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Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht

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Vertraut und doch so neu

Review "Herr der Ringe"-Doppelfolgen-Premiere: Licht & Schatten in Mittelerde

Review "Herr der Ringe"-Doppelfolgen-Premiere: Licht & Schatten in Mittelerde
132 Kommentare - Sa, 03.09.2022 von S. Spichala
Anders als in der "Herr der Ringe"-Trilogie lernen wir die Welt von Mittelerde in der Serie nicht durch einen Hobbit und seine Gefährten kennen, sondern durch viele Blickwinkel. Hier unsere Review, geringe Spoiler.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Die ersten Reaktionen zur neuen Amazon-Serie Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht mit ihrer Doppelfolgen-Premiere zeigten ein gespaltenes, aber überwiegend dennoch positives Bild. Und dem können wir uns nur anschließen! Auch wenn wir gespaltene Gefühle nun auch gut verstehen können. Denn anders als in Peter Jacksons Herr der Ringe-Trilogie und J.R.R. Tolkiens berühmter Vorlage dazu startet diesmal nicht alles aus dem Blickwinkel eines angehenden unfreiwilligen kleinen Helden und seiner Reise mit seinen Gefährten, um eine bedeutsame Mission zu erfüllen (Prequel-Hobbits gibt es natürlich dennoch).

"Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht" Season 1 Trailer 5 (dt.)

Diesmal lernen wir Mittelerde in einer Prequelzeit aus verschiedenen Blickwinkeln der verschiedenen Charaktere an verschiedenen Orten kennen - und das nicht nur innerhalb von Mittelerde. Ein beachtlicher Prolog beschreibt aus der Sicht der Elben die finstere Vorgeschichte, die Galadriel und ihre Gefährten, wenn man so will, überhaupt erst nach Mittelerde führte. Eine auch persönlich sehr bedeutsame Hintergrundgeschichte für ihren Charakter, der vor allem von Rachedurst angetrieben wird für das, was ihr und ihrem langlebigen Volk widerfahren ist. Wie schon in den Filmen und Büchern führt dies zu einem Wissensvorsprung zu anderen Völkern wie den Menschen.

Der Konflikt zwischen Elben und Menschen wird genauso Thema, samt aber auch Romeo & Julia-like Lovestory, wie auch ein eher persönlich gestalteter Konflikt zwischen einem wichtigen weiteren Elben-Charakter und seinem zwergischen Freund. Während in der aktuellsten Gegenwart der Serie (ja, es gibt Zeitsprünge) den Elben der Sinn nach Frieden steht, die Zeit des Kampfes gegen das Böse vorbei sein soll, sieht Galadriel den noch lange nicht als beendet an - das Böse ist nicht weg, es wartet.

Dass sie nicht ganz unrecht damit hat, zeigt sich schon bald. Die Finsternis lauert unter der Erde und breitet sich mehr und mehr aus. Und Sauron? Japp, Sauron ist ein Thema und letztlich auch der rote Faden von der ersten bis zur letzten Minute der Doppelfolgenpremiere! Wie genau dies auch angesichts von Zeitsprüngen gestaltet wird, verraten wir natürlich nicht. Jedoch tauchen auch Orks bereits auf, und so manch finstere Mysteryelemente teasen noch Schlimmeres an.

Man wird langsam in die Welt eingeführt, wer nur schnelle Action mit Fantasyelementen will, wird enttäuscht. Uns gefiel gerade dieses sich Zeit nehmen, das einen nach zwei Folgen mit einer ganzen Hand voll spannender sehr verschiedenartiger Charaktere verschiedener Völker zurück lässt. Zu denen man nun schon eine gute Beziehung aufbauen konnte - und die sicher im Lauf der Staffel(n) zusammenfinden müssen, ihr jeweiliges Wissen und ihre Fähigkeiten miteinander verbinden müssen, um gemeinsam als auch Mittler zwischen den Völkern eine Chance gegen das herankriechende Böse zu haben.

Ob Licht oder Schatten siegen, hängt dabei deutlich von Entscheidungen der Charaktere in wichtigen Momenten ab, welche die gesamte Zukunft von Mittelerde mitbestimmen. Der Look ist für eine Serie fantastisch, auch wenn manches noch etwas zu geleckt wirkt, doch das stieß uns hier weitaus weniger auf als in zum Beispiel Das Rad der Zeit. Wer am CGI mäkeln will, wird passende Stellen finden, doch das ist dann wirklich Gejammer auf sehr hohem Niveau.

