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Game of Thrones

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Emmerich wünschte ein finstereres Ende

Roland Emmerich konfrontierte David Benioff mit Finale von "Game of Thrones"

Roland Emmerich konfrontierte David Benioff mit Finale von "Game of Thrones"
6 Kommentare - Di, 25.01.2022 von Moviejones, A. Seifferth
"Moonfall"-Regisseur Roland Emmerich fackelt nicht lang, wenn es um Katastrophen geht. Das beweist er nicht nur bei seinen eigenen Fimbeiträgen, sondern auch als langjähriger "Game of Thrones"-Fan.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Vor nicht allzu langer Zeit quälten sich Millionen von Zuschauern mit einer existenziellen Frage von Woche zu Woche: "Wer wird am Ende von Game of Thrones auf dem wohl wichtigsten Sitzmöbel der Seriengeschichte Platz nehmen?" Mittlerweile wissen wir, dass die Antwort darauf für zahlreiche Menschen enttäuschend ausfiel. Selbst ein sichtbarer Starbucks-Becher ließ da die Gemüter wie Drachenfeuer aufflammen. Ein paar unangenehme Worte zu diesem Debakel erhielt Show-Mitbegründer David Benioff auch von einem prominenten Deutschen: Moonfall-Regisseur Roland Emmerich!

In Anlehnung an diese Begebenheit ließ sich Emmerich in einem Interview mit Collider zu einer Schilderung seiner persönlichen Eindrücke von Game of Thrones hinreißen. Als kreative Kraft kennt er sich schließlich mit der Inszenierung desaströser Ereignisse ziemlich gut aus, wie man spöttisch resümieren könnte...

Roland Emmerich sei beim Serienbeginn von Game of Thrones wahnsinnig skeptisch gewesen, doch im Verlauf von Staffel 2 und 3 geschah es, dass ihm die Serie zusehends ans Herz wuchs. In Bezug auf die finale Auflösung zeigt er sich aber noch immer ratlos darüber, was er da vorgesetzt bekommen habe und quittierte das mit einem "What the fuck?"

Genau mit diesen wohlklingenden Worten sei Emmerich auch an David Benioff herangetreten. Leider bleibt uns der Regisseur aber die Reaktion von Benioff schuldig. Interviewpartner Steve Weintraub befeuerte gegenüber dem deutschen Filmmagnaten die Idee, dass ein düsteres Finale möglich gewesen wäre, bei dem der Nachtkönig auf dem Thron säße, weil die Menschen es nicht vermocht hätten, gegen die nahende Bedrohung mit vereinten Kräften vorzugehen.

Emmerich stimmt diesem Pitch zu und bescheinigt damit, dass er sich wohl einen ähnlich unbarmherzigen Ausgang für Game of Thrones gewünscht hätte. Stattdessen muss sich Emmerich mit vielen Millionen Game of Thrones-Fans da draußen fragen, weshalb "[...] dieses Kind, das nichts mit der ganzen Sache zu tun hatte, auf dem Thron gelandet sei?" Damit spricht er natürlich Brandon Starks glanzlose Regentschaft an. Bis heute habe er nicht die leiseste Ahnung, was das Ganze sollte.

Über das nur bescheiden aufgenommene Finale der Fantasy-Serie wurden mittlerweile wahrscheinlich schon mehr Zeilen geschrieben als Autor George R.R. Martin jemals zu Papier gebracht hat. Und damit gesellt sich Roland Emmerich nachweislich wohl auch nicht zu den leidenschaftlichen Fans, die für das Ende von Game of Thrones "schöne weiße Menschen in den Sonnenuntergang reiten sehen wollten", wie es Tyrion Lennister-Darsteller Peter Dinklage kürzlich zur anhaltenden Debatte polemisch formulierte. ;-)

Wir glauben mittlerweile tatsächlich, dass es besser ist, wenn man die alten Wunden weiter heilen lässt, weil über die Stärken und Schwächen des Finales bereits alles mitgeteilt wurde, was es zu sagen gibt. Außerdem möchten wir lieber den Blick in Richtung Zukunft lenken, da uns dieses Jahr mit dem Spin-off House of the Dragon das hoffentlich glorreiche Serien-Comeback von Game of Thrones bevorsteht.

Wie steht ihr zur Aussage des Regisseurs? Würdet ihr gern David Benioffs Äußerung lesen? Bei all der von Roland Emmerich geübten Kritik hoffen wir natürlich umso mehr, dass sein Moonfall uns zum Start ab 3. Februar umso mehr wegfegt.

Quelle: Collider
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6 Kommentare
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
29.01.2022 22:39 Uhr | Editiert am 29.01.2022 - 22:41 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Duck-Anch-Amun

"Zudem teaserte man die Sache mit Danny an, hatte aber keine Zeit dies entfalten zu lassen und lässt sie einfach von 0 auf 100 zur Massenmörderin werden (und nee, dies wurde so nie angedeutet, sorry)."

