Update: Sony sagt Disney allen Ernstes den Kampf an. Game of Thrones-Regisseur Alex Graves ist derjenige, der den konkurrierenden Mulan-Realfilm auf die Leinwand bringen soll (so viel zum Thema "asiatischer Regisseur"). Diese Version zielt auf den internationalen Markt ab und dürfte erwachsener werden als Disneys, die ja auf dem Zeichentrickfilm basiert. Es handelt sich auch um eine chinesisch-amerikanische Koproduktion.
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In den letzten Tagen und Wochen wurde deutlich, dass Disney wirklich alle seiner Zeichentrick-Hits in Live-Action-Filme verwandeln will. Arielle, Der König der Löwen und Aladdin (unter Guy Ritchie-Regie) machten die lange Liste der in Arbeit befindlichen Realverfilmungen noch um einiges länger, und Mulan bekam sogar schon einen US-Starttermin am 2. November 2018 zugeteilt, weil dem Studio das von Rick Jaffa und Amanda Silver (Planet der Affen - Prevolution) überarbeitete Drehbuch so gut gefiel.
Kurzzeitige Verwirrung gab es um eine frühere Version des Skripts, laut der sich ein europäischer Händler in Mulan verlieben sollte. Ein weißer Love Interest in einer chinesischen Geschichte, das geht ja gar nicht, hieß es sofort. Aber keine Sorge, dieses Skript soll nur als Ausgangspunkt gedient und inzwischen ausgedient haben. Mulan ist und bleibt die Hauptfigur, und alle anderen wichtigen Rollen, auch die des Love Interest, werden ebenso mit chinesischen Darstellern besetzt. Bald soll eine globale Suche für die beiden Hauptrollen anlaufen, Whitewashing brauchen wir also nicht zu befürchten. Momentan beeilt man sich, einen Regisseur für Mulan zu finden, der idealerweise asiatischer Herkunft sein sollte. Ang Lee wurde kontaktiert, konnte oder wollte aber nicht.
Doch Disney droht Konkurrenz! Sony Pictures entwickelt parallel einen eigenen Mulan-Realfilm, den Jason Keller (Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen) geschrieben hat. Auch er soll die alte chinesische Legende über ein Mädchen, das sich als Mann verkleidet, um den Platz seines Vaters in der chinesischen Armee einnehmen zu können, neu erzählen, einen asiatischen Regisseur haben und vorwiegend aus asiatischen Schauspielern bestehen. Allerdings ist dieser Film noch einem sehr frühen Stadium und würde erst lange nach der Disney-Fassung ins Kino kommen.
Eine ähnliche Konstellation haben wir ja beim Dschungelbuch, wo Disneys The Jungle Book gegen das Jungle Book von Warner Bros. steht, und bei Arielle, da Universal Pictures ebenfalls an The Little Mermaid arbeitet.