Seit Kill Bill - Vol. 1 ist Robert Richardson Quentin Tarantinos Kameramann des Vertrauens, da weiß er natürlich auch über Once Upon a Time in Hollywood einiges zu berichten. Mit Leonardo DiCaprio und Brad Pitt, in denen er die modernen Versionen von Butch Cassidy und Sundance Kid sieht, zu arbeiten, bereitet ihm eine Riesenfreude, auch von Margot Robbie, Al Pacino und all den Darstellern, die vielleicht nicht ganz so große Rollen haben, schwärmt er. Dabei hebt Richardson besonders Dakota Fanning hervor.
Der Ton des Films lasse sich schwer beschreiben, da er sehr frisch sei, aber zwischen humorvoll, ernst und unheimlich schwanke. Verspielt und eben nicht leicht zu beschreiben, sagt Richardson, aber sehr, sehr, sehr Tarantino-mäßig. Once Upon a Time in Hollywood soll bemerkenswerte Monologe und bemerkenswerte kleine Actionsequenzen beinhalten, alles in allem werde es ein ungemein einzigartiger Film sein. Dass er tatsächlich Teile der 1960er-Jahre-Westernserie drehen konnte, mit der DiCaprios Charakter, Rick Dalton, berühmt geworden ist, entzückt Richardson ebenfalls.
Allerdings konnten er und Tarantino diesmal nicht auf 70mm-Film drehen, wie sie es zuvor bei The Hateful 8 praktiziert hatten. Aus finanziellen Gründen, erläutert Richardson: Es gebe um die hundert Sets, daher habe man an irgendeiner Stelle sparen müssen, um das Budget nicht ausufern zu lassen. Die zusätzlichen Kosten, die ein 70mm-Dreh verursacht, seien beträchtlich. Außerdem bringe es enorme Einschränkungen mit sich, weil zum Beispiel keine Zooms möglich seien, die Tarantino aber haben wollte. Deshalb mussten sie bei Once Upon a Time in Hollywood auf 35mm anamorph gehen.
Laut Richardson ist es für Tarantino ein extrem persönlicher Film, was sein eigenes Leben in Los Angeles betrifft. Nicht im Jahr 1969 natürlich, dafür sei er ja zu jung, aber hinsichtlich seines Werdegangs und der Filme aus dieser Zeit, die ihn geprägt haben und in Once Upon a Time in Hollywood gerade im Kino laufen, etwa 2001 - Odyssee im Weltraum oder Romeo und Julia. Tarantino habe die Zeitperiode filmisch gesehen ziemlich akkurat nachgebildet, verspricht Richardson. Cineasten werden also auf ihre Kosten kommen, wenn am 8. August 2019 der Startschuss in unseren Kinos fällt.