Die Musik holt einen von der ersten Sekunde an ab, im Verlauf gibt es jedoch auch Momente, wo wir uns dachten, weniger ist manchmal mehr. Doch auch das ist Jammern auf hohem Niveau. Neben der Welteinführung und "Get to know the characters" und ihre Konflikte gibt es durchaus auch Action, so ist es nicht. Doch die ist nicht der Hauptfokus, sondern treibt nur die Story jeweils ein Stück weiter voran und macht die Reise durch die Zeit fühlbarer, lebendiger. Man zieht alle Register, von der Off-Stimme über Karten bis hin zu deutlichen Zeitsprüngen, um einen in die große Welt einzubetten, in welcher die eigentliche Story nun ihre Segel setzen, ihre Schritte vorwärts laufen kann - ja, wir sagen das bewusst genau so, denn hier brechen so einige sowohl gewollt wie auch wider Willen zu ihren Missionen auf diversen Wegen auf.^^

Der Spagat, das vertraute Feeling zu erzeugen und zugleich eine dennoch komplett andere Zeit und neue Charaktere und Orte einzuführen gelingt ziemlich gut, sowie statt einer Heldenreise gleich mehrere anzugehen, die irgendwann im Verlauf der Staffeln als Puzzleteile für ein größeres Ganzes zusammenfinden dürften. Nicht alle zwingend als Gefährten, aber wie man im Jargon der Fantasykonkurrenz aus gleichem Hause sagen würde, als die bedeutsamen Figuren, um die herum sich das Muster webt. ;-)

Niemand muss die Herr der Ringe-Saga kennen, um mit Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht klar zu kommen, zwar gibt es viele Figuren und Orte zu sortieren, doch dürften Kenner wie auch Nichtkenner nach dieser Einführung ein gutes Fundament haben, das genug Spannendes und Mysteriöses für die nächsten Folgen anteast, um noch tiefer in die Welt, die Story und ihre gut besetzten Figuren mit frischen Gesichtern eintauchen zu wollen. Ja, es kristallisieren sich natürlich ein paar Hauptcharaktere heraus, allen voran Galadriel (Morfydd Clark). Und doch ist es eine groß angelegte Ensemble-Fantasy-Abenteuerserie, wie man es sich sicher auch gewünscht hat.

Ob Fantasy oder Sci-Fi, kaum eine Serie macht sich jedoch davon frei, nicht dennoch von allzu menschlichen Vorstellungen abzukupfern, diesbezüglich ist selbst die Amazon-Serie alles andere als "woke", sondern sicher recht - ähm - vorlagentreu zu Tolkiens Vorstellungen. Stichwort welche Figuren eher adlig wirkend in hoch kultivierten prunkvollen Bauten leben, und welche eher ländlich und naturverbunden - samt Look des Ganzen. Ur-Hobbits, Elben, Zwerge und Menschen jeglicher Couleur und Ohrenvielfalt^^ zeugen jedoch von längst Vielfalt in den Völkern.

Natürlich klingeln bei Kennern die Ohren bei so manchen Namen, Orten, Andeutungen, auch gewisse Figurenähnlichkeiten sind auffällig, so ist es nicht. Doch insgesamt ist Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht für alle gemacht, egal, welchen Kenntnisstand man hat. Fantasyfans leben in dankbaren Zeiten, mit The Sandman, House of the Dragon und Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht ist für jeden etwas dabei - und auch Das Rad der Zeit kehrt bekanntlich wieder... :-)

Zum Abschluss der Doppelfolgen-Premiere gab es einen neuen Trailer mit Ausblick auf die Staffel, der sicher auch bald für alle online geht. Wir sind gespannt auf eure Meinungen! Einen deutlicheren Makel verspürt man jedoch vor allem zu Beginn: So manche Elbensynchro wirkt doch etwas zu geschwollen bei mancher Figur, gottseidank nicht bei Galadriel oder Elrond, bei denen sich diese Art etwas theatraler Sprache ganz natürlich anhört. Hier ist sicher auch ein Vergleich mit der OV-Fassung spannend, vielleicht kommen wir noch dazu. Insgesamt aber ein toller Einstieg, wir freuen uns auf die kommenden Folgen! Spekulationsmaterial gibt es nach den ersten zwei Episoden ebenfalls zur Genüge... :-)

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132 Kommentare
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Optimus13 : : Sith-Lord
05.09.2022 15:11 Uhr
0
Dabei seit: 09.08.16 | Posts: 1.849 | Reviews: 2 | Hüte: 112

Wird echt immer absurder hier. Schade, dass man bei Meinungsverschiedenheiten nicht in einem zivilen Ton diskutieren kann.

