MJ-Debatte: Marvel, Star Wars & Co. bloß noch Kinderkram? - War´s früher besser?

"Die Muppets? Anspruchsloser Kinderkran. Porky Pig, das war noch Unterhaltung für alle Altersgruppen."

- Irgendwer in den 70ern wahrscheinlich.

Sehr interessanter Artikel, der auf jeden Fall eins aufzeigt:

Geschmäcker sind einfach individuell, es gibt nicht die eine Lösung.

Das Thema ist aktuell auf jeden Fall berechtigt.

Ich finde es gut, dass Marvel bei den Serien auch mal anderes versucht, natürlich besteht dann auch die Gefahr, dass eine Zielgruppe dann nicht davon begeistert sein wird. Gerade bei Serien kann man so ein Wagnis/Risiko eher eingehen als bei den teuren Filmen.

Ms. Marvel ist nicht mein 100% Geschmack, ich fande die Serie auch, vor allem am Anfang, sehr kindisch, aber trotzdem hat mich die Serie gut unterhalten, ich kann aber auch vollkommen verstehen, wenn es das bei anderen nicht macht. Das Highlight der Serie war der Rückblick ins alte Indien,der Rest war (ab dem Setting Wechsel nach Pakistan) auch ok.

Manchmal ist es auch schön, etwas anspruchsloses, nicht erwachsenes anzuschauen, einfach um dem immer verrückter werdenden Alltag zu entfliehen.

Immernur erwachsene Sachen anzusehen, die voller Drama und Thrill sind ist für mich auf Dauer auch nichts, manchmal möchte man einfach in eine unbeschwerte Welt eintauchen und Spaß haben.

Die pauschale Aussage, dass Disney nur Kinderkram macht finde ich zu oberflächlich.

Ich kenne jetzt keine Statistik. aber wie viele Erwachsene lieben und suchten das MCU, obwohl alles ab 12 Jahren freigegeben ist? Ich glaube da gehören sehr viele Leute dazu.

Bisher fand ich die Altersfreigabe auch nicht störend, die Russos z.B. haben einiges aus der Altersbeschränkung rausgeholt und waren vom Ton der Filme auch eher Richtung "Erwachsen". Spannend wird die Frage erst, wenn Figuren wie Blade, Deadpool oder die Figuren aus den Netflix Serien in größeren Rollen auftauchen. Die Netflix Serien waren eher an erwachsenes Publikum gerichtet, einen Punisher oder auch Blade muss man auf jeden Fall für diese Zielgruppe gestalten, da bin ich auch skeptisch wie das umgesetzt wird.

Bei Doctor Strange 2 fand ich die Ansätze auch gut, teilweise schon zu hart für die Altersbeschränkung (diese plötzlich eingeworfenen Splatter Effekte fande ich persönlich sehr unpassend, so etwas suche ich nicht in so einer Art Film. Bei Deadpool oder Blade passt es zur ganzen Thematik, Deadpool benötigt es für manche Gags z.B.).

Moon Knight hatte auf jeden Fall ein sehr hartes Thema, da kann man nicht von Kinderkram reden.

Die restlichen Serien waren auch nicht wirklich kindisch finde ich, einzig Ms. Marvel und wahrscheinlich She-Hulk werden so gestaltet. Das ist aber auch wie weiter oben geschrieben in Ordnung, so kann Disney auch mal austesten was die Leute wollen, ob sie bereit dafür sind usw.

Leider bekomme ich durch die letzten Serien auch den Eindruck, dass alle Helden durch Kinder ausgetauscht werden sollen, was sich hoffentlich nicht bewahrheitet.x

Solange die großen Filme noch ihren gewohnten Ton beinhalten- (Ausnahmen siehe Blade, Deadpool usw.), manchmal mit mehr Drama und Ernsthaftigkeit wie bei den Russo Filmen z.B. kann ich diese "Ausreiser" bei Serien gerne Verzeihen, es muss alles einfach immer zur jeweiligen Figur und der Thematik passen.

