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Maximal 18 Monate Gefängnis drohen Baldwin

"Rust"-Tragödie: Dreh im Frühling + Anpassung der Klage gegen Alec Baldwin (Update)

"Rust"-Tragödie: Dreh im Frühling + Anpassung der Klage gegen Alec Baldwin (Update)
9 Kommentare - Mo, 20.02.2023 von Moviejones, A. Seifferth
Die Staatsanwältin des ersten Gerichtsbezirks von New Mexico hat erklärt, dass sie in der Tragödie um den Tod von Halyna Hutchins am "Rust"-Set auch Klage gegen Alec Baldwin erhebt.

Der stellvertretende Direktor von Rust, David Halls, der lange Zeit eine Schlüsselfigur bei den Ereignissen rund um den Tod von Hutchins war, einigte sich mit der Staatsanwaltschaft auf den Vorwurf des fahrlässigen Gebrauchs einer todbringenden Waffe. Auch dieses wichtige Detail teilte die Staatsanwaltschaft am gestrigen Tag mit der Öffentlichkeit. Der langjährig in der Branche tätige Halls muss nun mit einer Bewährungsstrafe und weiteren sechs Monaten auf Bewährung rechnen.

In einem an die Finanzbehörde von New Mexico ausgestellten Schreiben vom 30. August enthüllte Carmack-Altwies die möglichen Absichten der Staatsanwaltschaft: Bis zu vier Personen im Zusammenhang plante man in Verbindung mit dem gescheiterten Dreh von Rust strafrechtlich zu verfolgen und wegen Mordes anzuklagen. Unter den möglichen Angeklagten befand sich auch "der bekannte Filmschauspieler Alec Baldwin". In ihrem Antrag forderte Carmack-Altwies 635.000 Dollar für die Angelegenheit. Letztlich wurden ihr 317.750 Dollar vom Staat gebilligt.

Wenige Wochen vor dem Jahrestag der Tragödie einigten sich Baldwin und die Produzenten von Rust am 5. Oktober 2022 mit dem Hutchins Estate auf einen Vergleich, der die Mitte Februar eingereichte Klage wegen widerrechtlicher Tötung gegen die Produktion und den Schauspieler beendete. Baldwin war bislang selbst als Produzent an dem mit rund 7 Millionen US-Dollar budgetierten Western beteiligt.

Witwer Matthew Hutchins wurde fortan auch mit der Rolle der ausführenden Produktion des Streifens betraut, wobei noch immer nicht klar ist, ob Rust überhaupt eine weitere Versicherung erhielt. Dieser Aspekt ist allerdings in arbeitsrechtlicher Hinsicht immens wichtig, damit die Kameras überhaupt wieder rollen dürfen. Bislang kalkulierte man mit der Wiederaufnahme des Drehs in diesem Monat.

Alec Baldwins Anwalt bezeichnet die Rust-Anklage wegen des todbringenden Projektils, das zugleich Regisseur Joel Souza verwundete, als "schrecklichen Justizirrtum".

Der Star hat wegen seiner angeblich beträchtlichen Verdienstausfälle und seinem angeschlagenen Ruf die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez Reed, den ersten Regieassistenten Halls, die Requisiteurin Sarah Zachry sowie den Waffen- und Munitionslieferanten Seth Kenney und dessen Unternehmen wegen Fahrlässigkeit verklagt. Die besagte Klage wurde im vergangenen November beim LA Superior Court eingereicht.

Es dürfte noch eine ganze Weile dauern, bis das Ergebnis der Justiz vorliegt. In jedem Fall sehen wir nicht, was man mit der Produktion von Rust noch retten könnte. Ein Menschenleben ist unwiederbringlich verloren und die Frage mutet für uns zu grotesk an, wie man damit auf einer positiven Note enden möchte.