Chaos isn’t a pit. Chaos is a ladder.

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Ellessarr : : Wundersamer
05.09.2022 14:18 Uhr
0
Dabei seit: 11.01.10 | Posts: 529 | Reviews: 4 | Hüte: 11

Der Start war jetzt nicht so bombastisch wie erhofft, es passiert echt nicht viel. Irgendwas stört mich an der Darstellung der Hobbits, Galadriel ist noch nicht so meins. Die Elben an sich sind mir ein wenig zu unelbisch, ja sie sind halt noch jünger aber trotzdem hätte ich auf etwas anmutigeres gehofft. Arondir ist bisher der einzige mit dem ich mich anfreunden kann. ich bin mir gerade nicht sicher bin aber der Meinung das man bei manchen Games zum Thema HDR auch PoC Elben wählen konnte. Und galt damit für mich als eine gegebene mögliche Darstellung. Die Kommentare hier sind wieder zu köstlich. smile Das einzige wo ich mich hier aber anschließen kann ist die Meinung über die langen Haare, prinzipiell sehe ich HDR-Elben auch nur so. Möglich wäre natürlich auch das man sie ihm einfach abgeschnitten hat, oder das es dafür einen strategischen oder politischen Grund gab.

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meisterlampe1989 : : Moviejones-Fan
05.09.2022 11:18 Uhr | Editiert am 05.09.2022 - 11:21 Uhr
0
Dabei seit: 02.01.22 | Posts: 117 | Reviews: 8 | Hüte: 16

@MobyDick

Die Vergangeheit zu zensieren bedeutet nicht mehr aus ihr lernen zu können.

Das verstehen halt viele falsch: Bei Kritik an Wokeness geht es nicht darum eine kritische Auseinandersetzung zu verhindern.

Ich finde die Darstellung der Sklaven in "Vom Winde verweht", die diversen Blackfaces oder die Japaner-Karikatur in "Breakfast at Tiffanys" genauso schlimm. Ich habe halt nur einen anderen Ansatz damit umzugehen als "Das muss weg".

"Tom&Jerry" ist übrigens ein ganz spannender Fall. Auf der ersten DVD Veröffentichung war die Haushälterin noch zu sehen. Dazu gab es auf der DVD ein Vorwort von Whoopi Goldberg, die ja nicht gerade im Verdach steht "rechten Narrativen" zu folgen, in dem erklärt wird, dass man dieses zeithistorische Dokument von Rassismus nicht verschweigen will.

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MobyDick : : Moviejones-Fan
05.09.2022 10:58 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Ganz ehrlich, muss diese Diskussion so ausarten? Ist ja kaum noch auszuhalten. Deswegen kommt hier auch noch mein Scheissenf dazu...

Diese ganzen Bewegungen gibt es nicht erst seit der aktuellen nennt-sie-ruhig-woke-bewegung.

Berühmte Beispiele:

- Die Haushälterin der alten Tom und Jerry Filme wird seit gefühlt 20 Jahren oder länger retouchiert, weil sie offensichtlich eine Klischeefigur ist, welche rassistische Stereotypen bedient. Und wenn wir ehrlich sind, hat jedes Kind damals schon begriffen, welche hautfarbe ise haben sollte, ohne dass ihr Gesicht jemals sichtbar war. Also ist da was dran.

- bestimmte Zeichentrickwerke von Disney gibt es entweder nicht mehr oder nur noch für erwachseneres Publikum mit einem Disclaimer versehen, da hier ebenfalls rassistische Stereotypen bedient werden (sei es asiatischer, mittelamerikanischer oder eben hautfarbentechnischer Herkunft).

- Agatha Christies "Zehn kleine Negerlein" hat im Verlauf der Jahrzehnte diverse namensänderungen durchlaufen über 10 kleine Indianer dann schliesslich zu "And then there were none"

Das alles ist eben noch VOR dem angeblichen "Wokevirus" passiert. Gefällt mir das? Nicht wirklich, da es eben auch historisch eine Revision ist und dadurch Werke verändert werden, mit denen ich aufgewachsen bin, mich königlich über sie amüsiert habe und trotzdem NICHT zu einem völligen Arschloch geworden bin (ich bin mir sicher bei letzterem Punkt gibt es divergierende Meinungen - hello haters ) und ein nun retuschiertes Werk eben nunmal ärgerlich ist.