Diese eine Sache werde ich nun doch noch einmal aufgreifen: Danny war schon in dem Moment eine Massenmörderin, als sie die Sklaven in Meereen befreit hat. Vielen Sklaven ging es gut und viele "Sklavenbesitzer" haben ihre Sklaven wie Familinmitglieder behandelt. Dennoch ließ Danny alle Sklavenhalter töten. Und ohne vorher darüber nachzudenken oder den Worten ihrer Berater zuzuhören, verhungerten dann auch noch viele Menschen oder starben an Krankheiten.

Ab dem Moment war mir schon als Buchleser damals klar, dass Danny eine Extremistin ist, die für ihre persönlichen Ziele auch über Leichen guter Menschen geht und der ihre persönlichen Ziele wichtiger sind als das Wohl vieler. Sie mag in mancherlei Hinsicht ein gutes Herz gehabt zu haben, aber sie hat manchmal einfach viel zu extreme Sichtweisen vertreten.

Weiterhin hat sich schon relativ früh angefangen, überall Verrat zu wittern, wo gar keiner war (Stichwort Ser Jorah Mormont).

Und das sind nur zwei von vielen Beispielen.

Oh doch, ihre grausame Ader war schon früh Teil von ihr und den Teil hat sie eindeutig von ihrem Vater geerbt.

Also "sorry", aber es wurde eben schon häufig angedeutet. wink

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
26.01.2022 14:21 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Nachdem ich die gesamte Serie während Corona 2020/2021 nochmal geschaut habe, wird demnächst nochmal eine Review kommen. Ich hab es schon 100mal geschrieben und der Eindruck hat sich das Rewatching nochmals gefestigt: Ich unterstreiche alles, was Lethis hier gerade schrieb. Leider muss ich da auch Raven13 widersprechen, aber ich hoffe er steht dadrüber ^^

Nee im Ernst, ich finde nicht mal das Ende mit Bran als Problem, sondern eher, dass Bran einfach ein nutzloser Charakter war auf dem Weg dahin. Da ließ man so viel Potenzial liegen, womöglich weil man nicht wusste was George Martin da eigentlich mit vor hatte. Der Arme durfte ja nicht mal in einen Drachen warpen. Zudem ändert sich nach seiner Krönung nix - er braucht weiterhin zwielichtige Berater und gibt seiner Familie Sonderrechte.
Das kann man auch alles anders machen und zwar indem man mal erklärt was für eine Funktion ein solcher dreiäugige Raben haben sollte statt nur die "Geschichte" zu bewahren.

Das Ende mit dem Nachtkönig hätte ich zu krass gefunden, Fakt ist aber, dass man zuletzt halt 2 Oberschurken hatte und einen loswerden musste. Und da es um den Thron in der Serie geht, entschied man sich halt für Cersei. Das Problem ist dann auch geografisch zu betrachten, da der Nachtkönig halt zuerst auf Winterfell trifft, wobei eine letzte Schlacht in Königsmund besser gewesen wäre. Vor diesem Problem steht auch Martin, weshalb der möglicherweise es gar nicht zu Ende schreibt, da er keine Lösung hat^^

Das Ende mit Happy End wäre womöglich passend gewesen, ich muss aber den Entscheidern Recht geben, dass es zu zuckersüß gewesen wäre und somit nicht zur Serie gepasst hätte. Zudem teaserte man die Sache mit Danny an, hatte aber keine Zeit dies entfalten zu lassen und lässt sie einfach von 0 auf 100 zur Massenmörderin werden (und nee, dies wurde so nie angedeutet, sorry).

Emmerich hat selbst Filme gemacht mit Logikproblemen, aber ich finde es immer toll wenn auch solche Menschen Fan von irgendwas sind und sich dann auch zurecht dürfen aufregen, genau wie sie ja auch mitfiebern dürfen.

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Lehtis : : Bowser
25.01.2022 21:03 Uhr | Editiert am 25.01.2022 - 21:06 Uhr
0
Dabei seit: 24.08.11 | Posts: 1.785 | Reviews: 6 | Hüte: 69

@Raven13
Mag sein, dass es schon in der ersten Staffel solche geskippten Reisen gab, aber in den letzten 2 Staffeln wird es wirklich extrem. Da hüpfen manche Personen innerhalb einer einzigen Folge von Ort zu Ort. Und es passt einfach nicht mehr wirklich zusammen.