Quelle: Deadline
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9 Kommentare
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Rotwang : : Moviejones-Fan
16.02.2023 12:30 Uhr | Editiert am 16.02.2023 - 12:31 Uhr
0
Dabei seit: 11.06.20 | Posts: 892 | Reviews: 0 | Hüte: 26

Zum einen ist man bei Steuerhinterziehung auch meist selber dran, auch die Leute die ihre Steuererklärung nicht selber machen (man würde sich ja keinen Steuerberater nehmen, der das nicht richtig macht), Vorgesetztewerden ja auch häufig für die Versäumnisse der Mitarbeiter gefeuert, wie Fußballtrainer. Ein Arzt ist dagen meist unschuldig, selbst wenn er einen Fehler verurssacht mit Todesfolge.

Es ist natürlich werbewirksamer einen Prozess gegen große Namen zu führen, positiv ist dabei auch das auf die Missstände allgemein aufmerksam gemacht wird, sehe ich ähnlich wie bei der meToo-Debatte, da sind die so genannten Opfer unter den Promi-Damen, nützlich für die Frauen denen tatsächlich etwas ähnliches passiert ist, die sich dadurch auch keinen Karrierevorteil erspielen wollten. Deshalb ist ein bekanntes Gesicht manchmal hilfreich .

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DrGonzo : : Drachenzähmer
16.02.2023 12:02 Uhr
0
Dabei seit: 02.12.10 | Posts: 3.053 | Reviews: 0 | Hüte: 131

Ich - als jemand der noch nie eine echte Waffe in der Hand gehalten, geschweige denn abgefeuert hat - frage mich sowieso was eine echte Waffe mit echten Patronen auf einem Filmset zu suchen hat. Only in America... bin gespannt wann die Amis selber mal merken dass Waffen böse sind

Passend dazu: https://www.youtube.com/watch?v=xC03hmS1Brk

"Fuck the kingsguard, fuck the city, fuck the king."

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T4URUS : : Moviejones-Fan
16.02.2023 11:30 Uhr | Editiert am 16.02.2023 - 11:32 Uhr
0
Dabei seit: 28.12.17 | Posts: 415 | Reviews: 3 | Hüte: 12

@Raven13

Das meine ich ja, am Kopf der Patrone erkennt man es, aber wie ist es, wenn die Waffe geladen ist? Erkennt man es wenn man den Revolver öffnet und in die Rundkammer sieht und nur das Ende der Patrone mit dem Zündmechanismus sieht?

Ich denke nicht das ein Schauspieler seine Waffen selber lädt? Es wird eher so ablaufen, das er das gar nicht selbst macht und nur die Waffe in die Hand bekommt. Ob man dann als Schauspieler wirklich am Set die Patronen einzeln rausnimmt und prüft denke ich nicht.

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen und du hast recht, scharfe Munition am Set sollte erst gar nicht verwendet werden!

Es ist eben der Punkt, wenn man nicht erkennt das es scharfe Munition ist, wenn man die Kammer öffnet oder das Magazin, dann trifft die Hauptschuld, die Person, die die Waffe geladen hat. Und da habe ich bisher nichts gefunden, welches beweist das man es bei geöffneter Kammer, in einem Revolver erkennt ob die Munition scharf ist oder nicht.

Das wäre z.B. bei nem Maschinengewehr am Set auch nich möglich. In einem solchen Magazin sind zig Patronen geladen, man kann die Spitzen erkennen, aber nicht alle. Nehmen wir z.B. John Wick, ich denke nicht das Reeves jedes Magazin selber lädt oder aus jedem Magazin die Patronen entlädt, checkt und wieder einsetzt. Der wird dafür seine(n) Waffenmeister*in haben, die dafür zuständig ist und das checkt.

Wie gesagt, ich möchte niemanden in Schutz nehmen. Nur finde ich, für mich...bevor ich definitiv sage:"Alec Baldwin trägt die Hauptschuld."...brauche ich mehr Infos über das Thema.

Und ich hoffe endlich das die Amerikaner aus ihrem Waffenwahn aufwachen, aber das wird nie passieren...