Ms Marvel ist eine der Serien, welche von Anfang an keinerlei Emotionen in mir geweckt haben. Ich habe mir die Serie nicht angeschaut und werde es wohl aller wahrscheinlichkeit nie tun. Ich möchte der Serie damit kein Unrecht tun, sie ist von Anfang an, als Kinderserie deklariert worden und diese Zielgruppe soll damit auch ihr Vergnügen haben PUNKT!

Loki und Wanda-Visionen, waren für mich sehr gute Serien. Die Hintergrundkomplexität der Geschichten, war sicherlich nicht für alle jüngeren Zuschauer durchschaubar. Anders ausgedrückt, setzten diese beiden Serien auch eine gewisse Geschichtskenntnis des Marveluniversums voraus und waren definitiv nicht mal eine lustige Samstagnachmittagunterhaltung ala Biene Maja. Deshalb denke ich, das es sicherlich einige jüngere Zuschauer gab, denen die Serie durchaus gefallen hat, aber ob die ware Botschaft hinter der Erzählung auch so wahrgenommen wurde, wage ich bei vielen zu bezweifeln.

Was mir in der sehr guten MJ-Debatte gefallen hat, war das Thema: "Disney deckt den Tisch und jeder soll sich das nehmen was ihm schmeckt." Denn genau hier liegt das große Problem. Das Marveliuniversum und auch Star Wars, sind eben nun mal keine Erfindungen von Disney. Sie haben andere Betrachtungsweisen und Erzählstrukturen. Disney schnappt sich erfolgreiche Marken und zwingt ihnen ihr eigenes Image auf, welches sich teilweise dann enorm von der eigentlichen Basis entfernt.

Star Wars war sicherlich vorangig für ein jüngeres Publikum bestimmt gewesen, bot aber letztendlich Unterhaltung für (nahezu) alle Altersgruppen. Disney hat es bei den Kinofilmen geschaft, die Fanbase komplett zu entzweien und versucht gerade mit den Serien, die Risse wieder zu kitten. Diese Serien waren für mich auch weit besser, als die Squels.

Bei Marvel hat die "Disneysierung" leider schon vor Disney selber begonnen. Der erste Ironmanfilm, setzte von Anfang an auch auf die Probleme des Helden. Der Alkoholismus eines Tony Stark wurde unterschwellig sehr gut dargestellt. Leider hatte man dann nicht mehr den Mut, in späteren Filmen, anders als in den Comicvorlagen, dieses Problem weiter auszubauen und verdrängte es komplett. Es war dann doch wichtiger, eine auch dem jüngeren Publikum angenehme Glorifizierung des Heldentums zu liefern.

Und diesen Kurs führt der Mauskonzern erfolgreich weiter. Am Ende wird es immer Familiengerecht, inklusive Happyend. Ob das die Erfinder der Charaktere, oder Marken auch immer so gewollt hatten bleibt zweifelhaft!

Hab Ms. Marvel noch nicht gesehen, aber was Star Wars und Kinderkram angeht:
Definitiv!

Dave Filoni hat halt den Großteil der Serien übernommen. Er kommt von den animierten Sachen, die offensichtlich für Kinder gedacht waren, und hat letztlich das Niveau in das Live Action Medium übertragen.

Das ist erstmal vollkommen wertfrei. Auch als Nicht-Kind habe ich den animierten Kram gerne gesehen. Aber halt Sonntags zum Frühstück.

Beim Live Action Kram, der dann eher zur Prime Time läuft, mehr Budget und mehr Spiellänge hat, finde ich diese seichte, nicht aneckende Form der Unterhaltung und die Idee des SW-Universums auf Steroiden leider eher enttäuschend.

Wenn die Erfahrung zeigt, das bei einer geringen Altersempfehlung mehr ins Kino gehen und ich nicht nur die Kinder, sondern auch noch deren Erziehungsberechtigte als Kundschaft bekomme, dann ist ja wohl klar, was ein Milliarden Unternehmen macht.