ABER:

Es hat nunmal eine tatsächliche Bewandnis damit, dass diese Änderungen durchgezogen werden und zwar tatsächlich auch im Rahmen einer gewissen Selbstzensur, die zum Wohle der Gesellschaft ist. Der weiße Mann hat seine Stellung nunmal auf dem Rücken anderer erreicht und dies dann auch noch von oben herab zur Schau getragen, sei es "unschuldig und verklärend" in irgendwelchen romantisierenden Südstattenepen, sei es in Form von nicht böse gemeinten rassistischen Klischees über andere, die sich zu dem zeitpunkt ohnehin nicht wehren können, sei es durch in die Kultru eingegangene Abzählreime und Kinderlieder.

Dies ist etwas, was lange nachhallt, ein Westernfilm, in dem die Indianer die Bösen sind und nur wie Wilde rumkreischen und Skalps einsammeln, verkehrt nicht nur die Tatsachen, sondern prägt auch noch Folgegenerationen mit der Gewinnerlüge.

Das nun zu korrigieren, und ein richtigeres Narrativ zu erschaffen ist probat und auch für eine Multiethniengesellschaft zwingend erforderlich, damit sie gemeinsam überlebensfähig ist.

Dass da dann ein paar Birth of a Nation Puristen eher einem Stummfilm vertrauen und dieses narrativ dann aufrecht erhalten und dann auch noch immun gegen jegliche Argumentation werden, dann auch noch linke Extremisten mit ins Boot bekommen können und sich damit in die eigene tasche lügen, dass wenn der Klassenfeind das ähnlich sieht, dass man dann recht hat, ist völliger Quatsch.

Extremismus ist in jeglicher Form ähnlich, das sollte uns allen mittlerweile klar sein, und engstirnigkeit eint jede Ideologie.

Im Übrigen unterliegen ALLE Werke im Laufe der Zeit irgendwelchen Revisionen, sei es eitens des Verlages, des Autors, des Reegisseurs, des Sängers whatever, nicht umsonst gibt es die quälend lange Diskussion um den Urfaust usw.

Und auch ganz ehrlich, vielleicht ahbe ich diese westernfilme früher gerne geschaut, vielleicht mochte ich die Blackfaced SW Filme von früher als ich noch klein war, aber jetzt mit Abstand und als jemand, der nun die nchste Generation an diese Werke heranführt, werde ich den teufel tun und meinen Kindern Höllenfahrt nach Santa Fe vorsetzen, weil das eben nicht der richtige Umgang ist und eben sich falsch anfühlt, dann doch eher Lone Ranger oder sowas, wo man eben sensibler mit dem Thema umgeht.

Aber wozu schreibe ich das jetzt, hat ja anscheinend keinen Sinn, ich bin jetzt auch mal raus, bis ich das nächste Mal getriggered werde victory

Dünyayi Kurtaran Adam
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meisterlampe1989 : : Moviejones-Fan
05.09.2022 10:49 Uhr | Editiert am 05.09.2022 - 10:50 Uhr
0
Dabei seit: 02.01.22 | Posts: 117 | Reviews: 8 | Hüte: 16

@Silencio

Wenn es keinen Shitstorm gegeben hat, warum sind die Bücher dann zurückgezogen worden und warum hat sich Ravensburger genötigt gefühlt eine große Entschuldigung zu veröffentlichen?

Bei mir rennst Du übrigens alle offenen Türen ein, wenn es darum geht, dass die Identitätslinken rein gar nichts mehr mit Kapitalverhältnissen oder - um es weniger marxistisch auszudrücken - sozioökonomischen Missständen zu tun haben.

Das ist doch das große Problem unserer Zeit: Wir diskutieren lieber über "Z-Wort-Soße" oder weibliche Ampelmännchen als über echte Maßnahmen die Rassismus und Sexismusmus besiegen könnten. Eine große Komponente, nämlich der Kapitalismus bzw. die Verteilung der Vermögensverhältnisse (Schere zwischen Arm und Reich) wird vollkommen ausgeblendet. Eine Reform unseres Wirtschaftssystem wäre im Vergleich zu dem Knallfrosch einer Woke-Debatte geradezu eine Atombombe, was die Wirksamkeit der Bekämpfung sozialer Ungleichheiten anbelangt. Wäre aber halt anstrengender.

