaktere machen die Sache fürs Mainstream-Publikum undurchschaubar, Unkompliziertheit sei bisher eine große Stärke von Marvel gewesen.
Millar fragt sich auch, ob es Filme wie Guardians of the Galaxy oder Ant-Man gegeben hätte, wenn Marvel X-Men und Fantastic Four schon vor fünf Jahren gehabt hätte. In Anbetracht dessen, dass Disney nur eine bestimmte Anzahl an Superheldenfilmen pro Jahr machen wird, hofft er, dass den Zuschauern jetzt nicht mehr solcher einzigartigen Projekte flöten gehen.
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Update: Noch schnell die wichtigsten Erkenntnisse der letzten Stunden für Comicfans. Ja, die Fantastic Four begleiten die X-Men rüber ins Marvel Cinematic Universe, womit dieses Fragezeichen beseitigt wäre. Und ja, Deadpool darf sein R-Rating behalten, versichert Bob Iger, der auch künftig die Disney-Geschicke lenken wird.
Solange sie die Zuschauer wissen lassen, was auf sie zukommt, denken sie, dass sie das gut managen können. Für Sachen wie Deadpool gebe es die Möglichkeit einer R-Rated-Marvel-Marke, so Iger. Ryan Reynolds und James Gunn haben die Meldung des Tages auch schon kommentiert, der eine gewohnt sarkastisch, der andere über alle Maßen freudig. Ihre Tweets findet ihr unten.
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Über Wochen hinweg wurde verhandelt, zwischenzeitlich schien es sich beinahe schon zerschlagen zu haben. Aber die Walt Disney Company ließ nicht von ihren Vorhaben ab, große Teile von 21st Century Fox zu schlucken. Andere Mitbieter - Comcast war der aussichtsreichste - blieben auf der Strecke, am Ende konnte der Sieger nur Disney heißen.
Wie heute gemeinschaftlich bekannt gegeben wurde, ist der Deal nun wirklich in trockenen Tüchern. 52,4 Mrd. $ blättert Disney für 20th Century Fox und andere Entertainment-Sparten aus Rupert Murdochs Medien-Imperium hin, darunter der National Geographic Channel und Star TV sowie anteilig auch Sky, Hulu und regionale Sport-Networks. Es ist eine historische Verschmelzung zweier Hollywood-Schwergewichte und eine echte Kampfansage an die Konkurrenz.
Insgesamt soll die Transaktion einen Wert von 66,1 Mrd. $ haben, da Disney noch 13,7 Mrd. $ an Verbindlichkeiten von 21st Century Fox übernimmt. Gleichzeitig hat Disney-CEO Bob Iger seinen Vertrag bis Ende 2021 verlängert. Beide Seiten zeigen sich hochzufrieden mit dem Geschäft. Damit ist auch klar: Neben vielen anderen Film- und Franchise-Rechten gehen die X-Men-Rechte inklusive Deadpool und Co. in den Besitz von Disney über. Kevin Feige und seine Marvel Studios werden die Korken knallen lassen...
Apparently you can’t actually blow the Matterhorn. pic.twitter.com/2bEAAcZrUv
— Ryan Reynolds (@VancityReynolds) 14. Dezember 2017
While there are many aspects to Disney’s acquisition of 21st Century Fox’s assets, I am personally incredibly happy about it, for obvious reason.
— James Gunn (@JamesGunn) 14. Dezember 2017
Welcome home, old friends. ???? https://t.co/MpQHEnOTVL
Just saw this guy pulling up next to my office. pic.twitter.com/7oH9kjrR4D
— James Gunn (@JamesGunn) 14. Dezember 2017