"Cliffhanger", das heißt wörtlich übersetzt "Klippenhänger". Mit Cliffhangern lässt man uns zappeln und rätseln, sie können bei einem Film zugleich das Beste und das Schlimmste sein.
Selbst die genialsten können einem tierisch auf die Nerven gehen, weil man vor Spannung und Neugier platzt und am liebsten sofort wissen will, wie es weitergeht, nicht erst in zwei, drei oder noch mehr Jahren, wenn der nächste Teil erscheint.
Allerdings muss man unterscheiden zwischen einem absichtlich mehrdeutigen Ende, das offen für Interpretationen ist (wie zum Beispiel bei Inception oder Blade Runner), und einem wirklich offenen Ende, welches impliziert, dass da noch mehr kommen wird (obwohl der Schuss manchmal nach hinten losgeht und doch nichts mehr kommt - gelle, Super Mario Bros.?). Echte Cliffhanger sind üblicherweise dazu da, in einem weiteren Film aufgelöst zu werden. Ob das wirklich geschieht und ob es auch zufriedenstellend geschieht, tja, das ist wieder eine andere Frage.
Kommen wir aber mal zur Sache, zu den für uns besten Cliffhangern in Filmen! Denen, die uns am meisten auf die Folter gespannt haben. Wenn ihr noch andere auf Lager habt, wisst ihr ja, was zu tun ist - in die Kommentare damit!
Die Tribute von Panem - Catching Fire
Cliffhanger haben sie fast alle, die Panem-Filme. Den wohl wichtigsten aber hat Die Tribute von Panem - Catching Fire: Per Hovercraft aus der Arena gerettet, kommt Katniss (Jennifer Lawrence) an Bord wieder zu sich, nur um zu erfahren, dass alles von Anfang an so geplant war, die Revolution begonnen hat und Peeta (Josh Hutcherson) vom Kapitol geschnappt wurde. Zack, wieder narkotisiert. Als sie erneut zu sich kommt, erzählt Gale (Liam Hemsworth) ihr, dass Distrikt 12 nicht mehr existiert und sie nun Distrikt 13 ansteuern, von dem wir dachten, er wäre ausgelöscht worden - der Schock steht Katniss ins Gesicht geschrieben. So viele offene Fragen für Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1. Und ein Jahr Wartezeit...
Skyline
Man kann von Skyline halten, was man will, aber eins muss man dem Film lassen: Der Cliffhanger ist ziemlich cool. Nachdem die Erde von den Außerirdischen überrannt und Heldin Elaine (Scottie Thompson) ins Mutterschiff der Aliens gesaugt wurde, wird ihrem Freund Jarrod (Eric Balfour) das Gehirn rausgepflückt und dann in einen Alien-Körper eingepflanzt. Ihr Glück, dass Jarrod die Prozedur besser übersteht als alle anderen und die Kontrolle über seinen neuen Körper erlangt. Zum Schluss schlägt er sich zu ihr durch, man sieht noch, wie sie von Aliens umzingelt werden, ehe der Film abrupt endet. So was Gemeines! Standbilder im Abspann deuten allerdings auf ein Happy End hin. Ach ja, wo bleibt eigentlich Beyond Skyline?
Harry Potter und der Halbblutprinz
Die Harry Potter-Reihe wird von Film zu Film düsterer, und Cliffhanger finden sich so einige, etwa Lord Voldemorts (Ralph Fiennes) Rückkehr am Ende von Harry Potter und der Feuerkelch. Aber keiner davon hat eine dermaßen niederschmetternde Wirkung wie der in Harry Potter und der Halbblutprinz. Snape (Alan Rickman) tötet Dumbledore (Michael Gambon) - ein kurzes "Avada Kedavra" aus dem Handgelenk gezaubert und schon fällt der einzige, den Voldemort fürchtet. Ein schwerer Schlag für Harry (Daniel Radcliffe) und seine Freunde, genau wie für uns Zuschauer. Und ein Wendepunkt, denn von da an ist nichts mehr, wie es mal war. Wer die Bücher nicht gelesen hatte, fragte sich, wie in aller Welt das noch gut ausgehen soll.
The Dark Knight
Verflixt schwer, sich bei Christopher Nolans Batman-Filmen zu entscheiden. Alle drei enden mit einem Cliffhanger: In Batman Begins ist es die Joker-Spielkarte, die schon Bösewicht des zweiten Teils hinweist. Und The Dark Knight Rises lässt offen, ob Joseph Gordon-Levitt der neue Batman bzw. Robin wird. Wir aber entscheiden uns für die goldene Mitte, für The Dark Knight. Der Dunkle Ritter (Christian Bale) nimmt die Schuld für die Verbrechen, die der halbverrückte Two-Face (Aaron Eckhart) begangen hat, auf sich, um Harvey Dents Ruf zu schützen und die Menschen in dem Glauben zu lassen, er sei der große Retter. Gejagt von der Polizei, braust er auf seinem Batpod in die Nacht hinaus und einem ungewissen Schicksal entgegen.
Iron Man
Auch die obligatorischen Post-Credit-Szenen bei den Filmen des Marvel Cinematic Universe kann man als Cliffhanger durchgehen lassen. Stellvertretend für den ganzen Rest picken wir uns Iron Man raus, den Film, mit dem alles anfing. Nach dem Abspann bekommt Tony Stark (Robert Downey Jr.) noch überraschenden Besuch von Nick Fury (Samuel L. Jackson), der ihm erklärt, dass Iron Man nicht der einzige Superheld ist und er sich mit ihm gerne über die "Rächer-Initiative" unterhalten würde - hui, die Avengers! Da verdrückte man als Comic-Geek schon ein paar Freudentränchen. Tatsächlich war es der erste Schritt hin zu Marvels The Avengers, auch wir noch vier weitere Jahre aushalten mussten, überbrückt durch Iron Man 2 und mehr.
Cloverfield
Der Cloverfield-Cliffhanger ist was für ganz Clevere. In der letzten Szene des Films sieht man noch, wie in der Ferne irgendetwas ins Meer fällt, bevor der Abspann beginnt. Und hier wird es tricky: Am Ende des Abspanns ist eine verzerrte männliche Stimme zu hören, die etwas sagt, das wie "Help us" klingt. Findige Fans haben die Aufnahme genauer untersucht und das Rätsel gelöst: Wenn man sie rückwärts abspielt, flüstert der unbekannte Sprecher "It`s still alive". Das tot geglaubte Monster, das New York City in Schutt und Asche gelegt hat, lebt also immer noch. Verflixtes Biest! Schade nur, dass wir bis heute kein richtiges Sequel bekommen haben. 10 Cloverfield Lane zählt nicht, da der Film nichts zur Cliffhanger-Auflösung beigetragen hat.