Bei Ms. Marvel hab ich nicht mehr erwartet, als den Weg bis zu ihrem Kostüm und ihrem "Coming out" als Heldin. Und mehr wurde auch nicht geliefert. Auch war dasThema Islam ohnehin ein so ein heikles Minenfeld, das es eh klar war, das hier jede Kontroverse vermieden werden musste.

Bei Kenobi war es ja auch so, das jeder nur auf den "Rückkampf des Jahrhunderts", Vader vs. Kenobi gewartet hat. Und der wurde geboten. Aber auch nur der. Bei Boba Fett das gleiche. Jeder hat eigentlich nur darauf gewartet, das er den Rancor reitet. Ist ebenfalls auch passiert. Und ebenfalls eigentlich nur das.

Und so wird es weiter gehen, solange man damit durchkommt. Gerade genug Augenfutter, um das Publikum bei der Stange zu halten. Aber keine Sekunde mehr. Nicht gemästet, sondern nur am Leben erhalten.

In Zeiten von Cancel Culture fährt man eben sicherer, wenn man nicht nur Stoff für sechsjährige macht, sondern man das ganze so aussehen lässt, als ob es auch von ebensolchen geschrieben worden wäre. Disney und alle anderen Liefern nur, was bestellt wurde.

Schöne Diskussion, wobei ich allen Personen zum Teil zustimmen muss. Lustig und auch irgendwie seltsam, dass diese Diskussion durch die "belanglose" Serie Ms.Marvel ausgelöst wurde - zumindestens regt sie also zum Diskutieren an. Ohne es aber zu wissen würde ich mal behaupten, dass der Großteil der Leute die nicht damit warm wurden, auch niemals einen Ms. Marvel-Comic in die Hand nehmen würden. Und hier liegt die Krux - es gibt halt doch unterschiedliche Zuschauergruppen, selbst unter Kindern und Teenager.

Wir reden hier immer noch von einem Genre, welches von bunten Comicheftchen abgeleitet wird. Und solche Comics hat man doch meistens angefangen zu lesen, wenn man sich zu cool oder zu alt für Micky Maus und Co. fühlte. Ja, auch diese bunte Heftchen sind in mehr Richtungen ausgebrochen und genau hierfür kann man Disney kritisieren, wie es eigentlich jeder tut - zu wenig Mut auch mal was im "Erwachsenen Spektrum" zu machen. Aber dies ist keine neue Erkenntnis und die Kritik hätte dann doch eher bei Moon Knight aufkommen müssen. Nicht falsch verstehen, Disney hat mit Moon Knight und Doctor Strange 2 auch endlich mal was in diese Richtung geschoben, aber da geht noch mehr. Moon Knight hätte voll Crazy in die Horrorschiene fahren dürfen, so war es dann doch immer ein Kompromiss.

Aber wir kennen dies von Disney und ich warte immer noch auf den Versuch Marvel auch mal im STAR-Bereich auszuweiten (Deadpool 3, lebst du noch?), doch letztendlich ist dies ein künstliches Aufregen. Denn scheinbar haben dann doch alle Kritiker Ms. Marvel SOFORT streamen müssen, obwohl sie wissen mussten was einen erwartet (ich mein die Trailer waren eindeutig und spätestens Folge 1 zeigte klar den Fokus) - sorry, aber dann macht man sich selbst Teil dieser Maschinerie, die man ja scheinbar doch so sehr kritisiert.
Schlimmer finde ich ja, dass andere Studios auf diese Schiene aufspringen und nicht mal den Mut aufweisen etwas anders zu tun - obwohl sie nicht die Micky Maus-Ohren als Symbol. Da darf man auch gerne mal über Sony und Warner schimpfen, welche es leichter hätten und noch mehr auf Nummer sicher gehn.

