Vor wenigen Wochen wurde das Disney+-Publikum erschüttert, als es plötzlich hieß, dass Disney zahlreiche Filme, Serien und Dokumentation aus dem Streamingangebot von Disney+ werfen wird. Wenngleich klar wurde, dass viele dieser Produktionen schlicht und ergreifend nicht erfolgreich waren und daran scheiterten, ausreichend Zuschauer vor die Bildschirme zu locken, war der Aufschrei groß, denn viele befürchten, dass gerade diese Inhalte für immer verschwinden werden, landen heutzutage doch nur noch wenige Streamingangebote auf DVD und Blu-ray.
Der Aufschrei dürfte noch eine ganze Weile anhalten, denn erste Berichte legen nahe, dass die entfernten Inhalte nicht die letzten sein werden. Weitere Inhalte könnten in den kommenden Monaten folgen, denn bei Disney ist man derzeit "ein klein wenig" verzweifelt, lassen die Zahlen doch zu wünschen übrig - in einem Umfang, der sogar schon zu ersten Klagen geführt hat.
Wer sich fragt, was Disney nun davon hat, besagte Inhalte aus dem Streamingangebot zu nehmen, dem wollen wir die Antwort nicht vorenthalten: Inzwischen hat das Unternehmen die Genehmigung, aufgrund der kläglich gescheiterten Inhalte eine Firmenwertabschreibung von 1,5 Milliarden US-Dollar vorzunehmen, die bei der Steuer natürlich entsprechend beachtet wird.
Das sind natürlich gewaltige Abschreibungen, aber es bleibt fraglich, ob dies die Situation retten wird. Wie viele andere Anbieter schoss Disney Unmengen an Geld in teure Produktionen für die hauseigene Streamingplattform, doch kaum eine Streamingplattform erweist sich derzeit als profitabel. In der Vergangenheit kündigte Disney deshalb schon Kurskorrekturen an, was etwa auch die Marvel-Serien betreffen könnte. Man wolle künftig weiterhin qualitativ hochwertigen Content produzieren, dabei aber weniger auf die Masse setzen.
Wenn das nicht den Teufelskreis verstärkt: Zwar wünschen sich viele Zuschauer lieber Qualität statt Quantität, doch dürfte sich so manch einer zweimal überlegen, für einen immer geringeren Nachschub an neuen Inhalten immer noch tiefer in die Tasche zu greifen - denn günstiger werden die Streamingabos ja auch nicht.