Das grosse Treffen, Festival mit Live Bands in Aach Mittelalter / Steampunk / Fantasy / Science Fiction Rotten Raptors (Endzeit, Mad Max), 501. Legion (Star Wars), Umbrella Company, Mittelalter, Wikinger, Piraten, Fantasy u.v.m.
www.dgt.events
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MJ-AndreSeifferth : : Moviejones-Fan
16.02.2023 02:18 Uhr | Editiert am 16.02.2023 - 02:20 Uhr
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Dabei seit: 05.01.22 | Posts: 161 | Reviews: 0 | Hüte: 9

@Raven13

Ich kann gut nachempfinden, dass die Gemüter bei diesem brisanten Thema erhitzt sind. Das ist ein sehr sensibles Terrain.

Ich würde aber gern erfahren wollen, weshalb Alec Baldwin für dich ein "[...] Waffennarr und Befürworter des Waffenbesitzes [...]" ist? Bezüglich dieser Thematik kann man sogar gegenteilige Statements im Internet von ihm lesen. Er hat sich seit 2018 nämlich durch sein Engagement bei der No Rifle Association (NoRA) für stärkere Beschränkungen in Sachen Waffenbesitz ausgesprochen und sich dabei sogar mit der National Rifle Association (NRA) angelegt.

Leider wird Alec Baldwin seit der Tragödie von Befürwortern des Waffenbesitzes verstärkt mit extrem abfälligen Kommentaren und Berichten bedacht. Man instrumentalisiert also das hervorgebrachte Leid, um Stimmung für die eigenen Ansichten zu machen. Die makaberen Beispiele möchte ich ungern verlinken, doch man findet sie schnell, wenn man nach Baldwins Aktivität sucht.

Solltest du gegenteilige Informationen haben, wäre es schön, wenn du sie teilen könntest. Vielleicht habe ich da auch etwas übersehen. In jedem Fall sollten wir fair bleiben. Zwar zeichnen die bisherigen Berichte ein erschreckendes Bild, doch man sollte sich mit vorschnellen Urteilen trotzdem zurückhalten.

Zum besprochenen Thema:

Soweit ich das beurteilen kann, gibt es Industriestandards bei amerikanischen Filmproduktionen, die darauf lauten, dass die verschiedenen Projektilarten farbig gekennzeichnet sein müssen. Es fehlte laut dem Büro für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz des Umweltministeriums von New Mexico an Zeit für die Bestandsaufnahme der verschiedenen Munitionsarten durch die eingesetzte Waffenmeisterin. Man hat außerdem gegen ein Sicherheitsprotokoll von New Mexico verstoßen, das besagt, dass keine scharfe Munition an einem Filmset verwendet werden darf. (Siehe unsere Berichterstattung vom 21.04.2022.)

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
15.02.2023 23:35 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ T4URUS

"Jetzt ist die Frage, sind diese Platzpatronen von echter Munition zu unterscheiden, wenn sie im Revolver geladen sind? Ich denke schon, weiss es aber nicht?"

Es ist oft üblich, dass Platzpatronen eine andere Farbe am Kopf haben. Oft steht grün für Platzpatronen. Auch kann man sie oft am gekrimmten Patronenkopf erkennen. Ist man sich unsicher, fragt man jemanden, der es weiß.

Aber so oder so, wer mit Waffen am Set hantiert, MUSS vorher geschult werden. Die erste Lektion sollte stets die Überprüfung des Sicherungsstatus, das Entladen, das Sichern, das Überprüfen der Munition und die korrekte Handhabung der jeweiligen Waffe sein, bevor man überhaupt mal schießt.

Grundsätzlich sollten scharfe Waffen am Set aber untersagt sein, dann kann sowas wie dieser Unfall nicht passieren.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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T4URUS : : Moviejones-Fan
15.02.2023 23:05 Uhr
0
Dabei seit: 28.12.17 | Posts: 415 | Reviews: 3 | Hüte: 12

@Raven13

Oh man, ich finde nicht, das der Fall so einfach liegt...was aber eher daran liegt, das ich mir bei bestimmten Punkten nich sicher bin...? Das er ne Mitschuld hat, klar...aber die Hauptschule hat doch die Waffenmeisterin?