Letztendlich ist Ms. Marvel wie alle Marvel und Star Wars-Projekte mit dem Fokus auf Kinder und Teenager ausgelegt worden. Aber auch hier gibt es riesige Unterschiede. Warum ist Peter Parker so beliebt? Warum muss er immer wieder bei Reboots in der Schule beginnen? Wegen Identifikation und Nostalgie und genau da kann man Ms. Marvel, eine sehr frische Figur. Ich würde deshalb auch @Bibo komplett wiedersprechen bei diesem versuchten Generationskonflikt (sorry mit all deinen Gelddruckmaschinen aufgewachsen, sehe aber nicht dass es mir schlechter oder anders ginge als deiner Generation) - denn eine junge muslimische Teenagerin, die vielleicht sogar nicht den üblichen "körperlichen" Hollywood-Begebenheiten entspricht - da gibt es durchaus Botschaften.

Zudem muss man auch bedenken, dass man erstens als Erwachsener versucht eine Zielgruppe zu verstehen, der man längst entwachsen ist. Man glaubt man könnte es verstehen, weil man vor 10, 25 oder gar 40 Jahren ebenfalls mal Jung ist, aber so einfach ist dies nicht. Nicht nur betreffend Serien oder Filmen, das geht doch auch locker in Musik, Freizeitgestaltung oder Videospielen so weiter. Das was damals krass war, ist heute vielleicht nicht mehr krass. Und was wir als Mist empfinden, kann eine gesamte Generation ansprechen. Als Kind war Watership Down für mich einfach ein krasser Zeichentrickfilm, klar sowas gibt es gefühlt nicht mehr. Wenn ich mir aber gewisse Themen von Pixar-Filmen anschaue, dann würde ich dieses "seelenlose Gelddruckmaschinen ohne Botschaft" schon mehr als verneinen.

"Es muss eben eine gewisse Formel eingehalten werden, um den Gewinn zu maximieren, und gerade Marvel und Disney sind ziemlich gut darin."

Und genau darum geht es im Endeffekt. Heutzutage zählt nur der schnöde Mammon. Serien aus meiner Kindheit für Kinder hatten noch einen erzieherischen Aspekt. Wickie oder Captain Future hatten mehr zu erzählen als Pokemon, One Piece oder irgendwelcher Zeichentrick von Marvel. Die letzten Drei sind einfach nur Gelddruckmaschinen. Einen tieferen Sinn haben die nicht. Mir ist zumindest keiner aufgefallen. Auch Ms. Marvel hat, in seiner völlig verdrehten Realität, keine Message anzubieten. Hier zählen ausschließlich die Streamingzahlen und die Kohle aus dem Merchandise.

Also diese Serie hätte wirklich niemand gebraucht, es gab kurz momente die hatten etwas Potential. Aber besonders nach der letzten Folge ist klar diese Heldin braucht keiner im MCU. Der Verweiß auf den Disney Channel ist durchaus passig. Von mir aus für eine neue Sparte - Marvel´s Babys oder so für Kids von 0 bis 6. Aber es ist für mich unvorstellbar das dabei was gutes raus kommt wenn sie im MCU mitwirken soll

Bin mit der Serie null warm geworden. Da war mir zu viel "muss bzw müssen" drin. Aber das ist okay, ich muss nicht alles mögen, egal wie gehyped oder zerrissen es wird.

Natürlich gibt es mehr und mehr die Abnutzung bestimmter Formen, und in spätestens 10 Jahren ist das Genre Comic Verfilmungen auch nicht mehr so omnipräsent wie heute. Und die Welt wird dann auch eine ganz andere sein

Kaum war das Finale von Ms. Marvel gelaufen, eine neue Marvel/Disney+-Serie, welche sich auch im Marketing vorab

oh, wow ... und ich habe bisher kein einzige Folge gesehen ... ich bin stolz auf mich, wie Grandmaster: Ich klopfe ich mich selbst auf den Schultern ... komm schon