Vor nicht allzu langer Zeit quälten sich Millionen von Zuschauern mit einer existenziellen Frage von Woche zu Woche: "Wer wird am Ende von Game of Thrones auf dem wohl wichtigsten Sitzmöbel der Seriengeschichte Platz nehmen?" Mittlerweile wissen wir, dass die Antwort darauf für zahlreiche Menschen enttäuschend ausfiel. Selbst ein sichtbarer Starbucks-Becher ließ da die Gemüter wie Drachenfeuer aufflammen. Ein paar unangenehme Worte zu diesem Debakel erhielt Show-Mitbegründer David Benioff auch von einem prominenten Deutschen: Moonfall-Regisseur Roland Emmerich!
In Anlehnung an diese Begebenheit ließ sich Emmerich in einem Interview mit Collider zu einer Schilderung seiner persönlichen Eindrücke von Game of Thrones hinreißen. Als kreative Kraft kennt er sich schließlich mit der Inszenierung desaströser Ereignisse ziemlich gut aus, wie man spöttisch resümieren könnte...
Roland Emmerich sei beim Serienbeginn von Game of Thrones wahnsinnig skeptisch gewesen, doch im Verlauf von Staffel 2 und 3 geschah es, dass ihm die Serie zusehends ans Herz wuchs. In Bezug auf die finale Auflösung zeigt er sich aber noch immer ratlos darüber, was er da vorgesetzt bekommen habe und quittierte das mit einem "What the fuck?"
Genau mit diesen wohlklingenden Worten sei Emmerich auch an David Benioff herangetreten. Leider bleibt uns der Regisseur aber die Reaktion von Benioff schuldig. Interviewpartner Steve Weintraub befeuerte gegenüber dem deutschen Filmmagnaten die Idee, dass ein düsteres Finale möglich gewesen wäre, bei dem der Nachtkönig auf dem Thron säße, weil die Menschen es nicht vermocht hätten, gegen die nahende Bedrohung mit vereinten Kräften vorzugehen.
Emmerich stimmt diesem Pitch zu und bescheinigt damit, dass er sich wohl einen ähnlich unbarmherzigen Ausgang für Game of Thrones gewünscht hätte. Stattdessen muss sich Emmerich mit vielen Millionen Game of Thrones-Fans da draußen fragen, weshalb "[...] dieses Kind, das nichts mit der ganzen Sache zu tun hatte, auf dem Thron gelandet sei?" Damit spricht er natürlich Brandon Starks glanzlose Regentschaft an. Bis heute habe er nicht die leiseste Ahnung, was das Ganze sollte.
Über das nur bescheiden aufgenommene Finale der Fantasy-Serie wurden mittlerweile wahrscheinlich schon mehr Zeilen geschrieben als Autor George R.R. Martin jemals zu Papier gebracht hat. Und damit gesellt sich Roland Emmerich nachweislich wohl auch nicht zu den leidenschaftlichen Fans, die für das Ende von Game of Thrones "schöne weiße Menschen in den Sonnenuntergang reiten sehen wollten", wie es Tyrion Lennister-Darsteller Peter Dinklage kürzlich zur anhaltenden Debatte polemisch formulierte. ;-)
Wir glauben mittlerweile tatsächlich, dass es besser ist, wenn man die alten Wunden weiter heilen lässt, weil über die Stärken und Schwächen des Finales bereits alles mitgeteilt wurde, was es zu sagen gibt. Außerdem möchten wir lieber den Blick in Richtung Zukunft lenken, da uns dieses Jahr mit dem Spin-off House of the Dragon das hoffentlich glorreiche Serien-Comeback von Game of Thrones bevorsteht.
Wie steht ihr zur Aussage des Regisseurs? Würdet ihr gern David Benioffs Äußerung lesen? Bei all der von Roland Emmerich geübten Kritik hoffen wir natürlich umso mehr, dass sein Moonfall uns zum Start ab 3. Februar umso mehr wegfegt.