
Es gibt große, beeindruckende Filmemacher, und es gibt David Lynch. Der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor faszinierte Kinobesucher von den späten 1970er Jahren bis ins neue Jahrtausend hinein. Nun ist Lynch nach langer Krankheit gestorben.
Sein Debütfilm Eraserhead kam 1977 in die Kinos. Später folgten deutlich bekanntere Werke wie Blue Velvet und Mulholland Drive - Straße der Finsternis. Darüber hinaus begeisterte Lynch mit seiner Fernsehserie Twin Peaks ein breites Publikum.
Seine Werke waren zumeist vom Surrealismus geprägt und brachen mit dem Hollywood-Mainstream. Dennoch kontaktierte George Lucas ihn damals und bot ihm an, die Regie für Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu übernehmen – ein Angebot, das Lynch jedoch ablehnte. Kurz darauf wagte er sich an die Adaption von Frank Herberts Der Wüstenplanet. Mit dem Ergebnis war er jedoch unzufrieden, da das Studio erheblichen Einfluss auf die Produktion nahm, und distanzierte sich später von dem Werk, insbesondere von einer erweiterten Studiofassung.
Die Filme von Lynch sind sicherlich nicht für jedermann, doch sie führen den Zuschauer oft auf eine faszinierende und wahnsinnige Reise in eine surreale Welt, in der man sich nie ganz sicher sein kann, was man gerade erlebt. Diesen Hang zum Surrealismus trieb Lynch in seiner letzten Regiearbeit, Inland Empire (2006), vermutlich auf die Spitze.
"David Lynch - The Art Life" Trailer 1 (dt.)
David Lynch wurde viermal für den Oscar nominiert und erhielt 2019 den Ehrenpreis der Academy für sein Lebenswerk. Neben seiner Karriere als Regisseur und Drehbuchautor war Lynch auch als Maler und Fotograf aktiv.
Als starker Raucher wurde bei ihm 2020 ein Lungenemphysem diagnostiziert. Diese Diagnose machte Lynch bereits im vergangenen Jahr öffentlich. Nun ist er im Alter von 78 Jahren verstorben, wie seine Familie mitteilte.
Wir verbeugen uns vor einem der größten Filmemacher aller Zeiten.