Und gegen echte Veränderungen unseres Wirtschaftssystem (ein Genossenschaftssystem z.B., ein Verbot von Spekulationen auf Lebensmittel oder ein Verbot des Hochgeschwindigkeitshandels an der Börse) stellen sich dann ja leider auch die Mainstreammedien, die Teil des Systems sind. Man erinnere sich nur an die Debatten um Enteignungen bei Mieten, wo man ganz im Stil der 50er unter Kommunismusverdacht stand, wenn man dafür war.

Ich sehe mich als ganz klassischer Linker, dessen Kernthema die Finanz- und Sozialpolitik ist und bin der festen Überzeugung, dass da die Lösung aller gesellschaftlicher Probleme liegt und nicht in irgendwelchen dummen, kleinlichen Debatten über Kinderbücher, die nichts bewirken, aber ein kurzes Gefühl des Gewinnens auf Kosten der Kunst- und Kulturfreiheit beherbergen.

Du siehst, ich kann auch konkret linke Kritik an Wokeness üben, aber das habe ich bis jetzt vermieden, weil wir uins jetzt meilenweit Off-Topic bewegen. Aber wenn es gewünscht ist, können wir das auch zu einem politischen Seminar machen.

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Silencio : : Moviejones-Fan
05.09.2022 10:20 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

meisterlampe:

Social Media-Beratunsunternehmen wertet die Daten aus, kommt zum Ergebnis, dass das Winnetou-Buch zum neuen Film in den sozialen Medien kein Thema war und die Sache erst durch die verfälschende Darstellung der Springerpresse (deren Ausrichtung ich dir hier jetzt nicht erklären werde - ebenso wenig die von Markus Söder) hochgekocht wurde - das ist keine Meinungsfrage mehr, sondern ein Fakt: den Minderheiten-Shitstorm, der den Verlag zum einknicken gebracht haben soll, HAT! ES! NICHT! GEGEBEN! Den Beitrag hab ich übrigens vor ein paar Tagen gelesen, als er sich durch meine Bubble bewegte - genauso, wie ich die Dr Seuss-Debatte nebenher verfolgt habe.

Es ist übrigens mehr als unlauter, jedwedes Argument als "das ist eh woker Unsinn" abzutun, dabei auch auf diese Argumente nicht einzugehen und dann auch noch beleidigt zu tun. Ich hab mich EXTRA nur auf die Fakten im NYT-Artikel bezogen (dessen Ansichten eher deine Meinung widerspiegelen als meine), Mit linker Kritik, die es durchaus an "Wokeness" gibt, haben deine Beiträge übrigens nichts zu tun, dafür müssten hier auch mal irgendwelche Argumente in Richtung des Verhältnisses zwischen "wokeness" und Kapital kommen. Die lieferst du aber nicht, die musste ich dir in dieser und der letzten Diskussion vorkauen - mal ganz abgesehen davon, dass man ja ökonomisch links und sozial konservativ sein könnte, zB. Im übrigen ist es natürlich cute, wie alle anderen woke-verblendet sind, aber du hier der einzige bist, der die Realität sieht... während du auf nachprüfbare Fakten NULL eingehst. 1A-Trollverhalten.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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WiNgZzz : : Moviejones-Fan
05.09.2022 10:15 Uhr | Editiert am 05.09.2022 - 10:17 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

Ich mach mir die Welt wiedewiedewie sie mir gefällt...

Achso, schonmal vorgreifend: Immer einmal mehr!

Hier gibt es nichts zu sehen!

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meisterlampe1989 : : Moviejones-Fan
05.09.2022 09:57 Uhr | Editiert am 05.09.2022 - 09:57 Uhr
0
Dabei seit: 02.01.22 | Posts: 117 | Reviews: 8 | Hüte: 16

Winnetou gecancelt? Rechtes narrativ

Beeindruckt mich auch kein bisschen. Wenn man heute nicht der (angeblichen) Mainstreammeinung zustimmt, ist alles ein "rechtes Narrativ"... GÄHN

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meisterlampe1989 : : Moviejones-Fan
05.09.2022 09:52 Uhr | Editiert am 05.09.2022 - 09:56 Uhr
0
Dabei seit: 02.01.22 | Posts: 117 | Reviews: 8 | Hüte: 16

@Silencio

Wenn Du glaubst, dass deine schnell ergoogelten "Gegenbeweise", die wie im Falle der New York Times selbst wieder von woken Medien stammen, mich irgendwie beeindrucken, hast Du falsch gedacht.

