++ Update vom 18.02.2019: Allmählich gewinnt man den Eindruck, es wäre einfacher gewesen, die Oscars 2019 einfach abzusagen. Mit ihrer Entscheidung, vier Kategorien praktisch in der Werbepause anzusiedeln, traf die Academy trotz ausführlicher Erklärung nicht gerade auf viel Gegenliebe. Und auch das Rotationsverfahren, nach dem diese Jahr für Jahr ausgewählt würden, löste keine Begeisterungsstürme aus.
Nun hat die Academy ihre Entscheidung revidiert und verfährt mit dem Programm wie gewohnt. Das Feedback der Mitgliederschaft sei vernommen worden, deshalb würde man die gesamte Oscar-Verleihung traditionell zeigen und auch bei der Übertragung nichts rauseditieren.
++ Update vom 14.02.2019: Nach dem Aufschrei zahlreicher Filmschaffender hinsichtlich der Offenbarung, dass die begehrten Trophäen in einige Kategorien während der Werbeunterbrechung verliehen werden, wurden bereits Hinweise darauf laut, dass alles gar nicht so schlimm sei wie zunächst dargestellt.
In einem Statement erklärt die Academy jetzt, dass man versichere, dass keine der Awardkategorien so dargestellt würde, dass man den Eindruck gewinne, sie sei weniger wert als andere. Aufgrund nicht ganz akkurater Berichterstattung und Posts in den sozialen Netzwerken seien falsche Informationen verbreitet worden, aufgrund derer die Betroffenen zurecht wütend seien.
Alle 24 Kategorien würden jedoch auf der Bühne im Dolby Theatre präsentiert werden - und ebenfalls in der TV-Übertragung. Vier Kategorien - Kamera, Schitt, Make-up und Kurzfilm - seinen durch ihre Vertreter freiwillig dazu ausgewählt worden, dass die Nominierten und Gewinner durch die Moderatoren bekanntgegeben würden. Diese würden in der Ausstrahlung später gezeigt werden. Zeit, die damit verbracht würde, die Bühne zu betreten und zu verlassen, werde herausgeschnitten.
Die Gewinnerreden in diesen vier Kategorien würden in der Ausstrahlung enthalten sein. In kommenden Jahren würden vier bis sechs verschiedene Kategorien nach einem Rotationsverfahren ausgewählt werden, mit denen man ebenso verfahre. Die Kategorien aus diesem Jahr würden für 2020 aus diesem Rotationsverfahren ausgeschlossen werden.
++ Update vom 12. Februar 2019: Oha, Guillermo del Toro hat seinen verärgerten Kommentar gelöscht und stellt klar: Die Academy wird die genannten Kategorien dennoch fast wie üblich zeigen, nur der Gang zur Bühne könnte etwas gekürzt dargestellt werden oder allzu lange Danksagungen. Vor Ort wie in der TV-Show werde man das kaum spüren. Ihr findet seine Twitter-Kommentare dazu unten. Via routierendem System sollen jedes Jahr andere Kategorien solchermaßen verkürzt werden. Auch soll es einen global anschaubaren Online-Livestream von den vier betroffenen Oscar-Kategorien geben, via Oscar.com und den Social Media-Kanälen der Academy. Damit dezimiert sich die Aufregung fast gen Null, wir fragen uns jedoch, wie man damit eine Stunde rauskürzen will, wenn es so minimal gekürzt sein soll - also ganz beruhigt sind wir noch nicht.
++ News vom 12. Februar 2019: Bekanntlich versucht ABC, die Austrahlung der Oscar-Verleihung 2019 auf drei Stunden runterzukürzen, wie es hieß, wegen mauer Quoten der TV-Show im letzten Jahr. Doch ausgerechnet so essentielle Kategorien wie Kamera und Schnitt in die Werbepausen fallen zu lassen, wie die Academy nun veröffentlichte, ist eine Beleidigung für jeden Filmemacher. Ebenfalls in Werbepausen fallen noch die Kategorien Kurzfilm und Make-Up und Hairstyling.
Zwar sollen die Reden der Gewinner später in der Show noch gezeigt werden, aber die Spannung, die Ankündigung der Präsentatoren dafür, die Darstellung der Nominierten in den typischen kurzen Anteasern, der erste Jubel - das dürfte alles wegfallen, ansonsten würde es ja keine Kürzung darstellen. Und vor allem geht das Liveerlebnis verloren.
Nicht nur gibt es schon entsprechend bissige Kommentare zur bekannten Verbindung von ABC und Disney und der Tatsache, dass kein Disney-Film in den genannten gestrichenen Kategorien nominiert ist - ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Auch einige Regisseure äußerten sich schon zu recht wütend über diese Entscheidung, wir haben euch ein paar Reaktionen unten angehängt, darunter auch das treffende Twitter-Posting von Alfonso Cuarón.
Wir sind entsetzt und können den passenden Kommentaren nur zustimmen, trotz der Reaktionen befürchten wir, dass man hier aber keinen Rückzieher machen wird - doch der Zuschauer hat es in der Hand und könnte diesen Schlag ins Gesicht der Filmemacher mit den diesmal wirklich grandios miesesten Quoten aller Zeiten quittieren...
Wie seht ihr das?
In the history of CINEMA, masterpieces have existed without sound, without color, without a story, without actors and without music. No one single film has ever existed without CINEMAtography and without editing.
— Alfonso Cuaron (@alfonsocuaron) 12. Februar 2019
Nur eine Beobachtung am Rande: In keiner der gestrichenen Kategorien ist eine Disney-Produktion nominiert. Der ausstrahlende Sender ABC gehört zum Disney-Konzern. Es kann auch Zufall sein. Wirklich. Oder aber... etwas Anderes. #Oscars2019 https://t.co/8M6UZqVk4s
— Antje (@AntjeWessels) 12. Februar 2019
1/3 Important clarification re: the Academy Awards (quote): "No one is being removed from either the in-theater or the ABC live broadcast. This year, in a voluntary rotation that will change each year, four awards will be given live in an uninterrupted progression--- as always--"
— Guillermo del Toro (@RealGDT) 12. Februar 2019
2/3 "They will be slightly edited off-line in the trailer (such as the walk up from seat to stage)--- as has been done for years with the Tony broadcast—and then placed live into the ongoing show. It should be seamless and most viewers won’t notice."
— Guillermo del Toro (@RealGDT) 12. Februar 2019
3/3 A carefully considered and expressed announcement was sent yesterday. Each year, the "edited" awards will change categories and will AIR during the ceremony.
— Guillermo del Toro (@RealGDT) 12. Februar 2019