Als weiteres sehr dummes Plot Schreiberei Beispiel:
Ende von Staffel 7 und der "Plan". Der Plan war ja, einen White Walker zu holen um Cersei zu beweisen, dass es sie gibt. Wer die Handlung geschrieben hat, hat irgendwas falsches konsumiert...
Der Plan macht 0 Sinn, weil jeder genau weiß, dass es Cersei nicht darum ging ob die Wesen existieren. Die Charaktere haben ihr nie getraut und es ist lächerlich von denen, dass die jetzt so einen Plan haben.
Und die ganze Dummheit führt dann auch noch dazu, dass der eine Drache zum Untoten Drachen wird und der dann die Mauer einreist.

Was heißt das? Na klar, sie mussten irgendwie es schaffen, dass ein Drache "Böse" wird und die Mauer kaputt macht. Und den Story Schreibern ist offenbar nix besseres eingefallen, als so einen Plan zu schreiben, damit die Charakter dann dort sind wo sie sind.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
25.01.2022 18:51 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Lehtis

"Man hat ab Staffel 7 und ganz stark in Staffel 8 einfach sich null Zeit gelassen. Wichtige Charakter Entscheidungen oder sogar Charakter Twists wurden von jetzt auf gleich durchgeführt. Wo man sich in den vorigen Staffeln noch für alles sehr viel Zeit gelassen hat, war hier einfach gar nix mehr nachvollziehbar.

Es heißt ja, GRR Martin hat so ein Zettel geschrieben mit den Ausgang jedes Charakters. Offenbar haben die beiden Produzenten keinen Bock mehr gehabt hier eine schlüssige Erklärung zu liefern. Man hat einfach 1:1 die Charaktere dahin gebracht wo sie am Ende sein sollten. Ohne darüber nachzudenken ob irgendwas noch Sinn macht."

Naja, ganz so stimmt das auch nicht. Man hat die Charaktere sieben Staffeln lang begleitet und deren Entwicklungen miterlebt und ich finde, dass die Charaktere in der achten Staffel zu exakt dem geworden sind, was man sieben Staffeln lang schon in etwa beobachten und erahnen konnte. Für mich ist die Entwicklung schon sehr schlüssig.

Zudem sind die Charaktere teilweise in einer Folge von einem Ort zum anderen hin und her gebeamt. Wo man früher die Wege noch mitbekommen hatte...

Ne, das ist mir schon ab Staffel 1 negativ aufgefallen. Das ist ein Problem, das von Anfang an bestandm, wenn auch nicht bei jeder einzelnen Reise, aber bei vielen Reisen eben schon. Da sind bereits in der ersten Staffel starke Unterschiede zu den Büchern aufgefallen, gerade auch hinsichtlich des Reisens und der Zeitabläufe.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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nYron2k5 : : Moviejones-Fan
25.01.2022 15:46 Uhr
0
Dabei seit: 27.03.11 | Posts: 104 | Reviews: 0 | Hüte: 3

Also ich find das ende bzw Staffel7 und 8 von GoT auch nicht gut, aber Emmerichs Filme sind meist auch von anfang bis 3/4 des Films richtig gut aber die enden sind dann auch meist sehr fragwürdig frown

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Lehtis : : Bowser
25.01.2022 15:38 Uhr | Editiert am 25.01.2022 - 15:39 Uhr
0
Dabei seit: 24.08.11 | Posts: 1.785 | Reviews: 6 | Hüte: 69

Also ich fand, dass das Ergebnis nie wirklich ein Problem war. Das große Problem war der Weg dahin.

Man hat ab Staffel 7 und ganz stark in Staffel 8 einfach sich null Zeit gelassen. Wichtige Charakter Entscheidungen oder sogar Charakter Twists wurden von jetzt auf gleich durchgeführt. Wo man sich in den vorigen Staffeln noch für alles sehr viel Zeit gelassen hat, war hier einfach gar nix mehr nachvollziehbar.

Es heißt ja, GRR Martin hat so ein Zettel geschrieben mit den Ausgang jedes Charakters. Offenbar haben die beiden Produzenten keinen Bock mehr gehabt hier eine schlüssige Erklärung zu liefern. Man hat einfach 1:1 die Charaktere dahin gebracht wo sie am Ende sein sollten. Ohne darüber nachzudenken ob irgendwas noch Sinn macht.

Zudem sind die Charaktere teilweise in einer Folge von einem Ort zum anderen hin und her gebeamt. Wo man früher die Wege noch mitbekommen hatte...

Im Endeffekt fehlt einfach eine komplette Staffel an Handlung. Die beiden Produzenten wollten nur mehr so schnell wie möglich zu Star Wars. Am Ende hat ihnen da jetzt alles gekostet, weil sie ja aus Star Wars auch raus geworfen wurden. Tja Karma.

Auf jeden Fall bin ich der Meinung: Das Ende ist nicht das Problem. Das Problem ist eindeutig der Weg zu diesem Ende. Und der wurde stark abgekürzt, was eine sehr sehr dumme Entscheidung war.

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