Was "noch" erhältlich ist, interessiert nicht. Es geht darum, wie diese ganze woke Kulturrevolution - und in einem nicht weniger dramatischen Wandel befinden wir uns - weiter geht. Aber darüber willst Du ja nicht schreiben... könnte ja unangenehm werden.

Wokeness ist geradezu prädestiniert sich immer weiter zu steigern und immer weiter selber zu übertreffen. Das hat der bisherige Verlauf doch gezeigt. Diese Ideologie ist absolut. Was heißt das? Kontextuelle Einordnung, historisch-kritische Betrachtungen etc.. oder nennen wir es "Auch mal Fünfe gerade sein lassen" kommt da nicht vor. Ich ziehe das entweder ganz durch oder gar nicht, weil ich sonst ja "Teil des Problems" bin und so komme ich auf immer mehr Dinge die angeblich "nicht mehr OK " sind.

Wir werden irgendwann an den Punkt kommen, dass es eine umfassende Selbstzensur geben wird.

Übrigens: Du hast für "woke" in deinem Beitrag "links" verwendet. Das verbitte ich mir, denn Wokeness hat nichts mit "links" zu tun. Wokeness iost eine regressive autoritäre Ideologie, die nichts mit echtem Linkssein zu tun hat.

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Silencio : : Moviejones-Fan
05.09.2022 09:36 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Meisterlampe:

Um irgendwelche Gedankenspiele diskutiere ich hier nicht (wäre auch zu schön, dann können wir ja beide einfach irgendwas in den Raum werfen...), bei zwei von den von dir genannten konkreten Beispielen, also Karl May und Dr Seuss, handelte es sich aber gerade nicht um "woke shitstorms":

Hier kannst du dir eine Datenanalyse zur Winnetou-Debatte durchlesen, die belegt, dass es keinen großen linken Aufschrei gab, sondern die Debatte vom Springer Verlag forciert wurde. Bild Zeitung? Kein linkes Kampfblatt. Winnetou gecancelt? Rechtes narrativ. Die Bücher sind immer noch ohne Probleme erhältlich. Ad absurdum wird das dann geführt, wenn Politiker und Medien irgendwas vom Einknicken der öffentlich-rechtlichen erzählen, weil der ARD die Filme nicht mehr zeigen will - was er halt gar nicht mehr kann, weil er bereits 2020 das Rechtepakat an das ZDF verkauft hat. Übrigens ganz gängige Praxis.

Für die "gecancelten" Dr Seuss-Bücher hat sich vor dem "Shitstorm" übrigens auch kein Mensch interessiert:

Hier kann man nachlesen, dass der Nachlass sich entschlossen hat, die Bücher nicht weiter zu verkaufen - dabei handelt es sich aber nur um solche, die eh nicht mehr als 5.000 Exemplare jährlich umgesetzt haben. Ich hab übrigens extra einen Artikel mit konservativem Slant genommen, damit hier keine Einseitigkeit vorgeworfen werden kann. Wenn man das Vorgehen des Seuss-Estate schon kritisieren will, dann wohl damit, dass sich dort ein progressives Feigenblatt vorgehalten wird, mit dem man eine wirtschaftliche Entscheidung rechtfertigt. Dass Bücher, die keinen Umsatz bringen, nicht mehr verlegt werden, egal aus welchen Gründen, ist ja nichts Neues. Einen linken Aufruf, die Bücher aus dem Programm zu verbannen, hat es vorher nicht gegeben.

Das Verlagswesen kümmert sich um solche Belange übrigens vergleichsweise selten, kontroverse Bücher bleiben auf dem Markt, solange sie sich verkaufen, letzten Monat hat JK Rowling noch ein Buch darüber veröffentlicht, wie böse Twitter zu ihr ist - übrigens obwohl ihr Pseudonym von der Person stammt, die die conversion therapy erfunden hat. Orson Scott Card ist trotz seiner homophoben Aussagen weiterhin im Verlagsprogramm, auch sowas wie "The Mists of Avalon" kann weiterhin ohne Probleme gekauft werden.

Tolkien wird solange erhältlich sein, wie er sich gut genug verkauft. Genauso wie Jules Verne, Tarzan oder der Cthulhu-Mythos (der immer noch relativ regelmäßig in Vorteilsausgaben veröffentlicht wird).

