Reunions und überraschende Offenbarungen, damit könnte man die Premiere von Game of Thrones Staffel 8, der letzten Season der Serienadaption der George R.R. Martin-"Eis und Feuer"-Saga, tatsächlich passend zusammenfassen. Das neue Intro startet mit Episode 1 "Winterfell" schon denkwürdig mit dem Bruch durch die Mauer und Drachen deutlich mit dem, was mehr denn je im Mittelpunkt steht: Eis und Feuer, die Weißen Wanderer und Drachen. Beides tödliche Gefahren, die beherrschen und für sich instrumentalisieren zu wollen, die größte Herausforderung aller darstellen.
"Game of Thrones" Season 8 Trailer 1
Wie wenig überraschend absehbar startet die Premiere von Game of Thrones Staffel 8 mit dem Einmarsch von Daenerys (Emilia Clarke) und Jon (Kit Harington) in Winterfell. Und genau das ist es, Jon ist nicht mehr der König des Nordens, der hat in Daenerys nun eine neue Königin. Wie man sich schon denken kann, stößt das nicht auf Begeisterung, vor allem Sansa (Sophie Turner) ist "not amused". Und so wird die Wiedersehensfreude rasch überschattet von Missfallen und Misstrauen.
Auch die Drachen machen den Leuten Angst, zudem ist der kalte und karge Norden bezüglich Ernährung derselben wie auch der eingetroffenen Armee ein schwieriges Gebiet - ein weiteres Problem. Nicht zu vergessen, dass die Gegenseite nun selbst über einen verfügt. Herrlich ist aber der erste "romantische Ausritt" von Jon und Daenerys, bei dem Jon allein auf dem zweiten Drachen sitzt oder besser: sich festklammert - eine großartige Szene. Auch bezüglich seiner eigenen Furcht vor den riesigen "Kindern" der Drachenmutter.
Natürlich trifft Jon in der Game of Thrones Staffel 8-Premiere auch auf Bran (Isaac Hempstead-Wright) und Arya (Maisie Williams), auch hier ist die Wiedersehensfreude davon belastet, welche Veränderungen alle drei Starks derweil durchgemacht haben. Bran wirkt passend "weird" und nicht von dieser Welt in seiner neuen Funktion, trotz kurzer emotionaler Momente spürt man die Entfremdung der Starks voneinander. Und so kommt es schon bald zu schwierigen Diskussionen ob Jons Aufgabe der Krone für das Bündnis mit Daenerys und ihrer beeindruckenden Armee. Trotz Jons Rechtfertigung, dass das Überleben des Nordens wichtiger sei als die Krone, mahnen Sansa wie auch Arya, die Stark-Familie darüber nicht zu vergessen.
Auflockernd sind in der Game of Thrones Staffel 8-Premiere wie üblich die Dialoge zwischen Tyrion (Peter Dinklage) und Lord Varys (Conleth Hill), die für einige Lacher, aber auch finstere Schatten Richtung Zukunft sorgen. Tyrions Sicherheit, Königin Cersei (Lena Headey) stünde an ihrer Seite, weil sie überleben wolle, wird von Sansa mit Sarkasmus abgestraft, und die Ereignisse in Königsmund bestätigen dies dem Zuschauer. Auch sie heißt ihre neuen Verbündeten willkommen, nicht ohne dabei so manches Manko dabei zu erwähnen wie fehlende erhoffte Elefanten von der Armee der Golden Company.
Euron Graufreud (Pilou Asbæk) stellt sich in seiner ganzen männlichen Arroganz vor, und Cersei sieht rasch, wie sie mit ihm umzugehen hat, wenn sie ihn um ihren Finger wickeln will. Während er bei Cersei weilt, ahnt er nicht, was derweil mit seiner Gefangenen Yara (Gemma Whelan) passiert, auch hier ergibt sich eine Reunion, mehr teasern wir mal nicht an.
Für Grusel sorgt gegen Ende eine Botschaft des Nachtkönigs, die das Thema Eis und Feuer noch einmal denkwürdig und furchterregend in den Mittelpunkt stellt. Die größten Offenbarungen erwarten aber Jon und Sam (John Bradley-West): Während Sam verdauen muss, was mit seiner Familie passiert ist, etwas, wovon auch Jon offenbar nichts wusste, klappt auch Jon der Unterkiefer herunter, als er die Wahrheit über seine eigenen Eltern erfährt! Und Sam stellt die wohl wichtigste Frage der letzten Season:
Jon gab den Titel auf für das Überleben des Nordens - würde Daenerys es ebenfalls tun? Das größte Surprise-Gesicht liefert am Ende aber Jaime (Nikolaj Coster-Waldau), der in Winterfell ankommt und dort Bran erblickt - wunderbar, wie ihm alles aus dem Gesicht fällt und damit die Premiere endet! Und ein geschlossener Kreis, denn zu Beginn erlebte man die Ankunft von Jon und Daenerys wiedergespiegelt auf Aryas Gesicht, die unauffällig - eben als Niemand - am Rande stand. Eine weitere Reunion mit "Auferstehung von den Toten"-Faktor ist das Aufeinandertreffen von Arya und The Hound (Rory McCann).
Eine tolle Game of Thrones Staffel 8-Premiere, welche die Konflikte aller gut vorauswirft und die jeweiligen Charaktere wunderbar schon allein durch ihre Mimik so deutlich in Szene setzt. Cerseis Reaktion auf die Nachricht, dass die Mauer durchbrochen wurde, sprach Bände, ein Wort, ein Verzug der Mundwinkel, und alles ist gesagt. Wir könnten noch so Vieles erwähnen, was toll war, aber erlebt es am besten selbst, in Deutschland via Sky Atlantic HD. Es ist schon ein Fest für sich, all die geliebten Charaktere wiederzusehen nach so langer Wartezeit. Unten der Teaser, wie es nächste Woche weitergeht.