Der britische Schauspieler Simon Pegg hat bereits in einigen großen Sci-Fi-Franchises mitgewirkt, darunter Star Trek, Doctor Who und Star Wars. Bei der von George Lucas begründeten Space-Opera mimte Pegg den zwielichtigen Händler Unkar Plutt in Star Wars - Das Erwachen der Macht und übernahm außerdem das Voice-Acting des Kopfgeldjägers Dengar für eine Episode von Star Wars - The Clone Wars. Nun besprach der Star ein unliebsames, aber wichtiges Thema: Hasskommentare in Fankreisen.
Während eines Auftritts in der Sirius XM-Show wurde der Star gefragt, welche Fangemeinde am schwersten zufriedenzustellen sei. Trotz seines Bewusstseins darüber, dass die Antwort strittig augenommen würde, stellte sich Pegg der Frage und antwortete: "Um ehrlich zu sein - und als jemand, der sich über die Prequels aufgeregt hat, als sie herauskamen - scheint die Star Wars-Fangemeinde im Moment am giftigsten zu sein."
Pegg sprach dabei auch aus persönlicher Erfahrung, denn er teilt mit, dass er sei selbst einmal Teil dieser toxischen Fangemeinde gewesen: "Ich habe mich für die Dinge entschuldigt, die ich über, Sie wissen schon, Jar Jar Binks gesagt habe. Denn natürlich war da ein verdammter Schauspieler im Spiel. Er hat eine Menge Kritik bekommen und ... es war ein menschliches Wesen." Für diese Form des unbändigen Hasses schäme er sich, denn der Schauspieler, Ahmed Best, habe im Angesicht all der verbalen Angriffe immens leiden müssen.
Im Gegenzug hob Pegg die Star Trek-Community positiv hervor und bezeichnet sie als deutlich offener gegenüber Themen wie Vielfalt und Inklusion, weil das die DNA von Gene Roddenberrys 1966 konzipierter Saga sei. Im Gegenzug habe er bei Star Wars das Gefühl, dass bereits die Besetzung mit nicht-weißen Menschen in den verschiedenen Rollen als Problem von einigen Fans des Franchises aufgefasst werde.
Wenngleich wir die Sachlage zu verschiedenen Fanlagern ein wenig differenzierter betrachten und nicht gegen eine bestimmte Gemeinschaft eines jeweiligen Franchiseses wettern möchten, kamen wir in den vergangenen Wochen nicht umhin, die destruktiven Stimmen der Star Wars-Community anzuprangern. Insbesondere Reva-Darstellerin Moses Ingram sieht sich mit zahlreichen rassistischen Beleidigungen konfrontiert. Dies haben wir unter anderem in unserer Nachbesprechung zu Obi-Wan Kenobi adressiert.
It sucks man. I spent my entire childhood wanting to see people like myself in some of my favorite fictional worlds. Now that they’re finally in them, it’s met with some of the worst vitriol and blatant racism online. Makes me sick. I stand with Reva / Moses Ingram. pic.twitter.com/AdFNNyzJjV
— Duane Miller @ SDCC (@Cinemaniac94) May 31, 2022
Insofern können wir Simon Peggs kritische Worte über die Sternensaga durchaus nachvollziehen. Allerdings spart man im Fall von Star Trek - Discovery oder Star Trek - Picard ebenfalls nicht mit Kritik, die teilweise unter die Gürtellinie geht.
Für uns legt sich der Sachverhalt wie folgt dar: Bei allen großen Franchises, die über Jahrzehnte gewachsen sind und eine riesige Scharr von Menschen an sich binden, kommt es zu extremen Meinungsverschiedenheiten über die exakte Ausgestaltung von neuen Inhalten. Dabei treffen zumeist verschiedene Generationen mit subjektiven Geschmacksurteilen, aber auch unterschiedlichen Weltanschauungen und kulturellen Hintergründen aufeinander, die oftmals im Streitgespräch gegeneinander aufgewogen werden. Veränderungen werden in einem solchen Klima zumeist kritisch aufgenommen, weil eine hohe Sensibilität darüber vorherrscht, was den vermeintlichen Kern der jeweiligen Franchises anbelangt.
Der Fairness halber muss man aber auch anbringen, dass es genügend Menschen gibt, die ihre Kritikpunkte zu den jeweiligen Inhalten von Star Wars, Star Trek und Co. in angemessener Weise zum Ausdruck bringen und ihre Standpunkte mit eigenen Lösungsvorschlägen untermauern. Fankulturen leben auch vom leidenschaftlichen Austausch unter- und miteinander.
In der Vergangenheit wurden die Wünsche von den Majorstudios oftmals übergangen, wie sich etwa gut am aktuellen Problemfall Halo von Paramount zeigt. Doch selbstverständlich sollte bei aller Leidenschaft eine gewisse Grenze des guten Geschmacks nicht überschritten werden und auch der Wille eines wertschätzenden Dialogs erkennbar sein.
Wie legt sich der Sachverhalt für euch dar: Seid ihr wie Simon Pegg der Meinung, dass die Star Wars-Community die ätzendste ist oder stimmt ihr eher unserer Ansicht zum Thema zu?