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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meisterlampe1989 : : Moviejones-Fan
05.09.2022 08:21 Uhr | Editiert am 05.09.2022 - 08:23 Uhr
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Dabei seit: 02.01.22 | Posts: 117 | Reviews: 8 | Hüte: 16

@Silencio

Vielleicht noch ein letzte Sache:

Das Werk von Tolkien ist übrigens nicht geändert worden, das steht immer noch im nächsten Bücherregal. (...) Niemand nimmt Tolkien-Puristen was weg

Kann man sich dem denn wirklich noch sicher sein? Jetzt mal ganz ehrlich? Ich weiß ja, dass immer noch gerne behauptet wird, dass es gar keine Cancel Culture geben würde, aber die "Ausnahmefälle" in denen doch mal was zensiert, verschwindet oder gar nicht erscheint, werden komischerweise immer häufiger.

Noch sind das bei Büchern oft Werke für Kinder, wie eben die momentane Winnetou-Debatte in Deutschland oder Dr. Zeuss in den USA. Warum sollte man irgendwann auch vor Fantasy-Literatur halt machen, von der man ja immer öfter hört, dass sie per se rassistisch wäre... nicht zuletzt im Zuge der Amazon-Serien zu Klassikern des Genres? Die Woke-Bewegung fällt jetzt nicht gerade dadurch auf weniger extrem zu werden.

Ich bin mir sehr sicher (aber auch nicht mehr zu 100%...), dass es da niemals eine staatliche Zensur geben wird, aber dass viele Anbieter - digital wie Amazon oder Buchhandlungen - irgendwann "Herr der Ringe" aus dem Angebot nehmen könnten, weil es ihnen zu heiß ist und keine neuen Editionen gedruckt werden, kommt dem ziemlich nahe... nur mit dem Unterschied, dass halt keiner zu mir nach Hause kommt und mir meine bisherigen Kopien abnimmt. Ein schwacher Trost, denn solche Werke würde für neuere Genrationen trotzdem verloren gehen.

Das gilt ja auch für Filme und Serien. Wir leben in einem digitalisierten Zeitalter, wo diese oft nur noch auf Streamingdiensten geschaut werden und Bücher auf dem E-Reader gelesen werden. Wie schnell sind da Sachen einfach weg? Etwas das exklusiv auf den Anbietern liegt, kann mit einem Klick in der Zentrale spgar für immer weg sein... zumindest offiziell, irgendeiner hat es ja immer illegal gezogen.

Nun, nach dem George Floyd in den USA ermordet wurde hat dort ein Sender sich nicht getraut den "Kindergarten Cop" zu zeigen, weil der ja was mit Polizei zu tun hat und auf Netflix kann man eine Folge von Community wegen Blackfacing nicht mehr sehen... der Grund? In der Folge wird D&D gespielt und einer hat sich angemalt, weil er einen Drow spielt. Der Idiotie sind da keine Grenzen gesetzt. Ich könnte hier beliebig lange weitere Beispiele bringen.

Meine erste Reaktion, wenn irgendetwas von Interesse in einem Shitstorm ist, ist es sich das so schnell wie möglich als physische Kopie zu besorgen. Und falls mich jemand für bekloppt hält: Winnetou war jetzt Nr.1 im Verkaufsrang bei Amazon und als es vor wenigen Jahren eine Debatte um "Vom Winde verweht" gab, war der fast 90 Jahre alte Film teilweise vergriffen.

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Optimus13 : : Sith-Lord
04.09.2022 21:45 Uhr
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@DrStrange:

Wieso soll jeder Elb lange Haare haben ?

Gute Frage, für mich soll es halt so sein. Jacksons Filme haben mich diesbezüglich geprägt und für mich die Messlatte.

Wesentlich störender empfinde ich, das Elben eigentlich wesentlich "pragmatischer" sind, als sie hier überwiegend dargestellt werden.

Da stimme ich dir zu und das deckt auch mein Argument der fehlenden "Anmut" der Elben in dieser Interpretation. Ich finde, die Elben wirken zu sehr wie Menschen.

Ansonsten kann ich dir zu Galadriel ebenfalls zustimmen, sympathisch war sie mir auch nicht. Kein Vergleich zu Cate Blanchetts Darstellung. Mal sehen, vielleicht wird es besser.

Die Dialoge haben teilweise auch etwas zu wünschen übrig lassen, finde ich auch.

Chaos isn’t a pit. Chaos is a ladder.