Ich kenn mich in dem Bereich Waffen an Filmsets nich so gut aus...die Waffen an sich, sind doch immer geladen, mit Platzpatronen? Damit die Waffen beim schießen qualmen und Geräusche machen, oder? Jetzt ist die Frage, sind diese Platzpatronen von echter Munition zu unterscheiden, wenn sie im Revolver geladen sind? Ich denke schon, weiss es aber nicht? Ich erinnere mich dran, das bei der Bundeswehr, die Platzpatronen an der Spitze erkennbar waren, die hatten nen Plastikkopf. Aber eingelegt in nem Revolver, wären diese nich zu erkennen gewesen. Wenn man es erkennt...ja, dann hat Baldwin seine Aufsichtspflicht verletzt und ist schuldig dieser nicht nachgekommen zu sein!

Nur, wenn es nicht erkennbar ist, dann muss er sich auf seine Waffenmeisterin verlassen. Und ihn trifft nur eine Teilschuld.

Ich versteh aber worauf du hinaus willst, diese Amis mit ihren Waffen, sind total bescheuert! Und gerade so ein Waffennarr, kann gerne mal dafür gerade stehen!

Das grosse Treffen, Festival mit Live Bands in Aach Mittelalter / Steampunk / Fantasy / Science Fiction Rotten Raptors (Endzeit, Mad Max), 501. Legion (Star Wars), Umbrella Company, Mittelalter, Wikinger, Piraten, Fantasy u.v.m.
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MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
15.02.2023 14:04 Uhr | Editiert am 15.02.2023 - 14:06 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

Einfach nur makaber.

Wie kann die Crew da noch mal ans Set zurückkehren und so tun, als wäre nichts gewesen?

Als die Tragödie passierte, dachte ich noch, dass Alec Baldwin gut mit der Situation umgegangen ist. Mittlerweile halte ich sein Verhalten, welches man aus den medialen Berichten erfährt, für ziemlich unmenschlich. Er weist jegliche Schuld von sich, doch es gibt einen allgemein gültigen Waffen-Grundsatz, den besonders er als Südstaatler und Waffennarr in und auswendig kennen sollte:

Jede Waffe, die man in die Hand nimmt, ist als geladen und entsichert zu betrachten!

Jeder Mensch, der eine Waffe in die Hand nimmt, MUSS erst einmal überprüfen, ob die Waffe entladen und gesichert ist. Und natürlich sollte man an einem Set, an dem sowohl scharfe Waffen und scharfe Munition als auch Requisiten genutzt werden, vor Abgabe eines Schusses, IMMER überprüfen, ob die Waffe geladen und gesichert ist und mit welcher Munition sie beladen ist. Auch bzw. gerade der Schauspieler, der den Abzug betätigt, MUSS das auf jeden Fall immer tun. IMMER.

Meiner Ansicht nach liegt die Hauptschuld daher bei Alec Baldwin, aber natürlich auch bei der Waffenmeisterin. Aber jeder kann mal Fehler machen, und gerade bei Waffen, die andere mir in die Hand drücken, darf man niemals unnötige Risiken eingehen. Und wer mit echten Waffen hantiert, muss vorher auch darin beschult werden. Und da Alec Baldwin Waffennarr und Befürworter des Waffenbesitzes ist, sollte es ihm ganz besonders bewusst sein.

Aber so sind die reichen Stars: Verwöhnt und dumm. Und wenn sie mal Schuld auf sich laden, nehmen sie sich teure Anwälte, die die Schuld von ihnen abwenden. So einfach kann das Leben sein, wenn man einflussreich und reich ist.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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SpiderFan : : Moviejones-Fan
15.02.2023 12:49 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.026 | Reviews: 0 | Hüte: 15

Na dann... Auf einen guten Dreh, ohne Zwischenfälle ähm Zwischenschüsse oder so...

Keine Ahnung, aber sowas ist doch verrückt. Aus Sicht der "kreativen" Köpfe allerdings wohl völlig "normal" bzw berechenbar, denn nun erhofft man sich sicherlich ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

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MisfitsFilms : : Marki Mork
10.02.2023 21:04 Uhr
0
Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126

Wir sind uns ja wohl einig, dass ein Alex Baldwin nicht in Knast geht. Noch nicht einmal auf Berufung wird er da rausgehen.

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