Was wird jetzt aus James Gunn? Disneys abrupte und sehr drastische, aber in gewisser Weise auch konsequente Entscheidung, ihn zu feuern, nachdem seine Twitter-Fehltritte von vor einigen Jahren wieder ausgegraben wurden, zog nicht nur unter Fans heftige Proteste nach sich. Auch viele seiner Arbeitskollegen sprangen ihm zur Seite und appellierten an Disney, ihm Guardians of the Galaxy Vol. 3 wiederzugeben.
Insbesondere die Guardians of the Galaxy selbst stehen geschlossen hinter ihm. Zehn Tage nach dem Paukenschlag sind sie mit einem gemeinsamen Statement an die Öffentlichkeit gegangen. Chris Pratt (Star-Lord), Zoe Saldana (Gamora), Dave Bautista (Drax), Karen Gillan (Nebula), Pom Klementieff (Mantis), Michael Rooker (Yondu), Sean Gunn (Kraglin), Bradley Cooper (Rocket) und Vin Diesel (Groot), sie alle haben den offenen Brief unterzeichnet und über ihre Social-Media-Accounts geteilt, um sich für Gunns Wiedereinstellung stark zu machen.
Sie unterstützen James Gunn voll und ganz, beginnt das Schreiben. Sie alle seien von seiner plötzlichen Entlassung letzte Woche geschockt gewesen und hätten mit ihrer Reaktion bewusst diese zehn Tage abgewartet, um nachzudenken, zu beten, zuzuhören und zu diskutieren. In dieser Zeit habe sie die Welle der Unterstützung von Fans und Mitgliedern der Medien ermutigt, die sich Gunn als Regisseur von Guardians of the Galaxy Vol. 3 zurückwünschen, ebenso seien sie von jenen abgeschreckt worden, die so leicht darauf reingefallen seien, die vielen befremdlichen Verschwörungstheorien um Gunn zu glauben.
Teil der Guardians of the Galaxy-Filme zu sein, sei eine große Ehre in jedem ihrer Leben gewesen. Sie könnten diesen Moment nicht verstreichen lassen, ohne ihre Liebe, ihre Unterstützung und ihre Dankbarkeit für Gunn auszudrücken. Sie seien nicht hier, um die Witze, die er vor vielen Jahren gemacht hat, zu verteidigen, sondern vielmehr deshalb, um zu erzählen, wie es war, mit ihm zusammen viele Jahre an den Sets von Guardians of the Galaxy und Guardians of the Galaxy Vol. 2 verbracht zu haben.
Der Charakter, den Gunn im Anschluss an seinem Rauswurf gezeigt habe, stimme mit dem Mann überein, der er jeden Tag am Set gewesen sei. Und sie glauben, dass seine Entschuldigung - die jetzige wie auch die vor all den Jahren, als er diese Bemerkungen zum ersten Mal ansprach - von Herzen kommt. Indem er sie gecastet habe, um die Geschichte von Außenseitern zu erzählen, die Erlösung finden, habe er ihre Leben für immer verändert. Ihrer Ansicht nach sei dieses Thema nie relevanter gewesen als heute. Jeder von ihnen freue sich darauf, mit ihrem Freund James in der Zukunft wieder zusammenzuarbeiten. Seine Geschichte sei noch nicht vorbei - noch lange nicht!
Es wird interessant zu sehen sein, wie Disney darauf reagiert. Denn irgendwie wird man reagieren müssen, auch wenn die Guardians of the Galaxy-Stars (noch) keinen Boykott des dritten Teils angedroht haben. Dass Gunn wieder eingestellt wird, soll gar nicht so ausgeschlossen sein, wie man vielleicht denken würde, zumal seitens Disney und der Marvel Studios totale Funkstille herrscht, was seine Nachfolge angeht. Anfang 2019 soll Guardians of the Galaxy Vol. 3 in Produktion gehen, daher wurde angenommen, dass man sich beeilen würde, einen Ersatz für ihn zu finden, doch bisher ist in der Richtung nichts passiert. Laut Variety wird eine Entscheidung bezüglich Gunns Zukunft erst dann fallen, wenn Disney-CEO Bob Iger aus dem Urlaub zurück ist.