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DrStrange : : Moviejones-Fan
04.09.2022 19:59 Uhr | Editiert am 04.09.2022 - 20:01 Uhr
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@Optimus13:

Das mit den nicht immer langen Haaren bei den Elben, hat auch meine Immersion etwas gestört, aber das lasse ich als Interpretation durchgehen. Wieso soll jeder Elb lange Haare haben ? Wesentlich störender empfinde ich, das Elben eigentlich wesentlich "pragmatischer" sind, als sie hier überwiegend dargestellt werden. Vor allem Galadriel ist absolut überzogen dargestellt und das hat nichts damit zu tun, das wir eine jüngere Version zu sehen bekommen.

@Topic:

Nach zweimal drüber schlafen, hat sich meine Meinung leider sogar eher verschlechtert. Hat etwas gedauert, bis mir konrekt ins Auge stach, was mich gestört hat.

Ohne irgendeinem der Darsteller sein Können abzusprechen, aber die Hobbits wirken einfach erzwungen und reingepresst. Jedes mal wenn zu diesem Handlungsstrang gewechselt wurde, hat es mich rausgerissen. Auch kann man hier einige der schlechtesten Dialoge finden, mit der die Serie aufwarten kann. Auch die Optik wirkt eher als wären es die "Tinker" aus dem Rad der Zeit. Das passt irgendwie so alles gar nicht bisher.

Mit Galadriel bin ich bisher nicht warm geworden und das liegt einfach daran, weil sie unsympathisch in Szene gesetzt ist. Allein wie sie z.B. Elrond anfährt, das ist einfach schlecht geschrieben. Sie hat bisher ständig eine unangenehme Ausstrahlung, welche sie auch pro-aktiv nach außen trägt. Eher wie ein Anti-Held und sowas brauch ich bei Mittelerde und Tolkien nun wirklich nicht.

Zum anderen ist Galadriel absolut lächerlich "overpowered". Wo es im HdR neun Charaktere braucht, zwei der besten Schwertkämpfer der Welt und einen Zauberer, um einen Höhlentroll außer Gefecht zu setzen, da rollt sie einmal mit den Augen und schnippelt ihn mit besonders stylischer Kampfchoreographie einfach weg. Ähhh... nein. Das ist einfach unglaubwürdig.

Es gibt noch einige kleinere Baustellen die mir hier und da aufgefallen sind, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen. Mein Fazit bleibt "gut", aber enorm viel Luft nach oben für die weiteren Folgen.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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Shred : : Halbtags-Nerd
04.09.2022 18:09 Uhr
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@meisterlampe1989

und dafür einen Hut, auch wenns dann wohl dein Letzter ist. Ich finde es auch inzwischen krass wie mit den Begriffen hier rumgeworfen wird und wie mit zweierlei Maß gemessen wird

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meisterlampe1989 : : Moviejones-Fan
04.09.2022 18:05 Uhr | Editiert am 04.09.2022 - 18:06 Uhr
1
Dabei seit: 02.01.22 | Posts: 117 | Reviews: 8 | Hüte: 16

@Moviejones

Ich würde nicht von "akzeptieren" reden. Ich kann DerUnkenruf halt verstehen. Diese Themen sind extrem anstrengend, wenn man nicht die Mainstreammeinung vertritt, weil man sich sofort mit Maximalvorwürfen konfrontiert sieht, die einen als Person diskreditieren sollen.

Für mich ist ein Rassismusvorwurf dasselbe wie eine Beleidigung, aber damit wird mittlerweile so leicht rumgeworfen, wie mit Kamelle im Kölner Karneval. Es ist unfassbar wie sehr man diesen Begriff entwertet hat.

Ich habe absolut nichts mit Rassismus zu tun. Nur weil ich gewisse Enwicklungen in Kunst und Kultur auf identitätspolitischer Ebene bedenklich finde, sagt das rein gar nichts über meine sonstige sozial- und gesellschaftspolitische Einstellung aus. Mich als Rassist zu beschimpfen oder zu unterstellen ich benutze "rassistische Narrative" ist für mich ein legitimer Anlass mit Polemik zu antworten, weil ich keine Lust habe unter jedem Post ein Offenbarungseid zu leisten.

Ich setze mich schon seit vielen Jahre mit diesen Themen auseinander und schon in zahlreichen Foren und in Kommentarbereichen von Social Media wurde mir schon Gott weiß was vorgeworfen... von Nazi bis Kommunist war alles dabei. Ohne Label, ohne Schublade scheint es heute nicht mehr zu gehen.

Das soll einfach mal erklären, warum man bei diesen Themen oft sofort auf 180 ist.

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