Dass Pixar nicht mehr das ist, was es mal war, wird wohl kaum jemand bestreiten. Mit Geniestreichen wie Findet Nemo, Ratatouille oder Oben galt die Animationsschmiede lange Zeit als unfehlbar, doch dann kam Cars 2 und kratzte am bis dahin makellosen Image. Auch Merida - Legende der Highlands stieß nicht mehr überall auf uneingeschränkte Begeisterung. Für Die Monster Uni läuft es da schon wieder etwas besser, immer noch sind aber viele der Meinung, dass der Film nicht ans alte Pixar-Niveau heranreicht - der große Nachteil, wenn man die Messlatte jahrelang so hoch legt.
Beklagt wird vor allem Pixars neuer Hang zu Fortsetzungen, ein Problem, dessen man sich auch intern bewusst ist. Vor Toy Story 3 war nur einer von zehn Pixar-Filmen - nämlich Toy Story 2 - ein Sequel, von den letzten vier Filmen aber nur noch einer ein Original. Kein Wunder also, dass schon von einem "Sequel-Fieber" die Rede ist. Um an die "alten" Glanzzeiten anzuknüpfen und möglichen Overkill zu vermeiden, will man die Strategie nun ändern. Laut Pixar-Studiopräsident Ed Catmull ist geplant, den Anteil an Fortsetzungen in naher Zukunft zurückzufahren und dafür wieder mehr neues Material zu produzieren.
Aus künstlerischen Gründen sei es wichtig, jedes Jahr einen Originalfilm zu machen, so Catmull. Ab und zu komme es vor, dass man einen Film habe, von dem die Leute noch mehr sehen, dessen Charaktere sie weiter begleiten wollen. Dann sei eine Fortsetzung natürlich angebracht. Wenn man dem aber immer wieder nachgebe, bleibe kein Raum für etwas Neues. Deshalb werden die Prioritäten jetzt anders gesetzt. Pixars Ziel ist es, pro Jahr anderthalb Filme rauszubringen, jährlich ein Original und Sequels nur noch alle zwei Jahre.
Wenn man sich daran hält, stünde die nächste Fortsetzung also erst 2017 an, da wir dieses Jahr schon Die Monster Uni und 2015 Findet Dory haben. Zwei neue Pixar-Originale sind auch schon datiert, The Good Dinosaur für den 2. Oktober 2014 (US-Start am 30. Mai 2014) und Inside Out für den 1. Oktober 2015 (19. Juni 2015).